Tromsø

Tromsø ist mit 73.776 Einwohnern die achtgrößte Stadt Norwegens und die größte Stadt im Norden des Landes. Tromsø liegt 344 km Luftlinie nördlich des Polarkreises und bei Nordlichtjägern wegen der guten Sichtbedingungen auf das Polarlicht bekannt.


Reiseberichte


Sehenswürdigkeiten

  • Erlebniszentrum Polaria
  • Polarmuseum
  • Eismeerkathedrale
  • Dom von Tromsø

Unsere Reiseroute

Über das lange Wochenende entschieden wir uns für eine 4-tägige Reise nach Norwegen. Mit KLM ging es vom 29.09. – 03.10.2016 von Amsterdam mit Umstieg in Bergen und der Fluggesellschaft Wideroe weiter nach Tromsø. Da wir bereits um 13:30 Uhr ankamen, nahmen wir noch am selben Tag einen Mietwagen und fuhren Richtung Sommarøy, wo sich das Polarlicht besonders gut beobachten lässt. Nach zwei Tagen verließen wir unseren Standpunkt in Bakkejord und fuhren Richtung Tromsø. Von hier fuhren wir verschiedene Fjorde (Kaldfjord, Ersfjordbotn, Skulsfjord, Lyfjord, Skarsfjord) an und genossen die wunderbare Landschaft.


Unsere Unterkunft

Yggdrasiltunet in Bakkejord, ca 1 Stunde von Tromsø entfernt (Bewertung: Hervorragend)

Scandic Tromsø etwas außerhalb von Tromsø gelegen dafür mit kostenlosen Parkplätzen (Bewertung: Gut)


Unser Reiseführer

Das Internet


Beste Reisezeit

Die Jahresmitteltemperatur liegt bei 2,5 °C. Im Winter wird es selten kälter als −10 °C, im Sommer selten wärmer als 20 °C. Durch Ausläufer des Golfstroms sind die Wassertemperaturen für die nördlichen Breiten recht mild. Vom 19. Mai bis zum 26. Juli geht in Tromsø die Sonne nachts nicht vollständig unter, dafür erlebt man vom 26. November bis zum 15. Januar keinen Sonnenaufgang.

Der durchschnittliche Niederschlag beträgt im Jahr 1031 mm, bis zum April sammelt sich gewöhnlich etwa ein Meter Schnee an.


Einreisebestimmungen / Visa

Norwegen gehört zwar nicht zur Europäischen Union, hat aber das Schengener Abkommen unterzeichet weswegen eine Einreise aus Deutschland mit einem gültigen Personalausweis möglich ist. Bei längeren Aufenthalten wird ein Reisepass empfohlen, da Banken und Behörden den Personalausweis häufig nicht anerkennen.


Unsere Tipps

  • Auf Polarlichterjagd gehen
  • Mit dem Mietwagen entlang der Fjorde fahren
  • Storsteinen, dem Hausberg von Tromsø, besteigen. Mit seinen 418 m.o.H bietet der Gipfel des Berges einen beeindruckenden Ausblick auf die Stadt, den Fjord und die umliegende Berglandschaft.

Hier noch ein paar Tipps für die Polarlichtjagd:

  • Warme Sachen mitnehmen. Durch die Wartezeit kann es sehr kalt werden. Wir hatten eine Skihose, Daunenjacke, Mütze, Schale, Handschuhe und dicke Schuhe bzw. Socken an.
  • Taschenlampe mit Rotlicht, damit die Augen nicht vom hellen Licht beeinflusst werden.
  • In einen Ort fahren, an dem wenig störendes Licht herrscht. Die Fjorde rund um Tromsø bieten sich dafür an. Bei starker Aktivität kann man die Polarlichter auch in Tromsø sehen.
  • keine starke bzw. komplette Bewölkung. Der Himmel muss nicht komplett wolkenfrei sein aber je mehr Sterne man sieht, desto besser sieht man auch das Nordlicht.
  • Man sollte sich auf lange Nächte einstellen. Die Aurora taucht häufig zwischen 21:00 Uhr und 00:00 Uhr. Verallgemeinern lässt sich dies allerdings nicht. Wir haben die höchste Aktivität gegen 20:30 Uhr ausmachen können. Es kann auch bis weit in die frühen Morgenstunden dauern.
  • Bei geringer Aktivität (1 -3) erscheint die Aurora Borealis nicht als grünschimmernd, sondern erinnert eher an helle Schleierwolken. Das Auge ist nicht zum Sehen in der Dunkelheit geschaffen. Wenn man nicht sicher ist einfach mal ein Testfoto schießen. Ab Kp 5 konnten wir die grünschimmernde Farbe der Polarlichter und die tanzende Bewegung deutlich erkennen.
  • Fürs Wetter haben wir mehrmals täglich auf yr.no nachgeschaut. Die Prognosen sind während unseres Aufenthalts sehr genau gewesen, können sich jedoch stündlich ändern. Hier zählt: Vor allem auch verschiedene Orte ansehen. Während unseres Aufenthalts hat es einen ganzen Tag in Tromsø geregnet; 50 km weiter auf der Insel Ringvassøy (Skarsfjord) war es hingegen trocken und die Sonne zeigte sich sogar zaghaft.
  • Ein Blick in die App „Aurora Forecast“ kann helfen, die erwartete Aktivität einzuschätzen. Sie zeigt zudem auch die Wahrscheinlichkeit am aktuellen Standort oder einen manuell wählbaren Ort und den Kp-Wert an.
  • Man kann die aktuelle Aktivität auch auf vielen Websites verfolgen. Wir haben folgende genutzt:
  • Es handelt sich aber nur um Vorhersagen, wie das  Nordlicht vor Ort tatsächlich auftritt, sieht man nur, wenn man dort ist.

Und die Kameraausrüstung/Kameraeinstellung?

  • Ein Stativ ist unerlässlich.
  • Weitwinkelobjektiv benutzen. Wir haben das Canon EF-S 10-22mm f/3,5 – 4,5 USM und das Tamron 24 – 70 mm f/2,8 Di VC USD genutzt.
  • Selbstauslöser oder für längere Belichtungszeiten einen Fernauslöser.
  • Eher Überbelichten und ein Blick in das Histogramm werfen. Einige unserer Fotos sahen auf dem Kameradisplay zwar hell aus, waren es aber dann doch nicht.
  • Im manuellen Modus fotografieren und den Schärfegrad vorher im Hellen festlegen.
  • RAW-Format nutzen.
  • Die Blende so weit offen wie möglich. Wir haben mit Werten zwischen f/2,8 und f/3,5 fotografiert.
  • ISO zwischen 1000 und 4000, je nach persönlichem Empfinden, der Stärke der Nordlichter und dem Rauschverhalten der Kamera. Wir persönlich haben ISO-Werte zwischen 1000 und 2000 genutzt.
  • Belichtungszeit zwischen 5 und 30 Sekunden, je nachdem wie sichtbar man die Aurora machen möchte. Bei kürzen Belichtungszeiten lässt sich die Tanzbewegung besser einfangen als bei längeren, dafür wirkt das Nordlicht bei längeren Belichtungszeiten weicher und ist intensiver. Wir haben meist mit einer Belichtungszeit von 10 oder 20 Sekunden fotografiert, da uns die Intensität besser gefallen hat. Bei sehr starker Bewölkung und um den ISO-Wert nicht zu hoch anzusetzen, ging diese aber auch mal bis 30 Sekunden. Dies hängt auch davon ab, wie hell der Mond scheint. Man sollte jedoch die Belichtungszeit grundsätzlich jedoch nicht so hoch ansetzen, da die Aurora ansonsten auch eher wie ein grüner Wolkenschleier wirkt (siehe Bilder vom 02.10.2016).
  • Ersatzakkus und Speicherkarten.

Noch etwas vergessen?

Ich denke nicht aber auch für uns war die erste Polarlichtjagd, sowohl mit dem Auge als auch mit der Kamera und aus Erfahrungen lernt man. Wir werden bestimmt noch eimal wiederkommen. Dann werden wir allerdings einmal an einer geführten Polarlichttour teilnehmen.