Rügen ist die größte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands. Sie liegt vor der Ostseeküste Vorpommerns und gehört zum Landkreis Vorpommern-Rügen im Land Mecklenburg-Vorpommern.
Eiszeitlich bedingt ist Rügen sehr hügel- und wasserreich. Die Küste ist durch zahlreiche Meeresbuchten und Lagunen sowie vorspringende Halbinseln und Landspitzen stark gegliedert. Im Juni 2011 verlieh die UNESCO dem für seinen gewaltigen Buchenbestand und die weißen Kreidefelsen bekannten Nationalpark Jasmund auf Rügen den Status des Weltnaturerbes.
Das „Tor“ zur Insel Rügen ist Stralsund, durch Rügendamm und Rügenbrücke über den zwei Kilometer breiten Strelasund ist Rügen mit dem Festland verbunden.
Rügen gehörte zusammen mit der dänischen Insel Møn auf der Rügen gegenüberliegenden Seite der Ostsee einst zu einem größeren Plateau aus Kreidekalk, wovon die berühmten Steilküsten (z. B. der Königsstuhl) aus Rügener Schreibkreide noch als Relikte zeugen.
Die Entstehung der Insel Rügen reicht bis in die Oberkreide, vor ca. 70 bis 80 Millionen Jahren, zurück. Damals lagerten sich in einem etwa 100 km breiten Bereich (Ost-West-Ausdehnung) des Meeres gefälltes Kalzit und Reste von Coccolithophoriden und Foraminiferen ab. In einer Tiefe von 200 bis 400 Metern bildete sich so ein Kalksediment mit einer Mächtigkeit von bis zu 400 Metern. Mit dem Beginn des Tertiärs (vor ca. 65 Millionen Jahren) zog sich das Meer zurück und hinterließ ein Festland.
Im skandinavischen Raum kam es am Ende des Tertiärs zu einer erheblichen Abkühlung, woraus starke Niederschläge und die Gletschervorstöße der jeweiligen Kaltzeiten (vor allem Saale-Kaltzeit und Weichsel-Kaltzeit) resultierten. Die Gletscher förderten riesige Mengen an Moränenmaterial und formten das Gebiet durch Erosion weitgehend um. Durch den relativ raschen Anstieg des Meeresspiegels während der Littorina-Transgression wurden große Landesteile des Gebietes von Rügen wieder überflutet und es blieben nur noch die Inselkerne zurück. Diese Inselkerne verbanden sich im Laufe des späten Holozäns durch Küstenausgleichsprozesse. Hierbei wird durch Brandungen und Meeresströmungen das Material der Küsten abgetragen und meist seitlich der Inselkerne, im sogenannten Strömungsschatten, wieder angelagert (Bildung von Landzungen). Durch diesen Landabtrag wurden die Küsten zu Steilufern umgeformt und es entstand eine zusammenhängende Insel aus fünf Kernen.
Reiseberichte
- Rügen 2024: Blick auf den Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS vom Sassnitzer Stadthafen
- Rügen 2024: Mit der Schmalspurbahn „Rasender Roland“ zum Rundwanderweg Nordperd im Ostseebad Göhren
- Rügen 2024: Besuch der Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund
- Rügen 2024: Fahrt zum Kap Arkona
- Rügen 2024: Wanderung entlang des Hochuferweges vom Ostseebad Binz zum Ostseebad Sellin
- Rügen 2024: Kleine Rundwanderung von Sassnitz zu den Wissower Klinken und der Piratenschlucht
Sehenswürdigkeiten
- Kreidefelsen und Buchenwälder im Nationalpark Jasmund (Königsstuhl)
- Ostseebäder Binz, Sellin, Göhren, Baabe, Thiessow, Breege, Altefähr und Glowe
- Die historische Schmalspurbahn „Rasender Roland“
- Kap Arkona
- Jagdschloss Granitz
- Insel Hiddensee
Unsere Reiseroute
Mit dem Zug ging es für meine Mutter, meine Schwester und mich in einer rund 10-stündigen Anreise vom Niederrhein nach Sassnitz auf Rügen. Eigentlich hätten wir nur zweimal umsteigen müssen (Hamburg und Bergen auf Rügen) aber aufgrund einer Baustelle wurden aus zwei Umstiegen vier. Aufgrund der Unzuverlässigkeit der Deutschen Bahn war natürlich so gut wie sicher, dass 4 Umstiege nie und nimmer klappen würden. Bereits in Hamburg hatte der ICE über 40 Minuten Verspätung, so dass wir unseren Anschlusszug nicht mehr erwischten und gut eine Stunde auf die Weiterfahrt nach Lübeck warten mussten. Der Regionalexpress nach Sassnitz fuhr leider auch nur alle zwei Stunden, so dass wir statt um 14:53 Uhr erst um 16:53 Uhr in Sassnitz ankamen. Für den Anreisetag war jedoch sowieso nicht mehr viel geplant, so dass wir es entspannt sahen und uns die Laune nicht verderben ließen. Ob nun 10 oder 12 Stunden anstrengend war die weite Anreise alle Mal.
Dafür lief es in den kommenden Tagen entspannter. Mit dem Bus steuerten wir von Sassnitz Binz und Arkona an und erkundeten die Seebäder und die wunderschöne Natur. Auch eine Fahrt mit dem „Rasenden Roland“ durfte während unseres Aufenthalts nicht fehlen.
Unsere Wanderungen brachten uns zu der sehenswerten Seebrücke in Sellin und zu den Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund, die von Sassnitz bequem zu erreichen waren.
Nach einer Woche ging es mit der Deutschen Bahn wieder in die Heimat. Diesmal über Berlin und mit „nur“ einer halben Stunde Verspätung.
Unsere Unterkunft
Die mit „Hervorragend“ bewertete Villa Elfriede in Sassnitz. Ein schöner, modernisierter Altbau mit gut ausgestatteter Küche, zwei Schlafzimmern und einem Balkon.
Beste Reisezeit
Aufgrund des Wetters ist der Sommer die beste Reisezeit, falls man Zeit am und im Meer verbringen möchte.
Die anderen Jahreszeiten haben jedoch auch ihren Reiz. Die Buchenwälder färben sich im Herbst bunt und laden zu Spaziergängen und Wanderungen auf Rügen ein. An den Stränden ist es dann nicht mehr so überlaufen aber der Nationalpark Jasmund ist insbesondere im Herbst und auch im Frühling ein beliebtes Ausflugsziel.
Unsere Tipps
- Eine Fahrt mit dem Rasenden Roland – mit dem Deutschland-Ticket kostete das Tagesticket nur 10 Euro.
- Wanderung auf dem Hochuferweg vom Königsstuhl nach Sassnitz – früh starten, denn die Wanderung ist sehr beliebt.
- Wanderung auf dem Hochuferweg von Binz zur Seebrücke in Sellin
- Ausflug zum Kap Arkona
- Ein leckeres Fischbrötchen im Hafen von Sassnitz essen
- Die Kreidefelsen von einem Ausflugsboot aus entdecken