Der heutige Morgen begann früh und etwas chaotisch. Eigentlich hatten wir eine Fahrt zum Gletscher Briksdalsbreen im Jostedalsbreen-Nationalpark geplant. Nach einer kleinen Wanderung zum Aussichtspunkt wollten wir ab Hellesylt mit der Autofähre nach Geiranger und somit auch durch den berühmten Geirangerfjord fahren. Die Fährfahrt dauert etwa eine Stunde und kostet für zwei Personen und ein Auto ca. 100 Euro.
Leider war jedoch die Straße zum Gletscher aufgrund von Tunnelarbeiten gesperrt. Das Navigationsgerät schickte uns durch die Sperrung über Geiranger und mit zweimaliger Fahrt auf die Autofähre zum Gletscher. Die Extrafahrzeit von knapp 3 Stunden war uns zu lang und 200 Euro für die Fähre auch zu teuer.
Somit beschlossen wir morgens im Auto, dass wir den Gletscher leider ausfallen lassen müssen, dafür dann aber die Landschaftsroute Trollstigen ab Geiranger fahren wollten. Außerdem buchten wir eine Sightseeingtour mit einem Ausflugsboot auf dem Geirangerfjord, dass jeweils um 10:00 Uhr und 13:00 Uhr ablegte. Da das Wetter morgens um 10:00 Uhr meist besser war als am Mittag, nahmen wir die Abfahrtzeit um 10:00 Uhr mit Ausstieg in Skageflå. Von hier kann man 250 Höhenmeter hinauf zu einem Aussichtspunkt wandern und dann mit dem späteren Boot wieder zurück nach Geiranger fahren. Die Rückfahrt ist im Ticketpreis enthalten. So war zumindest unser Plan.
Erstmal lag jedoch vom Vågåvatnet Feriesenter eine zweistündige Autofahrt vor uns. Wir fuhren über die 15 in Richtung Lom und von hier aus weiter auf der 15.
So langsam wurde es hell und wir entdeckten auf der einsamen Straße am Wegesrand einen jungen Elch. Begeistert beobachteten wir den Elch aus dem Auto heraus, bis er genug von unser Anwesenheit hatte und gemächlich davontrottete.
Auch wir fuhren weiter entlang der Straße und legten an einem Rastplatz am See Langvatnet eine kurze Fotopause ein. Die Sonne strahlte die Berggipfel an, die sich im ruhigen Wasser des Sees spiegelten. Welche eine Idylle. Wir konnten uns kaum satt sehen.
Da wir jedoch nicht kurz vor knapp in Geiranger ankommen wollten, fuhren wir weiter und bogen hinter dem Rastplatz auf die 63 in Richtung Geiranger ab. Hier entdeckten wir auch die Straßensperrung zum Gletscher. Marcel fragte noch einmal bei einem Arbeiter nach, ob die Straße den ganzen Tag gesperrt war. War sie leider bis ca. 22 Uhr. Somit war der Gletscher nun tatsächlich gestorben. Wir hatten noch ein Fünkchen Hoffnung gehabt, dass die Straßensperrung womöglich schon am Vormittag aufgehoben werden würde.
Auf der 63 fuhren wir in Kehren in ein tiefes Tal.
Vorbei an rauschenden Wasserfällen gelangten wir immer tiefer hinab. Eine beeindruckende Landschaft.
Gegen 09:00 Uhr erreichten wir den Parkplatz in Geiranger, der zu unserer Verwunderung tatsächlich kostenlos war. Bis zur Abfahrt des Ausflugsboots mit der Gesellschaft „Geiranger Fjordservice“ (nur die Gesellschaft bietet den Drop-off/Pick-up Service von/nach Skageflå an), hatten wir noch eine gute Stunde Zeit, die wir mit ein bisschen Flanieren durch die gemütliche und fast menschenleere Stadt verbrachten. Kaum auszudenken, was hier wohl zur Hochsaison los sein wird.
Eine halbe Stunde später lief das Kreuzfahrtschiff AIDAmar in den Hafen ein. Bevor wir das Anlegen des Schiffes beobachten konnten, startete jedoch schon unsere Tour.
Mit ein paar wenigen anderen Gästen legte das Ausflugsboot gegen kurz nach 10 ab und fuhr in gemütlicher Geschwindigkeit durch den beeindruckenden Geirangerfjord. Der Himmel war blau und die Sonne erstrahlte die Berggipfel. Ein herrlicher Morgen.
Wir nahmen draußen Platz und genossen die Aussicht auf den hohen Fjord.
Vorbei an zahlreichen Wasserfällen wie dem Bringefossen und dem Gjerdefossen fuhren wir immer weiter in den Geirangerfjord hinein.
Auch am berühmten Wasserfall „Die sieben Schwestern“ führte uns unser Ausflugsboot vorbei. Die Sieben Schwestern sind sieben direkt nebeneinander in den Fjord stürzende Wasserfälle. Die größte Fallhöhe des Wassers beträgt 300 Meter. Da es in den Wintern immer weniger schneit und die Wasserfälle vom Schmelzwasser aus dem Fjell gespeist werden, sind teilweise nur noch vier Schwestern zu sehen. Auch wir konnten nur ein paar dünne Rinnsale ausmachen, von denen ich nie vermutet hätte, dass es sich hierbei um den Wasserfall die Sieben Schwestern handeln sollte.
Viel beeindruckender fanden wir den direkt gegenüberliegenden Freier Wasserfall. Der Wasserfall wird vom Gebirgsbach Geitelva gebildet, der hier über eine Höhe von 275 Metern in den Fjord stürzt. Der größte vertikale Fall beträgt 125 Meter. Die Breite des Falls liegt zwischen 15 und 30 Metern, wobei er zu seiner Mündung hin breiter wird. Im unteren Teil umspült er Felsen, die einen flaschenartigen Umriss zeigen.
Der Name „Freier“ steht in Zusammenhang mit dem gegenüber liegenden Wasserfall der Sieben Schwestern. Der Sage nach wurde jede der sieben Schwestern nacheinander von einem Freier gefragt, ob sie seine Frau werden wollten, was sie jedoch jeweils ablehnten. Der Freier ergab sich dann dem Trunk. Der Wasserfall habe daher die Form einer Flasche angenommen.
So langsam wurde es uns draußen zu kalt und wir begaben uns nach ein paar Fotos in den Innenraum.
Dort nahmen wir auf einem der zahlreichen Sitzplätze in Innenraum Platz. Im Ausflugspreis inkludiert waren auch warme Getränke (Kaffee und Tee).
Wir wärmten uns ein wenig auf bevor wir die breite Gabelung des Geirangerfjords nach ca. 1,5 Stunden erreichten. Nach links ging es weiter nach Hellesylt und nach rechts zweigte der Fjord nach Valldal ab.
In einer weiten Kurve drehte das Ausflugsboot hier um und fuhr zurück in Richtung Geiranger.
Bevor wir den Anleger Skagehola erreichten, steuerte unser Kapitän das Schiff noch einmal ganz nah an den Freier Wasserfall heran. Die Flaschenform kann man allerdings besser aus der Ferne erkennen.
Gegen 11:30 Uhr legte das Ausflugsboot kurz am kleinen Anlegesteg an und mit zwei weiteren Wanderpärchen verließen wir das Boot.
Bis zur Ankunft des anderen Aussichtsboots um 14 Uhr hatten wir nun für unsere Wanderung zu einem Aussichtspunkt am Bergbauernhof Skageflå zweieinhalb Stunden Zeit. Die Rückfahrt ist im Preis von 450 NOK/Person bereits inkludiert.
Skageflå ist einer von wenigen historischen Bergbauernhöfen an den steilen Berghängen entlang des Geirangerfjords. Skageflå liegt etwa 250 Meter über dem Fjord, d.h. vom Bootsanleger Skagehola sind auf 700 Metern knapp 250 Höhenmeter zurückzulegen. Die Wanderung ist anspruchsvoll und sehr steil.
Auf einem schmalen Pfad folgten wir den Schildern in Richtung Skageflå durch einen herbstlichen Wald.
Kurze Zeit später lichtete sich der Wald und es ging auf Steinstufen steil bergauf.
Der Weg ist rechts und links mit Eisenstangen/ Metallseilen gut gesichert. Abstürzen kann man hier nicht. Bei Nässe kann es jedoch rutschig werden.
Wir genossen den fantastischen Ausblick auf den Geirangerfjord, den wir von hier bereits hatten. Außerdem konnten wir so auch vom steilen Anstieg etwas durchatmen.
Schnell an Höhe gewinnend wanderten wir immer höher und ließen den Blick aufs Wasser und die steilen Hänge am Fjord gleiten.
Ausflugsboote mit Kreuzfahrtouristen sausten durch den Geirangerfjord. Auch einige Kajakfahrer entdeckten wir tief unten auf dem Wasser.
Ein Pfad führte uns über offenes Gelände sanft aufwärts.
Nach ca. 20 Minuten erreichten wir den verlassenen historischen Bergbauernhof Skageflå.
Picknickplätze luden zum Verweilen ein.
Auch wir genossen die herrliche Sicht von oben auf den Geirangerfjord. Mit dem Schiff durch den Fjord fahren war schon beeindruckend aber von oben sieht so ein Fjord noch einmal ganz anders aus. Die Höhe macht einem erst die Größe des Geirangerfjords so richtig bewusst.
Da wir nur 20 Minuten bis nach Skageflå benötigt hatten und noch 2 Stunden Zeit bis zur vermeintlichen Ankunft des Ausflugsschiffes hatten, beschlossen wir, weitere 250 Höhenmeter zum Aussichtspunkt Homlongsætra hinaufzuwandern. An der ehemaligen Alm gibt es einen Aussichtspunkt, von dem aus man direkt auf den Fjord und den Wasserfall der Sieben Schwestern hinabblicken kann.
Von Skageflå sind ca. 2 Kilometer auf einem steil verlaufenden Waldpfad zurückzulegen. Ein rotes V weist den ungefähren Weg. Wir hatten jedoch auch einen GPS-Track dabei, um uns besser orientieren zu können. Da wir anfangs nicht wussten, dass wir 2 Kilometer zurückzulegen haben, schauten wir auf die Uhr und setzten uns eine Zeit, zu der wir spätestens wieder hinab zum Bootsanleger absteigen wollten.
Wir beeilten uns und stiegen mal mehr und mal weniger steil auf einem steinigen und wurzeligen schmalen Pfad aufwärts.
Immer wieder nahmen wir uns die Zeit, um die Aussicht auf den Geirangerfjord zu genießen. Wir waren ja schließlich im Urlaub 😅.
Wir folgten dem schmalen Pfad direkt am Hang des Berges entlang und wendeten uns nach rechts in den Wald hinein.
Die Wegbeschaffenheit ließ uns teilweise nicht allzu schnell vorwärts kommen und da wir nicht wussten, wie weit der Weg bis zum Aussichtspunkt war, hofften wir, dass wir den Punkt überhaupt noch rechtzeitig erreichen würden.
Auf den letzten Metern ging es 100 Höhenmeter in direkter Linie aufwärts.
Der kaum erkennbare aber markierte Wanderpfad zweigte nach links ab und verlief nun leicht abwärts zum Aussichtspunkt.
Viele kleine Pfade führten zu mehreren Punkten, von denen wir die Aussicht auf den Geirangerfjord noch einmal auf ca. 500 Meter Höhe genießen konnten. Ein wirklich grandioser Ausblick.
Tief unter uns brausten immer noch die Schnellboote über das Wasser.
Wir schossen zahlreiche Fotos und mussten gegen 13 Uhr schnellstmöglich wieder hinab zum Bootsanleger absteigen.
Für den ca. 3 Kilometer langen Rückweg und dem Verlust von 500 Höhenmetern hatten wir gerade einmal eine Stunde Zeit.
Wer möchte und Zeit hat, kann vom Aussichtspunkt Homlongsætra auch noch weiter wandern oder von hier nach Geiranger absteigen (ca. 4 Stunden).
Mit Wanderstöcken war der Abstieg über das unwegsame und steile Gelände problemlos möglich.
Immer wieder legten wir kurze Fotopausen ein und genossen die herrlichen Ausblicke. Allerdings waren mittlerweile Wolken aufgezogen, die die Sonne verdeckten.
Gegen 13:40 Uhr erreichten wir den Hof Skageflå und stiegen von hier direkt ab zum Bootsanleger.
Pünktlich um 13:55 Uhr standen wir abfahrbereit am kleinen Hafen und warteten auf das Ausflugsschiff, dass jedoch noch nicht zu sehen war.
Die Zeit verging und als gegen halb 3 ein Schnellboot auftauchte und zwei Wanderer abholte aber unser Dampfer immer noch nicht zu sehen war, machten wir uns doch langsam Gedanken. War das Boot bereits hier gewesen und wir hatten es verpasst? Von oben hatten wir jedoch kein größeres Boot gesehen.
Der Fahrer des Schnellboots wusste leider auch nicht genau, ob das Ausflugsschiff noch kommen würde aber er meinte, wenn wir in einer Stunde noch hier wären, würde er uns mitnehmen. So lange wollten wir ungerne warten, denn wir waren vom steilen und schnellen Aufstieg verschwitzt und begannen so langsam zu frieren.
Marcel rief daher die Ausflugsgesellschaft an und erfuhr, dass die zweite Fahrt für heute abgesagt wurde, da nicht genug Personen zusammengekommen waren. Tja, das war natürlich ziemlich blöd für uns, da wir uns auf die Fahrt verlassen hatten. Im schlechtesten Fall mussten wir den gesamten Weg, den wir hinauf und hinabgestiegen waren noch einmal hochgehen und sogar noch weiter bis nach Geiranger laufen. Die Ortschaft im Hellen zu erreichen würde sehr knapp werden. Weder am Hafen, noch auf dem Boot hatten wir eine Auskunft erhalten, dass die Fahrt um 14 Uhr ausfallen würde.
Aber die Dame am Telefon war super nett und sagte ihm, dass sie sofort den Fahrer des Schnellboots anrufen würde, um ihn zurück zu uns zu schicken.
Nach nur 10 Minuten tauchte er mit dem anderen Wanderpärchen auf und lud uns ein. So kamen wir sogar noch in den Genuss einer kostenlosen Fahrt mit dem Schnellboot über den Geirangerfjord.
Etwas durchgefroren erreichten wir gegen 15 Uhr den Hafen in Geiranger und bedankten uns für die unkomplizierte Mitnahme.
Die Stadt war voll mit Kreuzfahrttouristen, die die Souvenirshops unsicher machten. Wir setzten uns noch einen Moment auf eine der Bänke am Wasser und beobachteten das Treiben.
Danach beschlossen wir, die Touristenroute Trollstigen zu fahren, die mit zu den am meisten befahrenen Landschaftsrouten Norwegens gehört.
Ein echtes Highlight sind die elf Haarnadelkurven des Trollstigen, die uns ganz am Anfang und am Ende der Fahrt erwarteten.
Die Norwegische Landschaftsroute Geiranger – Trollstigen verläuft zwischen Langvatnet im Strynefjell und Sogge bru in Romsdalen. Die Strecke hat eine Länge von 104 km (Straße 63). Von Eidsdal nach Linge muss mit der Fähre übergesetzt werden.
Den Rastplatz Flydalsjuvet hatten wir leider heute Morgen schon passiert und aufgrund des Zeitdrucks, das Ausflugsboot zu erwischen, nicht angesteuert. Extra Zurückfahren wollten wir allerdings auch nicht mehr. So ließen wir den Punkt aus und steuerten direkt den Aussichtspunkt Ørnesvingen. Auch entlang der Straße bieten kleine Parkbuchten immer wieder die Möglichkeit anzuhalten und die Aussicht zu genießen.
Ørnevegen – die Adlerstrasse – ist der Name des steilsten Abschnitts der Strasse 63 von Geiranger in Richtung Eidsdal. 11 Haarnadelkurven und eine Steigung von bis zu zwölf Prozent müssen überwunden werden, um den höchsten Punkt auf 620 Metern zu erreichen. Ganz oben befand sich der Aussichtspunkt Ørnesvingen, von dem man auf den Geirangerfjord mit seinen steilen Berghängen blicken kann. Der Parkplatz war jedoch leider komplett belegt und so fuhren wir auch an dem zweiten Punkt entlang der Landschaftsroute vorbei. Lief irgendwie anders als erwartet…💩.
Entlang der Straße 63 fuhren wir mit der Höhe durch ein weites Tal und genossen den norwegischen Herbst.
Am See Eidsvatnet legten wir einen kurzen Stopp ein und blickten zu den steil abfallenden, scharfkantigen Berggipfeln.
Nach 15 Minuten erreichten wir den Fähranleger in Eidsdal. Die Fähren fuhren im Abstand von 20 Minuten und so hatten wir noch etwas Zeit, den Blick über den Storfjord schweifen zu lassen.
Da nur zwei weitere Fahrzeuge die Fähre nutzen wollten, konnten wir problemlos mitfahren und während der 12-minütigen Überfahrt nach Linge im Auto verweilen. Wer möchte kann auch aussteigen aber die Außenwände der Fähre waren so hoch, dass man einen Blick auf den Fjord nur durch ein dreckiges, kleines Fenster werfen konnte. Bezahlt wird übrigens elektronisch via AutoPASS.
Wir folgten der Straße für ein paar Kilometer direkt am Storfjord entlang bis nach Valldal, dass direkt am Fjord liegt.
Ein kleiner Spaziergang brachte uns zu einem Spielplatz direkt am Wasser mit Blick auf die umliegenden Berge.
Wir genossen die herrliche Aussicht, auch wenn der Himmel mittlerweile fast vollständig bewölkt war.
Nach dem kurzen Zwischenstopp fuhren wir weiter zur Schlucht Gudbrandsjuvet, dem nächsten Highlight auf der Landschaftsroute Trollstigen.
Der Aussichtspunkt an der Schlucht Gudbrandsjuvet lag idyllisch im Tal Valldalen mit seinen steilen Berghängen, dem Fluss und der Schlucht in nächster Nähe. Hier hat der Fluss Valldøla im Laufe von Tausenden von Jahren tiefe Gletschertöpfe und raffinierte Bergformationen entstehen lassen.
Die Aussichtsplattform ist vom Parkplatz schnell erreicht und führte uns hinunter zum Café Gudbrandsjuvet. Allerdings war das Café für diese Saison schon geschlossen aber die Toiletten waren noch geöffnet.
Entlang der Touristenroute fuhren wir tiefer ins Landesinnere hinein.
Immer wieder nutzten wir kurze Stopps auf der kaum befahrenen Straße um Fotos zu schießen.
Die Landschaft ums uns herum wurde karger, felsiger und immer beeindruckender.
Hochaufragende Berggipfel, dunkelblaue Seen und die bunte Herbstfärbung versetzten uns ins Staunen. Wiedermal eine herrliche Passstraße, die hier von der Staatlichen Norwegischen Straßenverwaltung geschaffen wurden.
Nun stand das letzte Highlight der Landschaftsroute Trollstigen auf unserem Plan; die Fahrt von der Passhöhe hinab nach Åndalsnes auf der abermals steile Haarnadelkurven und eine Höhendifferenz von 405 Metern überwunden werden müssen.
Bevor es jedoch hinab ins Tal ging, stellten wir das Auto auf einem Parkplatz ab. Die Größe des Cafés und des Parkplatzes ließen uns vermuten, dass hier im Sommer die Hölle los sein muss.
Auf einem geteerten Weg spazierten wir zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man den gesamten Verlauf der Straße überblicken konnte.
Mittlerweile zeigte die Uhr 17 Uhr und es wurde so langsam dunkler.
Von der Aussichtsplattform, die 200 Meter über dem Trollstigen zu schweben sein, erwartete uns ein einmaliger Ausblick auf die Passstraße.
Nur wenige Touristen hatten sich um die Uhrzeit noch hier hin verirrt und so konnten wir die Fernsicht auf das Romsdal Tal und die steilen Serpentinen der Landschaftsroute ganz für uns alleine genießen.
Der 320 Meter hohe Wasserfall Stigfossen fiel beeindruckend von hier oben ins Tal.
Um uns herum konnten wir die hohen Gipfel der Berge Dronninga (1.701 m), Kongen (1.614 m) und Bispen (1.450 m) entdecken. Schade, dass sich unsere Zeit hier in der Gegend dem Ende neigte und unser Weg morgen zurück in Richtung Bergen führte. Es gäbe noch so viele Wanderziele und spannende Bergtouren.
Nachdem wir die Weitsicht genossen hatten, gingen wir zurück zum Auto.
Die steile Passstraße führte uns nun in engen Serpentinen hinab. Sie ist übrigens nur wenige Meter breit, manchmal fast einspurig, so dass man entgegenkommenden Fahrzeugen ausweichen muss. Da uns jedoch nicht ein einziges Fahrzeug entgegenkam, hatten wir keinerlei Probleme mit der Enge der Straße.
Unten angekommen parkten wir das Auto in einer kleinen Parkbucht und bewunderten den Stigfossen.
Bevor die Dunkelheit hereinbrach machten wir uns auf den Rückweg zu unserer Unterkunft in Vågåmo.
An einem Café mit großem Parkplatz und Souvenirgeschäft erwarteten uns die Namensgeber der Trollstigen – lustige Trolle, deren Augen im Dunkeln sogar leuchteten. Spooky.
Wir fuhren die letzten Meter entlang der Straße 63 und bogen kurz vor Åndalsnes nach rechts auf die E136 ab. Auf direktem Weg ging es in rund 2 Stunden zurück zum Vågåvatnet Feriesenter das wir gegen 21 Uhr erreichten.
Das letzte Feuerholz musste noch im Kamin verbrannt werden und vor dem gemütlichen Feuer blickten wir etwas wehmütig auf die letzten Tage zurück. Morgen stand die Rückreise in Richtung Bergen an und auch das Wetter sollte die nächsten zwei Tage sehr durchwachsen werden. Wir hofften, dass wir zumindest eine der geplanten Touren – die Wanderung zur spektakulären Trolltunga – unternehmen konnten. Aber bis dahin war noch etwas Zeit.