Der dritte Wandertag auf dem Rheinsteig brachte uns auf knapp 13 Kilometern von Sayn nach Vallendar. Perfekte Streckenlänge für die letzte Wanderung an diesem Wochenende. Immerhin waren heute sommerliche 25° Celsius prognostiziert. Wir frühstückten daher noch in aller Ruhe im Romantikhotel in Sayn und checkten aus.
Bevor wir auf den Rheinsteig zurückkehrten, besuchten wir den Schlosspark und das darauf befindliche Schloss der Fürstenfamilie Sayn-Wittgenstein. Wer Zeit und Lust hat, kann auch dem Schmetterlingsgarten (9 Euro / Person) einen Besuch abstatten. Wir ließen diesen außen vor und verließen den Schlosspark nach unserer kurzen Stippvisite.
Wir nahmen die Treppe hinauf zum ehemaligen Schlossrestaurant und tauschten ein paar Schritte später den Asphalt mit sandigem Untergrund.
Hinter dem Gittertor wartete der erste knackige Anstieg des Tages auf uns. In Kehren folgten wir dem schmalen Pfad aufwärts.
Vorbei an Überresten der ehemaligen Burg Sayns erreichten wir die Anhöhe.
Durch ein mauerdickes Steintor betraten wir den Innenhof der Burganlage.
Ein kleiner Abstecher von ein paar Schritten führte uns zu einem lohnenswerten Aussichtspunkt auf Sayn und die Umgebung.
Wir verließen die Burg und folgten einem breiten Schotterweg bergab bis zu einem Waldgebiet.
Ein langer Aufstieg auf schmalen Pfaden brachte uns zu einem Parkplatz an der L306.
Hier zweigte der Rheinsteig nach rechts in den Wald ab.
Wir folgten dem Weg für ca. 700 Meter und bogen in einer scharfen Kurve erneut nach rechts ab.
Bevor es in steilen Serpentinen abwärts ging, legten wir einen Abstecher zum Aussichtspunkt Oskarhöhe ein.
Bergab erreichten wir die Asphaltstraße „Im Brextal“.
Vorbei an einem Denkbar für den hingerichteten Fahnenflüchtigen und der Pfadfinder Gedenkstätte unterquerten wir ein ehemaliges Eisenbahnviadukt.
Nur ein paar Meter weiter brachte uns eine Brücke über den Brexbach und in Serpentinen stiegen wir steil aufwärts Richtung Pulverberg.
An einer Kreuzung legten wir auf einer Bank eine kurze Rast ein und folgten dem Weg danach weiter bergauf.
Leider haben auch etliche Mountainbiker den Weg für sich entdeckt. Allerdings weiß ich nicht, ob ich das auf einem Wanderweg für so gut befinden soll. Zumal viele mit ihren E-Mountainbikes zwar super leicht bergauf kommen, beim Bergab fahren dann aber ordentlich ins Schwitzen kommen. Nicht nur einmal haben wir einen Mountainbiker mit seinm E-Bike getroffen, der lieber bergab schob als zu fahren… Hm…
Eine Lichtung ließ uns einen ersten Ausblick erhaschen bevor es immer weiter hinauf ging.
Wir erreichten einen alten Wall und ein paar Meter später auch schon den markanten Römerturm auf dem Pulverberg.
Dem rekonstruierten Wachturm gingen umfangreiche Forschungsarbeiten auf. Der erste Spatenstich für die Rekonstruktion fiel bereits im Jahr 1912. 2009 wurde der Wachtum als Teil des UNESCO Welterbes Limes aufwändig saniert. Zu besichtigen ist er jedoch nur im Rahmen von Führungen.
Die Aussicht ins Rheintal war fantastisch und wir genossen die Zeit für eine erneute Rast.
Vorbei an dem alten Wachturm liefen wir auf einem breiten Schotterweg bergab.
Wir ließen den Wald hinter uns und wanderten entlang von Wiesen hinab zum Meisenhof. Wer mag, kann hier einkehren.
Ein kurzes Waldstück brachte uns auf gerader Fläche zu weiten Feldern. Weit und breit war kein Schatten in Sicht aber der Blick in die Weite entschädigte uns dafür.
Wir gelangten hinab zu den ersten Häusern von Bendorf. An einem alten verfallenen Schuppen wanderten wir nach rechts und kamen an einem Sportplatz vorbei.
Das kleine Örtchen wirkte wie ausgestorben. Bei dem schönen Wetter war so gut wie niemand draußen.
Wir folgten einem schmalen Pfad zwischen Häusern und erreichten die Hauptstraße Bendorfs – Im Großbachtal.
Diese überquerten wir und wanderten mit dem Wegzeichen einen Trampelpfad bergauf.
Der kurze aber knackige Anstieg brachte uns unter einer Stromleitung hindurch bis zum höchsten Punkt auf dem Galgenberg.
Erneut ließen wir unsere Blicke in die Ferne schweifen und marschierten auf dem breiten Wirtschaftsweg mit der Höhe geradeaus.
Nach nur 600 Metern folgten wir dem Rheinsteig nach rechts und gelangten hinab zur L307.
Wir überquerten die Landstraße und liefen auf einem staubigen, trockenen Weg an einem Reiterhof vorbei.
Die Sonne schien erbarmungslos auf uns nieder und wir waren über jeden Zentimeter Schatten froh.
Vorbei an der Rheinsteig-Hütte gelangten wir zu einer Unterführung.
Wir unterquerten die A48 und gelangten in ein schönes Waldgebiet. Unser Kompass Wanderführer beschrieb diesen Teilabschnitt recht passend: „Talgrund und Kuhweiden bilden eine traumhafte Idylle“. Nur der Autobahnlärm war etwas störend.
Steil bergauf folgten wir den letzten Metern bis zum Wüstenhof. Gerne hätten wir uns hier ein kühles Getränk gegönnt aber es war so voll, dass man ohne Reservierung keine Chance auf ein Plätzchen hatte.
Wir genossen daher von einer schattigen Bank die Aussicht und folgten dem Wanderweg nach rechts hinab.
Vallendar war nur noch einen knappen Kilometer vom Wüstenhof entfernt und es dauerte nicht lang, bis wir die ersten Häuser und die Pfarrkirche St. Marzellinus erreichten.
Bergab folgten wir dem Rheinsteig bis zum Rathausplatz mit dem wunderschönen, auffälligen Fachwerkhaus „Die Traube“.
Nachdem wir uns ein Eis gegönnt hatten, zweigten wir vom Rheinsteig ab und folgten dem GPS-Track durch die Innenstadt zum Parkplatz am Bahnhof.
Ein gelungenes Ende unseres Wanderwochenendes. Marcel hätte aber ruhig im Schatten parken können 🥵🤓.