Aufstieg vom Höllental zur Alpspitze
Max. Höhe: 2682m
Höhenmeter von der Hütte bis zum Gipfel: 1300
Wetter: bedeckt, ein wenig Sonne
Dauer von der Osterfelderkopfbahn zum Gipfel: ca. 5 Stunden
Klettersteig:
– A/B (leicht)
– sehr gut gesichert
– am Wochenende meist überlaufen
Aufstieg zum Höllentor:
Um 07:00 gingen wir heute von der Höllentalangerhütte Richtung Höllentor, um von dort aus den Alpspitz-Ferrata Klettersteig auf die Alpsitze in Angriff zu nehmen.
Stetig bergauf folgten wir dem Weg Richtung Osterfelderkopf. Es war noch ziemlich frisch am morgen und bedeckt. Unsere erste Rast legten wir nach ca. 1 Stunde auf einem Felsen mit schöner Sicht ins Tal ein.
Weiter bergauf ging es über den Rindersteig. Je höher man nun kommt und die Baumgrenze so langsam verlässt, wird’s auch steiniger. Kurz vor dem Höllentorgrat auf ca. 2090m Höhe geht es nur noch über künstlich angelegte Holztreppen steil bergauf. Sehr kräftezehrend. Und da ich diese Treppen eh nicht mag, kam ich auch ganz schnell aus meinem Laufrhythmus und musste ein paar Mal eine kurze Pause einlegen.
Vom Höllentor kann man auf den Osterfelderkopf blicken oder auch zum Gipfel gehen. Wir schlugen den Weg bergabwärts zur Osterfelderkopfbahn ein. An der Bahn angekommen besuchten wir das neue Alpspix und pausierten danach bis ca. 11 Uhr in der Bergstation der Bahn.
Klettersteig:
Nach einem warmen Getränk wurde es nun ernst und wir zogen unseren Klettergurt, Helm und Klettersteigset an. Und auch die Handschuhe durften nicht fehlen. Da dies mein erster Klettersteig war, war ich natürlich sehr gespannt, was mich erwartete. Direkt am Anfang bekommt man schon einmal einen kleinen Vorgeschmack, was einen weiter oben erwartet. Man musste hier über ein paar Felsen klettern, die allerdings schon mit Seil gesichert sind. So übte ich direkt kurz das Ein- und Ausklinken mit den Karabinern.
Über einen flachen Weg geht es dann weiter zum Einstieg des Klettersteiges, der mit A/B (leicht) bewertet ist. Wir bogen vom Weg rechts ab zur Alpspitz-Ferrata und gingen über ein steiles Geröllfeld noch einmal bergauf, bis wir direkt hinauf über Metallstufen und Pinne, am Seil gesichert in den Klettersteig einstiegen.
Der komplette Steig ist sehr gut gesichert, eher übersichert. Stellen, die selbst mir als relativ ungefährlich erschienen, kann man am Drahtseil gehen. Das hätte mich nicht so gestört. Viel nerviger fand ich, dass die Abstände vom einem zum nächsten Drahtseil sehr kurz waren und man ewig für das dauernde Ab- und Anhaken der Karabiner benötigte.
Der Steig führt den Grat der Alpspitze entlang. Auf Metallpinne ging es dann zum letzten Anstieg.
Gipfel:
Am Gipfel angekommen genossen wir die Aussicht. Ganz wolkenfrei war sie nicht aber so ein paar Wölkchen gehören einfach ins Bild. Wir aßen einen Apfel, tranken ausreichend und trugen uns ins Gipfelbuch der Alpspitze auf 2628m Höhe ein.
Meinen ersten Klettersteig hatte ich erfolgreich geschafft und es hat sehr viel Spaß gemacht. Er war heute auch nicht ganz so überlaufen. Es waren zwar viele Leute unterwegs aber man konnte trotzdem relativ entspannt seinem Tempo folgen und musste nicht dauernd die schnelleren Bergsteiger vorbeilassen.
Abstieg:
Nun ging es zum Abstieg. Zuerst wollten wir durch das Matheisenkar absteigen. Ich war froh, dass Marcel sich dagegen entschied und wir den Ostgrat nahmen. Über ein steiles Geröll- und Steinfeld ging es nun bergabwärts. Das war so gar nicht mein Ding. Vollkommen konzentriert brauchte ich ewig, bis ich meinen Abstiegsrhythmus gefunden hatte. Kamen größere Steine musste ich meinen Gang anpassen.
Nachdem dann die Steine überwunden waren folgte ein Geröllfeld. Das war jetzt noch schlimmer als die Steine, da man andauernd wegrutschte. Und der Weg nahm und nahm kein Ende. Wir brauchten 2 Stunden, um den Sattel unterhalb des Bernadeinenspitzers zu erreichen. Von hier gingen wir nun links weiter und stiegen den Nordwandsteig ab. Wie bei dem Ferrata-Klettersteig muss man auch hier über Metallleitern und Pinne durch enge Felspassagen immer am Drahtseil entlang. Aufsteigen hat mehr Spaß gemacht. Ich konzentrierte mich die ganze Zeit darauf, bloß aufzupassen. Auf meine Tritte, meine Hikingstöcke, andere Leute und keine Steine loszutreten. Nee, der Abstieg machte wirklich keinen Spaß.
Fast am Ende des Weges verläuft der Weg dann endlich wieder ebener und man läuft durch unbeleuchtete Tunnel (Taschenlampe empfehlenswert) zum Anfang des Klettersteiges. Von hier wanderten wir zurück zur Bergstation, die wir um 16 Uhr erreichten.
Nach einer kleinen Erfrischung wanderten wir um 17 Uhr talabwärts zurück zur Hütte. Wir wählten die Route über die Knappenhäuser. Diese Tour ist zwar etwas länger als der Weg, den wir auf dem Hinweg gewählt hatten aber dafür war er schön zu gehen. Keine steilen, felsigen oder mit Geröll übersähten Wege. Genau das richtige für meine Füße (die wollten nur raus aus den Bergstiefeln).
An den Knappenhäusern vorbei kamen wir gegen 19:30 Uhr an der Höllentalangerhütte an und bezogen heute wieder das Notlager. Wir waren zwar ziemlich kaputt und wären am liebsten schlafen gegangen aber wir aßen noch eine Kleinigkeit und mussten auch noch den Rucksack für die morgige Tour zur Zugspitze packen. Um 21 Uhr hieß es dann endlich: Schlafen.