Für unseren letzten Tag in Bangkok und in Thailand hatten wir uns eine Menge vorgenommen. Lange schlafen konnten wir daher nicht, so dass wir uns bereits gegen 08:30 zum Frühstück im Banyan Tree Hotel begaben. Die Auswahl war groß und wir probierten uns durch das Buffet. Es war allerdings auch echt voll und dementsprechend laut. Die Servicekräfte hatten alle Hände voll zu tun und bis der Kaffee kam, konnte es durchaus etwas länger dauern. Bevor es Morgen wieder über Katar nach Hause ging, wollten wir das Hard Rock Café besuchen, mit einem Boot durch einen der zahlreichen Kanäle (Khlong) fahren und die bedeutendsten Tempel der Hauptstadt Thailands besuchen. Wir hatten einen ganzen Tag Zeit und waren gespannt, ob wir alles schafften.
Zunächst checkten wir daher aus. Das Gepäck ließen wir im Hotel. Zu Fuß liefen wir zur Sala Daeng BTS Station und fuhren mit dem Zug zur Station Ratchadamri.
Auf den Straßen herrschte dichter Verkehr und die Sonne erhitzte den Asphalt bereits um die frühe Zeit auf gut 28° Celsius. Zum Laufen wirklich keine angenehme Temperatur, zumal der Lärm durch die Mopeds und die alten Autos wirklich erdrückend war.
Wir hätten auch lieber den Fußweg oberhalb der Straße nutzen sollen, der die Bahnstationen miteinander verbindet. Wir hätten uns nicht nur die ewig dauernden Ampelphasen gespart, sondern auch den Smog, der uns die Luft zum Atmen nahm.
Froh, das Hard Rock Café endlich erreicht zu haben, entschied ich mich für ein passendes T-Shirt.
Wir liefen die letzten Meter zum Pratunam Pier (Inbound), von wo die Schnellboote, ohne Stau und viel Verkehr durch die Wasserstraßen von Bangkok fahren.
Früher gab es in der Innenstadt von Bangkok viele kleine Kanäle, die zwischen den Häusern hindurch führten. Die Bewohner nutzen die Wasserwege, um zur Arbeit zu gelangen oder Märkte zu besuchen. Im Laufe der Zeit wurden immer mehr Khlongs zugeschüttet, um neues Bauland zu schaffen. Andere wurde durch Abwasserkanäle ersetzt, wodurch sich die hygienischen Verhältnisse deutlich verbesserten. Der Klong Saen Saep, auf dem es für uns zum Tempel „Wat Saket“ (Golden Mount) ging, ist der einzige Kanal, auf dem im Zentrum von Bangkok noch Personenverkehr stattfindet.
Da zu dem Wat Saket keine der Metrolinen oder der Skytrain hinfährt, bleibt neben der Wasserstraße nur die Alternative mit dem Taxi, Tuk Tuk oder dem Moped anzureisen.
Die Verbindung war nicht nur schnell, sondern auch günstig und ersparte uns den Verkehr rund um Bangkoks Innenstadt. Ein echtes Erlebnis ist sie auch, denn man fährt zwischen hohen Hauswänden auf einem schmalen Kanal her und kann Bangkok mal von einer ganz anderen Seite aus betrachten.
Für das Ticket bezahlten wir nur insgesamt 20 THB. Gekauft werden die Tickets direkt an Bord des Schiffes.
An der Station Panfa Leelard stiegen wir aus und liefen zu Fuß die restlichen Meter bis zum Eingang des Wat Saket.
Am Kassenhäuschen bezahlten wir 100 THB / Person für den Eintritt und stiegen über zahlreiche Stufen hinauf, bis zu einer Art Klanghalle, wo sich zahlreiche Glocken und Gongs befanden. Der Eintritt ist übrigens nur für den Aufstieg zum Golden Mount zu bezahlen. Die Besichtigung des eigentlichen Tempels war kostenlos.
Wir wollten natürlich die Aussicht genießen. Daher führte unser Weg uns auf den 79 Meter hohen, künstlich aufgeschütteten Berg, der von einer goldenen Chedi gekrönt wird.
Unterwegs genossen wir den Ausblick auf die Wolkenkratzer von Bangkok.
In einer großen Gebetshalle standen goldene Buddhafiguren vor denen Gläubige ihre Gebete sprachen.
Wir liefen einmal durch die Halle und stiegen die letzten Stufen hinauf zur Chedi. Insgesamt waren 318 Stufen zu überwinden.
Der Ausblick war fantastisch, nur das Licht zum fotografieren war viel zu grell. Außerdem herrschten gut 30-33° Celsius.
Da es hier oben kein bisschen Schatten gab, umrundeten wir daher nur einmal die Chedi und stiegen hinab zum Tempel.
Auf eine Besichtigung des Wat Saket verzichteten wir, da wir noch einiges auf unserem heutigen Programm stehen hatten.
Das nächste Ziel war der Große Palast (Königspalast), der etwa 2 Kilometer von hier entfernt lag. Zum Laufen war es zu warm, so dass wir uns eines der zahlreichen Tuk Tuks schnappten uns uns für 200 THB (ca. 5 Euro) zum Königspalast fahren. Wer handeln kann, kriegt es bestimmt auch günstiger hin.
Auf dem Weg zum Eingang des Palasts boten uns zahlreiche fliegende Händler luftige, lange Hosen und Strickjacken zum Überziehen an. Im Großen Palast herrschte eine strenge Kleiderordnung. Männer durften keine kurzen Hosen tragen und Frauen mussten ihre Schultern bedecken. Auch wir mussten daher von einem der Händler die passende Kleidung kaufen. Im Palast selbst werden die Klamotten auch angeboten aber sind dort um einiges teurer als draußen. Wer das verhindern möchte, sollte selbst vorsorgen und lange Sachen einpacken. Bei der Temperatur allerdings kein Zuckerschlecken. Wir schwitzten uns jetzt schon zu Tode.
Wir bezahlten am Eingang die Eintrittsgebühr von 500 THB / Person und mussten eine Sicherheitsschleuse passieren.
Wir betraten eine übergroße Galerie mit filigranen Malereien.
Im Innern des Palasts liefen Scharen an Touristen herum. So voll hatten wir es bis jetzt noch nirgends erlebt. Rund 200.000 Touristen besuchen den Palast am Wochenende.
Wir blendeten die Leute so gut es ging aus und begaben uns auf Entdeckungstour.
Der Große Palast war die offizielle Residenz der Könige von in Bangkok vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.
Der heutige Palast besteht aus vier Teilen, dem Äußeren Hof, dem Zentralen Hof, dem Inneren Hof und dem Wat Phra Kaeo, jeder der Teile war funktionell auf diejenigen zugeschnitten, die dort lebten oder arbeiteten.
Der Zentrale Hof ist der beeindruckendste Teil des Palastes. Dieser besteht ebenfalls aus vier Komplexen: der so genannten Ersten Gebäudegruppe, dem Komplex um den Chakri Maha Prasat, der Gruppe um den Dusit-Palast und der Gruppe um die Borom Phiman-Halle. Etwas versteckt im südlichen Teil des Zentralen Hofes liegt das Wat-Phra-Kaeo-Museum.
Überall glänzten und glitzerten die Steine, die die riesigen Wächterstatuen, die Chedis und die Türme im Zentralen Hof zierten. Wir wussten gar nicht, wo wir zuerst hinblicken sollten. Die absolute visuelle Überforderung.
Fotomotive wie die Karyatide an der Gold-Chedi gab es hier zuhauf.
Besonders beeindruckt waren wir vom Phra Mondop mit seinen goldenen Säulen und glitzernden Wänden. In dem Gebäude werden zahlreiche heilige buddhistische Palmschriften aufbewahrt. Das Innere des Phra Mondop ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
Im Ubosot – das heiligste Gebäude im Wat Phra Kaeo – befindet sich der Smaragd-Buddha. Um einzutreten mussten wir uns allerdings erstmal in eine Warteschlange einreihen.
Im Innern des Ubosots war es total überfüllt, so dass wir nur einen schnellen Blick auf den kleinen Buddha warfen, der entgegen seinem Namen nicht aus Smaragd, sondern aus Jade bestand.
Der Phra Ubosot ist umgeben von einer niedrigen Mauer, der Juwelenmauer. Auch die Säulen und das Gebäude selbst waren mit zahlreichen Steinen aufwendig besetzt.
Wir liefen einmal entlang der Mauer und blickten auf die zahlreichen Chedis und Gebäude um uns herum. Es war zwar heute echt voll hier aber der Besuch hatte sich absolut gelohnt. Ein einmaliger Anblick.
Wir schlenderten über die weitläufige Anlage, an der es an jeder Ecke Neues zu entdecken gab und verließen nach rund einer Stunde den Zentralen Hof.
Durch einen Ausgang gelangten wir zum Chakri Maha Prasat – dem Königspalast. Wer übrigens einmal draußen ist, kann den Zentralen Hof nicht einfach so wieder betreten.
Der Palast besteht aus der Thronhalle und zwei Flügelbauten und zählt zu den größten Wahrzeichen Thailands. Betreten werden kann der Chakri Maha Prasat nicht.
Gemütlich spazierten wir in Richtung Ausgang und waren beeindruckt von den prunkvollen Bauten und den filigranen Verzierungen.
Von Phra Thinang Dusit Maha Prasat blickten wir noch einmal zurück auf den riesigen Komplex, schossen die letzten Fotos und verließen den Königspalast. Was für ein Spektakel.
Der Tag neigte sich so langsam dem Ende entgegen. Die Nachmittagssonne stand tief und warf bereits lange Schatten. Wir hofften daher, dass unser nächstes Ziel – der Wat Pho – noch geöffnet hatte. Die meisten Tempelanlagen in Thailand schlossen so zwischen 16:00 und 17:00 Uhr ihre Türen.
Der Wat Pho ist ein Königlicher Tempel Erster Klasse, der sich unweit des Königspalastes befand. Wir konnten die buddhistische Tempelanlage daher zu Fuß aufsuchen.
Am Eingang zahlten wir 300 THB / Person. Der Wat Pho war von 08:00 Uhr bis 19:30 Uhr geöffnet.
Bevor wir das Ubosot betraten, erkundeten wir die Tempelanlage erstmal von außen.
Das verwinkelte Gelände führte uns zu schön verzierten, kleinen Chedis. Insgesamt befanden sich im gesamten Tempel 71 Chedi Rais.
Durch einen weitläufigen Gang mit zahlreichen Buddha-Statuen gelangten wir in den Innenhof des Tempels.
Wir betraten das Ubosot, in dem sich eine vergoldete, übergroße liegende Buddha-Statue befand.
Weithin sichtbar waren vier Chedis, eine jede 42 Meter hoch und mit verschiedenfarbigen Mosaiken aus Kacheln bedeckt.
Die Chedis waren beliebte Fotomotive, vor denen Frauen oder Paare in traditioneller Tracht posierten. Diese Fotoshootings werden in vielen Tempeln angeboten und sind auch bei ausländischen Touristen beliebt.
Nach einer halben Stunde begaben wir uns zum Ausgang, denn zum Abschluss unseres Bangkok-Aufenthalts wollten wir jetzt natürlich noch zum Wat Arun – dem Tempel der Morgenröte.
Er ist einer der schönsten Tempelanlagen in Bangkok und insbesondere zum Sonnenuntergang ein beliebtes Fotomotiv.
Da wir den Tempel aber auch noch aus nächster Nähe erkunden wollten, liefen wir zu einem der Piere und ließen uns für 20 THB / Person auf die andere Flussseite zum Eingang des Wat Arun bringen.
An der Kasse zahlten wir den Eintritt von 200 THB / Person und erkundeten den Tempel im Schnelldurchlauf.
Die Sonne ging bereits unter und beleuchtete die bunt verzierten Türme und Chedis des Wat Arun. Was für ein toller Anblick.
Den Mittelpunkt vom Wat Arun bildete der Phra Prang, wie der zentrale Prang ehrfurchtsvoll genannt wird.
Vier steile Treppen an den vier Seiten verbunden insgesamt vier Ebenen, auf denen der Phra Prang umrundet werden konnte. Auf der untersten Ebene befanden sich an den vier Ecken des quadratischen Grundrisses vier kleinere Prang. Sie sind dem Windgott Phra Phai gewidmet, dessen Statue auf einem weißen Pferd sitzend aus kleinen Alkoven in alle vier Himmelsrichtungen blickt.
Auch wir stiegen die Stufen hinauf und blickten gebannt auf den übermächtigen Prang und Bangkok im Licht der untergehenden Sonne.
Der gesamte Komplex war mit einem Mosaik aus buntem chinesischen Porzellan und Muscheln überzogen, insgesamt etwa eine Million Teile, die sich zu Blumenmustern arrangieren. Welch filigranes Meisterwerk.
Allerdings war es auch hier zum Bersten voll, so dass wir beim Gucken und Fotografieren erstmal eine freie Stelle finden mussten, in die wir uns gefahrlos stellen konnten.
Da ich den Tempel im Licht der untergehenden Sonne von der gegenüberliegenden Seite fotografieren wollte, beeilten wir uns ein wenig und fuhren mit dem Boot wieder auf die andere Seite. Allerdings hatten wir einen Anleger erwischt, der sich von meinem Aussichtspunkt weit weg befand, so dass wir einfach in eine der kleinen Straßen liefen und uns eine Ecke suchten, von der wir mit Blick auf den Wat Arun den Sonnenuntergang abwarten konnten (Google Maps: Wat Arun Viewing Point).
Einige Touristen gesellten sich zu uns aber hier war es nicht so voll, wie ich erwartet hatte.
Der Ausblick auf den Wat Arun war atemberaubend und je dunkler es wurde, desto besser kam das Licht zur Geltung.
Das Farbenspiel des Himmels bot einen tollen Hintergrund. Genauso hatte ich mir den Abschluss des Tages vorgestellt.
Ach ja, heute war Heiligabend, das hatten wir beim Trubel und den sommerlichen Temperaturen schon wieder fast ausgeblendet. Aber die Kopfbedeckung hatten wir natürlich nicht umsonst mitgeschleppt. Also noch schnell ein Selfie mit Tempel im Hintergrund für die Daheimgebliebenen. Frohe Weihnachten.
Mit Einbruch der Dunkelheit liefen wir zur Metrostation und fuhren nach dem langen Tag zurück zum Banyan Tree Hotel, wo wir unsere Sachen abholten und uns ein Uber riefen.
Für die letzte Nacht hatten wir im Hotel „The Park Nine Hotel Suvarnabhumi“ in der Nähe des Flughafens einquartiert, da unser morgiger Flug nach Doha bereits um 08:30 Uhr abhob.
Wir bekamen ein schönes, großes Zimmer und gingen im Restaurant des Hotels zu Abend essen.
Nach einer ruhigen Nacht, standen wir um 06:00 Uhr auf, um nach unserem dreiwöchigen Urlaub mit Zwischenstopp in Doha wieder in Richtung Heimat zu fliegen.