Nachdem wir Braubach hinter uns gelassen hatten, nahmen wir am Ende der Straße „Sommergasse“ den steilen Aufstieg zur Marksburg in Angriff. Die 13. Etappe des Rheinsteigs von Braubach nach Kamp-Bornhofen wartete mit 16,4 Kilometern, 793 Höhenmetern und rund 6 Stunden Wandervergnügen auf uns. Allerdings würden wir die Wanderung heute schon Osterspai enden lassen und die verbleibenden Kilometer beim nächsten Besuch in Angriff nehmen.
Ein schöner Wanderweg führte uns in 20 Minuten zum Parkplatz der Burg.
Über Stufen nahmen wir die letzten Höhenmeter in Angriff und genossen den fantastischen Ausblick, den wir mit zahlreichen anderen Touristen teilten.
Auf der Burg herrschte reges Treiben, denn ein Flusskreuzfahrtschiff hatte die Passagiere in Bussen hier oben abgeladen.
Wir verzichteten daher auf einen Besuch der Burg und wanderten nach einer kleinen Getränkepause in der Marksburgschanke weiter.
Froh darüber, den Touristentrubel hinter uns gelassen zu haben, stiegen wir auf einem Pfad bergab bis zur Asphaltstraße „An der alten Burg“.
Wir bogen nach rechts auf einen Pfad ab und liefen an der Martinskapelle vorbei weiter bergab.
Und wo es runter geht, geht es ja bekanntlich auch bald wieder rauf. Der kommende Anstieg war mit einer der anstrengendsten der heutigen Etappe.
Über Stock und Stein ging es steil aufwärts.
Wir gewannen schnell an Höhe und konnten nach nur wenigen Metern bereits den Rhein erblicken.
Die Marksburg thronte erhaben hinter uns auf dem Berg und bot uns noch einmal einen tollen Anblick.
Der steinige Pfad führte höher und höher, bis wir auf einen Forstweg trafen, dem wir durch den lichten Wald folgten.
Zwischen den Bäumen konnten wir immer wieder auf den Rhein blicken und Luft holen.
Nach etwa 20 Minuten und ca. 130 Höhenmetern erreichten wir einen Aussichtspunkt, an dem wir eine längere Pause einlegten.
Der Ausblick war abermals einfach nur traumhaft.
Nach der kleinen Rast folgten wir dem Rheinsteig nach links und wanderten leicht absteigend am Hang entlang.
Ein weiterer Aussichtspunkt mit Bank und Blick auf Spay ließ nicht lange auf sich warten.
Mit der Höhe schlängelte sich der Weg durch die Landschaft.
Zwischen den Bäumen konnten wir immer wieder Blick auf den Rhein und die Ortschaften entlang des Rheins erhaschen.
Dann nahmen wir Abschied vom Rhein und folgten dem Weg abwärts in ein Tal bis zum Dinkholder Bach.
Im Talgrund angekommen, gelangten wir zu einer gemauerten Wasserstelle – der Sauerbornquelle.
Wer Durst hat, kann sich hier einen Schluck genehmigen. Aber das Wasser schmeckt stark nach Eisen. Ist nicht ungesund, muss man aber mögen.
Auf der gegenüberliegenden Seite stiegen wir nun wieder aufwärts. Was auch sonst 😏.
Der dunkle Wald lichtete sich und wir gelangten erneut zu einem Aussichtspunkt mit Bank. Rastmöglichkeiten waren auf dieser Etappe wirklich zahlreich vorhanden.
Wir gelangten ins Dinkholdertal und stiegen in steilen Serpentinen stramm bergauf bis zum Dinkholder Berg.
Nach ca. 1,5 Kilometern und etwa 250 Höhenmetern freuten wir uns über die große Schutzhütte mit Sitzmöglichkeiten. Was für ein anstrengender Aufstieg. Manometer.
Wir rasteten ausgiebig und genossen die herrliche Aussicht.
Den höchsten Punkt der Etappe hatten wir erreicht und wir stiegen nun durch den Wald steil hinab in Richtung Osterspai.
An einem Abzweig hielten wir uns rechts und folgten dem Pfad leicht bergab über eine offene Fläche.
Wir konnten einen Blick auf Osterspai und die zwei Kilometer lange Buhne „Auf der Schottel“ erhaschen, bevor wir dem Weg weiter abwärts in ein kleines Tal folgten.
Der Pfad führte uns auf und ab durch die abwechslungsreiche Landschaft.
Parallel zur B42 brachte uns der Rheinstieg leicht bergauf.
Durch die Bäume konnten wir die schmale Buhne erblicken.
Wieder einmal stiegen wir bergauf und folgten einem schmalen Pfad am Rande eines Feldes.
Wir gelangten auf einen breiten Forstweg und wanderten auf diesem eben weiter.
An einer kleinen Holzhütte, die sich „Getränkeladen“ nannte, lasen wir uns neugierig das Schild durch und waren begeistert, dass wir hier nach einer kleinen Spende tatsächlich Getränke erwerben konnten. Eine tolle Sache vom hiesigen Wanderverein. Aber bitte auch Bezahlen und nicht einfach nur Wegnehmen!
Der Schotterweg führte uns immer geradeaus durch das Tal bis zu einer kleinen Kapelle.
Wir trafen auf eine Asphaltstraße, der man nach rechts direkt hinab nach Osterspai gehen konnte.
Es gab jedoch noch weitere Abstiegsmöglichkeiten nach Osterspai, so dass wir dem Rheinsteig geradeaus weiterfolgten.
Von der Asphaltstraße bogen wir nach etwa 200 Metern nach rechts auf einen breiten Schotterweg ab und liefen aufwärts zur Florianshütte.
Die große Schutzhütte thronte auf einem kleinen Hügel mit Blick auf die Weinfelder.
Von der offenen Wiese gelangten wir wieder in den Wald hinein und marschierten im stetigen Auf und Ab weiter.
Nach etwa 800 Metern erreichten wir einen Abzweig, auf dem Osterspai nun mit 500 Metern angegeben war.
Wir folgten daher dem Weg über zahlreiche Stufen abwärts. Das wird ein Spaß, die beim nächsten Mal alle wieder hinauf zu steigen. Hoffentlich ist es dann kalt 😂.
Am Ende des Weges traten wir aus dem Wald hinaus und liefen abwärts zum nahegelegenen Bahnhof Osterspai, wo die heutige Etappe für uns endete.
Die letzten Kilometer der 13. Etappe des Rheinsteigs nahmen wir tatsächlich erst nach 8 Monaten in Angriff. Am frühen Morgen machten wir uns mit dem Auto auf dem Weg nach Kestert, dem Ende der 14. Etappe, die heute nahtlos an Etappe 13 anschließen sollte. Eigentlich wollten wir den nur einmal stündlichen fahrenden RE um 11:38 nach Osterspai nehmen. Dieser hatte allerdings eine geschlagene Stunde Verspätung, so dass unsere Wanderung nach Kamp-Bornhofen und Kestert erst gegen 12:30 Uhr startete.
Vom Bahnhof folgten wir den gelben Zustiegsschildern durch die ruhige Ortschaft. Mit Temperaturen um die 23 Grad herrschte heute perfektes Wanderwetter.
Vorbei an einem schattigen Rastplatz (Rheinsteigplatz) nahmen wir den steilen Anstieg in den Wald in Angriff.
Parallel zum Rheinsteig verlief hier nun auch der Langhalsweg, der bei unserer heutigen Wanderung zur Wahl „Deutschlands Schönster Wanderweg 2024“ stand.
Über zahlreiche Stufen gewannen wir ordentlich an Höhe und waren froh, dass der schattige Wald unser kurzzeitiger Begleiter war.
Im leichten Auf und Ab gelangten wir an den Waldesrand und liefen zwischen Feldern leicht ansteigend weiter.
Der Weg wurde breiter und die Landschaft offener.
Zwischen Streuobstwiesen erreichten wir eine Wiese mit einer Kirschensitzbank. Warum ausgerechnet Kirschen würden wir im weiteren Wegverlauf noch erfahren.
Wir folgten dem Rheinsteig geradeaus weiter und liefen leicht bergab nach Filsen.
Bevor wir die Ortschaft erreichten, zweigte der Wanderweg nach links auf einen schmalen Pfad ab.
Ab hier kannte der Rheinsteig nur noch eine Richtung: Bergauf.
Parallel zum Kirschenpfad folgten wir dem Wanderweg aufwärts. Am Wegesrand fanden wir verschiedene Lehr- und Übersichtstafeln, die über Landschaft und die unterschiedlichen, wiederentdeckten alten Kirschsorten von Filsen informierten. Alle Sorten sind mehr oder weniger stark vom Aussterben bedroht und nur noch hier findet man zum Teil die letzten Bäume ihrer Sorte.
Über einen kaum erkennbaren Grasweg konnten wir mit Blick auf Boppard und die St. Margaretha Kirche in Filsen kurz verschnaufen, bevor es wieder stramm bergauf ging.
Der schmale Pfad brachte uns mit spektakulärer Aussicht immer höher.
Zahlreiche Fotopunkte luden immer wieder zu Stopps ein und wir konnten uns gar nicht satt sehen. Ein echtes Highlight zum Ende der Etappe.
Der steile und teils steinige Pfad führte uns hinauf zu einem Holzkreuz, von wo wir eine bombastische Aussicht auf den Rhein und die Rheinschleife in Osterspai warfen. Was für ein herrlicher Start in den Tag. Mit Superlativen brauchte ich heute nicht geizen.
Das vermeintliche Gipfelkreuz markierte allerdings nicht das Ende des Anstiegs, denn es ging noch weiter bergauf bis zu einer kleinen Waldkapelle, an der wir eine kurze Rast im Schatten einlegten.
Zwischen knorrigen Eichen folgten wir dem Rheinsteig weiterhin aufwärts bis zum Aussichtspunkt Filsener Ley, an der sich auch eine große Holzhütte befand. Rund 100 Höhenmeter hatten wir auf den letzten 3,5 Kilometern zurückgelegt.
Wir genossen die herrliche Fernsicht auf die Rheindörfer und dem Verlauf des Flusses.
Mit der Höhe wanderten wir mit dem Panoramablick geradeaus weiter.
Wir folgten dem schmalen Pfad leicht auf- und abwärts in Richtung Etappenziel.
Nach insgesamt ca. 5 Kilometern zweigte an einem Sendemast der Zustiegsweg nach Kamp-Bornhofen ab. Dem Ende der 12. Etappe, die für uns mit Abstand zu den schönsten Abschnitten im Rheintal gezählt hatte. Für uns ging es allerdings nicht abwärts in die Stadt, sondern mit der Höhe weiter zum Auftakt der 13. Etappe von Kamp-Bornhofen nach Kestert.