Nach einer erholsamen Nacht im Baan U Sabai Chiangmai Airport, hieß es für uns am nächsten Morgen bereits mit Sonnenaufgang aufzustehen und auszuchecken. Die letzten beiden Tage wollten wir ein paar Sehenswürdigkeiten in Thailands Hauptstadt Bangkok erkunden. 1,5 Tage sind natürlich nicht viel, um eine Großstadt zu besichtigen aber ein paar Sachen, wie den Besuch von Nachtmärkten oder Chinatown konnten wir für uns ausschließen, da wir Nightmarkets in Chiang Mai gesehen hatten und Chinatown gefühlt in jeder Stadt gleich aufgebaut ist.
Mit einem Uber ließen wir uns zum Flughafen bringen und ließen Chiang Mai hinter uns.
Der ruhige Flug mit Thai VietJet brachte uns in ca. 1,5 Stunden zum internationalen Flughafen Bangkok (Suvarnabhumi). Flüge zum nationalen Flughafen sind zwar meist günstiger aber die Flüge dorthin sind häufig verspätet und vom nationalen Flughafen in die Stadt zu gelangen, war umständlicher als vom internationalen Flughafen.
Zunächst hatten wir überlegt mit dem Zug zu unserem Hotel Banyan Tree Bangkok in der Nähe des Lumphini Parks zu fahren. Aufgrund des ganzen Gepäcks ließen wir allerdings davon ab und riefen uns doch ein Uber.
Hier am Flughafen war das allerdings nicht so einfach, wie an den vorherigen Spots. 3 Fahrer sagten ab und unseren Fahrer suchten wir ewig, da nicht so ganz klar war, auf welcher Etage er wartete. Das ganze Prozedere dauerte gut eine halbe Stunde und wir waren froh als wir endlich im Auto saßen.
Der Fahrer hatte ein Tablet dabei, über das wir uns ein wenig unterhalten konnten. Er stellte die Sprache ein und wir erfuhren etwas über Bangkok und das Leben in Thailand.
Er fragte uns auch, ob wir für einen Aufpreis die kostenpflichtige Mautstraße nutzen wollten. Der Preis von 75 THB stimmte mit meiner Recherche überein und wir sagten natürlich ja, denn der Stadtverkehr in Bangkok ist echt anstrengend, wie wir selbst zu Beginn unserer Thailandreise erfahren hatten dürfen.
1,5 Stunden später kamen wir am Banyan Tree Bangkok Hotel an und wurden freundlich in Empfang genommen. Wir gaben die Pässe bei einem Concierge ab, der sich um den Check-In kümmern wollte. Das zog sich allerdings ewig und nach einer halben Stunde fragte Marcel an der Rezeption mal nach, wo denn das Problem liegt. Es war nicht brechend voll und wir verstanden nicht wirklich, was da so lange dauerte.
Die Dame an der Rezeption entschuldigte sich fürs Warten und wir bekamen noch ein Zimmerupgrade auf die obere Etage.
Das riesige Zimmer mit Couch und Schreibtisch bot uns genügend Platz.
Der Ausblick war gewaltig und der Ärger mit dem Check-In war schnell vergessen.
Aber am besten war das Bett, von dem aus man direkt auf Bangkoks Wolkenkratzer blicken konnte. Wir waren begeistert und genossen den Ausblick.
In Bangkok herrschte kein so angenehmes Wetter wie in Chiang Mai. 34° Celsius sagte das Thermometer und so richtig motivieren konnten wir uns nicht, in der Mittagshitze hinauszugehen.
Gegenüber des Hotels befand sich der Lumphini Park, in dem es zahlreiche Bindenwarane geben sollte. Wasser, Bäume und Schatten waren für heute genau das richtige und so liefen wir durch die sengende Hitze und dem grauenhaften Straßenlärm zum Parkeingang. Es war echt so wahnsinnig laut, dass wir uns kaum unterhalten konnten.
Wir waren daher froh als wir den Park erreichten. Der Lumphini Park ist mit 576.000 Quadratmetern der größte Park im Zentrum von Bangkok und eine Erholungsoase für Ruhesuchende.
Doch die Temperatur erschlug uns heute fast. Wir setzten uns daher erstmal auf einen Bank im Schatten und genossen die Aussicht.
Rechts neben uns lag ein Bindenwaran am Wasser. Das gut getarnte Tier aalte sich regungslos in der Sonne, so dass wir es im erstem Moment gar nicht wahrnahmen.
Wir freuten uns wie kleine Kinder, unseren ersten Waran gesichtet zu haben.
Ebenfalls entdeckten wir einen Seidenreiher (Little Egret, Egretta garzetta garzetta), der unbeeindruckt am Rand des Sees stand und nach Fischen aushielt.
Der Lumphini Park erinnerte ein wenig an den New Yorker Central Park im Kleinformat. Doch die Aussicht war genauso fantastisch. Die riesigen Wolkenkratzer im Hintergrund boten ein tolles Bild.
Wir folgten dem Fußweg entlang des Sees und sahen kurze Zeit später einen weiteren Bindenwaran. Unsere anfängliche Befürchtung, die Tiere nicht zu Gesicht zu bekommen, bewahrheitete sich zum Glück nicht. Mehrere hundert Bindenwarane leben in dem Lumphini-Park. Einige Exemplare wurden bereits umgesiedelt, damit die Population nicht Überhand nimmt.
Die Warane sind an Menschen gewöhnt und in der Regel ungefährlich aber man sollte trotzdem einen gewissen Abstand zu Tieren halten. Fühlen sie sich bedroht, können durchaus die scharfen Krallen zum Einsatz kommen. Da wir ein Teleobjektiv dabei hatten, war Abstand halten kein Problem.
Wir spazierten zu einem weiteren See, an dem allerdings kein Bindenwaran vorzufinden war, so dass wir wieder zurück zum Lumphini-See liefen und dem Rundwanderweg um das künstlich angelegte Gewässer folgten.
Der nächsten Bindenwaran ließ hier nicht lange auf sich warten. Wieder beobachteten wir das possierliche Tierchen mit einiger Entfernung.
Irgendwann hatte der Waran die Nase voll von all den Touristen um ihn herum und verschwand im Wasser. Ich beobachtete einen Dajalschama (Oriental magpie-robin, Copsychus saularis), der im Lumphini-Park zahlreich vertreten war.
Aber das Highlight waren natürlich die zahlreichen Bindenwarane, die überall im Schatten herumlagen. Die Tiere sind übrigens ausgezeichnete Schwimmer und sehen ein wenig aus wie Kaimane.
Auch Mangrovenreiher (Striated heron, Butorides striata) nannten den Lumphini-Park ihr zu Hause.
Gemütlich spazierten wir um den schön angelegten See, rasteten immer wieder auf den Bänken, die rund um den See verteilt waren und beobachteten die Warane. Beeindruckende Tiere.
Nach einer guten Stunde in der Hitze, gingen wir zurück zum Hotel und kühlten erstmal unsere Temperatur runter. Eigentlich hatten wir noch vorgehabt in die Stadt zu fahren. Da wir aber für 20 Uhr das Abendessen im Restaurant auf der Dachterrasse des Banyan Tree Hotels reserviert hatten, ließen wir von der Idee ab und genossen die unglaubliche Aussicht auf Bangkok.
Um die Zeit bis zum Abendessen noch ein wenig zu überbrücken, liefen wir vom Hotel zum nahegelegenen One Bangkok Shoppingcenter.
Überall herrschte Weihnachtsstimmung. Bunt beleuchtete Bäume und Lichterketten säumten den Weg zum Shoppingcenter.
Auch auf dem Vorplatz des Einkaufszentrums herrschte reges Treiben. Jeder wollte ein Selfie mit dem großen, beleuchteten Weihnachtsbaum schießen. Uns eingeschlossen 😀.
Ein kleiner Weihnachtsmarkt ließ ein wenig Weihnachtsstimmung aufkommen, auch wenn das in Thailand natürlich kein Vergleich zu einem typisch deutschen Weihnachtsmarkt mit Glühwein ist.
Im Einkaufszentrum selbst war nicht viel los. Wir hofften, auf das ein oder andere Schnäppchen in den Golfläden, stellten aber schnell fest, dass die Preise hier eher über Durchschnitt lagen. Ein cooles Souvenir für unsere Golfausrüstung konnten wir daher nicht abstauben.
Während auf dem Vorplatz eine Band spielte, marschierten wir zurück zu unserem Hotel, das wir gegen 19:30 Uhr erreichten.
Wir machten uns fürs Dinner fertig und fuhren mit dem Aufzug hinauf zur 61. Etage, wo sich das Restaurant Vertigo und die Moon-Bar befanden. Auf angemessene Kleidung achten. Mit kurzer Hose (bei Männern) und offenen Schuhen wird der Zutritt verwehrt. Für den Besuch des Restaurants wird eine Reservierung empfohlen, da die Rooftop-Bar sehr beliebt ist.
Wir wurden zu unserem Platz mit bombastischen Ausblick auf die beleuchtete Skyline Bangkoks geführt. Unglaublich diese Kulisse. Es war am Abend nur tatsächlich um einiges kühler als erwartet und ich war froh, dass ich eine Strickjacke eingepackt hatte.
Alle Tische waren belegt und wir hatten mit der Reservierung alles richtig gemacht. Die Kellnerin nahm unsere Bestellung entgegen und wir genossen ein ausgezeichnetes 3-Gang-Menü mit Blick auf Bangkok.
Zum Abschluss gönnten wir uns noch einen Cocktail und ließen den Abend gemütlich ausklingen – One Night in Bangkok 🎵🎶.