Das Kap Arkona ist eine 43 Meter hohe, aus Kreide und Geschiebemergel bestehende Steilküste auf der Halbinsel Wittow im Norden der Insel Rügen. Neben dem Fischerdorf Vitt ist das Kap eines der beliebtesten Ausflugsziele auf Rügen mit jährlich circa 800.000 Besuchern. Da der Bus 14 von Sassnitz nur zu ausgewählten Uhrzeiten direkt zum Kap Arkona durchfährt, hatten wir bis zur Abfahrt um 09:55 Uhr noch ein wenig Zeit. Wir frühstückten in Ruhe und brachen um 09:45 Uhr auf.
Pünktlich stiegen wir an der Haltestelle Ortsmitte in den bereits gut gefüllten Bus und erreichten nach etwa einer Stunde und 20 Minuten das Kap Arkona.
Wir pilgerten gemeinsam mit den anderen Besuchern zu den beiden Leuchttürmen und schauten uns im Souvenirshop um.
Bevor wir dem Wanderweg entlang der Küste folgten, genossen wir bei herrlichem Sonnenschein die unterschiedlichen Perspektiven auf die beiden Leuchttürme, die Anfang der 1990er Jahre saniert und für Besucher zur Besichtigung geöffnet wurden.
Der kleinere der beiden Leuchttürme (Schinkelturm) wurde 1826/27 nach Plänen der preußischen Oberbaudeputation in Backsteinbauweise erbaut. Hier befindet sich auch ein Standesamt.
Wer mag, kann auch eine Aussichtsplattform des neuen Leuchtturms besteigen und den Rundumblick genießen.
Davon ließen wir jedoch ab und liefen zu einer großen Wiese mit Sitzbänken, von der wir die Leuchtturme noch einmal bestaunen konnten.
Über einen Schotterweg liefen wir in Richtung Küstenwanderweg Varnekitz.
Auf einem schön angelegten Wanderweg ging es in den lichten Wald hinein. Menschenmassen vor und hinter uns ließen uns ein wenig schneller gehen.
Nach ca. 500 Metern erreichten wir den Abgang zur kleinen Strandzunge Gellort, die den nördlichsten Punkt Rügens bildet.
Über zahlreiche Stufen begaben wir uns hinab und blickten auf das Meer.
Hatten gestern Feuersteine und Sand den Strand dominiert, fanden wir hier eher Granit und Seegras vor. Auch der riesige Granit-Findling namens Siebenschneiderstein befindet sich hier.
Vom Strand nahmen wir die Stufen wieder hinauf zum Wanderweg und liefen für etwa 600 Meter bis zu einem Abzweig weiter. Da die meisten Leute scheinbar nur bis zum Strandabstieg liefen, hatten wir den weiteren Weg fast für uns alleine.
Wir folgten dem GPS-Track nach links und wanderten über einen Grasweg zwischen zwei Feldern nach Putgarten.
Kilometerweit konnten wir in die Ferne und auf die Leuchttürme des Kaps blicken.
Am Ende des Weges liefen wir nach links und kurz darauf nach rechts und erreichten die Hauptstraße nach Putgarten.
Wir gingen jedoch nicht in das touristische Örtchen, sondern bogen vorher auf den Vitter Weg nach links in Richtung Vitt ab. Der kleine Fischerort direkt am Meer war unser nächstes Ziel.
Dafür mussten wir allerdings für einen Kilometer dem asphaltierten Rad- und Fußweg folgen.
Vorbei an einer öffentlichen Toilette und einen Haltepunkt der Bimmelbahn gelangten wir zur beeindruckenden Vitter Kapelle. Die Türen standen offen und wir statteten dem heiligen Ort einen kurzen Besuch ab.
Der Innenraum ist sehr schlicht gehalten. Größere Schmuckelemente sind der Kanzelaltar und ein gusseisernes Kruzifix. Über dem Altar befindet sich eine vom Stralsunder Maler Erich Kliefert (1893–1994) gefertigte Kopie des Bildes „Petrus auf dem Meer“ von Philipp Otto Runge, welches im Jahr 1805 von Pastor Kosegarten als Altarbild in Auftrag gegeben wurde. Das Original blieb nach dem Tod Runges 1810 in Hamburg und befindet sich derzeit im Besitz der Kunsthalle Hamburg.
Im Jahr 1990 kam das Wandgemälde „Menschen im Sturm“ vom italienischen Künstler Gabriele Mucchi hinzu, dass sich direkt an der Eingangstür befindet.
Nach der Besichtigung der Kapelle liefen wir in das beschauliche Fischerdörfchen Vitts mit seinen schönen reet-gedeckten Häusern.
Ein kleiner Souvenirladen lud zum Shoppen und ein Restaurant am Ende der Straße zum Essen ein.
Großen Hunger hatten wir jedoch nicht und so liefen wir auf direktem Weg hinab zum Strand.
Der Ausblick auf das Kap Arkona war gewaltig und faszinierte uns einmal mehr. Die Kreidefelsen sind wirklich ein einmaliger Anblick.
Neben Softeis gab es am kleinen Strand auch eine Fischbude. Zeit für ein Backfischbrötchen. An der Nordsee sucht man die Fischbuden häufig ewig aber an der Ostsee gab es überall frischen Fisch.
Das frisch zubereitete Brötchen schmeckte bestens und wir genossen den Ausblick auf das Meer und den Kreidefelsen des Kap Arkona.
Gestärkt und ausgeruht nahmen wir die letzten Meter bis zum Kap Arkona in Angriff.
Wir wanderten direkt am Strand her und suchten einmal mehr nach Bernstein. Das orangene Harz zu finden grenzt aber eher an Zufall, denn wir waren natürlich nicht die einzigen, die darauf scharf waren. Aber auch die Feuersteine hatten es uns angetan und so spazierten wir in aller Ruhe am Strand entlang.
Viel zu schnell erreichten wir den Strandaufstieg und über zahlreiche Stufen ging es hinauf zum Wanderweg.
Oben angekommen gönnten wir uns allerdings erstmal eine kurze Verschnaufpause auf einer der Bänke.
Wir spazierten weiter in Richtung Leuchttürme und Bushaltestelle und kamen zu guter Letzt noch am dritten Leuchtturm vorbei, dem Peilturm Kap Arkona.
Danach liefen wir hinab zur Bushaltestelle und fuhren gegen 15:00 Uhr mit dem Bus zurück nach Sassnitz. Umsteigen brauchten wir zum Glück nicht, denn der Bus fuhr direkt durch.
Da wir heute früher als erwartet zurück waren, stand am Nachmittag noch ein kleiner Spaziergang entlang des Stadthafens von Sassnitz auf unserem Programm.
Von der Villa Elfriede marschierten wir hinab zum Strand und statteten den zahlreichen Souvenirshops an der Pier einen Besuch ab.
Danach spazierten wir gemütlich über das weitläufige Hafengelände bis zur Westmole, von wo wir den Ausblick aufs Meer genossen.
Von hier ging es auf gleichem Weg zurück in Richtung Sassnitz.
Von der Hängebrücke Sassnitz blickten wir auf das ausgedehnte Hafengelände.
Leider war die Sonne schon hinter Schleierwolken verschwunden und auf den Sonnenuntergang wie in den letzten beiden Tagen warteten wir vergeblich. Schade.
Am Parkhaus und dem Fischmarkt vorbei liefen wir zurück zur Ferienwohnung, wo wir den Tag gemütlich ausklingen ließen.