Der nächste Tag startete früh um 5 Uhr morgens. Unser Flug nach Chiang Mai mit Vietjet ging bereits um 08:10 Uhr, so dass wir den kostenlosen Shuttle des Hotel „The Sixteenth Beach Hotel“ um 6 Uhr in Anspruch nahmen und uns zum nationalen Terminal fuhren ließen. Im Norden Thailands sollte das Wetter angenehm warm und nicht mehr so schwül sein. Darauf freuten wir uns jetzt schon. Südthailand war nichts für uns. Zu schwül, zu tropisch, zu voll.
Das Gepäck konnten wir ohne Schlange stehen direkt aufgeben und auch die Sicherheitskontrolle war schnell passiert. Im Terminal angekommen suchten wir uns daher ein ruhiges Plätzchen und einen Happen zum Frühstücken.
Mit leichter Verspätung begann das Boarding. Da wir in einer der hinteren Reihen saßen, konnten wir als erste ins Flugzeug einsteigen. Klug gelöst, denn so stehen nicht die ersten Reihen immer im Weg, bis Gepäck und Co verstaut sind.
Pünktlich um 08:10 Uhr startete der Airbus vom Flughafen Phuket nach Chiang Mai. Rund 1:40 Minuten Flugzeit lagen vor uns. Das Wetter war heute klar und die Sonne schien. Leider saß ich auf der falschen Seite und konnte nicht die vielen kleinen Inseln Südthailands von oben bestaunen. Aber der Blick von oben war trotzdem schön.
Der Flug nach Chiang Mai brachte zum Glück nur sehr leichte Turbulenzen mit sich. Während Marcel direkt im Traumland versank, konnte ich nur wenig Schlummern. Das Tiefdruckgebiet war glücklicherweise abgezogen und wir mussten nicht wieder mitten durch den Monsun fliegen. Der Hinflug war echt nicht schön gewesen. Wann hat man auf 40.000 Fuß Höhe schon einmal Starkregen?
Um 09:50 Uhr landeten wir am Flughafen von Chiang Mai. Das Aussteigen dauerte länger als die Gepäckausgabe und als wir am Kofferband ankamen, war unser Gepäck das letzte, das seine einsamen Runden drehte.
In Thailand gibt es kein Uber aber dafür Bolt und Grab. Da Marcel die Bolt App dank der Nutzung von Elektrorollern bereits auf seinem Handy hatte, buchten wir einen Fahrer und ließen uns für 95 THB vom Flughafen zum Hotel „U Chiang Mai“ bringen, in das wir uns für die nächsten zwei Tage einquartiert hatten. Der Check-In war zwar erst um 12 Uhr aber wir hofften, dass wir das Zimmer schon früher beziehen konnten.
Leider weit gefehlt, denn nach dem Check-In erklärte uns die Dame an der Rezeption, dass unser gewünschtes Zimmer auf der 4. Etage erst um 15 Uhr fertig war. Wir hätten uns auch für ein anderes Zimmer entscheiden können (das allerdings auch erst um 13 Uhr bezugsfertig gewesen wäre), so dass wir auf das ruhigere Zimmer auf der 4. Etage warten wollten.
Wir waren zwar echt müde vom frühen Start in den Tag aber beschlossen, ein paar der zahlreichen Tempel in Chiang Mai zu besuchen.
Auf dem Weg zum beeindruckenden Wat Phra Singh, kamen wir an der kleinen Tempelanlage Wat Chai Phra Kiat, der wir einen kurzen Besuch abstatteten.
Der Eintritt war kostenlos und die Anlage schnell erkundet, so dass wir nach nur 10 Minuten weiterzogen und zum 600 Meter entfernten Wat Phra Singh liefen.
Sein von steinernen Löwen bewachtes Hauptportal lag am Ende der Hauptstraße von Chiang Mai, der Ratcha Damnoen Road, die von hier genau nach Osten durch das zentrale Tha-Phae-Stadttor bis hinunter zum Mae Nam Ping (Ping-Fluss) führte. Der Wat Phra Singh ist ein Königlicher Tempel Erster Klasse und liegt mitten in der Altstadt von Chiang Mai.
Wir traten durch das Hauptportal und spazierten zum Wihan Luang in dem sich eine große, goldene Buddha-Staute befand.
Auch das Außengelände mit seinen Gold verkleideten Chedis und Buddhas konnte sich sehen lassen.
Im Ubosot – das heiligste Gebäude in einem Wat – konnten wir die Nachbildung eines Emerald Buddha bestaunen.
Wir erkundeten die Tempelanlage in aller Ruhe und verließen den Wat Phra Singh nach etwa 30 Minuten.
Durch die Straßen Chiang Mais schlenderten wir zum kleinen Pha Bong Tempel (Eintritt kostenlos) und schauten uns auch hier kurz um.
Nachdem auch der Besuch abgehakt war, ließen wir uns mit einem Bolt zum 30 Minuten entfernten Tempel Wat Phra That Doi Kham fahren, der auf dem Doi Kham Berg lag und durch seine mächtige Buddha-Statue Eindruck schindete.
Der Name des Tempels bedeutet übersetzt ‘Goldener Berg’ und spiegelt seine wunderschöne Lage und die leuchtend goldene Chedi wider. Der Eintritt kostete 50 THB / Person.
Nachdem wir ausgestiegen waren, blickten wir direkt auf die 17 Meter hohe Buddha-Statue und den Tempel Wat Phra That Doi Kham.
Auch Elefantennachbildungen in Originalgröße beeindruckten uns gewaltig.
Was für ein riesiger Komplex, da wurde der eigentliche Tempel schon fast nebensächlich.
Wir betraten das Hauptgelände mit der großen goldenen Chedi. Erst hier wurden die 50 THB Eintritt fällig.
In aller Ruhe erkundeten wir den Tempel. Überall Gold und Prunk und zig Buddha-Statuen.
Von einer Aussichtsterrasse konnten wir einen Blick auf Chiang Mai und die umliegende Bergwelt genießen.
Ein Foto mit kitschigem Hintergrund durfte natürlich nicht fehlen.
Die übergroßen Buddha-Statuen sind aber das Highlight der Tempelanlage.
Zum Glück war es nicht allzu voll und wir konnten in Ruhe Fotos schießen.
Wir liefen zum goldenen Chedi, der von zwei Drachen bewacht wurde. Da viele Leute beteten, betraten wir den Weg direkt um das Chedi herum nicht.
Gemütlich schlenderten wir zurück zum Ausgang und bestaunten diese riesige Buddha-Statue. Aus Lautsprechern ertönte ununterbrochener Sprechgesang. Eine unglaubliche Atmosphäre.
Wir liefen zum Tempel und wagten einen kurzen Blick hinein. Wobei die von Innen meist nicht so beeindruckend sind, wie von außen. Es stehen halt Budda-Statuen drin und auf den Teppichen kann gebetet werden. Nichtsdestotrotz waren wir neugierig, ob und was es für Unterschiede gab.
Nach etwa einer Stunde setzten wir uns auf eine Bank im Schatten und bestellten uns ein Bolt für die Rückfahrt. Das klappte wirklich ausgezeichnet und die Fahrer waren allesamt besonnen und nett. Auch wenn man sich an den Knoblauchgeruch im Auto wirklich gewöhnen muss. Bei zwei von drei Fahrern riecht es wirklich stark nach der Knolle im Innenraum.
30 Minuten später verließen wir das Fahrzeug und waren froh, den Stau im Stadtverkehr nicht selbst durchfahren zu müssen. In Chiang Mai waren wir persönlich froh, keinen Mietwagen zu haben. Zu Fuß ist man hier meist viel schneller.
Da wir immer noch zu früh dran waren für den Check-In statteten wir dem in Hotelnähe gelegenen Wat Phantao einen Besuch ab (Eintritt kostenlos).
Der aus Teakholz gefertigte Tempel wirkte im Innern etwas düster, war aber deswegen nicht weniger beeindruckend.
Auch das goldene Chedi glänzte im Licht der Sonne.
Die kleine Anlage war schnell erkundet und wir spazierten zum Abschluss des Tages zu einem weiteren Must-See in Chiang Mai – dem Wat Chedi Luang (Eintritt 50 THB / Person).
Er ist ein Königlicher Tempel Dritter Klasse und liegt im Zentrum von Chiang Mai.
Richtig voll war es auch hier zum Glück nicht und wir konnten uns aller Ruhe umsehen.
Highlight der Anlage ist der große Stupa des Wat Chedi Luang. Ein buddhistisches Bauwerk, das Buddha selbst und seine Lehre, den Dharma, symbolisiert.
Wir liefen einmal um den Stupa herum und gelangten an diversen Buddha-Statuen vorbei zum Haupteingang des Tempels.
Im Wihan Luang – eine Art Versammlungshalle – erwartete uns wieder einmal eine imposante, goldene Buddhastatue (Phra Chao Attarot) und verschiedene Buddhafiguren, die mit Blattgold von den Gläubigen beklebt werden. Wer möchte, kann zu bestimmten Zeiten, mit den hier anwesenden Mönchen einen Gebetsplausch halten.
Mittlerweile machte sich der lange Tag bemerkbar und wir hofften, dass unser Zimmer jetzt endlich fertig war.
Wir verließen den Tempel und liefen zu unserer Unterkunft. Leider musste uns die Dame an der Rezeption noch einmal um 30 Minuten vertrösten. Das nervte jetzt natürlich, zumal wir nicht noch länger durch die Stadt laufen wollten. Wir waren echt müde und wollten endlich mal ein wenig entspannen.
Wir warteten daher in der Lobby des Hotels auf die Freigabe des Zimmers. Die Mücken schwirrten allerdings in Scharen um uns herum und konnten das eine oder andere Mal erfolgreich zuschlagen.
Um halb 4 war es dann aber endlich soweit und wir konnten unser Zimmer beziehen. Die Aussicht vom Balkon war top, wir blickten direkt auf den Wat Chedi Luang und die mächtige Stupa.
Wir dösten nun ein wenig vor uns hin, lasen und ließen den verbleibenden Tag entspannt angehen.
Außerhalb essen zu gehen, hatten wir heute keine Lust. Daher kehrten wir im Hotelrestaurant ein und bekamen ein leckeres und Essen serviert.
Ein kleiner Verdauungsspaziergang führte uns noch einmal zum Eingang des beleuchteten Wat Phra Singh. Einen weiteren Besuch hatten wir nicht mehr geplant und so genügte uns ein Blick auf das Tempelgebäude, bevor wir zurück zum Hotel liefen und todmüde ins Bett fielen.