Unseren letzten Tag im Süden Thailands verbrachten wir mit zwei kleinen Wanderungen zum Ton Chong Fa Wasserfall und dem Small Sandy Beach im Khao Lak-Lam Ru National Park. Das Wetter war auch heute noch bescheiden und Sonne war keine in Sicht. Aber die Luftfeuchtigkeit machte uns echt platt.
Gerne wären wir noch einen Tag hier in der Unterkunft geblieben und hätten vom Balkon den tollen Blick und die Ruhe genossen. Aber heute um 20 Uhr stand die Abgabe des Mietwagens auf unserem Plan. Ich beobachtete daher noch ein paar Vögel und gegen 12 Uhr machten wir uns auf dem Weg zum Ton Chong Fa Wasserfall.
Der Wasserfall lag nur rund 10 Minuten Fahrzeit (ca. 4 Kilometer) von unserer Unterkunft entfernt. Die anfänglich gut zu fahrende Asphaltstraße wurde gegen Ende jedoch immer schmaler und ging für die letzten Meter plötzlich in eine Schotterstraße über. Große Schlaglöcher gab es allerdings keine, so das wir auch mit einem normalen PKW zum Eingang des Wasserfalls fahren konnten.
Wir zahlten die üblichen 100 Baht / Person und folgten den Schildern zum Ton Ru – dem „Fish Spa“. Die gesamte Länge bis zur höchsten Fallstufe beträgt 1,3 Kilometer one way. Der Abstieg erfolgt auf selben Weg.
Dank der hohen Luftfeuchtigkeit kamen wir bergauf sofort ins Schwitzen.
Nach 500 Metern hatten wir den kleinen Wasserfall erreicht. Achtung: Auf den Steinen ist es sehr rutschig. Man sollte die Schilder „Slippery“ tunlichst beachten. Ich hab mich nämlich direkt auf die Nase gelegt und mir meine Kamera ein wenig ramponiert. Zum Glück aber keine weiteren Blessuren davon getragen.
Vor uns lag ein steiler Anstieg, den wir in gemächlichem Tempo hinter uns brachten. So nass wie unsere T-Shirts waren, sah es aus, als wären wir schon Schwimmen gewesen. Was für eine schreckliche Luft. Eigentlich waren wir ganz froh, dass die Sonne nicht schien.
Weitere 500 Meter später gelangten wir zur ersten Fallstufe des Ton Chongfa Wasserfalls und waren begeistert, von der Naturkulisse. Mit uns war nur ein weiteres Pärchen vor Ort, so dass wir den Ort fast ganz für uns alleine hatten. Eine Seltenheit in Thailand.
Mit dem Stativ konnte ich ohne Filter das fließende Wasser mit Langzeitbelichtung festhalten. Dunkel genug war es hier im Wald.
Marcel hingegen testete die Wassertemperatur und watete durch das seichte Wasser zum Wasserfall.
Nachdem wir genug hatten, folgten wir den Schildern zu den nächsten drei Fallstufen. Die höchste lag rund 500 Meter von hier entfernt. Es ging allerdings steil bergauf, so dass uns die 500 Meter wie eine gefühlte Ewigkeit vorkamen.
Ein schmaler, naturbelassender Pfad brachte uns flugs zur zweiten Fallstufe Ton Song Sahai. Um zum Wasserfall zu gelangen, mussten wir für rund 50 Meter den Pfad verlassen und über steiniges, wegloses Gelände zum Wasserfall gehen. Auch hier waren nur zwei weitere Touristen vor Ort, so dass wir in Ruhe Fotos machen und den Anblick genießen konnten.
Zurück auf dem Pfad asteten wir uns steil bergauf. Der Schweiß lief uns nur so vom Körper. Was für eine Plackerei.
Die dritte Fallstufe Ton Pha Hin war nicht ganz so spektakulär wie die letzten beiden aber die Natur und der Weg hier hin waren schon Abenteuer genug.
Um nun zur letzten Fallstufe Ton Chong Fa zu gelangen, waren weitere 100 Meter und steile, anspruchsvolle Höhenmeter über rutschiges Terrain zu überwinden. Wir würden für den weiteren Weg von der ersten Fallstufe bis nach ganz oben empfehlen, feste Schuhe zu tragen. Uns kamen zwar auch Leute in Badelatschen entgegen aber der Weg hinauf und vor allem später bergab ist recht anspruchsvoll und bei Feuchtigkeit rutschig.
Eine Liane half uns beim Aufwärtsgehen über einen glatten Felsen.
Die beeindruckende letzte Fallstufe ist auch die höchste und das Wasser fällt über 20 Meter in die Tiefe. Sehr beeindruckend und hier war nun niemand anderes mehr vor Ort.
Auf gleichem Weg stiegen wir den steilen, ausgewaschenen Pfad abwärts. Einige Leute kamen uns nun entgegen aber insgesamt war am Wasserfall selbst wirklich wenig los. Was für ein Glück.
Gemächlich liefen wir abwärts zur ersten Fallstufe. Der sandige Boden bot zum Glück genügend Grip, um nicht wegzurutschen. Seile halfen beim Abstieg.
Von der ersten Fallstufe gelangten wir über das steinige und rutschige Gelände zurück zum breiten Schotterweg, dem wir abwärts zum Parkplatz folgten. Unsere T-Shirts konnten wir mittlerweile auswringen. Allerdings nicht weil wir Baden gewesen waren, sondern weil es echt tropisch feucht war.
Am Parkplatz angekommen, fuhren wir über die Schotterpiste zurück zur Asphaltstraße und an unserer Unterkunft vorbei, bis wir die Hauptstraße 4 erreichten. Für den Besuch des Ton Chongfa Wasserfalls hatten wir ungefähr 2 Stunden benötigt, was den Plan, noch weitere Wasserfälle anzusteuern leider etwas zunichte machte. Die meisten Nationalparks und Wasserfälle schließen bereits zwischen 16:00 und 16:30 Uhr.
Statt weiterer Wasserfälle peilten wir daher den Hat Lek Nature Trail im Khao Lak-Lam Ru National Park an, der uns zum Small Sandy Beach bringen sollte. Wer mehr Zeit zur Verfügung hat, sollte sich den Lampi Wasserfall, den Ton Phrai Wasserfall und den Phu Pha Sawan Wasserfall nicht entgehen lassen.
Auf dem kleinen Parkplatz fanden wir noch ein Fleckchen. Eintritt brauchten wir hier übrigens nicht bezahlen, da der Ton Chongfa Wasserfall und der Hat Lek Nature Trail zusammen zum Nationalpark gehören. Wer also den Wasserfall bzw. den Nature Trail besucht hat, sollte das Ticket unbedingt aufbewahren und kann so zwei Sehenswürdigkeiten mit einem Ticket abgrasen. Dies gilt allerdings nur für einen Besuch am selben Tag.
Vom Kassenhäuschen liefen wir auf der Asphaltstraße abwärts bis zu einem Abzweig, an dem es nach rechts zum Khao Lak Beach und nach links über den Hat Lek Nature Trail zum Small Sandy Beach ging.
Der gut ausgebaute Wanderweg brachte uns über Steinstufen steil bergab. Da graute es uns auf dem Rückweg schon wieder ein wenig vor dem Aufstieg.
Im Auf und Ab führte uns der schöne Pfad durch die Landschaft direkt an der Küste entlang. Höhenmeter waren auch hier wieder ein paar mehr zurück zu legen. Der Weg war aber nicht so rutschig, wie der Wanderweg zum Ton Chongfa Wasserfall.
Nach etwa 250 Metern erreichten wir einen Abzweig, an dem es nach rechts hinab zum Aussichtspunkt Hat Bang Niang ging. Ein Seil half beim steilen, steinigen Abstieg.
Vom Aussichtspunkt blickten wir auf den Khao Lak Strand und die Andamanensee.
Auf selben Weg stiegen wir wieder hinauf zum Nature Trail und folgten diesem durch die urwüchsige, herrliche Landschaft. Die Natur war wirklich wunderschön.
Wir konnten uns kaum satt sehen und schossen immer wieder Fotos. Es war allerdings recht düster im dichten Wald, so dass wir den ISO-Wert ordentlich hochschrauben mussten.
Der Wanderweg zum Small Sandy Beach war rund 1,1 Kilometer lang und kam uns wieder einmal viel länger vor. Das Wetter machte uns echt wahnsinnig. Wir könnten uns nicht vorstellen, hier 14 Tage Urlaub zu machen. Die hohe Luftfeuchtigkeit machte Wanderaktivitäten nicht sehr attraktiv. Immerhin war es immer noch bedeckt und dadurch nicht noch schwüler.
Nach etwa 30 Minuten lichtete sich der Wald und wir erreichten die kleine, idyllische Badebucht.
Die Felsen untermalten den feinen Sandstrand, der leicht ins Meer abfiel.
Viel Zeit hatten wir leider nicht, denn es war bereits 15:30 Uhr, aber Marcel ließ sich natürlich eine kleine Abkühlung im lauwarmen Wasser nicht nehmen.
Ich spazierte ein wenig am Strand entlang und schoss ein paar Fotos. Das Licht war zwar nicht das Beste aber bei Sonnenschein hätten wir uns hier tot geschwitzt.
Nach einer halben Stunde packten wir unsere Sachen zusammen und liefen entlang des Nature Trails zurück zum Eingang des Nationalpark.
Wer übrigens keinen Kilometer zum Strand laufen möchte, kann auch an einem weiteren Parkplatz abkürzen und für 50 THB / Person auf direktem Weg zum Strand laufen.
Wir hingegen genossen die herrliche Wanderung entlang der Küste und durch die Natur, auch wenn wir nassgeschwitzt waren.
Da wir vermutlich nach Südthailand nicht wieder so schnell reisen würden, unternahmen wir am Ende des Trails noch einen Abstecher zum Khao Lak Beach, der sich 200 Meter entfernt befand.
Über eine Asphaltstraße liefen wir abwärts – mit dem Wissen, denselben Weg gleich auch wieder zurück gehen zu müssen.
Unten angekommen befanden sich Unterkünfte des Nationalparks und ein kleiner Zeltplatz.
Wir blickten auf den langen Sandstrand, an dem sich ein Hotel an das nächste reihte und waren froh, uns nicht für einen großen Bunker, sondern für die etwas abseits gelegene Unterkunft Khaolak Blue Sky Villa entschieden zu haben. Diese hatte keinen Strandzugang, befand sich aber so weit ab von der Straße, dass wir nachts die Zikaden, Grillen und anderes Getier hören konnten.
Vom Strand spazierten wir die Straße hinauf zum Parkplatz und sagten Khao Lak „Lebewohl“. Für einen kurzen Abstecher war es hier ganz nett aber einen längeren Urlaub hätten wir uns hier nicht vorstellen können. Das Klima war wirklich anstrengend und es war uns hier viel zu touristisch. Da hatten uns die Nationalparks im Umkreis von Bangkok viel besser gefallen.
Bis zum Flughafen in Phuket lag nun eine einstündige Autofahrt vor uns. Ich hoffte noch auf einen Sonnenuntergang am Strand des Sirinat Nationalparks. Geschätzte Ankunftszeit war 18:07 Uhr. Leider schon wieder zu spät. Ärgern musste ich mich allerdings nicht, denn die Sonne ließ sich sowieso nicht mehr blicken.
Wir spulten Kilometer um Kilometer ab. Auf der anfangs leeren Straße wurde es immer voller, je näher wir dem Flughafen kamen. Die Thailänder fuhren jedoch auch hier wirklich gesittet. Maximal die Minibusse waren ein wenig aufdringlicher und fuhren etwas aggressiver. Aber kein Vergleich zu mancher Fahrerei in Afrika oder auf deutschen Autobahnen.
Da wir da Auto bei Thai Car Rental erst um 20 Uhr abgeben mussten, fuhren wir zunächst zu unserem Hotel direkt am Flughafen. Die Straße war uns bereits vom ersten Tag bekannt und immer noch ätzend zu befahren. In einem U-Turn mussten wir die viel befahrene Straße geradeaus passieren. Kein leichtes Unterfangen, da die Autos recht flott unterwegs waren und Marcel zudem auch noch auf die Mopeds aufpassen musste.
„The Sixteenth Beach Hotel“ lag nur ein paar Meter von unserer ersten Unterkunft entfernt. Mit Glück bekamen wir noch einen Parkplatz am Hotel und konnten in Ruhe das Gepäck ausladen, einchecken und noch ein wenig entspannen.
Gegen 19:30 Uhr brachen wir auf, fuhren zum Flughafen und fanden die Einfahrt zur Autoabgabe. Diese befand sich am internationalen Flughafen direkt hinter dem Gate Nummer 7. In der Beschreibung war hier Gate 8 angegeben. Die Zahl entdeckten wir von der Straße aus allerdings nicht.
Der Sicherheitsmann ließ uns nach Vorzeigen der Reservierungsbestätigung passieren und wir warteten auf den Mitarbeiter der Mietwagenfirma, der nach kurzer Inspektion des Fahrzeugs uns sein „Go“ gab und wir zurück zum Hotel laufen konnten.
Das Abendessen bestand heute wieder aus Pizza, die wir uns vom Pinkpanda liefern ließen. Allerdings sollte der Lieferbursche noch ein wenig an sich arbeiten. Den Pizzakarton vertikal in die Box zu stellen führt wozu? Richtig, der ganze Käse befand sich im unteren Teil des Kartons 🤣. Geschmeckt hat es trotzdem.
Danach packten wir unsere Taschen für die morgige frühe Weiterreise nach Chiang Mai. Immerhin war der Starkregen der letzten Tage abgezogen und Turbulenzen waren während des morgigen Fluges hoffentlich kaum zu erwarten.