Schweiz: Abstieg vom Gornergrat nach Zermatt

Nach dem gestrigen doch recht langen und anstrengenden Aufstieg zum Kulmhotel auf dem Gornergrat stand ich bereits um 6 Uhr morgens schon wieder in den Startlöchern. Der Himmel war wolkenfrei und ich wollte unbedingt den Sonnenaufgang am Gornergrat bestaunen. Ich zog mir daher Daunenjacke und Handschuhe an und begab mich nach draußen. Marcel überlegte noch, ob er sich zu so früher Stund zu mir gesellen wollte. Der Sonnenaufgang laut App sollte um 6:24 Uhr sein. Die schneeweißen Gletscher waren bereits in einem sanften blauen Licht angestrahlt.

Ich lief hinab zu einer Plattform und stellte Kamera und Stativ in Position.

Die Steinböcke von gestern Abend erfreuten sich immer noch an dem Holzpfahl und leckten wie verrückt dran herum.

Steinbock am Gornergrat

Marcel hatte sich auch aus dem Bett geschält und leistete mir Gesellschaft. Gebannt warteten wir auf die ersten Sonnenstrahlen.

Ich hatte an der Kamera die Zeitrafferaufnahme eingestellt und hoffte, dass keine Leute mehr runterkamen und sich zu uns auf die Metallplattform stellten.

Zuerst wurde die Spitze des Matterhorns leicht von der aufgehenden Sonne angestrahlt.

Sonnenaufgang am Matterhorn

Sonnenaufgang am Matterhorn

Dann bekamen auch die anderen Berggipfel das goldene Morgenlicht zu spüren.

Sonnenaufgang am Matterhorn

Eine absolut traumhafte Atmosphäre und außer uns waren nur zwei andere Gäste anwesend, die sich jedoch woanders aufhielten.

Wir genossen die Ruhe und Abgeschiedenheit dieses Plätzchens auf dem Gornergrat. Allein dafür hatten sich Mühe und Kosten gelohnt. Wir können das Kulmhotel nur jedem Schweizer Besucher empfehlen.

Sonnenaufgang am Matterhorn

Nachdem die Sonne die umliegende Berglandschaft erleuchtet hatte, begaben wir uns zurück aufs Zimmer.

Sonnenaufgang am Gornergrat

Sonnenaufgang am Gornergrat

Wir dösten noch ein wenig und gingen gegen 9 Uhr zum Frühstück, das ebenfalls ausgezeichnet war.

Blick aus dem Zimmerfenster des 3100 Kulmhotel Gornergrat

Dann hieß es leider bereits „Abschied nehmen“ vom Gornergrat. Auf die Wanderung zum Stockhorn verzichteten wir, da die Wetterprognose für den Nachmittag Gewitter prognostiziert hatte. Da die Tour mit 6-7 Stunden angesetzt war, wollten wir das Risiko vermeiden.

Wir checkten aus und liefen noch einmal hinauf zur Aussichtsplattform. Mittlerweile waren die ersten Touristen mit der Gornergrat-Bahn angekommen und strömten ebenfalls auf die Plattform.

Gornergletscher

Breithorn und die Gletscherlandschaft

Blick vom Gornergrat

Das Matterhorn verhüllte sich jedoch jetzt schon in Wolken.

Matterhorn mit Schönwetterwolken

Wir machten daher noch ein paar Fotos vom Gornergletscher und der Berglandschaft, suchten einen Geocache und sahen zu, dass wir Land gewannen. Es wurde voll.

Gornergletscher

Am Gornergrat

3100 Kulmhotel Gornergrat

Selfie am Gornergrat

Auf selbem Weg wie gestern stiegen wir steil ab Richtung Riffelsee.

Abstieg vom Gornergrat zum Riffelsee

Marcel und Gornergletscher im Hintergrund

Abstieg vom Gornergrat zum Riffelsee

Abstieg vom Gornergrat zum Riffelsee

Abstieg vom Gornergrat zum Riffelsee

Abstieg vom Gornergrat zum Riffelsee

Die Menschen wollten heute alle das herrliche Wetter genießen und pilgerten uns entgegen.

Abstieg vom Gornergrat zum Riffelsee

Am Riffelsee konnten wir die Bergidylle mit Matterhorn im Hintergrund noch einmal fotografisch und bildlich festhalten. Da allerdings der Gipfel in Wolken gehüllt war, gibt´s die Spiegelung nicht komplett.

Am Riffelsee

Am Riffelsee

Am Riffelsee

Wir gelangten zum kleinen See unterhalb des Riffelsees und legten eine kurze Rast ein.  Die Wolkendecke wurde dicker.

Auf dem Weg zum kleinen See hinter dem Riffelsee

Kleiner Bergsee hinter dem Riffelsee

Kleiner Bergsee hinter dem Riffelsee

Matterhorn

Abstieg vom Gornergrat

Wollgras

Da wir nicht noch einmal in Regen gelangen wollten und zudem bis zur Seilbahnstation Furi ca. 1200 Höhenmeter bergab zurück zu legen hatten, hielten wir uns nicht allzu lange hier oben auf.

Abstieg vom Gornergrat

Das Matterhorn im Blickfeld wanderten wir bergab durch dasselbe hohe Tal wie gestern und gelangten flugs zu einem Abzweig.

Abstieg vom Gornergrat

Abstieg vom Gornergrat

Abstieg vom Gornergrat

Abstieg vom Gornergrat

Abstieg vom Gornergrat

Nach rechts ging es zurück zur Riffelalp, nach links zum Gletschergarten und nach Furi. Genau da wollten wir hin und wählten die linke Variante.

In Serpentinen folgten wir dem Pfad steil bergab. Auf diesem Weg waren kaum noch Leute unterwegs.

Abzweig Richtung Furi

Über Steine und in scharfen Kehren erreichten wir die Baumgrenze auf 2.000 Metern und die ersten Wurzeln begleiteten uns auf dem Weg ins Tal.

Abstieg vom Gornergrat nach Furi

Abstieg vom Gornergrat nach Furi

Wir erreichten eine Anhöhe und genossen die Aussicht auf Zermatt.

Abstieg vom Gornergrat nach Furi

Dann folgten wir dem Weg nach links weiter bergab.

Abstieg vom Gornergrat nach Furi

Lockeres Gestein, Wurzeln und Gras brachten uns flugs hinab.

Abstieg vom Gornergrat nach Furi

Die letzten Meter liefen wir über loses Gestein bis zum Furggbach, der eher ein reißender Fluss als ein Bach war.

Abstieg vom Gornergrat nach Furi

Abstieg vom Gornergrat nach Furi

Abstieg vom Gornergrat nach Furi

Ein Wegschild zeigte uns die verbleibende Zeit bis Furi.

Abzweig nach Furi

Bevor wir nach rechts weiter bergab wanderten, konnte Marcel sich einen Abstecher von 600 Metern zum ausgeschilderten Gletschertor nicht nehmen lassen.

Ich rastete solange im Schatten und genoss die Aussicht.

Nach knapp 20 Minuten kam er zurück. Der Gornergletscher hat sich in den letzten 150 Jahren um 3 Kilometer zurückgezogen. Am Gletschertor steht man daher nicht mehr am Eingang zum unteren Gornergletscher, sondern an zwei eng zusammenstehenden Steinwällen, durch die das Wasser des Furggbaches schoss. Die Aussicht auf die dahinterliegenden Gletscher und das zerklüftete Gelände hatten ihm jedoch sehr gefallen.

Gletschertor Furi

Gletschertor Furi

Zerklüftete Landschaft am Unteren Gornergletscher

Welch ein Blick

Gletschertor Furi

Ein breiter Geröllweg brachte uns weiter abwärts ins Tal. Neben uns rauschte der Fluss.

Abstieg vom Gornergrat nach Furi

Wir erreichten einen Staudamm und ein Wegschild zeigte uns zwei Möglichkeiten, um nach Furi zu gelangen.

Abstieg vom Gornergrat nach Furi

Da wir gerne über die Hängebrücke am Ende der Tour gehen wollten, mussten wir den rechten Weg über die steile Treppe wählen.

Abstieg vom Gornergrat nach Furi

Zahlreiche Stufen ließen uns schnell an Höhe gewinnen.

Abstieg vom Gornergrat nach Furi

Ein schöner Pfad führte uns entlang der Felsen mal auf und ab zum Gletschergarten. Eine sehr schöne Passage des Wanderweges und unbedingt zu empfehlen.

Abstieg vom Gornergrat nach Furi

Abstieg vom Gornergrat nach Furi

Abstieg vom Gornergrat nach Furi

Abstieg vom Gornergrat nach Furi

Der Weg wurde breiter und das Gletschergestein zog sich zurück. Von oben konnten wir bereits die Hängebrücke erkennen.

Abstieg vom Gornergrat nach Furi

Hängebrücke Furi

Den Abstecher zum Gletschergarten sparten wir uns jedoch, da direkt zu Beginn des Weges ein ordentlicher Anstieg zu erwarten war.

Stattdessen liefen wir links abwärts und folgten den Schildern Richtung Hängebrücke, die von hier mit 5 Minuten angegeben war.

Weg zur Hängebrücke Furi

Zwischen einem Spielplatz führte ein unscheinbarer Pfad zu der erwarteten Hängebrücke über die Gornerschlucht.

Die schmale Brücke führt mit einer Länge von 90 Metern über die Gornerschlucht und ließ kaum Platz zum Ausweichen bei Gegenverkehr. Da mir das Wackeln – insbesondere in der Mitte – nicht so wirklich geheuer war, lief ich etwas schneller auf die andere Seite.

Hängebrücke Furi

Ein kurzer Blick in die Schlucht und ich befand mich auf festen Boden.

Gornerschlucht

Gornerschlucht

Wir beobachteten noch einen Hubschrauber, der Leute in eine Felswand brachte und gingen danach bergab durch ein kleines Waldgebiet.

Hubschraubereinsatz in der Gornerschlucht

Blick auf Furi

Abstieg nach Furi

Ein breiter Grasweg führte uns zu den ersten Häusern von Furi.

Abstieg nach Furi

Ich war froh endlich an der Seilbahnstation angekommen zu sein, denn nach 1.200 Höhenmetern im Abstieg schmerzten mir doch arg die Füße.

Seilbahnstation in Furi

Das Ticket nach Zermatt kostete uns zusammen 26 CHF.

Keine 5 Minuten später erreichten wir bereits Zermatt. Da die Seilbahnstation nach Furi recht weit hinten im Tal liegt, hatten wir noch einen Fußmarsch von knapp 2 Kilometern bis zum Bahnhof von Zermatt vor uns.

Angekommen in Zermatt

Auf Asphalt schmerzten die Füße nur noch mehr.

Ich schoss noch einmal ein paar Fotos von Zermatt, kaufte einen Magnet und war froh als der Bahnhof endlich in Sicht war.

Zermatt

Zermatt

Zermatt

Zermatt

Zermatt

Wir liefen in den Keller des Bahnhofs zu den Schließfächern und zogen erstmal die Wanderschuhe aus. Danach packten wir die Einzelteile aus dem Schließfach in den Rucksack und die Taschen um und liefen zum Gleis. Der Zug stand bereits zur Abfahrt bereit und eine halbe Stunde hatten wir Täsch erreicht.

Im Parkhaus nutzten wir die Zeit, unsere Klamotten zu ordnen und für unseren nächsten Aufenthalt im ebenfalls autofreien Saas-Fee zu packen. Zum Glück war es im Parkhaus angenehm kühl.

Das nahm recht viel Zeit in Anspruch und nach einer gefühlten Ewigkeit saßen wir endlich im Auto und verabschiedeten uns von Zermatt und dem Matterhorn.

Von Täsch lag Saas-Fee ca. 30 Minuten entfernt. Wir hatten uns für die nächsten zwei Tage im Hotel Alpenlodge Etoile einquartiert.

Über eine Passstraße erreichten wir das Parkhaus in Saas-Fee. Nach der Einfahrt durch die Schranke kann man auf der obersten Etage sein Gepäck abladen, das Hotel anrufen und während der Wartezeit sein Auto parken.

Nur 10 Minuten später empfing uns bereits der Hotelchef persönlich und holte uns mit dem Elektrotaxi im Parkhaus ab.

Ein sehr freundlicher Empfang erwartete uns im etwas abseits gelegenen Hotel.

Wir bekamen jede Menge Informationen und im Zimmer erwartete uns eine Flasche Wasser und eine Schale mit Äpfeln inkl. warmer Willkommensworte.

Unser Zimmer im zweiten Stock hatte einen Balkon mit Blick auf die Berge. Herrlich. Nur das Wetter war sehr zugezogen und ein leichtes Grummeln war in der Ferne zu hören.

Blick auf die Berge vom Balkon des Hotels Alpenlodge Etoile

Wir schlenderten noch ein wenig durch die leeren Straßen Saas-Fees, kauften im Supermarkt einen Salat und liefen zurück zum Hotel.

Bei einer Runde Kniffel und einem Glas Wein ließen wir den Abend gemütlich ausklingen.

Cheers