Korfu: Korfu-Trail Etappe 4 und 5

Etappe 4 – Von Paramonas nach Strongili

Nach einer erholsamen Nacht und einem tollen Frühstück auf dem Balkon des Apartments, widmeten wir uns der 4. und 5 Etappe des Corfu-Trails. Da wir jedoch nicht zurück bis Paramonas wollten, kürzten wir ein wenig ab. Wir packten in Ruhe die Sachen zusammen, machten noch ein paar Fotos vom Apartment „Ammos Bay“ und brachen auf.

Ein Taxi holte uns um 09:30 Uhr ab und brachte uns nach Kato Pavliana. Durch dieses Dorf verläuft der Korfu-Trail. So fehlten uns auf dieser Etappe ca. 3km und die Aussicht auf eine pflanzliche Naturgrotte. Wir starteten an den Briefkästen des Dörfchen.

Direkt dorthinter verlief ein asphaltierter Weg abwärts. 3 kläffende Hunde erwarteten uns am Ende des Weges und ein großes Fragezeichen. Laut Wanderführer und GPS-Track sollte hier ein Weg weitergegehen. Doch wir sahen keinen. Nur hohes Gras. Wir gingen daher noch einmal hinauf zu den Briefkästen, da wir dachten, wir hätten uns verlaufen, doch es gab nur diese eine Möglichkeit. Nach kurzer Diskussion, in der sich auch die Hunde einmischten, marschierte ich einfach durch das hohe Gras, um zu schauen, ob es ein paar Meter einen erkennbaren Pfad gegen würde. Dieser tauchte tatsächlich auf, dahinter mussten wir jedoch erneut durch hohes Gras und dabei aufpassen, dass wir in keines der schlammigen Löcher traten. Der Weg war wohl in letzter Zeit nicht so häufig begangen…

Wir folgten dem „Weg“ weiter abwärts, bis wir eine Asphaltstraße erreichten. Dieser Straße folgten wir bis wir die das Dorf Vounitades erreichten. Wir liefen durch das beschauliche Dörfchen und folgten dem Korfu-Trail Schild hinunter auf einen schön gepflasterten Weg. Auch hier hatten wir erneut ein Wegfindungsproblem. Dabei war es dank Wanderführer eigentlich gar nicht so schwer. Der GPS-Track-Verlauf war nicht genau zu erkennen, die Beschreibung aber eindeutig, was ich jedoch erst hinterhersah. Man folgte diesem Fußweg bis zum Ende, dort stößt man auf eine Asphaltestraße, auf der man links hinab wandert. Wir hingegen nahmen einen anderen Weg, gelangten jedoch trotzdem auf den richtigen Trail.

Wir folgten dem Weg geradeaus. Zuerst velief dieser auf einer Asphaltstraße, die später in einen Schotterpiste überging. Zwischen Olivenbäumen hindurch, vergaßen wir das Problem mit der heutigen Wegfingung schnell wieder.

Über eine Brücke, auf der sich ein Bildstock befand, gingen wir hinüber. Die Schotterpiste verlief nun ein wenig bergauf. Zwischen saftiggrünen Wiesen und blühenden Ginsterbüschen, gelangten wir auf ein offenes Gelände. Wir befanden uns mitten in einem Tal, umringt von den Bergen.

Da es in der Nacht stark geregnet hatte, galt es auch heute wieder, die großen Wasserpfützen gekonnt zu überwinden und keine nassen Füße zu bekommen. Gar nicht so einfach. Zum Glück gab es davon heute nicht allzuviele und wir konnten entspannt weiter wandern.

Wieder gelangten wir in herrliche Olivenwälder. An diesen kann man sich einfach nicht satt sehen. Steil bergauf gehend, konnten wir tolle Blicke von der offenen Landschaft genießen.

Der Weg führte nun hinab bis nach Strongili, wo wir auf einer Asphaltstraße schnell die ersten Häuser des Dorfes erreichten. An der Dorfkirche endete die 4. Etappe des Wanderweges, jedoch noch nicht unser heutiger Tag.


Etappe 5: Von Strongili nach Benitses

Im Wanderführer verläuft die 5. Etappe nicht bis nach Benitses, sondern nach Ano Garouna. Das scheint jedoch falsch zu sein. Der offizielle Korfu-Trail geht bis nach Benitses, daher sind wir diesem und dem GPS-Track gefolgt.

Nach der Ankunft in Strongili, folgten wir der Hauptstraße. Hier erkannten wir auch den Korfu-Trail, der uns den Weg zeigte. Wir gingen auf einem kleinen betonierten Pfad aufwärts. An einer Kirche und dem Friedhof vorbei, gelangten wir zuerst auf einen Schotterweg, der danach in einen Grasweg überging.

Hier war die Wegfindung extrem schwierig. Wir konnten von weitem eine kleine Kirche entdecken. Laut Wanderführer sollten wir nicht zu weit nach links in Richtung dieser Kirche laufen, doch wir gingen zu weit rechts und nahmen einen zu hoch gelegenen Grasweg. Als wir den Irrtum bemerkten, mussten wir einen steilen Abhang hinunter zum GPS-Track. Immerhin war die Aussicht wirklich schön.

Nachdem wir den Wanderweg wieder entdeckt hatten, folgten wir diesem. Wenige Meter weiter, verwandelt sich der Grasweg wieder in festen aber schottrigen Untergrund. Wir stiegen höher und konnten tolle Blicke genießen. Wunderschön.

Wir liefen weiter und kamen erneut zu einer Kirche. Auch von hier konnten wir eine super Aussicht genießen.

Unser nächster Stopp war das Dorf Komianata. Bis hierhin verlief der Weg nun ausschließlich aufwärts. Bei dem Sonnenschein eine schweißtreibende Angelegenheit. Zum Glück lagen die Temperaturen bei angenehmen 20°. An Kleingärten vorbei, erreichten wir das kleine verschlafene Dorf. An einer Bushaltestelle, bereits etwas außerhalb des Dorfes (welches aber sowieso nur aus einer kurzen Straße besteht), rasteten wir.

Auf der Asphaltstraße liefen wir weiter und gelangten kurze Zeit in das nächste kleine Dorf. Dafnata. Auch hier gab es eine Möglichkeit zur Rast. Wir wanderten jedoch weiter in Richtung unseres Etappenziels. An einer Telefonzelle vorbei, führte der Weg wieder hinab. Vorher konnten wir jedoch den ersten Blick auf die „andere Seite“ nämlich Richtung Korfu-Stadt werfen.

Hier verläuft der Weg entgegengesetzt zum Wanderführer. Während laut Buch der Weg weiter auf der Hauptstraße Richtung Kirche und dem Dorf Loukata führt, zweigte der Korfu-Trail jedoch schon ca. 500m vorher in einen kleinen asphaltierten Weg hinab. Diesem folgten wir. Der Weg wurde schmaler und schmaler, bis er nur noch ein schöner natürlicher Pfad war. Auf diesem ging es nun abwärts bis zu einer Straße.

Am Ende des Weges angekommen, folgten wir der Straße nach rechts weiter hinab. Vorbei an einer der wenigen aber schönen Sitzgelegenheiten, gelangten wir in Serpentinen schnell hinab. Immer wieder blickten wir zwischen den Bäumen hindurch auf Korfu-Stadt und das Meer.

Nach 40 Minuten erreichten wir das Etappenziel Benitses. Hier sollte eigentlich schon mehr los sein (so wurde uns zumindest am Morgen in einem Cafe berichtet), doch alle Tavernen, Läden und Hotels waren geschlossen.

Wir liefen ein Stück an der Straße entlang, bis wir die Bushaltestelle erreichten. Diese lag idyllisch gelegen, direkt am glasklaren Meer. Während wir auf den Bus warteten, gingen wir hinab zum Strand.

Wir setzten uns in das Wartehäuschen. Der Bus kam wenige Minuten später. Perfekt abgestimmt. Bis nach Korfu-Stadt fuhren wir ca. 30 Minuten und bezahlten 2 Euro/ Person für das Ticket. Die 5. Etappe hatten wir damit auch erfolgreich beendet.

Am zentralen Busbahnhof endete die Fahrt und wir liefen von hier durch die Stadt zu unserem Hotel. Unterwegs hielten wir bei einem Bäcker und nahmen uns leckeres Gebäck mit Vaniellecremefüllung, Plätzchen und eine Art Pizza mit. Nach der Wanderung wollten wir uns richtig entspannen und hatten das 5-Sterne-Hotel „Corfu Palace“ für 96 Euro gebucht.

Mit schlammigen Schuhen und dreckiger Hose kamen wir in dem noblen Hotel an und fühlten uns ein wenig unwohl. Wir checkten schnell ein, zogen uns frische Anziehsachen an und gingen in die Stadt. Korfu-Stadt ist überschaubar und bietet nur wenige Sehenswürdigkeiten. Da wir morgen noch einen Tag hier verbringen würden, entschlossen wir uns, nur ein wenig durch die Gassen zu schlendern und Gyros zu essen.

Nach 1,5 Stunden machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel. Auf dem Weg dorthin kehrten wir in eine nette Bar ein, wo es krapfenartiges Gebäck gab. Sehr lecker. Da sich der Abend näherte und ich nur noch liegen wollte, gingen wir zurück zum Corfu Palace Hotel.

Während ich es mir gemütlich machte und die Beine hochlegte, ging Marcel im Dunkeln noch einmal durch die menschenleeren Gassen. Nach ca. 1 Stunde kam er mit schönen Aufnahmen wieder zurück.

Wir ließen den Abend ausklingen. Den morgigen Tag wollten wir ganz entspannt angehen. Lange schlafen, ausspannen und in Ruhe frühstücken.