Unser Urlaub in Katar und Thailand stand vor der Tür. Die Flüge hatten wir bereits im Sommer gebucht aber uns ein wenig schwer getan mit der Thailandplanung. Es gibt in dem Land so viel zu sehen, dass wir unsere Pläne zig mal über den Haufen geworfen und unseren Aufenthalt anders gestaltet hatten. Doch bevor es nach Thailand weiterging, hatten wir in Katar einen Tag Zeit, um uns das kleine Land auf der arabischen Halbinsel anzusehen.
Mit Qatar flogen wir um 14:45 Uhr mit dem Dreamliner von Düsseldorf nach Doha. Die Hauptstadt von Katar liegt nur rund 6 Stunden von Düsseldorf aus entfernt, so dass wir uns mit einem Flug in der Economy begnügten. Die ist bei Qatar Airways aber auch wirklich nicht empfehlenswert. Der Sitzabstand zum Nachbarn und nach vorne ist echt beengend. Zum Glück landeten wir nach einem ruhigen Flug um 22:30 Uhr Ortszeit in Doha.
Ein Bus brachte uns ins Terminal, wo es an den langwierigen Prozess der Passkontrolle ging. Die Schlange war ewig lang und nur zwei Beamte saßen an den Schaltern für ausländische Besucher.
Minute um Minute zog vorüber und die Schlange bewegte sich kaum merklich voran. Irgendwann waren auch wir endlich am Ende der Schlange angekommen, nur um von einem Mitarbeiter des Flughafens in eine neue Schlange gestellt zu werden.
Da hier die Besucher bunt gemischt waren und manche ein Visum und manche keins brauchten, dauerte die Abarbeitung der Schlange mindestens genauso lange, wie das Anstehen in der vorherigen.
Genervt konnten wir uns nach 1,5 Stunden endlich aus dem Flughafen begeben. Das Gepäck selbst brauchten wir nicht abholen, da es sich um einen regulären Stopover handelte.
Unser Hotel das „Hyatt Regency Oryx Doha“ sollte vom Flughafen laut Google nur 750 Meter entfernt liegen. Ein kleiner Abendspaziergang würde daher nicht schaden, zumal wir nur Handgepäck dabei hatten.
Also begaben wir uns nach draußen und peilten das Hotel an. Maps Me zeigte uns einen ganz anderen Standort an als wir zu Hause geplant hatten und auch Google Maps bestätigte den abweichenden Standort. Das Hotel lag vom aktuellen Standort über 3 Kilometer entfernt und war somit zu Fuß nicht mehr so leicht zu erreichen.
Wir nahmen uns daher ein Taxi und wunderten uns über die starke Abweichung. Wie wir allerdings festgestellten, bezog sich die Routenplanung von zu Hause via Google Maps auf den alten internationalen Flughafen von Doha. Zur Fußball-WM wurde ein neuer, größerer Flughafen direkt am Meer gebaut. Dumm gelaufen.
Erschöpft und genervt erreichten wir um 00:30 Uhr Ortszeit endlich das Hotel. In Deutschland war es zwar erst 22:30 Uhr aber die Anreise mit Bahn und Flugzeug zollte dennoch ihren Tribut. Gerne hätten wir uns noch die Skyline von Doha bei Nacht angeguckt aber ich wollte nur noch schlafen.
Nach der ruhigen Nacht im Hotel, ließen wir den Tag entspannt angehen und begaben uns erst gegen 09:30 Uhr zum Frühstück. Uns erwartete eine reichhaltige Auswahl und frisch zubereitete Speisen. Das Hotel hatte uns jetzt schon überzeugt und wir bereuten daher keineswegs die Buchung für den Rückflug.
Wir überlegten, ob wir uns ein Auto mieten und Katar ein wenig erkunden wollten aber die nächsten Tage in Thailand würden sicherlich anstrengend genug werden, weshalb wir uns spontan zu einer Golfrunde auf dem Golfplatz „Education City Golf Club“ entschieden, der etwa 20 Autominuten von Doha entfernt lag.
Ein Uber holte uns am Hotel Hyatt Regency Oryx Doha ab und brachte uns durch die Stadt mit ihren beeindruckenden Wolkenkratzern zu dem etwas außerhalb liegenden Golfplatz.
Da wir erst im August diesen Jahres mit dem Golfen angefangen hatten und noch blutige Anfänger waren, buchten wir den 9-Loch-Kurplatz mit Par-3-Löchern, für ca. 44 Euro (175 QAR) / Person. Inkludiert waren hier auch schon Bälle für die Driving Range sowie Leihschläger. Bälle und eine Mütze kauften wir im Pro-Shop. Der 9-Loch-Platz ist übrigens sogar im Dunkeln beleuchtet.
Mit einem Elektro-Caddie wurden wir zur Driving Range gefahren, wo wir uns warm spielten. Bis jetzt hatten wir nur mit Eisenschlägern abgeschlagen aber beim Halbsatz waren auch zwei hybride Schläger inkludiert, so dass wir diese direkt mal testeten. Die hybriden Schläger waren nicht so fehlerverzeihend wie die Eisen aber wenn man den Ball gut traf, flog dieser tatsächlich viel weiter als mit einem 7er Eisen. Selbst bei mir 🤣.
Wir freuten uns auf die Runde und begaben uns nach dem Aufwärmtraining zum 9-Loch-Platz.
Das erste Loch war gleichzeitig auch das am schwersten bewertete Loch und wir legten direkt los.
Ernüchternd, wie schlecht wir den Ball auf dem gut gemähten Rasen trafen. Auf der Driving Range lief das doch so gut.
Wir spielten uns von Loch zu Loch bei Temperaturen um 27° Celsius und kamen ordentlich ins Schwitzen.
Ein Par 3 zu spielen schafften wir natürlich nicht, sondern lagen eher weit drüber. Spaß hatten wir trotzdem und der Ausblick auf das direkt gegenüberliegende Education City Stadium war fantastisch.
Da man als Anfänger häufig den Ball überall hin spielt, nur nicht aufs Grün, hatten wir oft die Möglichkeit aus dem Gebüsch oder dem Bunker zu spielen. Muss ja auch trainiert werden 🤣.
So richtig gut klappte das aufgrund der fehlenden Technik allerdings nicht aber who cares? Wir waren auf dem 9-Loch-Platz sowieso ganz alleine unterwegs und konnten uns Zeit lassen.
Viel zu schnell erreichten wir schon das letzte Loch.
Noch ein letzter Putt mit dem Stadium im Hintergrund und wir waren zurück am Anfang.
Zu Fuß liefen wir zum Clubhaus, gaben die Leihschläger ab und schauten uns noch einmal im Shop etwas um.
Nach dem Golfen beschlossen wir, uns mit einem Uber zur Marina fahren zu lassen. Hier wollten wir noch etwas entlang der Promenade schlendern und uns die spektakulären Bauten wie das Hotel Raffles und die Hochhäuser anschauen.
20 Minuten dauerte die Fahrt zur Lusail Marina Corniche.
Von der fast menschenleeren Promenade blickten wir gebannt auf das architektonische Meisterwerk des Raffles Hotels.
Wir schlenderten in Richtung Hotel und genossen den fantastischen Ausblick. Verrückt, wie wenig hier los war.
Nach etwa 2 Kilometern begaben wir uns zur U-Bahn-Station „Marina South“ und wollten von hier zur Corniche fahren. Da wir nicht so genau wussten, welche Bahn wir nehmen und wo wir umsteigen mussten, fragten wir eine Mitarbeiterin, die sich im riesigen, einsamen U-Bahn-Bereich freute, endlich mal ein paar Leuten helfen zu können.
Für 6 QAR / Person kauften wir ein Tagesticket, mit dem wir so oft ein- und aussteigen konnten, wie wir wollten.
Nächster Stopp war zunächst der Endbahnhof „Legtaifiya“, wo wir in die rote Metrolinie in Richtung Flughafen umstiegen.
Wir stiegen an der Station „West Bay Qatar Energy“ und begaben uns ans Tageslicht. Wieder erwarteten uns meterhohe Wolkenkratzer, die im Licht der Nachmittagssonne um die Wette glänzten.
Wir liefen in Richtung Meer und entlang der breiten Promenade zum Maskottchen „Orry The Oryx Sculpture“ der Fußball-WM 2022.
Gebannt blickten wir auf die Hochhäuser und die Küstenlinie, bevor wir durch den „Umbrella Park“ zurück zur Metro liefen.
Mittlerweile hatten wir 15 Uhr und unser Weiterflug nach Bangkok stand für 19:40 Uhr auf dem Plan. Für den wieder etwa 6-stündigen Flug hatten wir uns diesmal ein Business-Class-Upgrade gebucht, da es sich um einen Nachtflug handelte und wir natürlich wissen wollten, wie gut die Business Class von Qatar Airlines wirklich ist.
Wir fuhren daher mit der Metro zurück zum Hotel – das wir aufgrund des Stopovers den ganzen Tag nutzen konnten – und entspannten uns noch eine Stunde, bevor es mit dem Shuttlebus zum Flughafen ging.
Doha hatte uns wirklich beeindruckt. Die hohen Wolkenkratzer erinnerten an Dubai aber weniger überfüllt und noch nicht so touristisch, wie der große Bruder in den Emiraten. Unser Rückflug würde uns auch wieder einen Aufenthalt in Katar bescheren und wir überlegten, was wir noch ansehen wollten. Auf jeden Fall wollten wir uns die beeindruckende Skyline im Dunkeln ansehen. Doch jetzt erstmal auf nach Thailand.