Alles hat irgendwann mal ein Ende und so auch unsere zwei Wochen auf den Galapagosinseln. Wir hatten viel gesehen, gestaunt und uns immer wieder gefragt, ob das alles real war. Von den sommerlichen Temperaturen der Galapagosinseln ging es nun für drei Tage in das angenehme Klima im Nebelwald von Ecuador. Hier wollten wir hauptsächlich Vögel beobachten, denn die Region um Mindo ist ein Paradies für Birdwatcher. Rund 500 Arten können hier entdeckt werden.
Bis zum Rückflug nach Quito um 13:08 Uhr ließen wir es entspannt angehen. Nach dem Frühstück genossen wir die frische Morgenbrise auf dem Balkon und packten in Ruhe die Sachen zusammen.
Um 10 Uhr ließen wir uns mit dem bestellten Taxi in 30 Minuten zum Itabaca-Kanal fahren (25 USD). Dort nahmen wir eines der zahlreichen Wassertaxis für 1 USD / Person auf die andere Seite des Kanals.
Auf der Insel Baltra – auf der sich auch der Flughafen befindet – warteten bereits die zahlreichen Busse auf die Touristen. Für die Fahrt von Puerto Ayora zum Flughafen ist ungefähr eine Stunde zu veranschlagen.
Nach 15 Minuten erreichten wir den Flughafen und stellten uns in die Warteschlange von Avianca. Da natürlich fast alle Reisenden zur selben Zeit am Flughafen eingetroffen waren, dauerte das Prozedere etwas länger. Wir hatten nach der Kofferabgabe aber noch ausreichend Zeit zum Besuch der Souvenirshops. Marcel und ich hätten uns gerne noch ein T-Shirt gekauft.
Nach der Sicherheitskontrolle und dem Vorzeigen der TCT (Transit Control Card, die am Anfang der Reise erworben werden und unbedingt aufbewahrt werden muss), gelangten wir ins kleine Terminal.
Wir hatten nun etwa eine Stunde Zeit bis zum Boarding. Tatsächlich fanden wir auch noch zwei T-Shirts, die mit ins Handgepäck kamen.
Marcel gönnte sich einen Snack in dem kleinen Aufenthaltsraum und wir kauften noch ein paar Getränke. Unsere nächsten beiden Unterkünfte mitten im Nebelwald lagen weitab von der Zivilisation und wir wollten zumindest ausreichend Wasser dabei haben.
Überpünktlich begann das Boarding des Avianca-Flugs und der halbvolle Airbus A-320 legte bereits um 13:00 Uhr vom Flughafen Baltra ab.
Wir blickten auf den Itabaca-Kanal und die Insel San Cristobal, die wir während unseres Besuchs der Galapagosinseln außen vor gelassen hatten.
Zwei Stunden später begann der Landeanflug auf den Flughafen von Quito. Turbulenzen hatte es keine gegeben und auch beim Anflug auf Quito schaukelte es trotz Gewitterwolken nicht zu sehr. Galant umflog der Pilot die dicken Cumuluswolken. Ich hasse die Bauschis 🤣.
Wir verließen den Flieger und begaben uns zum Kofferband, wo wir nach 15 Minuten das Gepäck entgegen nahmen und das Terminal verließen.
Draußen wurden wir bereits von unserem Fahrer erwartet, der uns nun in 2 Stunden bis zur San Jorge Eco-lodge Tandayapa brachte. In Mindo und Umgebung gibt es zahlreiche Lodges, die Vogelbeobachtung anbieten aber uns hatte San Jorge am besten gefallen. Der Besitzer hat insgesamt 5 Lodges in ganz Ecuador, von denen wir die San Jorge Eco-lodge Tandayapa und die San Jorge Eco-lodge Milpe besuchten. Günstig sind die Lodges nicht, dafür liegen sie mitten im Nebelwald und man kann die Vögel aus nächster Nähe beobachten oder sich einer geführten Tour anschließen.
Auch wir hatten uns für zwei Halbtages-Vogelbeobachtungstouren entschieden und waren auf die Vielzahl an Vögel gespannt. Wobei wir nicht die typischen Birdwatcher mit Liste sind, die hinter gesehenen Vögeln einen Haken setzen. Mir gefallen alle Vögel und da ich noch nie in Ecuador war, konnte ich nicht sagen, welche Vögel ich unbedingt sehen wollte. Natürlich wäre der Cock of the Rock das Sahnehäubchen gewesen aber der scheue Vogel ist nicht so leicht zu finden.
Doch zunächst mussten wir erstmal ankommen. Unser Fahrer ging mit uns zum Parkplatz, wo er das Gepäck auf den Pick-Up lud. Die Bananen für die Vögel hatte er auch bereits im Gepäck. Die Lodges haben nämlich natürlich angelegte Futterstellen, auf denen die Bananen abgelegt werden, um Vögel anzulocken.
Wir ließen Quito hinter uns und erreichten bald schon die Nebelwaldregion, in der es – wie der Name vermuten lässt – regnete. Die Wolken hingen tief und es wurde langsam dunkel. Polizeikontrollen gab es während der Fahrt nicht und auch der Verkehr in und um Quito verlief gesitteter als ich gedacht hatte. Selbstfahren in Ecuador stellten wir uns daher machbar vor. Beim nächsten Mal.
In einer steilen Kehre kurz vor der Ortschaft Nanegalito bogen wir auf eine Schotterpiste nach links ab.
Nach etwa 20 Minuten hielt unser Fahrer vor einem großen Metalltor – der Einfahrt zur San Jorge Eco-lodge Tandayapa.
Die abenteuerliche, schmale Straße, die eher eine kaum erkennbare Piste war, stieg steil aufwärts. Bis zum Metalltor hätten wir es uns auch noch zugetraut mit einem 4×4 zu fahren aber hoch zur Lodge war für uns undenkbar. Teilweise war die Zufahrt gar nicht als Straße erkennbar.
In engen Kehren wand sich die Piste höher und höher bis wir zu einem steinernen Eingang gelangten. Hier war fürs Auto Schluss und der Fahrer stellt das Fahrzeug ab.
Er rief nach den beiden Mitarbeitern, die extra nur für uns hier waren, denn wir waren die einzigen Gäste. Verrückt.
Wir bezogen unser riesiges Zimmer mit zwei Betten und einem großen Balkon und begaben uns nach dem Frisch machen hinauf zum Abendessen, dass auf einer Aussichtsterrasse serviert wurde.
Hier trafen wir auch unseren Guide Arcenio Barrera, der uns Morgen die Vogelwelt näher bringen wollte. Wir waren sehr gespannt, was uns erwartete. Zum Glück konnte er sehr gut Englisch und uns mit der morgendlichen Abstimmung zum Frühstück helfen, denn die beiden Mitarbeiter der Lodge sprachen leider ausschließlich Spanisch.
Das 3-Gang-Menü schmeckte ausgezeichnet und nach dem Essen begaben wir uns aufs Zimmer.
Mittlerweile war es 20:30 Uhr und natürlich stockdunkel. Sehen konnten wir daher nichts mehr und im Dunkeln wollten wir die Gegend nicht erkunden.
So lasen wir noch ein wenig und ließen den langen Tag in Ruhe ausklingen.