Auf der fünften Etappe des Natursteig Sieg erwarteten uns heute rund 22 Wanderkilometer und gut 880 Höhenmeter. Die abwechslungsreiche Etappe von Eitorf nach Herchen führte uns durch ruhige Wälder, Bachtäler und über Hochflächen. Die Sieg selbst sollten wir im heutigen Etappenverlauf nur am Anfang und am Ende der Wanderung zu Gesicht bekommen.
Gesamtlänge: 21,4 km (inkl. Zu- und Abstieg vom / zum Bahnhof)
Wanderzeit: 7 Std.
Auf- und Abstiege: ca. 883 m (inkl. Zu- und Abstieg vom / zum Bahnhof)
Bereits um 06:30 Uhr fuhren wir von zu Hause los und erreichten den kostenlosen P+R am Bahnhof Herchen gegen 08:15 Uhr. Die S-Bahn fuhr erst um 08:33 Uhr, so dass wir noch in Ruhe den Rucksack packen und die Wanderschuhe anziehen konnten.
So früh am Morgen war es mit 7° Celsius noch sehr frisch und wir ließen daher die Fleecejacken an. Zum Glück ging es gleich zu Beginn der Etappe aufwärts. Der Zustieg zum Natursteig Sieg ist mit 2,7 Kilometern relativ lang.
Vom Bahnhof folgten wir den gelben Wanderschildern über ein Schulgelände.
Wir liefen über eine Brücke und blickten auf die Sieg.
Direkt am Ende der Brücke ging es geradeaus über die Straße und auf einem schmalen Pfad im Wald aufwärts.
In Serpentinen wanderten wir bergauf und gewannen schnell an Höhe.
Nach etwa 1,5 Kilometern traten wir aus dem Wald hinaus und folgten dem Zustiegsweg über eine Asphaltstraße hinauf nach Bohlscheid – einem Ortsteil von Eitorf und dem Endpunkt der letzten Etappe. Hier beginnt auch der offiziell blau-weiß-markierte Natursteig Sieg.
Wir ließen den Blick über Wiesen und Felder in die Ferne schweifen und liefen entlang einer asphaltierten Straße weiter leicht bergauf bis wir die ersten Häuser von Bohlscheid erreichten.
An einem alten Herrenhaus bogen wir nach rechts ab und wanderten über eine Wiese abwärts in den Wald hinein.
Ein breiter Waldweg führte uns an einem Angelteich vorbei zum Begräbniswald Eitorf.
Leicht aufwärts folgten wir dem Forstweg durch den schattenspendenden Mischwald.
Am Parkplatz zum Begräbniswald liefen wir über die Balerother Straße geradeaus weiter durch den Wald.
Abwärts gelangten wir zur Hubertuskapelle, an der der Natursteig Sieg allerdings nicht direkt vorbeiführte, sondern bereits vor der Kapelle nach links abknickte.
Mit Ausblick auf Oberottersbach ging es auf einem Forstweg am Waldesrand bergab. Ohne die Flugzeuge, die sich im An- oder Abflug der Einflugschneise des Köln-Bonner Flughafens befanden, hätten wir hier die Ruhe genießen können. Nur wenige Häuser waren in der Ferne zu erkennen.
Kurz bevor wir eine Anhöhe erreichten, liefen wir mit den Wanderschildern spitzwinkelig nach rechts in das Ottersbachtal.
In der Nähe eines Strommasts befand sich unter einer Birke eine Bank mit Aussicht, auf der wir uns eine Rast gönnten.
Nach etwa 15 Minuten brachen wir wieder auf und wanderten abwärts am Waldesrand entlang bis zu einer urigen Hütte. Die liebevoll eingerichtete Hütte bot bei schlechtem Wetter Schutz vor Regen.
Der Natursteig Sieg führte uns an der Hütte nach links und kurz darauf wieder nachts rechts abwärts bis zu einer Landstraße, der wir für ein paar Meter folgten und auf der anderen Seite auf einer Asphaltstraße leicht bergan stiegen.
Nach ca. 350 Metern bogen wir nach rechts ab und stiegen im Mischwald stramm bergauf.
Ein breiter Wirtschaftsweg brachte uns auf eine Anhöhe mit Bank und fantastischen Ausblick. Erneut gönnten wir uns eine Pause.
Wir befanden uns oberhalb von Rieferath und blickten auf Täler, weite Grasflächen und Anhöhen im Siegerland.
Geradeaus führte uns der geteerte Wanderweg abwärts ins Tal.
Achtung: Ein unscheinbarer, kleiner Pfad zweigte abrupt in den Wald ab. Die Wanderschilder hätten hier ein wenig eindeutiger angebracht werden können. Zum Glück hatten wir ein GPS dabei und sahen, dass wir nach links hätten abbiegen müssen.
Abwärts wanderten wir in den Wald hinein. Bis Herchen Bahnhof lagen noch 12 Kilometer vor uns. Ein steiler Pfad brachte uns hinab zu einem breiten Waldweg. Hier konnten wir das erste Mal den Steigcharakter auf der heutigen Etappe erleben.
Am Waldesrand mit Blick auf die grünen Wiesen folgten wir dem Natursteig Sieg ohne nennenswerte Steigungen bis zu einer Landstraße.
Wir liefen auf dieser für wenige Meter nach rechts und bogen kurz darauf erneut auf einen kaum erkennbaren Pfad ab.
Neben einem kleinen Bach und parallel zu einem Forstweg, der nach Altenherfen führte, stiegen wir im Wald aufwärts. Und der kurze aber knackige Anstieg hatte es in sich.
Zunächst nur leicht ansteigend aber im kurz darauf schon folgenden Verlauf steil bergauf folgten wir dem schönen Pfad durch den Wald.
Wir verließen den Wald für ein paar Meter und dachten, dass wir den Anstieg nun hinter uns hatten aber entlang einer Wiese ging es noch weiter bergauf. Allerdings nicht mehr so steil.
Auf einer Anhöhe hatten wir den höchsten Punkt von 246 Meter erreicht und die Hälfte der 5. Etappe hinter uns gebracht.
Abwärts gelangten wir zur Landstraße und folgten dieser für ca. 150 Meter nach links, bis wir zu einem Wanderparkplatz des Erholungsgebiet Windecker Ländchen gelangten.
Durch einen lichten Wald wanderten wir in einem weiten Bogen abwärts ins Tal bis zu einer verfallenen Schutzhütte.
Auf einer Bank an einer Wegkreuzung nahmen wir Platz und aßen einen Happen. Da sich hinter uns eine größere Wandergruppe befand, machten wir uns nach etwa 10 Minuten wieder auf den Weg.
Wir folgten dem Wegweiser auf einem breiten Forstweg durch das Kaltbachtal.
Neben uns mäanderte der namensgebende Kaltbach durch das idyllische Tal.
Links und rechts des Weges nahmen wir den intensiven Duft des Indischen oder Drüsigen Springkrauts wahr. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt auf dem indischen Subkontinent; als Zierpflanze wurde es im 19. Jahrhundert auch in Nordamerika und Europa eingebürgert. Es wächst in Mitteleuropa vor allem in feuchten Wäldern, Auen- und Uferlandschaften mit hohem Nährstoffgehalt. In Europa wird das Drüsige Springkraut vielerorts als invasiver Neophyt bekämpft, da es als Bedrohung für andere Pflanzenarten oder ganze Pflanzengesellschaften in deren Lebensraum betrachtet wird. Marcel mag den Geruch so gar nicht. Wer ihn also ärgern möchte, sollte ihm die Pflanze schenken 😁.
Wir folgten dem Natursteig Sieg durch den Auwald bis wir auf die Asphaltstraße Kaltbachweg stießen, der wir für ca. 250 Metern nach links folgten.
An einem Abzweig bogen wir nach rechts ab und stiegen auf einem Forstweg aufwärts.
Auf einer Anhöhe verließen wir den Wald und wanderten auf einer Teerstraße an Pferdekoppeln und grünen Wiesen vorbei mit der Höhe weiter.
Eine Bank mit Aussicht auf das Siegtal lud erneut zur Rast ein. Bänke waren auf dieser Etappe wirklich einige vorhanden.
Wir genossen den Ausblick und wanderten nach etwa 10 Minuten weiter.
Vorbei an einem Bauernhof führte uns der Wanderweg nach links.
Leicht abwärts folgten wir der Asphaltstraße für ca. 400 Meter. Ausblicke über das waldreiche Gebiet inklusive.
Wir bogen nach rechts ab auf einen Wiesenweg und liefen entlang eines Zauns sanft bergab.
Der Wanderweg führte uns in den Wald hinein.
Steil abwärts gelangten wir durch den lichtdurchfluteten Eichenwald zu einem Abzweig, dem wir nach rechts folgten.
Bergauf wanderten wir leicht ansteigend auf dem Pfad weiter durch den Wald, traten jedoch nach wenigen Metern hinaus auf einen breiten Wirtschaftsweg, der uns in ein Tal führte.
Unverhofft zweigte der Natursteig Sieg vom Wirtschaftsweg auf einen unscheinbaren Pfad nach links ab.
Wir überquerten ein kleines Bächlein über zwei dicke Stein und stiegen auf der anderen Seite steil bergauf.
Der kurze aber heftige Anstieg entlang des wunderschönen Dehlenbachweges brachte uns ordentlich ins Pusten und wir waren froh, dass am Ende des Anstiegs eine Bank auf uns wartete, auf der wir noch einmal kurz rasten konnten.
Wir verließen den Wald und folgten der Teerstraße am Rand eines Maisfeldes in Richtung Appelhof.
An einer Weggabelung mit großen Kreuz, hielten wir uns links und wanderten entlang ausgedehnter Apfelplantagen auf die ersten Häuser von Herchen zu.
Nach rechts abzweigend wanderten wir auf einem schmalen Pfad über eine Wiese und kurze Zeit später durch ein kleines Wäldchen zunächst leicht und im späteren Verlauf steil abwärts zur Landstraße.
Wir überquerten die Straße und liefen über eine Brücke aufwärts.
Ein naturbelassener Pfad führte uns mit Blick auf Herchen zur Teerstraße „Am Knippen“.
Abwärts gelangten wir zur Straße „In der Raubach“, folgten dieser für ein paar Meter und nahmen auf der gegenüberliegenden Straßenseite den nächsten Anstieg auf den „Höhenweg“ in Angriff. Wer sich Herchen anschauen möchte, muss am Ende der Straße „Am Knippen“ nach links anstatt nach rechts abbiegen und der Straße in den Ort folgen.
Im Hang aufwärts wandernd, brachte uns der Wanderweg zu einer Gedenkstätte für die gefallenen Soldaten des ersten Weltkriegs – dem Thingplatz in Herchen. Der Platz war einer von 40 Versammlungsorten, die das Naziregime zur Verbreitung seiner Ideologie erbaut hatte. Die Thingplatzidee wurde ab 1937 durch die Nazis nicht weiter verfolgt. Die Anlage steht seit 1986 als Zeugnis des Nationalsozialismus unter Denkmalschutz.
Von der Anlage stiegen wir rechts im Hang aufwärts und konnten von der oberen Terrasse noch einmal einen Blick zurück auf das Denkmal werfen.
Über einen schönen Pfad führte uns der Wanderweg auf- und abwärts durch den Wald.
An einem Aussichtspunkt mit Schutzhütte genossen wir den Blick auf Herchen und die Siegschleife.
Hinter dem Aussichtspunkt zweigte der Natursteig nach links ab.
Bergauf und bergab schlängelte sich der Pfad durch den lichten Wald.
Der Steig, der seinem Namen nun alle Ehre machte, führte uns zu einem Kunstprojekt mitten im Wald.
Wir lasen uns die Sprüche auf den Aushängen durch und folgten dem Pfad weiter durch den hohen Mischwald. Ein wahres Wandervergnügen auf den letzten Metern.
Eine lange Aufwärtspassage brachte uns im Hang hinauf zu einer weiteren Aussichtshütte. Der Natursteig Sieg führte nicht direkt zum Aussichtspunkt, daher verließen wir den Wanderweg kurz, um den Ausblick zu genießen. Leider gaben die Bäume nicht viel Aussicht frei, so dass sich der Abstecher nicht wirklich lohnte.
Zurück auf dem Natursteig Sieg ging es weiterhin bergauf.
Noch rund 1,6 Kilometer lagen bis zum Bahnhof Herchen vor uns und wir waren froh als wir endlich die Anhöhe nach der langgezogenen Bergauf-Passage erreicht hatten.
An einem Maisfeld vorbei tauchten wir erneut in den Wald hinein und wanderten im Auf und Ab durch den Wald.
Nach etwa 600 Metern verließen wir an einem Abzweig den Wald und wanderten abwärts zum Bahnhof von Herchen.
Wir folgten der Teerstraße „An der Realschule“ hinab zur Landstraße und liefen mit den gelb-weißen Wanderschildern entlang der Landstraße nach rechts zum Bahnhof, wo unsere Wanderung nach rund 6,5 Stunden endete.