Spontan beschlossen wir im April 2022 gemeinsam mit Renate und Günter ein Teilstück der zweiten Etappe des Hohen Mark Steigs anzugehen. Der offizielle Titel der zweiten Etappe lautet „Kunstvoll übers Land und durch neue Wildnis“ und bringt den Wanderer mit einem Wechselspiel zwischen Natur, Kunst und Kultur auf 25,5 Kilometern von der Bärenschleuse nach Altschermbeck.
Da wir keine 26 Kilometer am Stück wandern wollten, teilten wir die Etappe in zwei Teile. Rund 13 Kilometer erwarteten uns auf der heutigen Tour von der Bärenschleuse bis zum Gasthof Pannebäcker.
Wir trafen uns um 12 Uhr an der Straße „Bruner Weg“, wo wir das erste Auto auf dem schmalen Seitenstreifen abstellten. Gemeinsam fuhren wir dann mit dem zweiten Auto zum Startpunkt der 2. Etappe – der Bärenschleuse.
Die Issel macht an der Bärenschleuse einen markanten 90-Grad-Knick. Ein idyllischer Platz, der übrigens nichts mit Bären zu tun hat. Die Schleuse wurde im frühen 17. Jahrhundert in der Isselniederung errichtet, um für die Festung Wesel die Wasserversorgung zu regulieren. Restaurationsarbeiten sorgten dafür, dass die Schleuse bis heute betriebsfähig ist. Der Name Bärenschleuse findet seinen Ursprung in dem alten Begriff „Bär“ für „Sperre“ (Quelle: https://www.hohe-mark-steig.de).
Wir folgten dem Wanderweg auf einem schmalen Pfad entlang der Issel und gelangten kurz darauf auf eine asphaltierte Straße.
Über eine Brücke überquerten wir die Issel und wanderten unterhalb des Deiches auf Asphalt geradeaus in Richtung A3.
Die Issel selbst war nun hinter dem Deich verschwunden und nicht mehr zu sehen. Dafür entdeckten wir zahlreiche Schmetterlinge, die die bunten Blumen entlang des Weges ansteuerten.
Vorbei an einem Wohnhaus gelangten wir auf einen Wirtschaftsweg, der uns näher an die A3 heranführte. Wir genossen den herrlich weiten Blick über die Felder und Wiesen und der Autobahnlärm wurde fast nebensächlich.
Während ein Falke über uns nach Nahrung Ausschau hielt, unterquerten wir die gut befahrene Autobahn und wanderten auf der anderen Seite auf dem Hohe Mark Steig weiter.
Der Straßenlärm verschwand nun so langsam aus unserem Umfeld und wir konnten die Wanderung in aller Ruhe genießen.
Wir gelangten zur kleinen Straße „An der Issel“, bogen nach links ab und folgten kurz darauf den gut erkennbaren, pinken Wandermarkierungen nach rechts.
Auf dem breiten Isseldamm führte uns ein herrlicher Naturpfad direkt am Fluss entlang.
Das frische Grün der Bäume und der Wiese boten einen wunderschönen Kontrast zum Blau des Himmels.
Der schmale Pfad brachte uns am Rand des Waldes weiter geradeaus. Wir genossen die frühlingshafte Atmosphäre und das Farbenspiel der Natur. Ein sehr stimmungsvoller Teil der Wanderung.
Nach ca. 2 Kilometern bogen wir nach links ab und wanderten landeinwärts in Richtung Otto Pankok Museum. Ein weiter Blick über die grünen Wiesen eröffnete sich uns.
Wir folgten dem Grasweg für etwa 500 Meter und bogen dann nach rechts auf den asphaltierten aber kaum befahrenen Eimersweg ab, der für etwa 700 Meter unser Begleiter war.
Durch die typisch niederrheinische Landschaft führte uns der Wanderweg zweimal nach rechts zum Otto Pankok Museum. Das Museum ist auf dem Landgut Haus Esselt im Ortsteil Drevenack beheimatet und stellt Werke Otto Pankoks aus, der das Gut in den 1950er Jahren erwarb und dort bis zu seinem Tod 1966 lebte.
Wie ließen das kleine Museum hinter uns und folgten dem Hohe Mark Steig weiter auf dem asphaltierten Otto-Pankok-Weg.
Die gelbblühenden Rapsfelder boten uns abermals einen herrlichen Farbkontrast auf der heutigen Wanderung. Die zweite Etappe des Hohe Mark Steigs gefiel uns bis jetzt ebenso gut, wie die erste Etappe.
Über eine Brücke überquerten wir die Issel und ließen den Blick ein paar Meter weiter über die grünen Felder schweifen.
Wir gelangten zur Alten Raesfelder Straße und wanderten nach deren Überquerung geradeaus weiter in den Wald hinein.
Durch den Wald wanderten wir auf einem schönen, breiten Sandweg in Richtung Kolonie Lühlerheim.
Dem Wanderweg folgend, gelangten wir tiefer in den Mischwald hinein bis wir die Landstraße L1 (Postweg) erreichten, die es zu Überqueren galt.
Für ein paar Meter mussten wir entlang des Straßenrandes der Landstraße wandern, bevor es auf einem schmalen Pfad nach links ab in den Wald ging.
Der Pfad war allerdings nur für rund 100 Meter unser kurzer Begleiter. An dessen Ende folgten wir dem Hohe Mark Steig nach links und marschierten auf dem asphaltierten „Weseler Weg“ weiter.
An einer Kreuzung ging es noch für ein kurzes Stück geradeaus auf Asphalt weiter, bevor wir auf einen Wirtschaftsweg nach rechts abbogen. Eine der pinken Bänke am Wegesrand lud zu einer kurzen Rast ein.
Der gut zu laufende, breite Weg führte uns am Rand eines Feldes bis zur L401 (Marienthaler Straße), die wir überquerten und auf Asphalt zur Kolonie Lühlerheim gelangten.
Die ehemalige Arbeiterkolonie Lühlerheim ist heute eine Sozialeinrichtung der freien, gemeinnützigen Evangelischen Stiftung Lühlerheim für Senioren sowie für „Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten“. Die Stiftung bietet seit 1886 soziale Betreuung für Wohnungslose und Senioren unter dem Motto – Schutzraum und Brücke zurück ins Leben – an.
Im idyllisch gelegenen Café Lühlerheide legten wir kurz vor Ende der Etappe eine ausgiebige Rast mit Kaffee und Kuchen ein.
Wir folgten dem Hohe Mark Steig an einem kleinen See und den schön hergerichteten Wohneinheiten vorbei weiter geradeaus.
Entlang des Weges blühten die Apfelbäume und wir genossen die herrliche Wanderung am Niederrhein.
Zwischen Feldern führte uns der Wanderweg auf einen kleinen Pfad, der uns zur Malberger Straße brachte.
Wir folgten den verbleibenden Metern bis zum Bruner Weg, wo wir das Auto am Seitenstreifen geparkt hatten. Hier endete das Teilstück der zweiten Etappe und wir waren gespannt auf den restlichen Verlauf der Etappe.
Es dauerte allerdings fast ein halbes Jahr, bis wir wieder auf dem Hohe Mark Steig unterwegs waren. Am heutigen Feiertag im November herrschte wunderbares Wanderwetter und wir trafen uns daher am Angelparadies Schoel, wo sich ein großer Parkplatz befand, auf dem wir das erste Auto parkten. Gemeinsam fuhren wir dann zum Bruner Weg, um von hier das zweite Teilstück anzugehen.
Der Hohe Mark Steig führte uns direkt in den herbstlichen Dämmerwald.
Das frische Grün des Frühlings war mittlerweile den bunt gefärbten Blättern des Herbstes gewichen.
Ein breiter Waldweg führte uns nach ca. 700 Metern nach rechts und kurz darauf nach links.
Der Dämmerwald mit seinen bunt gefärbten Eichen- und Buchenblättern war auf dem heutigen Teilstück unser ständiger Begleiter.
Nach etwa einer Stunde erreichten wir den Jakobsbrunnen, an dem sich ein schöner Picknickplatz befand. Wir nutzten die Gunst der Stunde und legten eine kleine Pause ein. Auch in der gegenüberliegenden, großen Schutzhütte kann man rasten.
Wir folgten den Markierungen nach links und genossen die herbstliche Wanderung durch den schönen Laubwald.
Der weitgehend urtümliche und unzerschnittene Dämmerwald umfasst ca. 1.400 Hektar Waldfläche und verfügt über ein 210 ha großes Natura 2000-Schutzgebiet. Ein zentrales Schutzziel ist die Umwandlung der Nadelwälder in weitgehend zusammenhängende Laubwälder. Die Laubwälder sollen naturnah bewirtschaftet werden, unter der vermehrten Erhaltung von Alt- und Totholz. Ebenso steht die weitere Entwicklung der bestehenden Laubwälder und die Renaturierung der übermäßig vertieften Bachläufe zentral.
An einer Gabelung stand die ausgeschilderte Dicke Buche, an der wir nach links abbogen und auf eine Lichtung gelangten.
Dem breiten Waldweg folgend erreichten wir einen unscheinbaren Pfad, dem wir nach rechts folgten und in eine kleine Moorlandschaft gelangten.
Das Jägerheidemoor ist ein ca. 0,5 Hektar großes Heidemoor und beherbergt einige seltene Arten.
Dem Hohe Mark Steig weiter folgend genossen wir die herrliche und ruhige Wanderung. Bis auf ein paar Flugzeuge war nichts zu hören. Die Landstraße lag weit entfernt; ebenso der Autolärm.
Für rund 1,5 Kilometer ging es auf einem lichten Waldweg geradeaus. Einige Fahrradfahrer und Spaziergänger waren ebenfalls unterwegs. Doch der breite Weg bot genug Platz für alle. So ein langgezogenes Geradeausstück kann sich allerdings ziemlich ziehen.
Nach etwa zwei Stunden vom Startpunkt verließen wir den Wald und bogen auf die Asphaltstraße Lichtenhagen ab.
Dieser folgten wir für gut 2 Kilometer, bis wir zu einer Kreuzung und einer weiteren Bank gelangten. Es ist wirklich toll, dass es auf dem Hohe Mark Steig so viele Rastmöglichkeiten gibt.
Der Hohe Mark Steig führt uns in einem kleinen Schlenker von der Straße ab nach links und kurz darauf auf einen schönen Wanderweg nach rechts.
Wir genossen noch einmal die Blick auf die typisch niederrheinische Landschaft und erreichten nach etwa 3 Stunden den Parkplatz am Angelparadies Schoel. Das eigentliche Etappenziel liegt allerdings in Altschermbeck. Da wir aber nicht wussten, ob und wo man dort am besten parken kann, hatten wir uns für entschieden, die Etappe hier am Angelparadies Schoel enden zu lassen und die verbleibenden 1,5 Kilometer bis zum offiziellen Etappenziel an die nächste Etappe zu hängen.
Gemeinsam fuhren wir zurück zum Parkplatz am Bruner Weg und ließen die Etappe noch einmal Revue passieren. Während der erste Teil der zweiten Etappe etwas asphalt-lastig war, führte uns der zweite Teil fast ausschließlich durch den wunderschönen Dämmerwald. Insgesamt ist die gesamte zweite Etappe jedoch sehr abwechslungsreich und hat uns wieder einmal gut gefallen.
Ein GPS-Track ist nicht unbedingt notwendig, denn die Etappe ist sehr gut ausgeschildert und auch ohne technische Unterstützung zu finden. Wer sich gerne dennoch den Track herunterladen möchte, findet diesen auf www.hohe-mark-steig.de (Nach Klicken des Links werdet ihr auf die offizielle Webseite vom Hohe Mark Steig weitergeleitet. Für das Herunterladen des Tracks ist keine Anmeldung notwendig!).