Getreu dem Motto: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, mussten auch wir nach einer kurzen Nacht schon wieder um 04:30 Uhr aufstehen. In etwa einer Stunde würde uns der Shuttle von Siam Adventure World zu unserer heutigen gebuchten Tour zu den Similan-Inseln abholen. Da wir keine Lust hatten, vor Ort die Tour zu den Inseln in der Andamanensee zu buchen, hatten wir bereits vorab reserviert. Für 3900 THB / Person erwartete uns ein Ganztagesausflug ins kleine Inselparadies inkl. zwei Stopps zum Schnorcheln. Wir waren gespannt, wie uns die Tour gefiel und wie voll es war, denn im Internet ließt man doch einiges über Südthailand. Dabei spielte das Wort „überfüllt“ eine Hauptrolle 😀.
Mit ein wenig Verspätung holte uns der Fahrer von Siam Adventure World gegen 05:45 Uhr an unserer Unterkunft Khao Lak Blue Sky Villa ab. Die Besitzerin des Hotels hatte uns am Vortag noch ein Frühstückspaket mit Sandwiches und Obst vorbereitet.
Im Minibus saß nur ein weiteres Pärchen, so dass wir hier schon einmal nicht von „überfüllt“ reden konnten. Nach einer 15-minütigen Fahrt erreichten wir das Pier des Anbieters, wo es auch noch ein kleines Frühstück gab. Wir hätten uns also gar kein Frühstück vorbereiten lassen müssen.
Nach und nach trafen die Minibusse aus Phuket ein, so dass es mittlerweile gut gefüllt war. Insgesamt wurden die Touristen auf 2 Boote verteilt. Der deutschsprachige Guide Levi und die englischsprachige Aei waren die Begleiter auf unserem Boot. Nach kurzer Einweisung konnten wir mit 30 weiteren Personen (insgesamt passen 32 Personen auf ein Boot) das Schnellboot besteigen.
Pünktlich um 07:00 Uhr legten wir ab und begaben uns auf die 1,5-stündige, schaukelige Fahrt zum ersten Stopp. Wer schnell seekrank wird, sollte an Reisetabletten denken. Ein richtiges Fenster zum Hinausschauen gab es nicht. Außerdem saß man auf der breiten Bank sehr eng beieinander. Die Guides empfahlen uns, einfach bis zur Ankunft zu Schlafen, was wir auch taten. Zu sehen gab es unterwegs nämlich leider nichts.
Stattdessen fiel auf halber Strecke der Motor aus. Die Besatzung an Bord brachte diesen zum Glück innerhalb von 5 Minuten wieder zum Laufen, so dass der Weiterfahrt nichts im Wege stand.
Gegen halb 9 erreichten wir den ersten Stopp auf der Insel Nummer 8 – Koh Similan -, die mit einer herrlichen Badebucht und dem wunderschönen Aussichtspunkt „Sailing Rock“ mit Blick auf die „Donald Duck Bay“ auf uns wartete. Auf dem Aussichtspunkt standen schon zig Leute Schlange, um Selfies zu schießen. Hm, naja, „überfüllt“ war es noch nicht. Wir waren gespannt, wie sich das im Laufe der Tour noch entwickelte.
Nachdem unsere Guides kurz mitgeteilt hatten, wann wir uns zur Abfahrt trafen, pilgerten wir hinauf zum Aussichtspunkt „Sailing Rock“.
Ein schön angelegter Naturpfad brachte uns über zahlreiche Holzstufen hinauf zum traumhaften Blick. Nur schade, dass die Sonne heute nicht schien und es stattdessen zu regnen begann. Das hatte ich mir zu Hause beim Blick auf die Bilder ein wenig anders vorgestellt 😂 aber das Wetter kann man halt nicht beeinflussen.
Nichtsdestotrotz war der Ausblick wirklich schön und wir genossen mit zahlreichen anderen Touristen die Naturkulisse.
Über die Steine liefen wir auf die gegenüberliegende Seite und blickten auch hier noch einmal aufs Meer. Die Szenerie erinnerte uns ein wenig an die Seychellen nur mit deutlich mehr Touristen. Insgesamt werden hier am Tag an die 3000 Menschen durchgeschleust! Eine beachtliche Summe. Übernachten darf man aus Naturschutzgründen auf den Inseln nicht mehr. Einige Inseln wurden für den Tourismus auch bereits komplett gesperrt.
Nachdem wir vom Anblick genug hatten, liefen wir abwärts zum Strand und schossen noch ein paar Fotos vom Strand. Das Türkis des Meeres kam heute aufgrund der fehlenden Sonne leider nicht zur Geltung. Aber schön war es trotzdem. Und die anderen Leute muss man einfach ausblenden. Man gehört ja nun mal selbst zu der Gruppe der Touris. Wobei ich es nicht schlecht fände, die Anzahl der Besucher stark zu begrenzen. Oder die Aufteilung anders zu regeln. Ein leeres Fleckchen fand man auch jetzt schon nicht mehr.
Gegen 10 Uhr brachen wir auf und fuhren ein paar Meter mit dem Boot raus zu einem kurzen Schorchelaufenthalt vor der Insel Koh Similan.
Das war allerdings eine echte Enttäuschung. Bis auf eine Schildkröte, die mit Früchten angefüttert wurde, und ein paar Streifenfische war hier absolut gar nichts zu sehen. Zudem tummelten sich im Wasser bestimmt um die 40-50 Personen, die natürlich alle zur Schildkröte schwammen, sobald diese gesehen wurde. Ständig hatte man Füße im Gesicht oder musste aufpassen, nicht mit anderen Schnorchlern zu kollidieren. Man darf sich außerdem nicht so weit vom Bord entfernen, was die Fläche des Schnorchelns stark begrenzt.
Daher beendeten wir den Schnorchelgang nach 10 Minuten und beobachteten das Treiben vom Boot aus. So langsam wurde es deutlich voller und es kamen immer mehr Boote zur Insel Nummer 8.
Als alle Leute zurück auf dem Schiff waren, ging es nur ein paar Meter zum nächsten Schnorchelspot. Marcel wagte noch einmal den Sprung ins Wasser und wollte berichten, ob es hier mehr zu sehen gab.
Bis auf ein paar wenige Fische war hier nichts zu sehen. Nicht mal Korallen. Bis jetzt hatte sich das Schnorcheln hier absolut nicht gelohnt aber vielleicht waren wir auch zu verwöhnt von anderen Schnorcheltrips, die wir bis jetzt gemacht hatten. Hier herrschte jedenfalls tote Hose im Wasser.
Auf der Insel Koh Miang (Nummer 4) gab es nun Mittagessen. Insgesamt hatten wir rund eine Stunde Zeit für die Erkundung der Flitterwochen-Bucht und der Prinzessinnen-Bucht auf der gegenüberliegenden Seite.
Doch zunächst mussten wir anlanden. Die Flitterwochen-Bucht war aufgrund des hohen Wellengangs keine Alternative, so dass unser Kapitän die Prinzessinnen-Bucht ansteuerte. Auch hier war das Aussteigen nicht allzu leicht und man musste sich beeilen, um nicht durch eine Welle im Wasser umgeworfen zu werden. Die Matrosen auf dem Boot hatten allerhand zu tun, das Boot überhaupt zum Ausstieg festzuhalten.
Das Mittagessen wurde daher in der Prinzessinnen-Bucht serviert. Da wir keinen Hunger hatten, liefen wir auf dem kleinen Naturpfad direkt zur Flitterwochen-Bucht, die wir fast für uns alleine hatten.
Aufgrund des hohen Wellengangs war vom traumhaften Strand allerdings kaum etwas zu sehen.
Dafür waren die Holzschaukeln mit Blick aufs Meer frei und ich konnte abseits vom Massentourismus den Aufenthalt im Inselparadies genießen. Hier war es wirklich schön ruhig. Zeit zum Durchatmen und ein wenig die Seele baumeln lassen.
Wir setzten uns an einen der zahlreichen Picknickplätze und beobachteten eine Kragentaube (Nicobar Pigeon, Caloenas nicobarica), auch Mähnentaube, Nikobarentaube oder Nikobartaube genannt. Ein hübsches Täubchen.
Die restliche Zeit legten wir uns an den überfüllten Strand der Prinzessinnen-Bucht.
Etwas abseits unter Mangroven fanden wir noch ein halbwegs ruhiges Plätzchen und beobachteten amüsiert die vielen Instagram- und Selfieposer. Echt spannend, was die Leute alles auf sich nehmen, um das perfekte Foto zu schießen. Nichts geht über die Kusslippen-Pose oder das Räkeln im seichten Wasser. Wir posten ja auch mal gerne Selfies aber in der Form hatten wir das auch noch nicht wahrgenommen. Manche Leute brauchten bestimmt 15-20 Minuten, bis das Foto so war, wie sie sich das vorstellten. Nicht unsere Welt aber wir hatten unseren Spaß beim Zuschauen.
Während Marcel ein wenig schlief, lief ich am Strand entlang und beobachtete die Leute. Innerlich musste ich schon echt lachen, wie kreativ die Menschen beim Posen waren. Ich glaub, ich werde einfach alt 🤣.
Gegen 13:00 Uhr kehrten wir zum Boot zurück und fuhren den letzten Schnorchelspot vor Koh Miang an. Auch hier ankerten wieder etliche Boote. Wir zählten 23. Marcel checkte noch einmal die Area. Unser Guide hatte erklärt, dass man hier die Anemonenfische sehen könnte. Die fand Marcel nicht, nur wieder zahlreiche Menschen, die mit ihm durchs Wasser schwammen. Bis auf ein paar kleinere Fische war nichts zu sehen. Die Unterwasserwelt war hier eine absolute Enttäuschung. Ich denke, damit füllten die Anbieter einfach nur den Tag, da viele Inseln nicht mehr betreten werden dürfen.
Darauf wurden wir beim Schnorcheln hingewiesen, dass der Strand der vorgelagerten Insel nicht angesteuert werden darf und man ebenfalls wieder in Bootnähe bleiben sollte. Ich kann mir schon vorstellen, dass es hier schnell unübersichtlich wird, wenn sich die Leute im Meer weit verstreuen. Aber Spaß machte das so keinen.
Daher ging es wieder zurück aufs Boot, wo wir auf dem Außendeck die Aussicht genossen. Immerhin ließ sich zum Ende der Tour doch noch ein wenig die Sonne blicken.
Wir sinnierten auf Deck, wie uns die Tour gefallen hatte. Uns fiel kein Reiseziel ein, bei dem der Massentourismus während einer geführten Tour so deutlich zu sehen war, wie hier. Selbst auf Mauritius war es nicht so überfüllt gewesen. Wir waren daher nicht allzu traurig, dass wir nur diese eine Tour gebucht hatten. Rund um die Phi Phi Inseln und die James Bond Bay sollte es nicht anders sein. Schade eigentlich, denn die Natur ist hier schon traumhaft.
Um 14 Uhr machten wir uns auf die 1,5-stündige Rückfahrt zum Festland. Der Wellengang war spürbar und wir wurden ordentlich durchgerüttelt. Auf der schmalen Bank hob man ab und an auch mal ab, wenn die Wellen zu hoch waren. Wir waren daher froh als wir endlich am Pier ankamen.
Mit dem Shuttle wurden wir zurück zur Unterkunft gebracht, die wir gegen 16:30 Uhr erreichten.
Wir entspannten ein wenig auf dem Balkon unserer Villa und blickten in die Berge. Sollte es heute Abend doch tatsächlich noch einen Sonnenuntergang geben?
Spontan beschlossen wir daher um kurz vor 6 zum 4 Kilometer entfernten Khao Lak Strand zu fahren. In der Zwischenzeit hatte es einmal ordentlich geschüttet und die Straßen waren teilweise überflutet. Zum Glück kamen wir mit dem PKW trotzdem noch durch und erreichten um 18 Uhr den Strand. Zu spät, denn die Sonne war hinter Wolken verschwunden. Das war jetzt eine Enttäuschung für mich, denn der Süden Thailands lebt ja quasi von den traumhaften Sonnenuntergängen.
Frustriert spazierten wir noch ein wenig am Strand entlang und blickten aufs Meer, bevor es zurück zur Unterkunft ging.