2,5 Stunden Autofahrt lagen von der Heimat aus vor uns. Da wir jedoch beschlossen hatten, die Nacht irgendwo auf einem Rastplatz im Auto zu übernachten, brachen wir nicht allzu früh auf, denn Autobahnraststätten sind nicht dafür bekannt, sehr idyllisch zu sein.
Gegen 13 Uhr erreichten wir unseren Ausgangspunkt der ca. 10,5 Kilometer langen Wanderung durch die Baybachklamm – Steffensdorf. Der kleine Wanderparkplatz direkt an einer Bushaltestelle war ganz leer. Da hatte ich tatsächlich bei dem heutigen Wetter mit mehr Andrang gerechnet. Es gibt allerdings noch einen weiteren Wanderparkplatz (Heyweiler) für die Traumschleife, vielleicht war dort mehr los.
Wir schnürten erstmal die Wanderschuhe, packten den Rucksack und entdeckten am Parkplatz die weiß-lilafarbene Wandermarkierung.
Bevor wir dem Feldweg bergab folgten, genossen wir die Fernsicht auf die Höhen des Hunsrück.
An einer Kreuzung nahmen wir den Weg nach rechts und wanderten hinab in den Wald hinein.
Der Weg ging in einen schmalen Pfad über und führte uns in das Prinzbachtal.
Die Vögel zwitscherten, der Specht hämmerte in der Ferne und wir entdeckten einen Kleiber auf der Suche nach Futter.
Auf und ab verlief der Pfad an einem Bach entlang, der jedoch kaum Wasser führte.
Der Weg wurde breiter und die Traumschleife Baybachklamm verlief leicht ansteigend geradeaus durch den lichten Wald.
Wir erreichten eine kleine Brücke, die über den Bach führte und uns stramm bergauf zur Klöckners Kaul führte, ein alter Stollen im Schiefergestein, der mit Stahlstreben verschlossen ist. In der Nähe befindet sich ein ehemaliger Köhlerplatz.
Ein Picknickplatz lud zu einer kurzen Rast und zu einem Geocache ein, den wir schnell fanden. Ein weiteres Wanderpaar hatte es sich auch hier oben gemütlich gemacht. Coronakonform konnten wir jedoch ausreichend Abstand halten.
Der schmale Pfad verlief steil bergab und wir überquerten abermals den Prinzbach.
Ein kurzer, knackiger Anstieg brachte uns nach rechts auf einen breiteren Weg mit Blick in die Ferne.
Erneut ging es bergab diesmal durch das Baybachtal, bis wir den Namensgeber der Wanderung erreichten – den Baybach.
Das Wasser suchte sich seinen Weg durch den breiten Bachlauf und wir begaben uns kurz vom Weg ab zum Ufer des Baybachs.
Während Marcel durch das Wasser auf die andere Seite watete, um einen Geocache zu suchen, wartete ich auf ihn und genoss die Ruhe im Wald.
Wir begaben uns zurück zum Hauptweg und folgten dem urigen Pfad durch das wildromantische Baybachtal.
Entlang der schroffen Felsen galt es diese an einigen Stellen per Seilsicherung zu überwinden.
Ein herrlicher Wegabschnitt, der Spaß machte und landschaftlich auch sehr abwechsreich war, denn der Pfad führte immer wieder auf und ab durch die Baybachklamm.
Wir gelangten auf einen breiteren, ebenen Weg, der uns an einigen Stolleneingängen vorbeibracht. Die meisten waren als Rückzugsorte für Fledermäuse gesperrt.
An einer riesigen Höhle warfen wir kurz einen Blick hinein in das dunkle Nichts. Der beeindruckende Eingang der Höhle ließ uns Staunen.
Der ebene Waldweg brachte uns zu einer Brücke.
Nach knapp 6 Kilometern erreichten wir die Schmausemühle, wo man zu normalen Zeiten, einkehren und sich stärken kann.
Coronabedingt war alles geschlossen und wir folgten daher dem Wanderweg über eine Brücke wieder hinein ins Baybachtal.
Wir wanderten leicht oberhalb des Baybachs weiter entlang der felsigen Klippen.
Es warteten wieder einige Seilsicherungen, die heikleren Passagen zu überwinden. Ein wahre Genusstour.
Wir passierten die Heyweiler Mühle, die bis 1945 als Getreidemühle des Ortes genutzt wurde.
Der Wanderweg verlief weiter entlang oder leicht oberhalb des Baybachs.
An einem kleinen Wasserfall legten wir eine kurze Rast ein und genossen die fantastische Wanderung in diesem wunderschönen Tal.
Vor uns und auch hinter uns waren ein paar weitere Wanderer unterwegs aber insgesamt war die Tour kaum überlaufen und man konnte das Plätschern des Baches und das Zwitschern der Vögel richtig genießen.
Eine weitere Steilpassage wartete nun darauf von uns überwunden zu werden. Bei Feuchtigkeit kann es hier etwas rutschig sein, also gut aufpassen.
Der quirlige Wasserverlauf wurde nun ruhiger und leicht bergab folgten wir dem Weg hinab zu einer Brücke.
Wir überquerten diese und gelangten zu einer weiteren Brücke.
Hier befand sich auch eine urige, kleine Schutzhütte.
Dem Weg nach rechts folgend, verließen wir das Baybachtal und den Baybach und gelangten in das Frankweiler Bachtal.
Nachdem wir die Brücke überquert hatten, wanderten wir aufwärts auf schmalen Pfaden weiter.
Der urige Pfad verlief direkt entlang des Bachs und wieder erwartete uns eine wildromatische Landschaft.
Wir gelangten auf einen breiten Waldweg und es folgte ein langer Anstieg auf das Hunsrückplateau.
Der steile Anstieg belohnte uns nach einem kurzen Abstecher zu der Felsklippe „Barreterlei“ mit einer atemberaubenden Aussicht. Aber Achtung: Steilhang!
Auf dem Felsplateau befand sich sogar eine Bank, die wir zur Rast nutzen.
Bevor die nächsten Wanderer auf dem schmalen Plateau eintrafen, gingen wir weiter entlang des Wanderweges.
Wir gelangten hinaus aus dem Wald und wanderten für eine kurze Zeit durch eine weite, offene Landschaft.
Doch schon bald darauf führte uns die Traumschleife wieder in den Wald hinein.
Aufwärts gelangten wir zu einem weiteren Aussichtspunkt mit Schutzhütte.
Wir blickten auf das tief eingeschnittene Baybachtal und entdeckten unten im Tal die Schmausemühle.
Da der Aussichtspunkt jedoch recht ausgesetzt war, hielten wir es aufgrund der doch noch sehr kühlen Temperaturen nicht lange hier aus.
Wir folgten daher weiter dem Weg durch den Wald. Nicht weit von hier befindet sich übrigens der zweite Wanderparkplatz Heyweiler.
An einer ehemaligen Grube (Schinkaul), in der bis zum Beginn des vergangenen Jahrhunderts das verendete Vieh entsorgt wurde, suchte Marcel nach einem weiteren Geocache.
Ich hingegen setzte mich auf einen Fels in die Sonne und entdeckte kleine Echsen, die ebenfalls ein Bad in der Sonne nahmen.
Der mediterran anmutende Abschnitt des Wanderweges hielt nun einen steilen Abstieg in das Buchbachtal bereit.
An einigen Stellen kann man sich auch hier wieder an einem Seil festhalten.
Wir gelangten immer weiter hinab in das Tal.
An einer Weggabelung folgten wir den Schildern Richtung Steffenshof.
Der letzte Kilometer hatte es allerdings noch einmal in sich, denn wo es steil abwärts geht, geht es bekanntlich auch irgendwann wieder bergauf.
Am tiefsten Punkt befand sich ein Picknickplatz. Wer also nochmal seine Reserven mobiliseren möchte, kann hier in der Nähe des Schusselbachs rasten.
Für den Anstieg durch den Stockschlagwald ist gute Kondition gefragt, denn in zahlreichen Kehren geht es gut 70 Höhemeter durch den Wald immer aufwärts.
Froh, endlich das Plateau erreicht zu haben, rastete ich erstmal auf einer Bank, während Marcel noch einmal einen Cache suchte.
Steffenshof fest im Blick wanderten wir die letzten Meter zwischen einem Feld Richtung Dorf.
Wir erreichten das kleine, beschauliche Örtchen mit seinen nicht einmal 20 Einwohnern und warfen einen Blick in die kleine Kapelle direkt am Wegesrand.
Nach rund 4 Stunden, insgesamt ca. 413 Höhenmetern und ca. 10,5 Wanderkilometern erreichten wir den Parkplatz ins Steffenshof. Eine wunderschöne und sehr empfehlenswerte Tour, die zudem überhaupt nicht überlaufen war, endete. Die Klamm ist übrigens im Winter wegen Eis und Schnee nicht begehbar.
Es endete jedoch noch nicht der Tag für uns, denn rund 30 Minuten von hier befindet sich mit der Ehrbachklamm eine weitere grandiose Traumschleife. Die Tour verdient allerdings einen eigenen Bericht. Daher setzten wir uns ins Auto und fuhren an einem atemberaubenden Aussichtspunkt mit Blick auf die Mosel vorbei zum Wanderparkplatz Ehrbachklamm.