Ein neuer Streckenwanderweg sollte her und so entschieden Marcel und ich uns für einen der ältesten Fernwanderwege Deutschlands – dem Ruhrhöhenweg. Gemeinsam mit Carsten wollten wir die 240 Kilometer von der Mündung in Duisburg-Neumühl bis zur Quelle in der Nähe von Winterberg erwandern. Leider ist der Wanderweg nicht wirklich gut gepflegt und Infos über Streckensperrungen oder Umleitungen sind nicht existent. Ein GPS-Track ist daher unbedingt erforderlich.
Da die Etappen nicht offiziell festgelegt sind, schauten wir nach Parkmöglichkeiten und planten unsere eigenen Endpunkte. Die erste Etappe führte uns daher mitten durch das Ruhrgebiet von Duisburg-Neumühl bis nach Mülheim an der Ruhr. Aufgrund der Nähe zu den zahlreichen Autobahnen und einem hohen Asphaltanteil nicht die schönste Etappe.
Auf der heutigen Tour lagen 16 Kilometer und etwa 250 Höhenmeter im Anstieg und 320 Höhenmeter im Abstieg vor uns. Leider waren einige Passagen der Wanderung aufgrund von Brückenarbeiten gesperrt und wir mussten uns an drei Stellen eine alternative Route suchen.
Mit Carsten trafen wir uns gegen 09:30 Uhr auf dem Wanderparkplatz Ganghoferweg. Der große Schotterplatz bot ausreichend Platz für Autos. Gemeinsam fuhren wir dann zum Startpunkt der ersten Etappe in Duisburg-Neumühl. Als Ziel in Google Maps trugen wir den Blau-Weiß Neuenkamp 1889/1925 e.V. auf der Lilienthalstraße ein und wollten dort nach einem Parkplatz Ausschau halten.
In dem Wohngebiet waren zum Glück ausreichend Parkmöglichkeiten vorhanden, so dass wir gegen 10 Uhr mit der Tour starten konnten.
Einen offiziellen, beschilderten Start- bzw. Endpunkt gab es leider nicht aber am ersten Wanderzeichen mitten in einem Wohngebiet machten wir ein Erinnerungsfoto.
Wir folgten der Lilienthalstraße bis zum Rheindamm und bogen hier nach rechts ab.
Mit Blick auf den Rhein und die qualmenden Schlote der Hochöfen unterquerten wir die A40 und wanderten bis zur Mündung der Ruhr in den Rhein.
An der Mündung der Ruhr in den Rhein entdeckten wir die 1992 errichtete Skulptur Rheinorange bei Rheinkilometer 780.
Die Wanderzeichen führten nun für rund 1,2 Kilometer auf dem Ruhrtalradweg am Ufer der Ruhr entlang.
Die erste Streckensperrung ließ nicht lange auf sich warten und kurz vor dem Erreichen eines Kreisverkehrs standen wir vor einem verschlossenen Metalltor, an dem es nicht mehr weiterging.
Wir liefen daher zurück und nahmen einen kleinen Trampelpfad, der uns zur Kasslerfelder Straße führte.
Mit der Ruhe war es nun vorbei, denn wir mussten der vielbefahrenen Straße bis zum Kreisverkehr folgen, nach rechts abbiegen und auf der anderen Straßenseite einem geschotterten Radweg folgen.
Da wir natürlich dem Originaltrack etwas weiter unten folgen wollten, schlugen wir uns an einer geeigneten Stelle durch das Gebüsch eine Etage tiefer.
Der verschlammte Asphaltweg war vermutlich noch nicht lange begehbar und vor kurzem noch vom Hochwasser überflutet.
Unser Blick fiel auf die Ruhrwehr Duisburg, eine Stauwehr, die 2,6 km vor der Mündung in den Rhein lag.
Der Ruhrhöhenweg sollte hier eigentlich durch ein Tor auf die andere Seite führen. Doch dieses war aufgrund einer Baustelle abermals verschlossen und wir mussten uns erneut einen Alternativweg suchen.
Wir folgten daher dem Weg nach rechts hinauf zur Straße, liefen aber kurz vorher auf einem Schotterweg hinab zu einem Wiesenweg direkt an der Ruhr.
Die oberhalb verlaufende Straße Ruhrdeich war leider gut zu hören und an eine idyllische Wanderung war nicht zu denken. Immerhin war aber der Ausblick auf die Ruhr und die Auenlandschaft schön.
Von der Wiese gelangten wir auf einen Asphaltweg, der nach nur ein paar Metern in einen naturbelassenen Pfad überging.
Mit Blick auf die Ruhr folgten wir dem matschigen Weg geradeaus weiter.
Wir unterquerten das Autobahnkreuz der A40 und der A59 und gelangten zu einer Eisenbahnbrücke und der A3, die wir ebenfalls unterquerten.
Nach gut 3 Kilometern, die wir von der Ruhrwehr bis zur Autobahn A3 zurückgelegt hatten, verließen wir die Ruhr.
Ein Fußweg brachte uns hinauf zur Straße Ruhrdeich, die wir überquerten und auf der Straße Werthacker in ein Wohngebiet gingen.
Eigentlich hätte der Ruhrhöhenweg erneut die A40 und die A3 unterquert aber aufgrund einer Riesenbaustelle an dem Autobahnkreuz waren beide Brücke gesperrt. Das bedeute für uns erneut einen alternativen Weg zu planen, der uns zurück zum Ruhrdeich bis zu einer Kreuzung führte.
Wir folgten der Meidericher Straße nach links und gingen auf dieser bis zur Straße „Am Schnabelhuck“. Die Wegführung war natürlich alles andere als schön, da die Straßen viel befahren war und das Wandererlebnis gen Null ging.
Froh als wir endlich die Hauptstraße verlassen konnten, bogen wir nach links ab und liefen parallel zur Bahnstrecke aufwärts. Wirklich schade, dass hier so viele Wege gesperrt waren. Der Umweg hatte uns gut 2 Kilometer mehr gekostet.
Nach ein paar Metern ließen wir Zug- und Autoverkehr hinter uns und bogen nach rechts auf einen schmalen Pfad, der uns im Wald bergauf führte.
Wir gelangten an die Tore des Duisburger Zoos und legten auf einer Bank eine kleine Rast ein. Eichhörnchen flitzten von Baum zu Baum und das Vogelgezwitscher war abseits der lauten Straße auch wieder zu hören.
Unser Weg führte uns auf Asphalt durch das Naherholungsgebiet Kaiserberg mit der gleichnamigen 78 Meter hohen Erhebung.
Der Kaiserberg ist heute eine mit altem Baumbestand bestandene und mit Wanderwegen ausgestattete natürlich Anhöhe, die einen Teil des großen Duisburger Stadtwalds bildet.
Vorbei an zwei künstlich angelegten Teichen, die uns an alte Zoogehege erinnerten, gelangten wir bergab zur Mülheimer Straße.
Wir folgten der breiten Brücke über die A3 und wanderten nach etwa ca. 400 Metern in den Wald hinein.
Der schlammige Weg führte uns durch den Speldorfer Wald in der Nähe des Duisburger Zoos.
Wir bogen nach rechts ab und marschierten auf einem Asphaltweg hinter Häusern geradeaus weiter.
An der Katholischen Akademie „Die Wolfsburg“ vorbei, hielten wir uns an einer Gabelung links und gelangten wieder in den Wald hinein.
Vom breiten Waldweg führte uns der Ruhrhöhenweg auf einen kleinen, unscheinbaren Pfad, dem wir für wenige Meter folgten.
Wir verließen den Wald und gelangten auf die Straße „Blötter Weg/Katzenbruch“, an der wir leider für rund 700 Meter auf hartem Asphalt entlang laufen mussten.
An einer Ampel überquerten wir die Straße und liefen auf der viel befahrenen Landstraße „Uhlenhorst“ nach links.
Nach weiteren scheinbar endlos langen 500 Metern passierten wir die Residenz Uhlenhorst und waren froh, den Straßenlärm und den Asphalt hinter uns lassen zu können. Das Etappenziel war nicht mehr weit.
Wir folgten dem GPS-Track nach rechts in den Wald hinein.
Der anfangs natürlich belassene Weg ging ein paar Meter weiter wieder in Asphalt über. Warum legt man mitten im Wald einen asphaltierten Fußweg an?
Wir hielten uns links und folgten einem abwechslungsreichen Weg durch den Broich-Speldorfer Wald. Auf den letzten Metern bot uns der Ruhrhöhenweg noch einmal einen versöhnlichen Abschluss.
Der schlammige Pfad brachte uns viel zu schnell in Richtung Parkplatz.
Wir traten aus dem Wald hinaus und liefen an einem Sportplatz zum Auto, dass wir heute Morgen auf dem Parkplatz Ganghoferweg abgestellt hatten.
Nach rund 4 Stunden und etwa 16 Kilometern endete unsere Wanderung auf der ersten Etappe des Ruhrhöhenweges. Wir hofften, dass der weitere Wegverlauf mit weniger Asphalt auf uns warten würde. Die Füße schmerzten heute ordentlich.