Es wurde mal wieder Zeit für eine weitere Wanderetappe entlang des Rheinsteigs. Die Wetterprognose für den Feiertag war gut und wir beschlossen am Morgen los Richtung Bad Honnef zu fahren. Die dritte Etappe verläuft auf der Seite des Rheinsteigs von Bad Honnef bis Linz. Aufgrund der Zustiegswege habe ich diese jedoch bis Erpel gekürzt. 16,6 km Wanderkilometer lagen vor uns.
Das Auto parkten wir am Bahnhof von Erpel und fuhren von hier mit dem Zug (stündlich) nach Bad Honnef. Wir folgten dem GPS-Track und entdeckten auch schon kurz darauf das erste gelb markierte Zustiegszeichen zum Rheinsteig. Gut 2 km folgten wir erst einer Straße bis zu einem kleinen Park, liefen durch diesem hindurch und erreichten vorbei an einer Kirche einen Forstweg.
Die Sonne kämpfte sich durch die Wolken und der Frühnebel ließ die Spinnenweben sichtbar werden. Der Herbst ist eine tolle Jahreszeit.
Wir erreichten den Einstieg zum Rheinsteig und folgten dem weißem „R“ auf blauem Grund.
Stetig bergauf verlief der Wanderweg durch einen hohen Laubwald, dessen Blätter bereits bunt gefärbt waren.
An einer Weggabelung befand sich zu linker Hand ein Wegkreuz. Wir wanderten jedoch weiter geradeaus.
Ein steinerner Wegweiser zeigte uns die verbleibende Strecke bis zu einer kleinen Kapelle; dem „Auge Gottes“. Wir hatten hier zuerst einen Aussichtspunkt vermutet.
Hinter der Kapelle wanderten wir nach rechts weiter durch den Wald. Der Weg verlief nun teilweise entlang eines Naturlehrpfads. Auf diversen Schildern konnten wir die verschiedenen Baumarten ablesen.
Vorbei an einem Gedenkkreuz aus dem Jahre 1874 und einem Wanderparkplatz, folgten wir den Wanderzeichen nach links. Der schmale und bei Regen auch matschige Pfad führte uns zuerst eben, dann leicht ansteigend weiter durch den hohen Laubwald.
Nach knapp 1,5 Stunden traten wir aus dem Wald heraus und liefen nach rechts auf einem schmalen Feldweg entlang der hohen Wiesen. Geht man nach links, gelangt man nach Bruchhausen.
An einer alten Kriegsgräberstätte vorbei, folgten wir dem Rheinsteig zuerst rechts und dann links herum.
Auf einer Asphaltstraße wanderten wir am Haanhof vorbei und blickten erstmals auf unserer heutigen Tour in die Ferne. Ein wild gewordenes Pferd galoppierte an uns vorbei Richtung Hof. Wir gingen auf der geteerten Straße weiter bis zu einem Abzweig, dem wir nach links folgten.
Auf einem breiten Schotterweg verlief der Weg durch eine Allee weiter. Wir genossen die Fernsicht und beobachteten Fallschirmspringer, die hier übten.
An einem Holzkreuz bogen wir abermals nach links ab und wanderten ein kleines Stück durch einen Wald, bis wir erneut eine tolle Aussicht auf die bunten Weinfelder und die Häuser von Unkel werfen konnten.
Entlang der Weinreben folgten wir dem Rheinsteig hinab zur Landstraße L 252.
Wir wechselten die Straßenseite und begaben uns auf dem schmalen Pfad, vorbei an einem Wasserfall, steil bergauf zur Stuxhöhe. Die ersten Meter ist der Weg mit einem Geländer gesichert.
Nach Erreichen der Stuxhöhe kann man auf Bänken verschnaufen und die Sicht auf Unkel genießen.
An einem großen Sendemast vorbei, folgten wir nun dem Wegweiser zur Erpeler Ley – unserem heutigen Endziel.
Durch den Wald gelangten wir hinab und wanderten entlang der Streuobstwiesen erneut bergauf bis zum Örtchen Orsberg. Eine Asphaltstraße brachte uns in den Ortskern.
Wir überquerten eine Straße und marschierten zwischen Häusern und einer Pferdekoppel weiter bis wir erneut den Wald erreichten.
Auf einem breiten Schotterweg verlief der Rheinsteig weiter. Da das Wetter heute noch so schön war, waren jetzt deutlich mehr Menschen unterwegs.
Ein paar hundert Meter trennten uns noch von der Erpeler Ley und dem tollen Ausblick über den Rhein, auf das Siebengebirge, das Kloster Apollinaris und die Städte Unkel und Remagen.
Die Erpeler Ley ist übrigens ein Basaltfels und gehört neben dem Drachenfels zu den bekanntesten Vulkanruinen im Mittelrheintal. Hier oben befindet sich ein großes Holzkreuz zu Ehren der Gefallenen im Zweiten Weltkrieg.
Wir genossen die Aussicht und kehrten auf einen Kaffee/Kakao und eine hausgemachte Waffel im hier oben ansässigen Cafe ein. Da allerdings heute so viel los war, dauerte es ewig, bis überhaupt jemand unsere Bestellung aufnahm. Das Bezahlen nahmen wir dann nach zweimaliger Rückfrage im Innenraum vor. Der Service war wirklich alles andere als gut.
Genervt begaben wir uns steil hinab nach Erpel zu unserem Wagen. So langsam wurde es doch kühl und wir waren froh, auf der Rückfahrt erstmal die Sitzheizung anschmeißen zu können .