Texel: Wanderung durch die weite Dünenlandschaft von De Hors und Vogelbeobachtung deluxe

Der Sonntagvormittag bescherte uns trockenes Wetter. Nass werden wollten wir heute nicht schon wieder und so beschlossen wir, früh aufzustehen und bereits zum Sonnenaufgang zur einer Dünenwanderung aufzubrechen. An der Südspitze von Texel liegt das Naturschutzgebiet De Hors, eine scheinbar endlos lange Dünenlandschaft, die zu einer breiten Strandfläche führt. Ein markierter Rundwanderweg verläuft durch die raue Landschaft.

Begrüßt wurden wir auch heute wieder vom „Hausfasan“ im Landalpark. Der Vogel war so zutraulich, dass er sofort angerannt kam, sobald man auch nur in die Hocke ging. Renate hatte Erbarmen mit ihm und gab dem Fasan ein kleines Stückchen Brot.

Fasan im Landalpark Sluftervallei

Fasan im Landalpark Sluftervallei

Fasan im Landalpark Sluftervallei

Als er merkte, dass es bei uns nichts mehr zu holen gab, pickte er noch ein wenig auf dem Rasen herum und verzog sich dann ins Gebüsch.

Fasan im Landalpark Sluftervallei

Fasan im Landalpark Sluftervallei

Im Navi peilten wir nun den Parkplatz auf dem Mokweg an (Google Maps: Parkeerplaats Den Hoorn. Der Parkplatz befindet sich recht weit am Ende der Straße aber ist nicht zu verfehlen).

Vom Parkplatz blickten wir auf die Mokbaai – eine Bucht, die direkt neben dem Fährhafen liegt und eine beliebte Futterstelle für zahlreiche Wasservögel ist. Im Watt pickten zig Tiere nach Essbaren. 

Blick auf die Mokbaai auf Texel

Blick auf die Mokbaai auf Texel

Von hier startete auch direkt die Wanderung entlang eines asphaltierten Weges.

Wanderung im Nationalpark de Hors

Einige Vogelbeobachter waren bereits vor Ort und hielten Ausschau nach seltenen Arten. Auch ich hoffte auf ein paar interessante Sichtungen.

Vom Asphaltweg bogen wir an einer Beschilderung kurz nach rechts ab und liefen auf einem Muschelweg leicht aufwärts zum Aussichtspunkt Horsmeertjes.

Wanderung im Nationalpark de Hors

Wanderung im Nationalpark de Hors - Aussichtspunkt Horsmeertjes

Ein wunderschöner Ausblick auf die beiden Horsseen – die Horspolders erwartete uns. Ebenso konnten wir auf das nahe Festland blicken.

Wanderung im Nationalpark de Hors - Aussichtspunkt Horsmeertjes

Wanderung im Nationalpark de Hors - Aussichtspunkt Horsmeertjes

Wanderung im Nationalpark de Hors - Silberreiher am Aussichtspunkt Horsmeertjes

Wanderung im Nationalpark de Hors - Aussichtspunkt Horsmeertjes

Wanderung im Nationalpark de Hors - Aussichtspunkt Horsmeertjes

Wanderung im Nationalpark de Hors - Aussichtspunkt Horsmeertjes

Der stramme Wind ließ uns wieder hinab zum Asphaltweg gehen und den Abzweig nach rechts nehmen.

Wanderung im Nationalpark de Hors - Aussichtspunkt Horsmeertjes

Wanderung im Nationalpark de Hors - Aussichtspunkt Horsmeertjes

Ein sandiger Pfad führte uns immer wieder auf- und abwärts durch das Gebiet.

Wanderung im Nationalpark de Hors

Außerhalb der Brutvogelsaison kann man übrigens auf zahlreiche kleine Pfade abzweigen, die einen tiefer in die Umgebung eintauchen lassen. Wir blieben jedoch auf dem Hauptweg und wanderten durch die Dünenlandschaft.

Wanderung im Nationalpark de Hors

Wanderung im Nationalpark de Hors

Wanderung im Nationalpark de Hors

Besondere Vögel entdeckte ich keine und so fotografierte ich zumindest ein Rotkehlchen, dass sein Lied durch die Dünen trällerte.

Rotkehlchen auf unserer Wanderung im Nationalpark de Hors

Der Sandpfad schlängelte sich durch die Landschaft.

Wanderung im Nationalpark de Hors

Wanderung im Nationalpark de Hors

Hunderte Stare flogen in Schwärmen von Baum zu Baum.

Stare auf unserer Wanderung im Nationalpark de Hors

Stare auf unserer Wanderung im Nationalpark de Hors

Nach etwa 2 Kilometern gelangten wir zu einer weiten Heidefläche, auf der eine Bank zum Verweilen einlud. Nach dem gestrigen Regen war diese heute jedoch so nass, dass wir von einer Rast absahen und dem Pfahl mit der blauen Wandermarkierung aufwärts folgten.

Wanderung im Nationalpark de Hors

Wanderung im Nationalpark de Hors

Wanderung im Nationalpark de Hors

Von einer Anhöhe konnten wir einen fantastischen Fernblick genießen; allerdings nicht bis zum Meer, denn das war noch weit weg.

Wanderung im Nationalpark de Hors

Wanderung im Nationalpark de Hors

Wanderung im Nationalpark de Hors

Wir gingen mit der Wandermarkierung nach links und marschierten auf dem breiten Weg weiter.

Wanderung im Nationalpark de Hors

Wanderung im Nationalpark de Hors

Links von uns blickten wir auf die hohen Dünen, während rechts die offene Landschaft einen Weitblick erlaubte. Auch hier sah ich nur Rotkehlchen, Amseln, Stare und Rotdrosseln. Ein paar Raben zogen ebenfalls ihre Bahnen.

Wanderung im Nationalpark de Hors

Wanderung im Nationalpark de Hors

Wanderung im Nationalpark de Hors

Wanderung im Nationalpark de Hors

Wanderung im Nationalpark de Hors

An einer Weggabelung wählten wir den linken Abzweig und gelangten zurück zum Asphaltweg. 

Wanderung im Nationalpark de Hors

Bevor wir dem Weg nach links zurück Richtung Auto folgten, begaben wir uns noch zum Vogelaussichtspunkt Uitkijkpunt de Waterral.

Wanderung im Nationalpark de Hors - Uitkijkpunt de Waterral

Der Blick auf den See war fantastisch und ich entdeckte zahlreiche Stockenten, Löffelenten, Pfeifenten und einen Haubentaucher im Schlichtkleid.

Stockenten, Löffelenten und Pfeifenten am Uitkijkpunt de Waterral

Stockenten, Löffelenten und Pfeifenten am Uitkijkpunt de Waterral

Haubentaucher im Schlichtkleid am Uitkijkpunt de Waterral

Stockenten und ein Entenhybrid am Uitkijkpunt de Waterral

Löffelente am Uitkijkpunt de Waterral

Gemütlich schlenderten wir zurück zum Parkplatz am Mokweg und ich nutzte noch einmal die Gelegenheit, die Mokbaai nach speziellen Wasservögeln abzusuchen.

Wanderung im Nationalpark de Hors

Durch das Teleobjektiv sah ich Austernfischer, zahlreiche Möwen, Pfeifenten, Löffelenten, Stockenten, Strandläufer, Brandgänse und Schnepfenvögel (Großer Brachvogel, Bekassine, Uferschnepfen etc.).

Austernfischer an der Mokbaai

Brandgänse an der Mokbaai

Brachvogel an der Mokbaai

Brachvogel an der Mokbaai

Austernfischer an der Mokbaai

Ganz besonders freute ich mich über die Ringelgänse, die im November auf Texel ankommen und zwischen den Wasservögeln nach Nahrung suchten.

Ringelgänse an der Mokbaai

Ringelgänse und Brandgänse an der Mokbaai

Da am Mittag der Regen auf Texel ankommen sollte, fuhren wir von De Hors weiter zu unserem nächsten Punkt – der Windmühle in Oost.

Am Vogelaussichtspunkt De Geul blickten wir noch einmal über die Geulplas. Ende Februar kehren die Löffler aus Afrika zurück in dieses Gebiet.

Vogelaussichtspunkt De Geul

Bevor wir Oost erreichten, legten wir einen Abstecher nach Den Burg ein. Den Burg ist der Hauptort und das Verwaltungszentrum der Insel Texel in den Niederlanden. Fast die Hälfte der Inselbevölkerung lebt hier.

Wir schlenderten ein wenig durch die Fußgängerzone Steenenplaats und erwarben in einem Souvenirladen den obligatorischen Kühlschrankmagneten. Viel zu sehen gab es hier nicht.

Spaziergang durch Den Burg auf Texel

Spaziergang durch Den Burg auf Texel

Spaziergang durch Den Burg auf Texel

Spaziergang durch Den Burg auf Texel

Durch die Gassen Den Burgs ging es nach der kurzen Stippvisite zurück zum Auto und weiter zur Windmühle in Oost. 

Spaziergang durch Den Burg auf Texel

Spaziergang durch Den Burg auf Texel

Die alte holländische Windmühle in der kleinen Ortschaft Oost war ca. 15 Minuten später erreicht. Sie ist ein beliebtes Fotomotiv und vom Deich kann man einen Blick auf das Meer und die weite Landschaft genießen.

Windmühle Het Noorden auf Texel

Der Wind hatte allerdings zugelegt und wir bekamen kaum die Türen des Autos geöffnet.

Vom Deich liefen wir auf der Straße hinab bis zum Polder und schauten hinüber zur Windmühle Het Noorden.

Windmühle Het Noorden auf Texel

Am Ufer des Polders sah ich zahlreiche Austernfischer, die bei dem ungemütlichen Wetter die Schnäbel tief unter das Gefieder gesteckt hatten. 

Austernfischer vor der Windmühle Het Noorden auf Texel

Auch Kormorane, Pfeifenten, Spiessenten und Brandgänse waren zu sehen.

Austernfischer Kormorane, Pfeifenten, Spiessenten und Brandgänse vor der Windmühle Het Noorden auf Texel

Austernfischer im Flug vor der Windmühle Het Noorden auf Texel

Ein paar Reiherenten zogen ihre Bahnen im aufgewühlten Wasser des Polders.

Reiherenten vor der Windmühle Het Noorden auf Texel

Ein Haubentaucher im Schlichtkleid hatte sich den Reiherenten angeschlossen und schwamm mit ihnen durch das wellige Wasser.

Reiherenten und Haubentaucher vor der Windmühle Het Noorden auf Texel

Während Marcel das Auto vom Deich geholt hatte und seine Eltern eingeladen hatte, marschierte ich noch bis zum Ende des Gewässers. Von hier blickte ich noch einmal auf die Windmühle. Schade, dass das Wetter zusehends schlechter wurde. Der angekündigte Regen kam immer näher.

Windmühle Het Noorden auf Texel

Windmühle Het Noorden auf Texel

Unsere Fahrt ging nun nach De Cocksdorp, wo ich noch einmal ein paar Vogelbeobachtungspunkte ansteuern wollte.

Unterwegs entdeckte ich auf einem Feld zahlreiche Wildgänse und einen Schwarm Weisswangengänse (oder auch Nonnengans genannt), die auf dem Acker nach Fressbarem suchten.

Weisswangengänse auf Texel

Weisswangengänse auf Texel

Kiebitz und Graugans auf Texel

Nach einer kurzen Fahrt stellten wir das Auto am Hafen von De Cocksdorp ab und liefen über Stufen hinauf zum Deich.

Es herrschte gerade Ebbe und ich sah Hunderte Wasservögel, die sich im Watt und im seichten Meerwasser aufhielten. 

Vogelbeobachtung bei Ebbe am Hafen von Texel

Mit freudiger Erwartung ging ich die Stufen hinab zur Mole. Einige Besucher blickten ebenfalls aufs Meer und ein weiterer offensichtlicher Vogelfan hatte sein Stativ mit Tele aufgestellt und schoss zahlreiche Fotos.

Ein Stativ hatte ich leider nicht dabei, daher ging ich in die Hocke und stützte mich im strammen Wind die Kamera auf meinen Beinen ab. 

So viele unterschiedliche Vögel wie hier hatte ich noch nie auf einem Haufen gesehen. Texel ist ein wahres Vogelparadies.

Alpenstrandläufer liefen direkt im Watt an der Mole herum und suchten den Boden nach Fressen ab.

Alpenstrandläufer auf Texel

Alpenstrandläufer auf Texel

Alpenstrandläufer auf Texel

Neben Strandläufern konnte ich weiter hinten im Watt auch Pfuhlschnepfen, Rotschenkel und Austernfischer ausmachen.

Pfuhlschnepfe auf Texel

Pfuhlschnepfe auf Texel

Pfuhlschnepfe und Rotschenkel auf Texel

Austernfischer auf Texel

Pfuhlschnepfe auf Texel

Strandläufer auf Texel

Rotschenkel auf Texel

Austernfischer auf Texel

Beeindruckt war ich auch von den zahlreichen Stockenten, Pfeifenten und Spießenten, die im Wasser dicht an dicht schwammen.

Pfeif- und Spießenten auf Texel

Spießenten auf Texel

Spießenten hatte ich bis jetzt noch nicht gesehen und daher freute ich mich auf die für mich neue Sichtung.

Spießenten auf Texel

Spießenten auf Texel

Unter ihnen hatten sich auch ein paar Ringelgänse versteckt.

Ringelgänse zwischen Spieß- und Pfeifenten auf Texel

Ein Graureiher hielt sich so nah an der Mole auf, dass er erst nicht wusste, ob er stehen bleiben oder abhauen sollte. Er entschloss sich nach ein paar zaghaften Sekunden dafür, etwas Abstand zu mir zu gewinnen und flog ein paar Meter weiter.

Graureiher auf Texel

Graureiher auf Texel

Während Marcel, Renate und Günter im Supermarkt in De Cocksdorp noch etwas Kaminholz kauften, setzte ich mich auf einen Stein an der Mole und fotografierte die Vogelwelt, die sich vor mir auftat.

Pfeifenten auf Texel

Brandgänse auf Texel

Links außen in Strandnähe hatten sich zahlreiche Brandgänse versammelt und suchten mit ihren Schnäbeln nach Nahrung.

Brandgänse auf Texel

Eine Spießente nahm mit den Algen vorlieb, die auch zahlreiche Austernfischer angelockt hatten.

Spießente auf Texel

Austernfischer auf Texel

Während ein Kormoran es sich auf einem Holzpfahl gemütlich gemacht hatte und sein Gefieder trocknen ließ, befand sich direkt unter ihm im Wasser ein Schnatterentenpärchen.

Kormoran auf Texel

Kormoran auf Texel

Schnatterenten auf Texel

Und so saß ich im stürmischen Wind einfach so da und schaute auf die Flut, die sich langsam ihren Weg in Richtung Ufer bahnte und dabei die Enten immer näher an den Strand trieb.

Pfeifenten auf Texel

Spieß- und Pfeifenten auf Texel

Spieß- und Pfeifenten auf Texel

Spieß- und Pfeifenten auf Texel

Spieß- und Pfeifenten auf Texel

Spieß- und Pfeifenten auf Texel

Spieß- und Pfeifenten auf Texel

Auch die Watvögel kamen immer näher an die Mole, um noch Fressbares zu finden.

Pfuhlschnepfe auf Texel

Rotschenkel auf Texel

Rotschenkel auf Texel

Zwischen den Brandgänsen entdeckte ich nun auch noch Löffelenten. Die Entengattung kann man aufgrund ihres auffälligen Schnabels am einfachsten identifizieren.

Brandgänse und Löffelenten auf Texel

Brandgänse auf Texel

Löffelenten auf Texel

So langsam wurde es doch sehr kalt und ich zog mich etwas von der Mole zurück. Um mich etwas aufzuwärmen spazierte ich ein wenig am Meeresufer entlang und sah eine weitere neue Watvogelart, die ich nun von meiner internen Liste streichen konnte – den Steinwälzer. Der Vogel war mir anfangs gar nicht aufgefallen, da er in den grünen Algen ein wenig unterging. 

Steinwälzer auf Texel

Ich beobachtete den Steinwälzer, wie er seinem Namen fast alle Ehre machte und statt Steine umzudrehen, den Seetang wegschob, um nach Insekten, kleinen Krebsen, Muscheln, Schnecken und Larven zu suchen.

Steinwälzer auf Texel

Steinwälzer auf Texel

Steinwälzer auf Texel

Pünktlich vorm Einsetzen des Regens war Marcel wieder zurück und ich konnte mich direkt ins warme Auto setzen. Durchgefroren freute ich mich nun auf eine warme Dusche und einem Nachmittag vor dem prasselnden Kaminfeuer. Texel, du bist ein Paradies für Vogelliebhaber.