Für unseren letzten Tag auf Rügen hatten wir zunächst mit einer Bootstour zu den Kreidefelsen geliebäugelt. Der Blick vom Wasser auf die markante Küste wäre mit Sicherheit ein toller Abschluss unseres einwöchigen Aufenthalts geworden. Doch leider waren alle Ausflugsschiffe ausgebucht. So beschlossen wir das beste draus zu machen und den Urlaub mit einer kleinen Rundwanderung zu den Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund zu beenden.
Wir frühstückten in Ruhe und konnten heute einmal unabhängig von Busplänen aufbrechen. Die Sonne lachte und von der Ferienwohnung „Villa Elfriede“ liefen wir entlang der Hauptstraße bis zur St. Johannes Kirche.
Vorbei am Rathaus von Sassnitz und einem Ehrenmal bogen wir nach links in den Steinbachweg ab.
Wir folgten den Schildern in Richtung Tierpark und nahmen kurz vorm Eingang zum Park einen unscheinbaren Pfad nach links.
Bergauf gelangten wir nach ca. 200 Metern zu einem Parkplatz und liefen geradeaus weiter.
Der breite Schotterweg führte uns parallel zur Landstraße in den herbstlich gefärbten Wald hinein.
An einer Schranke wanderten wir weiter geradeaus.
Der angenehm zu laufende Weg brachte uns mit kaum spürbaren An- und Abstiegen zu einem Großsteingrab an der Waldhalle.
Um das Grab zu besuchen, ist ein kurzer Abstecher von etwa 50 Metern in Kauf zu nehmen.
Die Großsteingräber wurden ab 3.500 vor Christus in der Trichterbecherkultur errichtet. Auf Rügen ist die typischste Bausweise von Großsteingräbern ein Großdolmen. Der Großdolmen besteht aus einer Grabkammer und einem Hünenbett. Das hier befindliche Großsteingrab ist ca. 5.000 Jahre alt. Die Grabkammer des Großdolmens ist in einem guten Zustand, was eher selten ist, da die Steine häufig als Baumaterial von sogenannten „Steinschlägern“ verwendet wurden.
Wir liefen zurück zum Hauptweg und folgten diesem nach links.
Nach rund 800 Metern erreichten wir das UNESCO-Welterbeforum – Wanderstützpunkt und Infostelle. Neben Informationen zum Nationalpark Jasmund kann man auch Essen und Trinken bestellen. Die zahlreichen Picknickplätze luden zum Verweilen ein. Zeit für eine kurze Getränkepause.
15 Minuten später wurde es uns trotz Sonnenschein doch kalt und wir brachen auf zu den Wissower Klinken, die von hier etwa 300 Meter entfernt lagen.
Bei den Wissower Klinken handelte es sich um eine Kreideformation mit bis zu 20 Meter hohen Hauptzinnen, die am 24. Februar 2005 ins Meer rutschten. Dabei wurden etwa 50.000 Kubikmeter Kreide in die Ostsee gerissen und ließen von der ursprünglichen Formation nur noch wenig übrig.
Wir spazierten nach rechts zurück in Richtung Sassnitz und konnten von den Aussichtspunkten entlang des Wissower Ufers herrliche Ausblicke auf die Kreidefelsen genießen. Traumhaft schön.
Der Waldweg führte uns mit herrlichen Aussichten durch den wunderschönen Buchenwald zum Strandabstieg zur Piratenschlucht.
Den Abstieg sparten wir uns diesmal allerdings und folgten dem Waldweg oberhalb des Strandabschnitts in Richtung Sassnitz.
In Wedding verließen wir den Wald und wanderten die letzten Kilometer an der St. Johannes Kirche vorbei zur Ferienwohnung, die wir nach drei Stunden gegen 13:3o Uhr erreichten.
Wir entspannten uns eine Stunde, aßen ein Stück Kuchen und machten uns gegen 15 Uhr noch einmal auf den Weg zum Stadthafen von Sassnitz.
Vor zwei Tagen hatten wir einen Labcache gelöst und wollten uns heute dem physischen Bonuscache widmen.
Entlang der kilometerlangen Mole liefen wir zum grün-weißen Leuchtturm, der allerdings leider aufgrund von Bauarbeiten mit einem Bauzaun abgesperrt und komplett eingehüllt war. Schade. Immerhin konnten wir den Geocache loggen und den Blick auf Sassnitz genießen.
So langsam zogen Wolken auf und es wurde merklich kühler. Wir spazierten daher zurück Richtung Hafen.
Beim RäucherKutter Heimat II im Hafen gönnten meine Schwester und ich uns noch ein Backfischbrötchen zum Abschied. Sehr empfehlenswert und tatsächlich noch leckerer als am Kap Arkona.
Danach ging es zurück zur Ferienwohnung, wo wir uns das Mittagessen zubereiten und den Nachmittag entspannt ausklingen ließen.
Meine Schwester und ich hofften allerdings noch auf einen schönen Sonnenuntergang, so wie zu Beginn des Urlaubs und liefen noch einmal zum Hafen.
Die Sonne ließ sich allerdings hinter den Schleierwolken nicht mehr blicken und statt Sonnenuntergang fotografierte ich ein paar Kormorane, Möwen und einen Schwan.
Bevor es dunkel wurde, liefen wir zurück zur Ferienwohnung und leisteten meiner Mutter Gesellschaft.
Nachdem wir alles für die morgige lange Heimreise zusammengepackt hatten, guckten wir uns noch ein paar Fotos an und zogen uns danach ins Bett zurück.