Etappe 3: Von Agios Georgios nach Paramonas

Gesamtlänge: 16 km
Wanderzeit: ca. 4 Std.
Höhenprofil Etappe 3

An der Kirche von Agios Georgios beginnt die 3. Etappe. Nach unserer kurzen Rast, setzten wir mit der Wanderung fort. Auf der Asphaltstraße ging es durch den menschenleeren Ort.

Am Hafen und einem Supermarkt vorbei, gelangten wir erneut zum Strand. Dieser würde nun für lange Zeit unser Begleiter sein. Möchte man nicht direkt am Meer entlanglaufen, führt ein weiterer Weg durch die Dünenlandschaft. Da uns der Sand dort aber zu tief war, zogen wir den Strandabschnitt vor.

Zwei kleine Bäche mussten mit einem gekonnten Sprung (oder nassen Füßen) überwunden werden. Barfuss wäre es heute natürlich viel schöner gewesen. Dafür war es jedoch zu kalt. Der Wind pfiff uns ordentlich um die Ohren.

Nachdem wir etwa 2km am Meer entlanggelaufen waren, zweigten wir auf einem kaum erkennbaren Weg in die Dünenlandschaft ab. Man kann diesen Weg auch weiter geradeaus gehen, beide Varianten enden an derselben Stelle. In den Dünen war es jedoch windstiller und die Landschaft veränderte sich. Der Weg ist überzogen von Quadspuren. Glücklicherweise war heute niemand vor Ort.

Der Dünenlandschaft folgend, erreichten wir ein paar Meter wieder einen festeren Weg. Rechts und links blühte und grünte es. Welch abwechslungsreiche Landschaft auf diesen paar Metern.

Den Wind hatten wir nun am Meer zurückgelassen und wir konnten die Wanderung in vollen Zügen genießen. Kurze Zeit später kamen wir jedoch an den Rand des Korrisson Sees und der Weg endete abrupt. Hatten wir uns nun verlaufen oder führte der See Hochwasser? Wir wussten es nicht. Also gingen wir durch das hohe Gras am Seeufer entlang. Die ersten paar Meter war kein Weg erkennbar. Etwas weiter jedoch entdeckten wir Quadspuren und konnten weiter ins Innere, auf einen Sandweg, vordringen.

Der Korrisson See ist eigentlich kein richtiger See, da er durch einen Kanal mit dem Meer verbunden ist. Auf dem Kanal verkehren Fischerboote zwischen See und Meer. Wir erreichten die Brücke, die über den Kanal führte und gingen hinüber. Fraglich, wie lange diese noch hält. Wir hatten schon vorher Bedenken, ob die Brücke überhaupt noch vor Ort war. Glücklicherweise war dem so.

Nun liefen wir auf einer breiten Schotterpiste bis zum Ende des 5km langen Sees. Auf einer schmalen Landzunge zwischen Meer und See konnten wir immer wieder zu beiden Seiten das Wasser entdecken. Bei gutem Wetter ist sicherlich auch ein Aufstieg auf die Dünen sehenswert. Wir verzichteten jedoch darauf, da es anfing zu regnen.

Etwa auf der Hälfte der Strecke erreichten wir eine geschlossene Bar. Dort suchten wir Zuflucht vor dem einsetzenden Regen. So schnell wie er kam, ging er jedoch auch wieder und kurze Zeit später konnten wir weitergehen.

Der Korrission See ist dafür bekannt, verschiedene Vögel beobachten zu können. Wir sahen heute jedoch nur Möwen. Immer weiter geradeaus folgten wir dem Weg bis zum Ende des Sees. Dort befand sich auch ein Wanderparkplatz.

Rechts zweigte nun eine Asphaltstraße ab, der wir jedoch nicht folgten, sondern weiter geradeaus gingen. Die Schotterpiste führte erneut am Meer entlang. Die Wellen wurden langsam höher und die See unruhiger. Zum Glück hatten wir den Strandabschnitt rechtzeitig hinter uns gebracht.

Keine 10m vom Wasser weg, hörte der Wind auf und wir konnten unsere Regenjacken ausziehen. Wir liefen auf dem Sandweg entlang, bis dieser an dem Schild „Alonaki Beach“ auf eine Asphaltstraße stieß. Dieser folgten wir nach links. Im Wanderführer stand nun, dass der eigentliche Wanderweg entlang der Steilküste bei einem Erdrutsch im Meer versunken war. Wir wollten daher kein Risiko eingehen und nahmen die beschriebene Alternative. Der Weg führte entlang der Asphaltstraße, bis wir zu einer Gärtnerei kamen. Direkt dahinter zweigte der Wanderweg auf eine Schotterpiste nach links ab.

Der Piste folgend, gelangten wir durch Olivenwald bis zu einer Asphaltstraße. Hier führte nun auch wieder der Korfu-Trail her. Wir liefen 2km auf dieser asphaltieren Straße. Zum Glück fuhren nicht viele Autos aber für die Füße war das der unangenehmste Wegabschnitt am heutigen Tag. Wer noch gerne zum Strand hinunter möchte, kann dies nach ca. 1km tun. Der Prassoudi Beach liegt nicht weit entfernt von Paramonas.

Wir verzichteten jedoch darauf und wanderten weiter in Richtung des Dorfes. An einer großen Steinmauer bogen wir nach rechts auf eine Schotterpiste ab, die wieder zwischen Olivenbäumen herführte.

Auf einer Asphaltstraße mit Blick auf die Steilküste führte der Weg nun hinab bis nach Paramonas. Hier endete die 3. Etappe.

Unser eigentlicher Plan war es nun, uns mit einem Taxi hier abholen zu lassen. Doch in Paramonas war – wie in den meisten Touristenorten – noch alles dicht. Wir hatten daher gar keine Möglichkeit ein Taxi herzubestellen. Wir versuchten den Vermieter unseres heutigen Apartments zu erreichen, doch der Handyempfang war gestört und ein Telefonieren unmöglich.

Was blieb uns anders übrig? Wir mussten weiterlaufen. Denn in Paramonas gab es noch keine buchbaren Unterkünfte. Unser Apartment „Ammon Bay“ befand sich in Agios Gordios, ca. 5km von Paramonas entfernt.

Wir entschieden uns, den kürzesten Weg zu nehmen und die Asphaltstraße herzulaufen. Auf halber Strecke befand sich das Dorf Pentati, wo wir in der schönen Taverne „Chris Place“ einkehrten und etwas aßen. Sehr empfehlenswertes Essen und ein toller Blick auf Agios Gordios. Wir bestellten und bekamen das Essen von den netten Wirtsleuten serviert. Auch zum selbstgemachten Apfelkuchen konnten wir nicht nein sagen.

Das Sitzen tat wirklich gut und wir wollten eigentlich nicht mehr weiterlaufen. Doch nach einer Stunde entschlossen wir uns zu zahlen und die restlichen 3km bis Agios Gordios zu marschieren. Nachdem wir auf der Asphaltstraße erneut steil bergauf gingen, verlief unsere Strecke danach nur noch bergab. Was von beiden jetzt allerdings angenehmer für die müden Füße war, kann ich nicht mehr beurteilen. Alles war schlimm 😉

Die Unterkunft war zum Glück ausgeschildert. Marcel zweifelte jedoch zuerst, ob das die richtige Unterkunft sei, denn das Hotel Ammon Bay hatten wir eigentlich nicht gebucht. Dennoch war das unser Apartment. Der Vermieter wartete bereits auf uns. So konnten wir um 19:30 Uhr endlich unser Zimmer beziehen und die Beine hochlegen.

Marcel entschloss sich, nach einer Stunde zu einer Bar hinunterzugehen.  Ich hingegen wollte nur liegen und den Blick zum Meer hinaus genießen, der in diesem Apartment sogar noch schöner war als in dem gestrigen.