Zum Auftakt unseres langen Wochenendes zusammen mit Carsten, hatten wir uns für den ersten Tag gleich die Tour mit den meisten Höhenmetern vorgenommen. Der Premiumrundwanderweg entlang des Hohen Meißner Massivs im Frau-Holle-Land in Nordhessen lockte mit 13 abwechslungsreichen Kilometern und ca. 540 Höhenmetern. Große Blockmeere aus Basalt, Basaltsäulen, Fernblicke und verwunschene Märchenwälder erwarteten uns auf dieser Wanderung.
Ausgangspunkt unserer Wandertour war der Parkplatz am NaturFreunde Meißnerhaus auf einem Hochplateau des Hohen Meissners (Standort Hausener Hute) auf 670 Metern Höhe. Zur späteren Einkehr lädt der Berggasthof Hoher Meißner ein.
Zu den höchsten drei Bergen und Bergkuppen des Hohen Meißners gehören die Kasseler Kuppe (753,6 m), Kasseler Stein (748,3 m), Kalbe (719,5 m).
Wir genossen die weite Sicht. Vom Aussichtspunkt Hausener Hute kann man sogar bis zur Wasserkuppe in der Rhön blicken.
Vom Parkplatz wanderten wir leicht aufwärts nach links über eine Wiese.
Der Blick nach rechts eröffnete uns abermals herrliche Fernblicke.
Wir marschierten – vorbei am Gedenkstein der Freideutschen Jugend – weiter bergauf in Richtung des Sendemasts des Rundfunksenders HR.
Auf der Anhöhe angekommen, folgten wir einem Schotterweg nach rechts und nahmen kurze Zeit später einen Grasweg erneut nach rechts.
Nach ein paar Metern tauchten wir in den Wald hinein.
Ein Serpentinenpfad schlängelte sich durch den Wald bergab zu den Basaltblöcken der Seesteine.
Ganz allein wanderten wir im Tal auf und zwischen den Seesteinen her durch den mystischen Wald.
Alsbald verließen wir das Tal der Seesteine und gelangten über eine Steintreppe steil bergauf bis zu einem großen Basaltfels, an dem wir uns kurz vom Anstieg erholten.
Ein schmaler Pfad brachte uns weiter aufwärts bis zu einem kleinen Friedhof, auf dem den Opfern des ersten Weltkrieges aus dieser Region gedenkt wird.
Am Ende des Pfades erreichten wir einen breiten Wirtschaftsweg, dem wir nach links folgten.
Kurze Zeit später hatte uns der Wald wieder und wir wanderten leicht abwärts durch den hohen Laubwald.
Nach ein paar Metern traten wir aus dem Wald hinaus auf eine Lichtung.
Dem Weg weiter bergab folgend, gelangten wir zu einem Steinmeer aus Basalt.
Wir tauchten erneut in den Wald hinein und gelangten in das Schwalbenthal.
Auf einer Bank am ehemaligen Carls-Stollen legten wir eine kleine Rast ein.
Nachdem wir ein wenig geruht hatten, brachen wir auf und verließen den Wald.
Wir gelangten zum Haus Halde, dass eines der letzten verbliebenen Häuser des Bergbaudorfs Schwalbenthal ist. Bis 1980 wurde das Haus bewohnt. Übrigens besuchte auch Wilhelm Grimm den Meißner auf einer seiner Reisen.
Der Wanderweg zweigte vom Haus Halde nach links auf eine kleine Asphaltstraße ab, der wir nun bergauf folgten.
Vorbei an einem alten Friedhof erreichten wir den Parkplatz Schwalbenthal.
Es eröffnete sich uns ein weiter Ausblick hinab ins Werratal und dem Eschweger Becken.
Zu Marcels Freude befand sich auch gerade der Eismann hier und so konnte er sich den Zwischensnack natürlich nicht nehmen lassen.
Gut gestärkt folgten wir den Wanderschildern weiter aufwärts und bogen nach kurzer Asphalteinlage links ab in den Wald hinein.
Wir wanderten weiter aufwärts durch den sattgrünen Laubwald.
Abermals zweigte der Weg nach links ab und die letzten Meter führten steil bergauf bis zu einem Aussichtspunkt auf einem Hochplateau.
Von hier blickten wir auf das weite Land.
Direkt gegenüber befand sich die Stinksteinwand, die ihrem Namen heute jedoch keine Ehre bereitete. Die noch immer schwelende Braunkohle im Untergrund (Braunkohletagebau bis 1973) soll einen schwefelartigen Geruch erzeugen, der nach Faulen Eier riecht. Da der Wind jedoch heute jedoch scheinbar in die richtige Richtung wehte, konnten wir von dem Geruch nichts wahrnehmen.
Nachdem wir die Aussicht genossen hatten, zweigten wir kurz vom Wanderweg ab, um zum Gipfel des ca. 720 Meter hohen Kalbe zu gelangen.
Abermals konnten wir eine wunderschöne Aussicht genießen.
Ein steiniger, wegloser Pfad brachte uns zum höchsten Punkt.
Der Abstieg erfolgte auf der anderen Seite über einen schmalen, kaum sichtbaren Pfad. Abermals ließen wir den Blick in die Ferne schweifen. Eine sehr abwechslungsreiche Tour, die uns bis jetzt vor allem mit dem Fernsichten und den idyllischen, ja fast schon verwunschenen Wäldern beeindruckt hatte.
Wir kehrten zurück auf den Wanderweg und folgten der Beschilderung in Richtung Kalbesee und Eulensteig.
Der Kalbesee ist durch den Tagebau entstanden, den sich die Natur heute zurückerobert hat.
Ein breiter Wirtschaftsweg verlief leicht ansteigend bis zu einem Abzweig zum Frau-Holle-Teich. Da wir jedoch nur ungern die ganzen Höhenmeter wieder steil absteigen wollten, verzichteten wir auf den Abstecher zum Teich und folgten dem Weg weiter geradeaus.
Wir tauchten in den Wald ein und bogen kurz vor dem Gipfel der Kasseler Kuppe (753 m) nach links ab. Wer mag, kann den Abstecher noch in Angriff nehmen. Viele Höhenmeter sind nicht mehr zurückzulegen.
Erneut folgten wir dem Wanderweg nach links und in offenes Gelände mit Blick auf eine bunte Blumenwiese. In der Ferne war bereits der Sendemast oberhalb des Parkplatzes am NaturFreunde Meißnerhaus zu erkennen.
Bergab wanderten wir in den Wald hinein und gelangten auf einem urigen Waldweg immer weiter abwärts bis zur Viehhaushütte und dem Wanderparkplatz Viehhausparkplatz an der L3241.
In einem ruhigen Moment überquerten wir die Landstraße und folgten dem breiten Waldweg leicht bergab.
An einem Abzweig nahmen wir den Weg nach rechts. Wer abkürzen möchte, kann dem Weg weiter geradeaus zum Parkplatz am NaturFreunde Meißnerhaus folgen. Aber Achtung: Man verpasst dann die Kitzkammer!
Da wir die aufgestapelten Basaltsäulen gerne sehen wollten, folgten wir daher weiter dem GPS-Track.
Über fünf- bis sechseckige Basaltsäulen legten wir die letzten Meter bis zur Kitzkammer zurück.
Die Basaltsäulen entstanden durch dünnflüssige Lava, die vor ca. 5 Mio. Jahren durch Spalten an die Erdoberfläche drang und senkrecht zur Abkühlungsfläche kristallisierte. Dieser dadurch entstandene querstehende Säulenbasalt ist an der Kitzkammer deutlich zu sehen. Die Kitzkammer selbst ist einer dieser Schlote und noch immer gut zu erkennen. Bereits in der Rhön hatten wir Bekanntschaft mit den Basaltsäulen gemacht und waren sehr beeindruckt, dass es diese scheinbar nicht nur auf Island oder Irland gab, sondern auch hier in Deutschland.
Wir bewunderten das von der naturgeschaffene Werk und folgten dem Wanderweg die letzten Meter weiter durch den Wald.
Noch einmal mussten wir alle Kraftreserven mobilisieren und dem Waldweg steil ansteigend nach oben folgen.
Nach ca. 300 Metern traten wir aus dem Wald hinaus auf eine offene Fläche und wanderten zwischen bunt blühenden Wiesen und grasenden Schafen weiter bergauf Richtung Parkplatz.
Nach ca. 5 Stunden erreichten wir das Auto und machten uns nun auf die nun noch anstehende, einstündige Fahrt zu unserem Ferienhaus Am Harsberg in Lauterbach.
Der Premiumwanderweg Hoher Meißner ist sehr gut markiert (P1) und ein GPS-Track wird nicht benötigt. Wer dennoch gerne einen Track herunterladen möchte, kann dies bspw. auf der Seite des Deutschen Wanderinstituts machen => www.wanderinstitut.de
(Achtung: Beim Klicken verlasst ihr unsere Website).