Fast sechs Jahre waren bereits vergangen, seitdem wir die erste Etappe des Natursteig Siegs gewandert waren. Zeit, um mal wieder in die Gegend zu fahren und die zweite Etappe vom Banhof Hennef bis Bahnhof Blankenberg in Angriff zu nehmen.
Gesamtlänge: 17,6 km
Wanderzeit: 6 Std.
Auf- und Abstiege: ca. 620 m
Da die Anreise vom Niederrhein immer etwas länger ist, fuhren wir bereits gegen 8 Uhr los. Unser Plan war, das Auto am Bahnohf in Blankenberg zu parken und von hier mit dem Zug nach Hennef zu fahren. Ich hatte mir die Zugverbindung bereits zu Hause herausgesucht und pünktlich erreichten wir vom Parkplatz den Zug nach Hennef. Leider stiegen wir bereits in Hennef im Siegbogen aus anstatt in Hennef (Sieg). Tja, dumm gelaufen, denn der nächste Zug fuhr erst wieder in einer Stunde. Die Laune war daher bereits zu Beginn der Wanderung stark getrübt. Viele Alternativen hatten wir nicht. Entweder nahmen wir den Gegenzug zurück nach Blankenberg und fuhren nach Hause oder wir wanderten die gut 2,5 Kilometer von Hennef im Siegbogen bis nach Hennef.
Nach fast zweistündiger Fahrt hierunter wollten wir natürlich nicht wieder – ohne einen Schritt gewandert zu sein – zurückfahren. Also stimmte ich den Extrakilometern zähneknirschend zu und entlang der Hauptstraße begaben wir uns nach Hennef. Blöd, blöd, blöd.
Immerhin entdeckten wir bei unserem Fußmarsch ein altes Relikt aus längst vergangener Zeit – eine Videothek. Videokassetten wurden zwar keine mehr verliehen, dafür aber DVDs und Spiele – und das im Zeitalter von Netflix, Amazon und Co.
Durch die Innenstadt von Hennef gelangten wir zum Rathaus.
Von der Dickstraße bogen wir auf die Deichstraße ab und erreichten die Siegallee.
Der breite Schotterweg brachte uns hinaus aus der Stadt in die Natur.
Wir unterquerten die A560 und genossen die Aussicht auf die weiten Felder und grünen Wiesen.
Dem Wanderweg nach rechts folgend überquerten wir die Sieg über eine große Rad- und Fußgängerbrücke und gelangten am Gasthaus Sieglinde vorbei zur Ziethenstraße (L316).
Wir folgten der Straße kurz, liefen auf die andere Seite und stiegen hinter den Häusern im Hang steil bergauf.
Neben uns blühten die Blumen und ein sanftes Grün der Bäume läutete den Frühling ein.
Der Pfad brachte uns weiter hinauf und kurz bevor wir nach rechts abbogen, konnten wir eine erste Fernsicht genießen.
Durch einen schönen Mischwald wanderten wir entlang des Natursteig Sieg.
Mal bergauf, mal berab marschierten wir durch den schönen, hohen Wald.
Wir gelangten zur Bergischen Straße (L352), überquerten diese und folgten dem breiten Waldweg aufwärts zum 175 Meter hohen Mühlenberg.
Der schnurgeradeaus führende Weg brachte uns zu einer Hochebene, von der wir auf die Häuser von Bröl blicken konnten.
Dem breiten Wanderweg folgend, genossen wir die Frühlingssonne und die Ausblicke über das Siegtal.
Ca. sieben Kilometer lagen noch bis Blankenberg vor uns. Bei dem schönen Wetter waren natürlich nicht nur wir unterwegs, sondern auch zahlreiche Fahrradfahrer und Spaziergänger.
Wir gelangten in den Wald hinein und waren schon bald wieder fast alleine unterwegs. Steil hinab, durch eine Schlucht gelangten wir hinunter an den Ortsrand von Bröl.
Wir querten die B478 (Im Broltal), wanderten auf der gegenüberliegenden Seite an einem Spielplatz vorbei und überquerten die Bröl über eine schmale Fußgängerbrücke.
Für einen Moment genossen wir den Ausblick auf den Fluss und das zaghafte Grün der Blätter.
Wir bogen nach links ab auf den Bröldamm und liefen am Waldesrand direkt entlang der Bröl auf einem breiten Waldweg geradeaus.
Der unterhalb des Hangs verlaufende Weg brachte keine Steigungen mit sich und für einige Meter wanderten wir im Tal weiter.
Auf der anderen Seite erblickten wir die Häuser von Bröl.
Leicht bergauf gelangten wir auf eine Anhöhe und blickten auf die Ortschaft.
An einer Weggabelung gingen wir durch einen lichten Wald nach rechts und erreichten die Häuser von Driesch.
Nach links abzweigend marschierten wir auf der Asphaltstraße „Am Bachenhohn“ weiter bis zu einem Wanderparkplatz.
Ein breiter Forstweg brachte uns in den Wald hinein.
Leicht aufwärts hielten wir uns weiter geradeaus.
Auf dem breiten Forstweg folgten wir dem Natursteig weiter, bis der Weg schmaler wurde und sich zu einem Pfad verengte.
Durch einen hohen Nadelwald genossen wir die Ruhe im Wald.
An einer Gabelung nahmen wir den rechten Weg und erreichten den 220 m.ü.NN. hohen Punkt Oberhalberg – der höchste Punkt auf der zweiten Etappe des Natursteigs Sieg.
Wir verließen den Wald und gelangten auf eine offene Freifläche.
Der breite Forstweg führte uns oberhalb des Siegerlandes weiter Richtung Ziel.
Bergab und bergauf gelangten wir zwischen Streuobstwiesen hindurch nach Honscheid.
Wir streiften das verschlafene Örtchen, folgten der Asphaltstraße für ein kurzes Stück und bogen dann nach rechts ab auf einen schmalen Pfad, der uns immer weiter aufwärts führte.
Entlang des Hanges wanderten wir auf einem Bergrücken weiter aufwärts.
Durch den sonnendurchfluteten Eichenwald erreichten wir den 209 Meter hohen Stachelberg. Hier befindet sich auch eine Startrampe für Paraglider.
Wir umgingen die Rampe und wanderten zwischen einem Weidezaun und dem Waldrand weiter. Unter uns war bereits die Sieg zu erkennen, die sich ihren Weg durch das weite Land suchte.
Ein weiter Blick über die Siegauen und das Siegerland lenkte uns für eine kurze Genießerminute vom Wegverlauf ab.
Leicht bergab gelangten wir durch ein Wiesengelände noch einmal in den Wald.
Steil hinab brachte uns der Pfad an die Sieg.
Dem breiten Weg am Wasser entlang folgend erreichten wir eine Eisenbahnbrücke.
Wir bogen nach links ab und zwischen herrlich grünen Feldern erblickten wir in der Ferne bereits die Burg Blankenberg.
Über eine Brücke überquerten wir die Sieg und blickten noch einmal auf die zwischen den Bäumen versteckte Burg zurück.
Die letzten Meter verliefen direkt neben den Gleisen zum Bahnhof Blankenberg, wo die 2. Etappe des Natursteigs Sieg endete.