Norwegen: Wanderung auf dem Besseggen-Grat im Jotunheimen Nationalpark

Der Besseggen-Grat im Jotunheimen Nationalpark gehört unweigerlich zu den berühmtesten Touren in dem Park. Jedes Jahr wandern über 50.000 Besucher entlang des ca. 14 Kilometer langen Alpinwanderweg. Eine gute Kondition, Wandererfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gehören zu den Grundvoraussetzungen, um diesen anspruchsvollen Wanderweg begehen zu können. Die Tour dauert einschließlich Pausen sechs bis acht Stunden. Rund 1.000 Höhenmeter sind zu überwinden und nach der Hälfte des Weges wird es mit der Besteigung des Besseggen-Grats abenteuerlich.

Die Wetterprognose für heute sagte Sonne mit Wolken und nur ein wenig Regen voraus, weshalb wir uns entschieden, den Besseggen-Grat in Angriff zu nehmen. Die Fotos von der Bergwanderung hatten mich absolut begeistert und ich freute mich auf die heutige anspruchsvolle Tour. Die Wanderung sollte aber nur bei stabiler Wetterlage in Angriff genommen werden.

Die Tour führte uns von Memurubu (1.008 m) über die Seen Bjørnbøltjønne (1.518 m) und Bessvatnet (1.373 m) zum Besseggen-Grat und via Kraxeleinlage zum höchsten Punkt – dem Veslfjellet (1.743 m). Von hier stiegen wir ab nach Gjendesheim (994 m), wo die 14 Kilometer lange Tour am Parkplatz endete.

Erwandert werden kann der Besseggen-Grat entweder von Memurubu nach Gjendesheim aus oder andersherum. Eine 20-minütige Bootstour bringt die Wanderer nach Memurubu oder holt sie nach der Wanderung dort ab. Die Fahrtzeiten sind hier zu finden. Man kann übrigens auch auf das Boot verzichten und wandert den Hin- oder Rückweg am Gjendesee entlang. Dafür ist zusätzlich Zeit einzuplanen. Da die Bootsfahrt auch eines der Highlights dieser Tour darstellt, wird die Variante, beide Strecken zu Fuß zu gehen, nicht häufig gewählt.

Vom Vågåvatnet Feriesenter in Vågåmo lag eine ca. einstündige Autofahrt bis Gjendesheim vor uns. Der Himmel war düster und wolkenverhangen und wir hofften, dass wir die Wanderung überhaupt unternehmen konnten. Die ganze Zeit im Nebel gehen wollten wir nicht.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Da im Oktober das Boot von Gjendesheim nach Memurubu nur noch um 09:30 Uhr fuhr und wir auf keinen Fall am Ende der Tour in Memurubu stranden wollten, hatten wir beschlossen, den Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim zu laufen. So ist man flexibel in der Ankunft und der steile Kletterpart des Besseggen-Grats lässt sich im Aufstieg überwinden und muss nicht abgestiegen werden. Dafür hat man den Blick auf den beeindruckenden Gjendesee und die hohen Berge allerdings im Rücken und muss sich fürs Aussicht genießen öfters mal umdrehen. 

Außerhalb der Saison wirkte Gjendesheim wie ausgestorben, doch die riesigen Ausweichparkplätze und die Hinweisschilder auf einen Shuttlebus ließen uns für die Sommersaison anderes vermuten. Das es hier zahlreiche Wanderer hinzog konnten wir uns sehr gut vorstellen.

Der Schotterparkplatz an dem kleinen Kiosk kostete schockierende 150 NOK (ca. 15 Euro). Die Parkgebühr war direkt im Kiosk zu zahlen und das Ticket galt für einen ganzen Tag. 

Wir schnürten die Wanderschuhe, zogen Handschuhe, Schal, Mütze und Daunenjacke an und verstauten die Regenhosen im Rucksack. Es war kalt heute, das Thermometer zeigte nur ein paar Grad über Null.

Vom Ufer des Gjendesees schauten wir direkt auf den zu erwandernden Besseggen-Grat, der sich rechts von uns in weiter Höhe befand. 

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Im oberen Teil der Berge war bereits etwas Schnee gefallen und wir hofften, dass es nicht zu rutschig oder gar vereist war. Steigeisen hatten wir nämlich keine dabei.

Am kleinen Hafen warteten weitere Wanderer auf die Abfahrt des Boots nach Memurubu. Das Ticket (170 NOK / Person, Stand 2021) hatten wir bereits vorab gekauft und konnten so direkt an Bord gehen und uns einen Sitzplatz suchen. Ich hätte allerdings nicht erwartet, dass doch noch so viele Leute die Wanderung heute in Angriff nehmen wollten. Im Sommer also unsere klare Empfehlung, die Tickets vorher online zu kaufen, denn wenn das Boot voll ist, kommt man nicht mehr mit.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Pünktlich legte das Boot ab und wir genossen die herrliche Fahrt über den Gjendesee. Die bedrohlich dunklen Wolken ignorierten wir und hofften, dass wir nicht schon zu Beginn der Tour die Regenhosen aus dem Rucksack holen mussten.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Fahrt über den Gjendesee

Der kalte Wind zog uns eine Etage tiefer und wir blickten auf die wunderschöne Bergwelt um uns herum.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Fahrt über den Gjendesee

Zaghaft zeigte sich sogar etwas blauer Himmel und Wolkenlücken ließen die Sonne durch.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Fahrt über den Gjendesee

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Fahrt über den Gjendesee

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Fahrt über den Gjendesee

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Fahrt über den Gjendesee

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Fahrt über den Gjendesee

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Fahrt über den Gjendesee

Nach 20 Minuten erreichten wir den Anleger im Memurubu und starteten mit ungefähr 40 anderen Wanderern die Tagestour. Wegweiser zeigten uns den Weg. 

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Ankunft in Memurubu

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Ankunft in Memurubu

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Ankunft in Memurubu

Die gesamte Tour ist bestens markiert (rotes T und Wegweiser) und auf den ersten Metern folgten wir einer breiten Schotterpiste leicht aufwärts zur Memurubu-Hütte. Ein GPS ist nicht erforderlich kann bei dichtem Nebel jedoch zur Orientierung hilfreich sein. 

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Ein paar Meter hinter der Hütte zweigte der Weg nach links ab und auf einem schmalen Pfad ging es nun steil aufwärts.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Wir überholten die ersten Wanderer, die bis hierher fast alle hintereinander gelaufen waren.

Schnell gewannen wir an Höhe und drehten uns alle paar Meter um, um den zauberhaften Ausblick auf den Gjendesee und nach Memurubu zu genießen. Das Türkis des Sees bildete einen tollen Kontrast zum herbstlich gefärbten Laub und den verschneiten Berggipfeln.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Blick auf den Gjendesee und Memurubu

Nachdem wir die Daunenjacken erstmal im Rucksack verstaut hatten, holten wir weitere Wanderer ein und stiegen auf einem ausgewaschenen Weg im lichten Hang immer höher. Die ersten Meter der Tour gingen schon ordentlich zur Sache und wer bereits hier an seine Grenzen stößt, sollte lieber umkehren.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Wir asteten uns immer höher und schon bald lag der Bootsanleger weit unter uns.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Der steinige Pfad führte uns leicht nach rechts und gebannt genossen wir die farbenprächtige Bergwelt.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Nach ca. 45 Minuten wurde der Weg flacher und wir konnten ganz in Ruhe die Landschaft um uns herum genießen. Der am Hafen gestartete Wandertrupp hatte sich bereits weit verstreut.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Der Ausblick war fantastisch und bevor die nächsten Wanderer auf uns aufschlossen, folgten wir dem gut erkennbaren Pfad weiter geradeaus.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Am Kilometerpunkt 2 wird Wanderern der Hinweis gegeben, dass sie nach Memurubu umkehren sollten, wenn sie mehr als zwei Stunden bis hierhin benötigt haben. Zu recht, denn wer denkt, er hätte den steilsten und anstrengendsten Teil hier hinter sich, wird beim Aufstieg auf den Besseggen, dem eigentlichen Grat, eines besseren belehrt.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Leicht ansteigend gelangten wir zu einer Anhöhe (1.429 m) und erblickten vor uns den markanten und freistehenden Gipfel des Besshøe (2.258 m).

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Die verschneiten Berggipfel um uns herum, die Gletscher und die Seen ließen uns Staunen. Was für eine tolle Wandertour und das Highlight hatten wir noch vor uns.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

In der Ferne entdeckten wir den See Russvatnet, der ebenfalls erwandert werden kann.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Ein Weg zweigte hier nach links ab in Richtung Glitterheim, von wo aus der zweithöchste Berg Norwegens – der Glittertinden –  bestiegen werden kann. Aufgrund des Schnees war die Bergtour für uns dieses Jahr keine Option mehr.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Das breite, steinige Gelände führte uns weglos abwärts. Wir orientierten uns an den roten Markierungen mit einem T.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Wir folgten nun dem breiten Rücken weiter in Richtung Osten und waren restlos begeistert von der großartigen Landschaftskulisse um uns herum. Umdrehen nicht vergessen.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

In einer Mulde direkt vor uns sahen wir einen kleinen See am Fuße des Besshøe.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Weglos stiegen wir abwärts in Richtung des kleinen Sees (1.425 m.ü.M.).

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Wir durchquerten die Senke und stiegen hinter dem See über steiniges Gelände zuerst moderat und dann immer steiler aufwärts zu einer weiteren Anhöhe direkt unterhalb des Besshøe.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Wir gelangten zum tiefblauen See Bjørnbøltjønne (1.518 m.ü.M.) und zu einem ersten Highlight der Tour. 

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - der See Bjørnbøltjønne

Ein schmales, felsiges Band führte uns zwischen dem dunklen Bjørnbøltjønnesee und dem tiefer liegenden, türkisfarbenen Gjendesee mit der Höhe weiter.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Wir blicken nach rechts und nach links und kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Unbeschreiblich schön dieser Ausblick.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Eine dunkle Wolke brachte ein wenig Schneeregen mit sich und wir wanderten daher flugs weiter über das steinige Plateau.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Aufwärts folgten wir den Wandermarkierungen. Die Regenwolke hatte sich verzogen und die Sonne wärmte uns.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Schon bald lag der See Bjørnbøltjønne weit hinter uns und wir warfen abermals einen beeindruckenden Blick zurück auf beide Seen. Welch ein fantastischer Farbkontrast und welch eine unwirkliche Landschaft. 

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Der steinige Pfad brachte uns leicht aufwärts immer weiter bis wir den höchsten Punkt des felsigen Ausläufers auf ca. 1.570 m.ü.M. erreicht hatten.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Von hier konnten wir erstmals auf den Besseggen-Grat vor uns blicken und auf die Höhenmeter, die wir gleich im Abstieg verlieren würden, bevor es zum finalen Anstieg auf den Veslfjellet (1.743 m) ging.

Der links im Bild zu erkennende See Bessvatnet wird übrigens nicht von einem Gletscher gespeist, sondern enthält lediglich Schmelzwasser aus den umliegenden Gipfeln und weist daher eine dunkelblau schimmernde Farbe auf, während der rechts von uns befindliche Gjendesee sein smaragdgrünes Aussehen den Sedimenten des zermahlenen Schuttmaterials der Moränen der Gletscherzuflüsse Muru und Storåe verdankt.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Der Verlauf des Grats ist bereits gut zu erkennen

An den steil abfallenden Bergwänden schauten wir ehrwürdig in die Tiefe. Von hier oben wirkte der Gjendesee aufgrund seiner länglichen Form eher wie ein Fjord.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf steinigem Untergrund stiegen wir wieder einige Höhenmeter abwärts und wanderten auf den südlichen Ausläufer des Bessvatnet zu.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Kurz vor dem See wanderten wir in eine Senke hinab und stiegen oberhalb des Ufers Bessvatnet zu einem Buckel hinauf. ACHTUNG: Der eigentliche, markierte Weg führte direkt hinab zum Ufer des Sees. Da wir das rote T zu spät gesehen hatten, waren wir schon auf einem scheinbar breiten Schotterweg in Richtung Besseggen-Grat unterwegs. Dieser Weg endete aber unversehens im Nirgendwo und wir befanden uns viel zu weit oberhalb des Wanderweges. 

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Nicht nach rechts aufsteigen, sondern dem Weg nach links zum Seeufer folgen

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Hier endet der anfangs breite Pfad im Nirgendwo

Über wegloses Gelände stiegen wir in Stufen steil hinab zum Ufer des Sees, wo wir auch die Wegmarkierung entdeckten. Es handelte sich zwar hier nicht um finales Absturzgelände aber eine Verletzung durch Aus- oder Abrutschen wäre dennoch in diesem abgeschiedenen Bereich des Besseggen-Grats nicht zu empfehlen. Also besser direkt unten herum gehen.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg über wegloses Gelände zum Ufer des Sees

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg über wegloses Gelände zum Ufer des Sees

Am Ufer des Sees Bessvatnet angekommen (ca. 1.280 m.ü.M.), passierten wir das dunkelblaue Gewässer und erreichten in einem sanften Gegenanstieg den Grat Bandet und somit den Einstieg zum Besseggen-Grat. Die Hälfte der Wanderung (Kilometer 7) ist hier erreicht. Wir haben bis hier hin rund 3 Stunden benötigt.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Am Ufer des Bessvatnet

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Am Ufer des Bessvatnet

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Am Ufer des Bessvatnet

Viele Wanderer legen auf dem schmalen Felsband auf ca. 1.370 Meter Höhe eine Pause ein, bevor sie sich an dem Aufstieg des Besseggen-Grats begeben. 

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Bandet

Auch wir suchten uns einen großen Stein aus und gönnten uns zur Halbzeit eine kalte Cola. Was Warmes wäre uns heute lieber gewesen 🥶.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Bandet

Wir beobachteten einige Wanderer, die sich ihren Weg durch das Felslabyrinth des Besseggen-Grats suchten. 

Rechts von uns fiel die Felswand ca. 400 Meter senkrecht zum Gjendesee ab. 

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Bandet

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Bandet

Der Wind frischte auf. Wir beendeten unsere Pause und begaben uns zur Kraxelei im max. 1. Schwierigkeitsgrad über den teilweise ausgesetzten Besseggen-Grat.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Einstieg auf den Grat

Für die Begehung des Blockgesteins war häufig die Benutzung beider Hände erforderlich; große Tritte und ausreichend Möglichkeiten zum Festhalten sind aber vorhanden. Zum Glück war unsere vorherige Befürchtung, dass die Felsen entlang des Besseggen-Grats vielleicht vereist oder verschneit sein könnten, nicht eingetreten.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Auf gehts über den Besseggen-Grat

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Auf gehts über den Besseggen-Grat

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Auf gehts über den Besseggen-Grat

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Auf gehts über den Besseggen-Grat

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Auf gehts über den Besseggen-Grat

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Auf gehts über den Besseggen-Grat

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Auf gehts über den Besseggen-Grat

Teilweise ist der Grat ziemlich schmal. Im Sommer kann es aufgrund der höheren Anzahl an Wanderern an manchen Stellen bei Gegenverkehr eng werden. Im Oktober kam uns niemand mehr entgegen und auf wenig Metern legten wir einige Höhenmeter zurück.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Auf gehts über den Besseggen-Grat

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Auf gehts über den Besseggen-Grat

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Auf gehts über den Besseggen-Grat

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Auf gehts über den Besseggen-Grat

Beeindruckt blickten wir auf die Seen Bessvatn (1.374 m ü. M.) und Gjende (984 m ü. M.) hinab. Durch die optische Verzerrung erschien es uns, als ob die Seen auf gleicher Höhe lagen.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Blick auf die Seen Bessvatn (1.374 m ü. M.) und Gjende (984 m ü. M.)

Nach ca. einer halben Stunde hatten wir den Kletterteil hinter uns gebracht und erreichten den breiten, schottrigen Bergrücken des Veslfjellet. Ein echter Spaß für jeden Alpinfan.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Angekommen auf dem Hochplateau des Veslfjellet

Ein ausgetretener Pfad führte uns leicht ansteigend geradeaus. Vor uns war der riesige Gipfelsteinmann des Veslfjellet auf 1.743 m.ü.M. zu sehen.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Je höher wir kamen, desto mehr Schnee bedeckte die Steine. Rutschig war es aber nicht und wir folgten den roten T-Markierungen problemlos weiter aufwärts.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Immer wieder wurden wir in Wolken eingehüllt und leichter Schneeregen setzte ein. Dazu frischte der Wind ordentlich auf und wir zogen die Kapuzen stirntief ins Gesicht.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Ein kurzer, steiler Anstieg brachte uns in dichten Nebel und nach einer weiteren halben Stunde hatten wir den großen Gipfelsteinmann erreicht. Gut, dass die Steinmännchen entlang des Weges sehr hoch sind, denn so sind sie auch im Nebel nicht zu verfehlen.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim

Da wir oben dem beißenden Wind ausgesetzt waren, schossen wir ein kurzes Gipfelfoto und suchten über die schottrige Hochfläche schnell das Weite. Schade, dass wir keine Aussicht genießen konnten aber wir waren ja froh, dass wir bis hierhin überhaupt so herrliche Ausblicke auf die Landschaft gehabt hatten.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Am Gipfel des Veslfjellet

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Am Gipfel des Veslfjellet

Vom Gipfel des Veslfjellet lagen 5 Kilometer und ca. 800 Höhenmeter im Abstieg vor uns.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Zunächst wanderten wir ohne größeren Höhenverlust in eine Senke hinab, in der wir dem stürmischen Wind komplett ausgesetzt waren.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Zwischendurch rissen die Wolken auf und gaben zaghafte Blick auf die Umgebung frei. 

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Blick zurück zum Gipfel des Veslfjellet

Leicht aufwärts folgten wir dem lang gezogenen Gipfelplateau und ließen den beschilderten Abzweig Richtung Bessheim links liegen.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Das langgezogene Geröllfeld über das Hochplateau des Veslfjellet ließ uns nur sehr langsam an Höhe verlieren.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Es war jetzt wirklich unangenehm kalt hier oben und wir waren froh, als der Pfad nach links abzweigte und wir endlich in tiefere Gefilde gelangten.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Der breite Geröllweg führte uns unter die Wolkendecke und der harsche Wind ließ nach.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Tief im Tal erblickten wir bereits Gjendesheim und den ausschweifend nach links verlaufenden Pfad.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Leicht abwärts folgten wir den Wandermarkierungen und suchten uns den optimalen Pfad durch das teilweise steile und weglose Gelände.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim8

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

An einer steilen und glatten, nassen Passage konnten wir anhand einer Eisenkette gefahrlos hinabsteigen.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Eine kurze felsige Steilstufe etwas weiter unten war leider ungesichert und wir kletterten auf allen Vieren das doch sehr rutschige Terrain ab. Ein Seil war hier leider nicht vorhanden.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Mit dem Gjendesee im Blickfeld wanderten wir in vielen Serpentinen zu einem Holzzaun hinab. Weder vor noch hinter uns waren Wanderer zu sehen. Entweder hatten uns die überholenden Gruppen bereits abgehangen oder wir hatten die langsameren Wanderer hinter uns gelassen. 

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Am Zaun wendeten wir uns nach links (Wegweiser Richtung „Gjendesheim“) und folgten dem steinigen Weg in einem weiten Bogen um einen grasigen Hügel herum.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Eine beschilderte Weggabelung wies uns den Weg nach Gjendesheim.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Wir verloren immer weiter an Höhe und blickten auf den türkisschimmernden Gjendesee, der hier oben von den leuchtenden Herbstfarben umrahmt wurde.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Die Wolken wurden immer dichter und auf den letzten Metern hinab zum Parkplatz begann es zu regnen. Welch ein Glück, dass wir den Besseggen-Grat fast ganz trocken durchwandert hatten. Damit hatte ich bei der Planung nicht gerechnet, denn in Norwegen kann das Wetter sehr schnell umschlagen und irgendwo hatte ich gelesen, dass man bei der Grat-Wanderung froh sein kann, wenn man es bis zur Hälfte trockenen Fußes geschafft hat.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Steil abwärts liefen wir die verbleibenden Meter hinunter zu unserem Ausgangspunkt in Gjendesheim.

Auf dem Besseggen-Grat von Memurubu nach Gjendesheim - Abstieg nach Gjendesheim

Eine traumhafte aber anspruchsvolle Wandertour endete nach ca. 6 Stunden (inkl. Pausen). Der Besseggen-Grat ist zurecht eines der Highlights im Jotunheimen Nationalpark.

Am Parkplatz angekommen wurde der Regen stärker und wir fuhren von Gjendesheim zur 51. 

An einem Aussichtspunkt blickten wir noch einmal zurück auf den Besseggen-Grat. Das Gipfelplateau des Veslfjellet hing nun vollständig in Wolken. Wir hatten wirklich Glück gehabt mit dem Wetter.

Blick nach Gjendesheim und zum Besseggen-Grat

Ein Teilstück der Straße 51 gehört übrigens zu einer der Norwegischen Landschaftsrouten und da wir jetzt quasi schon hier waren, bogen wir anstatt nach links zurück nach Vågåmo nach rechts ab und folgten der menschenleeren Straße.

Die nationale Touristenstraße Valdresflye (Landstraße 51) verläuft zwischen Garli und Hindsæter mit einem Abstecher nach Gjende und ist etwa 49 Kilometer lang. Die Ausblicke entlang der Straße waren auch hier wieder traumhaft. Leider hingen die Gipfel der umliegenden Berge mittlerweile in dichten Wolken.

Unterwegs auf der Landschaftsroute Valdresflye

Valdresflye ist ein Hochgebirgsplateau. Der höchste Punkt der Straße liegt auf 1.389 Meter über dem Meeresspiegel. Hier befindet sich auch das Café Flye 1389. Damit ist die Landschaftsroute Valdresflye Norwegens zweithöchster Pass, nach dem Sognefjellet mit 1.434 Metern. 

Unterwegs auf der Landschaftsroute Valdresflye

Wir fuhren zum letzten Aussichtspunkt entlang der Straße – dem Rastplatz Rjupa – und genossen einen weitläufigen Blick auf die alten Almen am See Vinstervatn und die Gebirgslandschaft in Valdres. Ein Wahnsinnausblick, den wir für uns ganz alleine hatten.

Unterwegs auf der Landschaftsroute Valdresflye

Unterwegs auf der Landschaftsroute Valdresflye

Unterwegs auf der Landschaftsroute Valdresflye - Rastplatz Rjupa -mit Blick auf die alten Almen am See Vinstervatn

Da auf der Übersichtskarte der Landschaftsroute kein weiteres Highlight markiert war, sparten wir uns die Weiterfahrt nach Garli und machten stattdessen am Rastplatz Rjuba kehrt in Richtung Vågåmo.

Unterwegs auf der Landschaftsroute Valdresflye

An einem See mitten im Nirgendwo stoppten wir noch einmal und sogen die Ruhe und Einsamkeit der Landschaft um uns herum auf.

Unterwegs auf der Landschaftsroute Valdresflye

Unterwegs auf der Landschaftsroute Valdresflye

Unterwegs auf der Landschaftsroute Valdresflye

Zurück im warmen und windgeschützten Auto fuhren wir die letzten Kilometer bis zur unserer Unterkunft und ließen den Abend am wohlig wärmenden Kamin ausklingen.