Beim morgendlichen Blick aus dem Fenster hingen die Wolken tief über den Bergen. Blauer Himmel war keiner zu sehen und auch die Wetterprognose für den heutigen Tag war eher durchwachsen. Insbesondere am Mittag war mit Regen zu rechnen und so ließen wir von Wandertouren oder weiteren Klettersteigen ab und überlegten uns einen alternativen Plan.
Da das Wetter in Imst am Vormittag noch besser sein sollte, beschlossen wir in die Rosengartenschlucht zu fahren.
Gegen 10:30 Uhr machten wir uns auf den Weg und schlenderten vorher noch ein wenig durch Sölden.
Die Stadt hat allerdings außer zahlreichen Sport- und Fahrradgeschäften nicht allzu viel zu bieten.
Als der Regen einsetze, begaben wir uns spontan zur Ötztal Tourismus – Information Sölden & 360 ° Erlebniswelt, wo man sich Kurzfilme über Aktivitäten und die Menschen im Ötztal ansehen kann.
Zum Glück hatte der kurze Schauer nach dem Schauen aller fünf Filme nachgelassen und wir schlenderten gemütlich entlang der Ache zurück zum Parkplatz.
Weg von der Hauptstraße konnten wir einen herrlichen Blick auf Sölden und die umliegende, nebelverhangene Berglandschaft werfen.
Von Sölden fuhren wir weiter zur Rosengartenschlucht in Imst. Das Auto parkten wir für 2,50 Euro (Tagesticket) auf dem P9 Sonneparkplatz und folgten hier den Markierungen zum Eingang der Schlucht. Der Eintritt ist übrigens kostenlos.
Der Einstieg zur Rosengartenschlucht befindet sich direkt an der Johanneskirche. Hier folgten wir dem anfangs noch asphaltierten Weg bis zu einem Fotopunkt.
Ab hier ging es dann auf rund 2 Kilometern durch die Schlucht aufwärts. Bei der Wanderung durch die Rosengartenschlucht von Imst nach Hoch-Imst müssen rund 250 Höhenmeter überwunden werden, für die man ungefähr 1 bis 1,5 Stunden einplanen sollte. Der Weg durch die Schlucht ist nicht kinderwagen- oder rollstuhltauglich und sollte am besten mit festem Schuhwerk begangen werden. Im Winter ist die Rosengartenschlucht gesperrt.
Der angelegte Weg führte uns über eine Brücke, von der wir auf den kristallklaren Schinderbach gucken konnten, der sich auf einer Länge von rund 1,5 Kilometern von der Blauen Grotte aus durch die Felsrücken bis nach Imst gräbt.
Über Holzsteige und Felsstiegen gewannen wir schnell an Höhe und konnten immer wieder herrliche Blicke auf kleine Wasserfälle und den kristallklaren Bachlauf genießen. Die hohe Luftfeuchtigkeit am heutigen Tage brachte uns allerdings schnell ins Schwitzen.
Eine direkt unter dem Fels gelegene Bank lud zum Verweilen ein. Leider war diese schon besetzt, so dass wir uns nach einer kurzen Rast auf ebener Fläche weiter steil aufwärts begaben.
Achtung: Der Weg führte hier direkt unter dem Felsen her und der Abstand zum Felsen über uns betrug nur rund 1,20 Meter.
Der steile Anstieg auf dem schottrigen, teils rutschigen Pfad führte uns in den Wald hinein und wurde nun etwas flacher.
Auf einer Bank rasteten wir und schauten den anderen Leute beim Aufstieg durch die Schlucht zu. Ganz schön was los heute.
Nach der kurzen Erholungsphase folgten wir dem Naturpfad abwärts bis zu einer Holzbrücke, überquerten diese und stiegen über hölzerne Stufen wieder aufwärts.
Wir befanden uns oberhalb des rauschenden Schinderbaches und gelangten über eine weitere Holzbrücke zu einem kleinen Felstunnel, den wir durchquerten. Eine Taschenlampe ist nicht notwendig.
Ein kleiner Wasserfall am Ende des Tunnels zog unsere Aufmerksamkeit auf sich.
Über speckige Steinstufen stiegen wir weiter aufwärts und durchquerten einen weiteren kleinen Tunnel.
Wir gelangten immer höher und blickten von einer weiteren Brücke auf das glasklare Wasser des Schinderbaches. Das Ende der Schlucht war nicht mehr weit.
Über einen breiten Weg erreichten wir den Endpunkt der Wanderung durch die Schlucht. Ein wenig ausgelaugt nutzten wir die Zeit für eine Rast und einen Blick auf den rauschenden Bachlauf.
Da wir der blauen Grotte auch noch einen Besuch abstatten wollten, folgten wir den gelben Wanderschildern nach rechts.
Ein schöner Weg führte uns aufwärts durch einen knorrigen Nadelwald.
Zwischendurch konnten wir immer wieder einen Blick auf die Bergwelt schweifen lassen. Leider begann es allerdings auch zu tröpfeln und wir marschierten weiter aufwärts bis zum Abzweig hinab in die Blaue Grotte.
Über Holzstufen stiegen wir hinab bis zu der Höhle.
Bei der Blauen Grotte handelt es sich nicht um eine natürlich entstandene Höhle, sondern um einen von Menschenhand geschaffener Erzabbau. Der Name stammt von einem kleinen See, der bläulich schimmert. Entdecken konnten wir diesen allerdings nicht, daher stiegen wir nach der kleinen Erkundung die Stufen wieder hinauf zum Wanderweg.
Von einer großen Brücke blickten wir auf den kaum wasserführenden Schinderbach, dessen Rinnsal im breiten Flussbett talwärts floss.
Wir folgten dem breiten Schotterweg die letzten Meter bis nach Hoch Imst. Am Badesee Hoch-Imst waren alle Bänke für eine Rast belegt, daher kehrten wir in einem kleinen Café direkt an der Bergbahn ein. Die Bedienung war aber leider so schlecht, dass wir nur kurz etwas tranken und uns danach an den Abstieg nach Imst machten.
Entlang des Wanderweges Nummer 11 in Richtung Wetterkreuz wanderten wir abwärts und ließen den Blick über die saftig grünen Neureitwiesen schweifen.
Ein schmaler Pfad brachte uns in einen Wald hinein, in dem wir von dem immer stärker werdenden Regen etwas geschützt waren.
Bis zum Wetterkreuz lagen etwa 10 Minuten Abstieg vor uns. Gegenanstiege erwarteten uns nicht.
Am Aussichtspunkt Wetterkreuz angekommen erwartete uns ein weiter Blick auf Imst, die Bergwelt und die Regenfront, die uns nun im Laufe des Rückwegs begleiten würde.
Wir hielten uns daher nur kurz auf und marschierten weiter abwärts.
Der lichte Wald hielt uns leider nur noch bedingt trocken aber zum Glück wurde es durch den Regen nicht zu kalt, denn Regenjacken hatte keiner von uns dabei.
Wir erreichten die ersten Häuser von Imst und gelangten auf eine Asphaltstraße, der wir – vorbei an der Pestkapelle – weiter abwärts folgten.
Nachdem wir einige der 20 Brunnen von Imst passiert hatten, erreichten wir gegen 17 Uhr das Auto und fuhren zurück nach Sölden.
Mittlerweile hatte es sich eingeregnet und den restlichen Tag ließen wir daher entspannt in der Ferienwohnung ausklingen.
Wir packten schon einmal das Gepäck ins Auto, denn morgen würden wir Österreich bereits wieder verlassen.
Die Rückreise durch Österreich nach Deutschland gestaltete sich übrigens sehr zeitaufwendig, da nicht nur wir am nächsten Tag abreisen wollten. Die Fernpassstraße war vollkommen verstopft und wir standen fast eine Stunde im Stau, bevor wir durch Garmisch-Partenkirchen auf die Autobahn gen Heimat gelangten. Zum Glück wollten wir jedoch nicht nach Österreich rein. Die Urlauber standen mehr als zwei Stunden im Stau.
Wir waren jedenfalls froh als wir endlich die Autobahn erreicht hatten. Zur Ferienzeit ist Österreich wirklich sehr überlaufen. Beim nächsten Besuch werden wir entweder vor oder nach den Sommerferien fahren.