Die Insel Rügen vor der Ostseeküste Vorpommerns in Mecklenburg-Vorpommern gehörte schon länger zu den Zielen, die ich gerne erkunden wollte. Insbesondere der Nationalpark Jasmund mit seinen beeindruckenden Kreidefelsen, die Seebäder Binz, Sellin und Göhren, das Kap Arkona und eine Fahrt mit dem „Rasenden Roland“ standen auf meiner Sightseeing-Liste.
Da Marcel beruflich in Mannheim unterwegs war, schnappte ich mir meine Mutter und meine Schwester, um mit der Bahn für 6 Tage in den äußersten Nordosten Deutschlands nach Sassnitz zu fahren.
Wie nicht anders zu erwarten, erreichte der ICE Hamburg mit einer Verspätung von gut 40 Minuten, wodurch unsere folgenden Anschlüsse allesamt weg waren. Von Hamburg ging es daher erst um 11:06 Uhr anstatt um 10:06 Uhr weiter nach Lübeck und von dort mit zwei weiteren Umstiegen nach Rostock, wo wir den letzten Zug nach Sassnitz bestiegen. Zum Glück waren die Regionalzüge alle pünktlich.
Mit dennoch insgesamt mehr als zwei Stunden Verspätung erreichten wir gegen 17:00 Uhr endlich Sassnitz. Der Regionalzug von Rostock nach Sassnitz verkehrte nur alle zwei Stunden.
Unsere Ferienwohnung Villa Elfriede lag etwa 900 Meter vom Bahnhof entfernt. Da wir nur einen Trolli und Rucksack dabei hatten, peilten wir die Unterkunft an und liefen zu Fuß in ca. 15 Minuten zum ruhig gelegenen Haus.
Mit zwei Schlafzimmern, einer gut ausgestatteten Küche und einem kleinen Wohnzimmer hatten wir für die nächsten Tage ausreichend Platz.
Da bereits um 18 Uhr die Sonne unterging, liefen wir zum Sonnenuntergang hinab zum Stadthafen, wo wir entlang der Kaimauer schlenderten und die frische Seeluft genossen. Nach 12 Stunden waren wir endlich angekommen.
Auf der Promenade war noch recht viel los und nach dem die Sonne hinter den Kreidefelsen verschwunden war, liefen wir zurück zur Ferienwohnung.
Allerdings nur, um die richtige Kameraausrüstung und Stativ zu holen, denn aktuell lässt sich der Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS mit bloßem Auge am Abendhimmel entdecken.
Gestern war mir dies bereits zu Hause vom heimischen Balkon geglückt und heute Abend wollten wir es mit einem anderen Hintergrund versuchen.
Der Stadthafen bot sich trotz heller Beleuchtung dafür an. Bevor ich allerdings die Kamera startbereit machte, hielten wir erstmal Ausschau nach dem Kometen. Auf Anhieb sahen wir ihn nicht und ich holte daher die Handy-App hervor und peilte den Kometen an.
Nachdem wir wussten, wo wir suchen mussten, sahen wir auch den langen Schweif des beeindruckenden Kometen, der aufgrund seiner Helligkeit zu den dritthellsten Kometen der letzten 100 Jahre gehört. Wegen dieser außergewöhnlichen Helligkeit wird er zu den Großen Kometen gezählt.
Ich stellte das Stativ und Kamera ein und ließ die Langzeitbelichtung wirken.
Auch wenn der beleuchtete Hafen natürlich durch die lange Belichtungsdauer sehr hell wird, sind der Komet und sein Schweif sehr gut zu erkennen.
Wir freuten uns über die außergewöhnliche Sichtung und liefen gegen 20:30 Uhr zurück zur Ferienwohnung, wo wir nach dem langen Anreisetag todmüde ins Bett fielen.