Spitzbergen: Trekkingtour auf den Trollsteinen und Ausflug zum Tunagletscher

Der Trollsteinen ist ein ca. 850m hoher Berg, auf den wir unsere heutige Wanderung unternahmen. Wir hatten bereits im Voraus die Tour gebucht, da die meisten recht schnell ausgebucht sind. Zumindest dann, wenn diese nicht jeden Tag stattfinden. Der Anbieter Hurtigruten Svalbard schickte uns am Morgen um 09:00 Uhr einen Fahrer, der uns am Spitsbergen Hotel abholte. Der Fahrer Kris war auch gleichzeitig unser heutiger Guide.

Zuerst hatten wir beim Namen Hurtigruten an eine Massenwanderung mit vielen Kreuzfahrttouristen gedacht aber wir wurden eines Besseren belehrt. Mit uns in der Gruppe waren weitere 6 Personen. Alle körperlich fit und in bester Wanderlaune.

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Bevor es losging, checkte Kris noch sein Gewehr und erklärte uns genau, was er da machte. Jetzt befanden wir uns offiziell im Eisbärengebiet.

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Die erste Aufgabe des Tages bestand darin, einen Fluss zu überqueren, dessen Breite jeden Tag variiert, da er abhängig vom Schmelzwasser des Gletschers war. Für breite Passagen mit hoher Fließgeschwindigkeit und Tiefe holte Kris eine Leiter, die an einer alten Laterne angebunden war. Praktisch, so bekamen wir keine nassen Füße.

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Als alle die Flussquerung gemeistert hatten, ging es über matschigen Untergrund steil bergauf. Auf einem kleinen Plateau legten wir daher eine kurze Rast ein und zogen die dicken Jacken aus. Das Schwitzen hatte noch lange kein Ende.

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Kris erzählte uns etwas über die Gegend und die heimische Flora. Man muss nur drauf achten, wie viele unterschiedliche Blumen hier wachsen. Hätte man in der Arktis nicht erwartet.

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Auf einem schmalen Pfad folgten wir Kris weiter bergauf. Ganz schön anstrengend, zumal die Gruppe sehr flott war. Das brachte mich unfitten Mensch schon etwas an meine Grenzen. Aber man darf sich ja nichts anmerken lassen :-D.

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Über loses Geröll kamen wir dem Lars Gletscher immer näher. Wobei wir genauer betrachtet auch jetzt schon auf dem Gletscher waren. Unter dem Geröll befindet sich eine dicke Permaeisschicht, die den eigentlichen Gletscher bildete. Sobald der Untergrund antaut, lösen sich viele Steine, die ihren Weg nach unten suchten. Allerdings auf der gegenüberliegenden Seite unserer Wanderung.

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In Serpentinen stiegen wir höher und höher, querten ein paar dickere Steine und Flussläufe und erreichten den Einstieg zum Gletscherfeld. Wir genossen die Aussicht auf den Gletscher und den Blick ins Tal. Dann zogen wir unsere Mini-Spikes über die Wanderschuhe und wanderten Kris hinterher.

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Über weiche Schneefelder querten wir den Gletscher bis zur anderen Seite. Spalten gibt es hier keine, da sich direkt unter dem Schnee eine Gesteinsschicht befindet. Kris hatte zwar einen Eispickel dabei, sagte aber direkt, dass er damit eigentlich nur cool aussehen wolle 😊.

Es war ganz schön windig und ich zog doch lieber wieder alle meine Schichten aus Jacken an.

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Aufgrund der warmen Temperatur im Sommer, war der Schnee auf dem Gletscher sehr weich.

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Auf einer Hochebene, die aus schlammigen Gestein des Gletschers bestand, liefen wir weiter. Die Mini-Spikes ließen wir an.

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Ein paar Schneefelder mussten noch überquert werden. Bei zweien befanden sich die besagten Eishöhlen unter uns. Daher ging einer nach dem anderen über die Schneebrücken, damit nicht zuviel Gewicht auf dieser lastete.

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Wir befanden uns im letzten Anstieg zum Trollsteinen, bei dem es noch einmal ordentlich zur Sache ging.

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Zuerst wurde erneut ein steiles Schneefeld bergauf überquert. Da der Weg so steil war, mussten wir in zahlreichen Serpentinen nach oben wandern. Die Aussicht war jedoch grandios und die ganze Plackerei hatte sich jetzt schon mehr als gelohnt. Fantastisch.

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Am Ende des Schneefeldes konnten wir die Mini-Spikes von unseren Schuhen nehmen und die letzten Meter bis zum Gipfel wandern. Der Weg war breit und ausgedehnt und mit lockeren Geröllgestein übersät. Erinnerte mich eher an grobkörnige Vulkanasche.

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Auch dieser Anstieg verlangte noch einmal alles ab. Der stürmische Wind machte die Sache nicht leichter. Auf dem Gipfel konnte man es nicht allzu lange aushalten.

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Nach knapp 3 Stunden befanden wir uns auf dem 850m hohen Gipfel des Trollsteinen. Wer mag kann über Gestein bis ganz nach oben gehen und sich im Gipfelbuch verewigen. Das taten wir natürlich auch.

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Der Wind pfiff uns um die Ohren aber die Sicht war atemberaubend. Die Sonne schien zwar nicht aber die Berghänge waren fast wolkenfrei und wir konnten einen wunderbaren Rundumblick genießen.

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Wir aßen unser Sandwich, dass wir zu Beginn der Tour bekommen hatten und bekamen ein heißes Getränk. Kris verteilte außerdem noch ein paar Kekse und wir genossen die Ruhe und Abgeschiedenheit an diesem Ort. Kein Mensch war weit und breit zu sehen. Bis auf den pfeifenden Wind und unseren Stimmen herrschte absolute Ruhe.

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Nach einer knappen halben Stunde machten wir uns auf dem Rückweg.

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Erneut ging es den steilen Weg hinab und wieder wurde der Gletscher überquert. Diesmal ließen wir uns ein wenig mehr Zeit und liefen zuerst bis zur Mitte des Gletschers und von dort talabwärts. Der ganze Schneematsch sorgte allerdings schnell für nasse Füße. Die Goretextmembran meiner Wanderschuhe hielt dem ganzen Wasser leider stand. Zu Hause muss ich die Schuhe unbedingt imprägnieren.

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Am Ende des Lars-Gletschers folgten wir dem selben Weg wieder bis zum Fluss.

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Mit Hilfe der Leiter konnten wir diesen schnell überqueren und entdeckten auf dem Weg zum Auto unsere ersten Svalbard-Rentiere. Eine tolle Wanderung, die wir nur jedem empfehlen können, der fit genug für den Aufstieg ist.

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Die Wandertour endete um 15:00 Uhr und wir wurden wieder zurück zu unserer Unterkunft gebracht. Damit war unser Tag allerdings noch nicht zu Ende.

Für den Abend hatten wir eine weitere Tour bei Better Moments mit dem Namen „Catch of the day“ gebucht. Vorher aßen wir jedoch noch schnell etwas und begaben uns dann zum Abholpunkt am Spitsbergen Hotel.

Unser Fahrer und Guide wartete schon. Auf dem Weg zum Hafen holten wir weitere Personen ab und konnten nach Wechseln der Schuhe auf das Boot. Wir waren gespannt, was uns erwartete. Mit einem Schnellboot, auf dem 12 Personen Platz finden können, ging es in die Wildnis Spitzbergens.

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Auf der Suche nach Tieren fuhren wir zu einem Vogelfelsen, wo zahlreiche Dickschnabellummen in den steilen Wänden brüteten. Auch einige Papageientaucher hatten sich unter die Lummen gemischt.

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Das Ziel der Tour war der Tunagletscher, an dem wir auch unsere wirklich leckere Suppe genießen konnten. Einen Eisbär konnten wir zwar auch hier nicht sichten aber immerhin eine Seerobbe und zahlreiche Vögel.

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So ein Gletscher ist schon sehr beeindruckend. Man hört nichts außer das Knacken des Eises und wenn man Glück hat, kann man auch einen ordentlichen Gletscherabbruch beobachten. Wir hatten dieses Glück und wurden beim Essen der leckeren Suppe davon überrascht. Wahnsinn wie viel Kraft und Masse dahinterstecken.

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Vom Gletscher fuhren wir über das offene Meer wieder zurück zum Fjord in Longyearbyen. Der Wellengang war allerdings ein wenig höher und wir können jedem mit empfindlichen Magen nur dazu raten, Tabletten gegen Seekrankheit einzupacken. Es ist übrigens immer noch komisch, dass es gegen Mitternacht so hell ist. Man wird gar nicht so richtig müde.

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Um 23:00 Uhr erreichten wir das Hotel und liefen von dort zurück zu unserer Pension. Ein toller und beeindruckender Tag neigte sich dem Ende und wir fielen voll mit neuen Eindrücken in einen entspannten Schlaf.