Nachdem wir erfolgreich die 11. Etappe des Rheinsteigs und die wunderschöne Ruppertsklamm hinter uns gelassen hatten, ging es nahtlos auf der 12. Etappe von Niederlahnstein nach Braubach weiter. Auf der nur ca. 8,5 Kilometer langen Etappe warteten etwa 300 Höhenmeter auf uns. Die Etappe wird mit „mittelschwer“ bewertet.
Auf einem Fußweg wanderten wir entlang der Lahn an einem kleinen Jachthafen vorbei. Wir genossen den herrlichen Ausblick auf den Fluss und die umliegende Landschaft.
Wir gelangten zu einer langen Fußgängerbrücke, die uns von der rechten Lahnseite auf die linke führte. Auf der Brücke konnten wir abermals den Blick schweifen lassen.
Auf der anderen Seite angekommen, folgten wir dem Rheinsteig nach links und wanderten durch ein kleines Wäldchen in Richtung eines Campingplatzes.
Unweit des Campingplatzes überquerten wir eine Bahntrasse und liefen auf der schmalen Asphaltstraße aufwärts.
An einer Kreuzung nahmen wir den linken Abzweig und spazierten durch das ruhige Örtchen Friedland leicht ansteigend lahnaufwärts.
Nach ein paar Metern führte uns der Rheinsteig von Asphalt zurück in den Wald.
Stramm bergauf wanderten wir in ausladenden Serpentinen auf einem schmalen Waldweg zu einer Anhöhe.
Bevor wir das Plateau erreichten, gönnten wir uns an einem Aussichtspunkt eine kleine Rast und blickten auf den weit unten im Tal liegenden Campingplatz, der idyllisch an der Lahn lag.
Bis zu unserer Unterkunft in Lahnstein auf der Höhe lagen nur noch rund 2 Kilometer vor uns. Es ging allerdings weiterhin bergauf. Und das nicht zu knapp.
Der Tag neigte sich langsam dem Ende und bevor die Sonne hinter den Bergen des Rheintal verschwand, wanderten wir weiter.
Wir traten aus dem Wald und erreichten die Anhöhe, von der wir einen atemberaubenden Blick auf das Rheintal werfen konnten. Der Rhein war allerdings nicht zu sehen.
Wer mag, kann per Zuweg der Burg Lahneck einen Besuch abstatten (ca. 2 Kilomter). Das stand für uns heute nicht mehr auf dem Plan und wir folgten dem Rheinsteig daher weiter geradeaus.
Erneut mussten wir ordentlich bergauf wandern. Kleine Verschnaufpausen nutzte ich für einen Blick zurück. Wie schnell wir doch schon wieder an Höhenmeter gewonnen hatten.
Allmählich wurde der Anstieg flacher.
Nach links abbiegend liefen wir durch eine kleine Allee und erreichten das in die Jahre gekommene Wyndham Hotel. In der Gastronomie wollten wir uns gerne noch ein Getränk gönnen, doch nach 10 Minuten des Wartens hatte es die Servicekraft noch nicht einmal für nötig gehalten, uns überhaupt zu begrüßen.
Unverrichteter Dinge verließen wir daraufhin das Restaurant wieder. Ich hab ja Verständnis dafür, wenn man nicht sofort bedient wird, weil es voll ist und an allen Ecken und Enden Personal fehlt aber man kann doch zumindest die Gäste schon mal begrüßen und vielleicht kurz Bescheid geben, dass gleich jemand die Bestellung aufnimmt. Zumal die Dame sogar dreimal zu uns hingeschaut hatte. Manchmal wundere ich mich sehr über das Verhalten der Menschen. Dann doch lieber Self-Service…
Wir liefen am Hotel zum Ernst-Wagner-Park und wanderten durch ein kleines Wäldchen zur Landstraße.
Nur kurz folgten wir dieser und verließen an der nächsten Kreuzung den Rheinsteig, um zu unserer Unterkunft zu gehen.
Vorbei am Klinikum erreichten wir die Ferienwohnungsanlage gegen 18:00 Uhr, wo wir den restlichen Tag in Ruhe ausklingen ließen.
Nach einer erholsamen Nacht startete der nächste Tag nicht allzu früh. Wir frühstückten in aller Ruhe und verließen das Apartment gegen 10 Uhr. Bis zu unserem heutigen Endziel – Osterspai – lagen etwa 16 Kilometer vor uns.
Das Wetter konnte sich noch nicht so recht entscheiden, was es heute wollte und wir hofften, dass es zumindest trocken blieb.
An der Klinik vorbei, gelangten wir wieder zur Kreuzung und zurück zum Rheinsteig.
Wir unterquerten die K 68 und wanderten auf einem schmalen Pfad an einem Feld entlang.
Links abzweigend folgten wir der blau-weißen Markierung abwärts zur Aspichklamm im ruhigen Schlierbachtal.
Entlang des Baches wanderten wir bergab bis zum Ortsrand der Siedlung „Im Einmuth“.
Wir liefen kurz entlang der asphaltierten Straße, bogen nach links ab und wanderten hinter den Häusern auf einem schmalen Pfad an einem kleinen Bach entlang.
Am Ende des Pfades stießen wir auf die Straße „Im Wiesengrund“, der wir für wenige Meter folgten und kurz darauf nach rechts auf die Einmuthstraße abbogen.
Auf der Einfahrt zu einem Mehrfamilienhaus stiegen wir stramm bergauf.
Der Asphalt ging in einen ausgewaschenen Wanderweg über, dem wir weiterhin aufwärts bis zu einer Straße folgten.
Nach links abbiegend marschierten wir entlang der asphaltierten Straße nur noch sanft ansteigend bis zu einer Anhöhe, von der einen weiten Blick über die Wiesen bis hin zu unserem Ferienpark in Lahnstein auf der Höhe schweifen lassen konnten.
Nachdem wir deutlich an Höhe gewonnen hatten, folgten wir der Straße über die offene Fläche des Fladenberges bis der Rheinsteig unvermittelt nach rechts abbog.
Jetzt wurde es ein wenig abenteuerlich, denn im Steigcharakter und mit Seilsicherungen führte uns der Wanderweg über schroffes Gestein hinab in ein Tal. Trittsicherheit und gute Wanderschuhe sind hier wichtig.
Wir genossen den kurzweiligen Spaß und den Ausblick auf die andere Rheinseite. Ein absolutes Highlight der heutigen Etappe.
Zurück im Wald folgten wir dem Rheinsteig bergab.
Ganz unten im Tal angekommen, ging es über Stufen sofort wieder aufwärts bis zur Kerkertser Platte.
Mit der Höhe liefen wir über einen breiten Weg durch die offene Landschaft.
Durch einen idyllischen Eichenwald wanderten wir leicht abwärts bis zu einem wunderschönen Aussichtspunkt mit Schutzhütte.
Der Ausblick auf den Rhein und die Rheinschleife bei Spay war sensationell.
Majestätisch thronte die Marksburg, zu der es im heutigen Etappenverlauf auf noch hinaufgehen sollte, über dem Rheintal. So konnten wir schon mal mit den kommenden Höhenmetern liebäugeln, denn vom Aussichtspunkt ging es nun steil abwärts nach Braubach.
Doch bevor wir den Abstieg in Angriff nahmen, rasteten wir auf einer Liegebank mit direktem Blick auf die romantische Burg.
Vorbei an einem Weinfeld folgten wir dem Pfad zunächst nur leicht absteigend.
Auf dem ausgewaschenen Weg stiegen wir steil bergab. Auf einer Distanz von nur einem Kilometer verloren wir rund 100 Höhenmeter.
Bevor wir hinab nach Braubach gelangten, folgten wir dem Pfad am Hang entlang und konnten abermals einen prächtigen Ausblick auf die Marksburg und Braubach genießen. Auf der kurzen Etappe jagte ein Highlight das nächste.
Wir erreichten eine Straße, bogen nach rechts ab und stiegen kurz darauf auf einem schmalen Pfad wieder bergauf.
Oberhalb der Häuser von Braubach wanderten wir – an der Markuskirche vorbei – bis zur „Alten Apotheke“ und gelangten hinab zur Oberalleestraße.
Wir bogen in die „Sommergasse“ ab und flanierten entlang der Fachwerkhäuser durch das kleine Örtchen.
Am Ende der Straße stand der steile Aufstieg hinauf zur Marksburg und die Etappe 13 des Rheinsteigs an.