Unsere heutige Wanderung führte uns durch den herbstlichen Buchenwald der Granitz vom Ostseebad Binz zum Ostseebad Sellin. One-Way sind ca. 7 Kilometer und etwa 250 Höhenmetern zurückzulegen. Wer mag, kann die Wanderung auch als Rundtour von ca. 16 Kilometern angehen. Dabei wird die Granitz zweimal durchlaufen. Für uns ging es daher um 10 Uhr mit dem Bus von Sassnitz bis Binz Stadtmitte. Strahlendblauer Himmel verhieß einen schönen Wandertag.
Wir stiegen aus und liefen durch die Fußgängerstraße mit ihrer wunderschönen Bäderarchitektur zur Seebrücke von Binz.
Bevor wir uns zur Wanderung auf dem Hochuferweg begaben, statteten wir der Seebrücke aus dem Jahr 1994 einen Besuch ab.
Wir spazierten entlang der 370 Meter langen Holzbrücke bis zum Ende und blickten auf Binz und den kilometerlangen Strand. Wunderschön hier.
Den Strandspaziergang selbst sparten wir uns und suchten nach einem Geocache am Kurhaus, in dem sich heute ein Luxushotel befindet.
Wir genossen die Aussicht auf das Meer und folgten nun von der Seebrücke der gepflasterten Strandpromenade, an der sich Villa and Villa reihte.
Vorbei am futuristischen Müther-Turm am Strandaufgang 6, der bis 2004 als Ausguck für Rettungsschwimmer diente und in dem sich seit 2006 eine Außenstelle des Binzer Standesamtes befindet, blickten wir noch einmal auf das Meer und die hinter uns liegende Binzer Seebrücke.
Wir folgten den Schildern in Richtung Teufelsschlucht und liefen entlang des Naturstrandes.
Der Blick auf Binz und das Meer war traumhaft. Auch die Bäume der Blätter hatten sich in ihr Herbstgewand gekleidet und boten einen herrlichen Kontrast zum Blau des Himmels.
Nach etwa 1,5 Kilometern verließen wir den Strand und wanderten rechts im Hang bergauf durch die Teufelsschlucht, einen markanten Geländeeinschnitt mit einer bis zu 8 Meter hohen Böschung, zum Hochuferweg.
Der Buchenwald der Granitz war nun unser weiterer Begleiter.
Der Wanderweg führte uns leicht auf und ab durch den herrlichen Wald.
Immer wieder gab es unterwegs die Möglichkeit, an verschiedenen Aussichtspunkten den Blick über die Ostsee, die Prorer Wiek und die Kreideküste bei Sassnitz streifen zu lassen.
Steil bergauf erreichten wir nach nach etwa 3,5 Kilometern den Falkenberg mit dem Aussichtspunkt „Ufersicht Waldhalle“. In der Ferne war auch die Seebrücke Sellin zu erkennen.
Hier zweigte ein Weg nach rechts zum Schwarzen See ab, dem wir folgten. Wer den See auslassen will, kann einfach weiter geradeaus wandern.
Ein breiter Waldweg führte für 200 Meter abwärts bis zu einem weiteren Abzweig, an dem wir nach links abbogen und den mitten im Wald gelegenen See erreichten.
Der nährstoffarme See gehört zu dem sehr seltenen Gewässertyp des sogenannten Kesselsees und ist ca. 15 Meter tief.
Da alle Bänke belegt waren, setzten wir uns für einen Moment auf einen Holzbalken und rasteten. Im Schatten war es jedoch recht frisch heute, so dass wir nach 10 Minuten dem gleichen Weg zurück zum Hochuferweg folgten.
Am Abzweig folgten wir dem Wanderweg nach rechts. Die Seebrücke von Sellin war nur noch einen Kilometer von hier entfernt.
Bergab gelangten wir aus dem Buchenwald hinaus zu den ersten Häusern von Sellin.
Hübsche Pensionsvillen der Bäderarchitektur säumten den Schotterweg, dem wir zu einem kleinen Kurpark mit Blick auf Sellin folgten.
Die Sonne war leider mittlerweile hinter Schleierwolken verschwunden und der Wind hatte etwas aufgefrischt aber das Tat dem Ausblick auf die architektonisch wunderschöne Seebrücke keinen Abbruch. Ein echtes Highlight auf Rügen.
Wir stiegen die zahlreichen Stufen hinab zur Seebrücke und liefen auf den Holzplanken bis zum Ende der Brücke, an der sich eine Tauchgondel befand.
Nach dem wir die Aussicht auf das Meer und Sellin genossen hatten, liefen wir auf der 400 Meter langen Seebrücke wieder zurück.
Den Aufstieg über die Stufen hinauf zum Seebad sparten wir uns und nahmen den kostenlosen Fahrstuhl, der uns aufwärts brachte.
Mittlerweile kam ein wenig Hunger auf und wir beschlossen uns ein Stück Kuchen und einen Kaffee/Kakao beim Bäcker zu gönnen.
Durch die Straßen Sellins kehrten wir beim TreppenBäcker Café Wilhelm ein und aßen ein ausgezeichnetes Stück Torte.
Mittlerweile zeigte sich auf die Sonne wieder und wir genossen die Pause.
Sollten wir nun zurück laufen oder doch mit der Schmalspurbahn Rasender Roland nach Binz fahren?
Wir hielten uns die Option offen und liefen daher nicht auf dem Hochuferweg nach Binz zurück, sondern folgten zunächst der Asphaltstraße hinaus aus Sellin.
Wir richteten uns nach den Wanderschildern in Richtung Binz und Jagdschloss Granitz.
Endlich ging auch der Asphalt in einen angenehmer zu laufenden Waldweg über.
Aber so wirklich Lust noch rund 4 Kilometer bis nach Binz zu laufen, hatte keiner von uns.
An der Zugstrecke entlang, liefen wir daher zum nächst gelegenen Bahnhof Garftitz.
Eine Schutzhütte mit Picknickplätzen lud ein letztes Mal zu einer Rast ein. Bis zum Eintreffen des nächsten Zuges hatten wir noch genügend Zeit, denn der Rasende Roland fuhr wenige Minuten später an uns vorbei.
Da die Dampflok nur jede Stunde nach Binz verkehrte, konnten wir uns für die letzten zwei Kilometer bis zum Bahnhof Garftitz ausreichend Zeit lassen.
Der Weg führte uns entlang der Zugstrecke.
An einem Abzweig bogen wir nach rechts ab und liefen die letzten Meter bis zum Bahnhof. Wir hatten zuerst überlegt, das nahegelegene Jagdschloss Granitz zu besuchen aber aufgrund der späten Uhrzeit und den doch platten Füßen, hatten wir davon abgesehen.
Wir waren froh als wir im Zug saßen und nach einer kurzen Fahrt den Kleinbahnhof Binz erreichten, von wo wir mit dem Bus zurück nach Sassnitz fuhren.
Ein wunderschöner Wandertag neigte sich mal wieder dem Ende.