Nach unserer kurzen Stippvisite in Chiang Rai, brachen wir nach dem Frühstück gegen 08:00 Uhr auf und checkten aus dem Mora Boutique Hotel aus, um zurück nach Chiang Mai zu fahren. Unseren letzten Tag im Norden Thailands wollten wir mit dem Besuch des Doi Inthanon Nationalparks verbringen. Der gleichnamige Doi Inthanon ist mit 2.565 Metern Höhe der höchste Berg des Landes und wird deshalb auch das Dach Thailands genannt. Doch zunächst mussten wir rund 4 Stunden Autofahrt hinter uns bringen, um von Chiang Rai zum Eingang des Nationalparks etwa 100 Kilometer von Chiang Mai entfernt zu gelangen.
Wir bezahlten den Eintritt i. H. v. 300 THB / Person (+30 THB fürs Auto) und fuhren in Serpentinen in rund 45 Minuten bergauf zum höchsten Punkt.
Unterwegs herrschte so dichter Nebel, dass wir gespannt waren, ob wir überhaupt die Aussicht genießen konnten.
Da heute Sonntag war, war es entsprechend voll auf den Straßen und auf dem Parkplatz auf dem ausgebauten Berggipfel, auf dem sich auch ein Militärstützpunkt befand. Mit Mühe fanden wir noch einen freien Platz und liefen zunächst zu einem Aussichtspunkt mit Andachtsstätte.
Wir hatten Glück, die Sonne schien aber die dichte Wolkendecke verhinderte eine weite Sicht. Die Temperatur lag bei nur rund 10° Celsius, weswegen wir die Jacken auspackten und überzogen.
Nachdem wir die Aussicht genossen hatten, liefen wir zurück zum Parkplatz und folgten dem schön angelegten Wanderweg durch den Wald mit zahlreichen anderen Touristen hinauf zum offiziellen Gipfel des Doi Inthanon, der eigentlich gar keinen richtigen Gipfel hat.
Ein Schild verwies auf den höchsten Punkt. Mehr gab es hier aber auch nicht zu sehen. Wer also einen richtigen Gipfel mit toller Aussicht erwartet, wird leider enttäuscht sein.
Allerdings standen die Leute Schlange um vor eben diesem Schild ein Foto machen zu können. Darauf hatten wir keine Lust. Als aber gerade zwischen zwei Pärchen eine kurze Sekunde niemand am Schild war, sprangen wir kurz davor, klickten auf den Auslöser und zogen weiter. Es ist halt ein Schild aber wenn das alle machen, will man ja auch ein Foto 🤣. Wobei ich nicht verstehe, wie sich manche Leute so lange davor aufhalten können, um zig Fotos zu schießen, die alle gleich aussehen. Aber gut, jeder Jeck ist anders.
Nach dem Selfie und liefen wir durch den Wald zum Ende des kurzen Weges, an dem sich ein kleiner Shop und ein Café befanden. Irgendwie hatten wir doch ein wenig mehr erwartet.
Entlang des kleinen Rundwanderwegs des Ang Ka Nature Trail versuchten wir die Natur zu genießen. Aber die etlichen Besucher standen dem Ruhesuchen ein wenig im Wege. Hier war heute echt die Hölle los.
Wir folgten dem ca. 400 Meter langen Holzbohlenweg durch den schönen Nebelwald, der heute seinem Namen nicht alle Ehre gab und ließen immer wieder größere Gruppen passieren, um für wenige Minuten allein mit der Natur zu sein.
Nach einer halben Stunde waren wir zurück am Ausgangspunkt und begaben uns zum Auto.
Als kleiner Tipp: Auf dem Weg vom Wanderweg zurück zum Parkplatz gibt es auch ein Schild mit der Aufschrift „The highest spot in Thailand“ und hier war gar nichts los.
Eigentlich wären wir gerne noch entlang des Kew Mae Pan Naturetrails zum Kew Mae Pan Viewpoint gewandert. Aber der Nebel waberte immer noch über den Berghängen. Außerdem waren die beiden Parkplätze so brechend voll, dass wir nicht mal mit einem Fußmarsch von 2 Kilometern eine Chance auf eine Parklücke hatten. Wenn hier schon auf dem Parkplatz so viel los war, war es auf dem Wanderweg mit Sicherheit auch total überfüllt. Daher ließen wir Naturetrail, Naturetrail sein und begaben uns zu den royalen Pagoden Pra Mahatat Noppamethanedon and Pra Mahatat Nopphonphusiri.
Einen Parkplatz direkt an den Pagoden gab es nicht, so dass wir auch wieder gut einen Kilometer der Straße bergab folgen mussten. Wer nicht laufen möchte, kann auch einen kostenpflichtigen Shuttle vom Parkplatz in Anspruch nehmen. Bergab ließen wir davon ab, das ging noch gerade so zu Fuß 😉.
An einer Schranke zahlten wir den Eintritt von 100 THB / Person und begaben uns bergauf zu den beiden königlichen Pagoden, die zu Ehren König Bhumibol Adulyadej and Königin Sirikit erbaut wurden.
Von einem großen Vorplatz, an dem auch die Shuttlebusse hielten, blickten wir auf die beiden beeindruckenden Pagoden.
Über zwei große Treppen konnten die lilafarbene Pagode Nopphonphusiri, die der Königin gehört und die braune (oder goldfarbene) Pagode Noppamethanedon, die dem König gehört, aus der Nähe erkundet werden.
Dankenswerterweise braucht man die zahlreichen Stufen zur goldenen Pagode nicht hinauflaufen, sondern kann auch eine Rolltreppe nutzen. Bei der hohen Luftfeuchtigkeit eine willkommene Erleichterung, die wir gerne in Anspruch nahmen.
Von einem Plateau blickten wir auf einen schön angelegten Garten und die lilafarbene Pagode.
Wir liefen entlang eines Weges und konnten von zahlreichen Punkten die Aussicht genießen. Herrlich angenehm kühl heute.
Nachdem wir den Außenbereich erkundet hatten, zogen wir die Schuhe aus und betraten das Innere der Pagode Noppamethanedon. Viel zu sehen gab es nicht, daher begaben wir uns nach der kurzen Stippvisite wieder draußen und liefen über die Stufen hinab zum Hauptplatz. Eine Rolltreppe bergab gab es nicht. Hier war also auf jeden Fall ein Fußmarsch angesagt.
Erneut führte uns eine Rolltreppe bergauf zur lilafarbenen Pagode Nopphonphusiri, von wo wir auf die goldene Pagode des Königs blickten.
Hinter der Pagode wartete ein schön angelegter Garten auf die Besucher.
Auch wir spazierten ein wenig zwischen den blühenden Blumen umher und schossen zahlreiche Fotos. Schade, dass die Sonne sich nicht zeigen wollte.
Da wir noch ein straffes Programm für den heutigen Tag vor uns hatten, nahmen wir Abschied von den königlichen Pagoden und begaben uns zum Ausgang.
Eigentlich wollten wir uns mit dem Shuttle hinauf zum Parkplatz fahren lassen aber da hätten wir eine Ewigkeit gewartet, denn wir waren natürlich nicht die einzigen. Der Weg zum Parkplatz ging ordentlich bergauf und so richtig motivieren konnte ich mich nicht zu laufen. Daher war ich froh als Marcel anbot, eben das Auto zu holen und mich einzusammeln. Da es so steil bergauf ging, brauchte er jedoch auch ein wenig länger, bis ich einsteigen konnte.
Als nächstes peilten wir den kaum bekannten Wasserfall Pha Sam Lan. Der Anreise über eine schmale und nur einspurige Straße lohnt sich allerdings nicht.
Zwar führte uns ein gut erkennbarer Pfad in Richtung Wasser aber einen richtigen Wasserfall sahen wir nicht.
Immerhin waren wir hier ganz alleine unterwegs.
Da wir uns nicht zu lange hier aufhalten wollten, kehrten wir an einer Fallstufe wieder um und liefen auf selben Weg zurück zum Auto.
Besser erreichbar und beeindruckender war der Mae Pan Wasserfall, zu dem wir nun fuhren. Zum Glück kam uns auf der schmalen Straße niemand entgegen, denn wie wir hier hätten ausweichen sollen, war uns nicht klar.
Der schön angelegte ca. 500 Meter lange Trail zum Wasserfall sollte aber am besten mit festen Schuhen begangen, da zum Ende des Weges auch ein paar Felsen überstiegen werden müssen.
Uns gefiel der natürliche Wanderweg, auf dem ebenfalls kaum etwas los war.
Über eine Art Holzleiter passierten wir eine steile Passage und kraxelten über angelegte Steinstufen höher.
Der kurze Trail hatte es in sich aber am Ende des Weges blickten wir gebannt auf den Mae Pan Wasserfall, der mit einer Fallhöhe von 100 Metern auf uns wartete. Insgesamt hatten wir rund 10 Minuten für den Weg benötigt.
Bis auf einen weiteren Besucher waren wir ganz alleine hier und freuten uns, die Natur genießen und in Ruhe Fotos schießen zu können.
Nach weiteren 10 Minuten liefen wir zurück zum Auto. Jetzt fast nur bergab 😊.
Direkt am Wegesrand lag ein weiterer Wasserfall. Der Huai Sai Lueang konnte vom Parkplatz aus auf einem kurzen Fußmarsch in wenigen Minuten erreicht werden. Vermutlich fuhren die Touranbieter die beiden Wasserfälle nicht so häufig an, denn auch hier war kaum etwas los. Nur ein paar Jugendliche hatten Spaß beim Baden und Selfies schießen.
Und dabei kann der Wasserfall sich durchaus sehen lassen.
Der Tag neigte sich dem Ende und bevor wir den Doi Inthanon Nationalpark verließen, hielten wir auf dem Rückweg noch beim Wachirathan Wasserfall. Auch der Wasserfall lag nicht weit ab von der Straße, war aber im Gegensatz zu den vorherigen Wasserfallen sehr stark frequentiert. Auf dem Parkplatz eine freie Ecke zu finden war schon nicht einfach aber als wir sahen, wie viele Menschen auf dem Rundweg zum Wasserfall pilgerten, wären wir am liebsten direkt wieder gefahren.
Doch wo wir jetzt schon einmal hier waren, wollten wir uns den beeindruckenden Wasserfall natürlich auch aus der Nähe ansehen.
Aus über 70 Metern fällt das Wasser über eine breite Fallstufe hinab.
Die Gischt bot uns eine erfrischende Abkühlung, denn mittlerweile waren wir von dem langen Tag ganz schön kaputt und gleich wartete noch eine etwa einstündige Autofahrt zurück nach Chiang Mai auf uns.
Während Marcel nach einem kurzen Blick auf den Wasserfall zurück zum Auto ging und sich ein wenig aufs Ohr haute, spazierte ich mit den zahlreichen Touristen auf dem angelegten Weg entlang des Flusses und genoss den Blick auf den Wasserfall. Achtung: Teilweise herrschte Rutschgefahr.
Von einer großen Aussichtsterrasse konnte man direkt auf den breiten Wasserfall blicken. Was hier los war – unglaublich.
Auch ich kehrte den Menschenmassen nach 15 Minuten den Rücken und stieg über Steinstufen am Fluss Klang hinab in Richtung Parkplatz.
Wir verließen den Doi Inthanon Nationalpark – der bei einem Besuch in Thailands Norden unbedingt auf die Reiseliste gepackt werden sollte – und fuhren in rund einer Stunde zurück nach Chiang Mai.
Am Flughafen gaben wir den Mietwagen ab, da wir bereits am nächsten Morgen nach Bangkok flogen.
Mit einem Uber ließen wir uns zu unserem Hotel „Baan U Sabai Chiangmai Airport“ in Flughafennähe fahren. Das einfache aber große Zimmer hatte leider keine gut funktionierende Klimaanlage aber zum Glück war es in Chiang Mai abends sehr angenehm und wir konnten hoffentlich mit offenem Fenster schlafen.
Bevor es allerdings ins Bett ging, riefen wir uns noch einmal ein Uber und ließen uns zum Hard Rock Cafe in Chiang Mais Innenstadt fahren. Was wäre ein Besuch ohne das obligatorische Hard Rock Cafe T-Shirt. Ich fand ein passendes Oberteil.
Auf der Suche nach etwas Essbaren, liefen wir noch ein wenig durch die Straßen Chiang Mais und kehrten schlussendlich doch in einem KFC ein. Schnell und einfach.
Danach fuhren wir mit dem Uber zurück zum Hotel, packten die Sachen für die morgige Abreise nach Bangkok und begaben uns zu Bett. Eindrucksvolle und aufregende Tage in Thailands Norden fanden heute schon ihr Ende. Hier hätten wir es durchaus noch länger aushalten können.