Namibia: Ausflug zur Spitzkoppe

Nach einer sehr ruhigen Nacht auf dem Campingplatz in Uis, schälten wir uns gegen 07:30 Uhr aus dem Schlafsack und machten uns in Ruhe fertig. Unser heutiges Ziel – die Spitzkoppe – lag rund 2 Fahrstunden von Uis entfernt. Ich bin immer wieder verwundert, wie sehr mir doch eine ruhige Umgebung, wie sie fast immer in Namibia anzutreffen ist, Probleme bereitet und mich beim kleinsten Laut wach werden lässt, sei es durch den Wind, Hundegebell oder ein Auto.

Mir war doch empfindlich kalt am Morgen geworden und ich zog mich daher dick an. Ein kleiner Morgenspaziergang über den Campingplatz lenkte von der Kälte ab und brachte den Kreislauf in Schwung.

Daureb Isib Campsite, Uis

Daureb Isib Campsite, Uis

Daureb Isib Campsite, Uis

Ich fotografierte ein paar Vögel, die um uns herum flatterten. Schon verrückt, wie viele Vögel wir hier sahen. Egal ob in der Luft, auf den Bäumen oder am künstlich angelegten Wasserlauf des Campingplatzes.

Birdwatching Daureb Isib Campsite, Uis

Birdwatching Daureb Isib Campsite, Uis

Birdwatching Daureb Isib Campsite, Uis

Birdwatching Daureb Isib Campsite, Uis

Birdwatching Daureb Isib Campsite, Uis

Birdwatching Daureb Isib Campsite, Uis

Birdwatching Daureb Isib Campsite, Uis

Birdwatching Daureb Isib Campsite, Uis

Wir frühstückten in Ruhe, klappten das Dachzelt ein und machten uns auf den Weg. Zunächst folgten wir der C36 bis zu einem Abzweig.

Auf der C36 in Richtung Spitzkoppe

In der Ferne konnten wir bereits die markante Spitzkoppe und die umliegenden Berge entdecken.

Auf der C36 in Richtung Spitzkoppe

Auf der C36 in Richtung Spitzkoppe

Auf der C36 in Richtung Spitzkoppe

Auf der C36 in Richtung Spitzkoppe

Wir bogen nach rechts auf die D1930 ab und blieben auf dieser für rund 90 Kilometern. Die mal mehr und mal weniger gut zu befahrene Schotterpiste brachte uns unserem Ziel immer näher.

Spitzkoppe in der Ferne von der D1930

Einmal mehr waren wir begeistert, von dieser weiten Landschaft, die uns umgab und herrliche Fernblicke ermöglichte.

Spitzkoppe in der Ferne von der D1930

Spitzkoppe in der Ferne von der D1930

Spitzkoppe in der Ferne von der D1930

Wir durchquerten sandige Flussbetten und schalteten das ein oder andere Mal sicherheitshalber auf 4×4 um.

Unterwegs auf der D1930

Nach einer guten Stunde Fahrt bogen wir in Richtung Spitzkoppe Rest Camp nach rechts ab.

Blick auf die Spitzkoppe von der D3716

Die  D3716 war besser zu befahren und wir spulten die verbleibenden Kilometer ab.

Gegen 11:30 Uhr erreichten wir den Campingplatz direkt an der Spitzkoppe und konnten zum Glück schon den Platz befahren.

Spitzkoppe Rest Camp

Das weitläufige Gebiet bot zahlreiche Stellplätze, die frei auswählbar sind. First come, first serve. Marcel hatte jedoch im Reiseführer gelesen, dass insbesondere die Nummer 10 und 11 für Vogelliebhaber empfehlenswert waren.

Wir peilten daher einen der beiden Stellplätze an, die sich ganz hinten am Ende des Gebiets befanden und erwischten den Platz 10B, der sich direkt unter zwei schattenspendenden Bäumen befand.

Zahlreiche Vögel zwitscherten und ich wusste gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte.

Während Marcel ein kleines Nickerchen machte, erkundete ich die Gegend und blickte auf ein weitläufiges Hochplateau. Eine atemberaubende Aussicht erwartete mich.

Spitzkoppe Rest Camp

Auf einem Stein sonnte sich eine Namibische Felsagame (Namibian Rock Agama; Agama planiceps).

Männliche Namibische Felsagame (Namibian Rock Agama; Agama planiceps)

Ich begab mich zurück zum Campingplatz, wo Marcel schon Tisch und Stühle aufgebaut hatte. Bevor wir gemeinsam die Gegend um die Spitzkoppe erkunden wollten, setzten wir uns noch ein wenig in die Sonne und beobachteten die Tierwelt.

Spitzkoppe Rest Camp - Stellplatz 10B

Spitzkoppe Rest Camp - Stellplatz 10B

Spitzkoppe Rest Camp - Ausblick vom Stellplatz 10B

Auf der Schotterstraße putzte sich ein neugieriges Erdhörnchen, dass uns nicht aus den Augen ließ.

Erdhörnchen Spitzkoppe Rest Camp

Erdhörnchen Spitzkoppe Rest Camp

Ganz besonders viel Spaß bereiteten uns die lustigen Tokos, die in Namibia immer wieder auf Bäumen oder in Büschen zu entdecken sind. Zwei Monteirotokos (Monteiro’s hornbill ; Tockus monteiri) flogen direkt in den Baum über unserem Jeep und pickten mit ihrem langen Schnabel an der Rinde des Baumes herum, in der Hoffnung, dass Getier zum Fressen herausfiel.

Monteirotoko (Monteiro's hornbill ; Tockus monteiri), Spitzkoppe Rest Camp

Monteirotoko (Monteiro's hornbill ; Tockus monteiri), Spitzkoppe Rest Camp

Wir beobachteten die beiden Tokos eine Weile, die keine Anstalten machten, wegzufliegen. Das sind wirklich coole Vögel.

Monteirotoko (Monteiro's hornbill ; Tockus monteiri), Spitzkoppe Rest Camp

Monteirotoko (Monteiro's hornbill ; Tockus monteiri), Spitzkoppe Rest Camp

Monteirotoko (Monteiro's hornbill ; Tockus monteiri), Spitzkoppe Rest Camp

Gegen 12:30 Uhr machten wir uns auf den Weg zu einer der Sehenswürdigkeiten der Spitzkoppe – dem Felsentor.

Monteirotoko (Monteiro's hornbill ; Tockus monteiri), Spitzkoppe Rest Camp

Entlang der nicht allzu stark befahrenen Schotterpiste folgten wir dem GPS-Track.

Spitzkoppe

Die beeindruckenden Felsformationen am Straßenrand boten uns leider kaum Schutz vor der Mittagssonne und so stapften wir abwärts weiter in Richtung Rock Arch. Was für ein Glück, dass nur selten Autos an uns vorbeifuhren. Dafür waren umso mehr Panzerheuschrecken auf der Schotterpiste zu entdecken.

Spitzkoppe

Spitzkoppe

Spitzkoppe

Wir ließen den Blick in die Ferne schweifen und waren beeindruckt von dieser traumhaften Landschaft.

Blick in die Ferne vom Spitzkoppe Rest Camp

Blick in die Ferne vom Spitzkoppe Rest Camp

Blick in die Ferne vom Spitzkoppe Rest Camp

Nach gut 1,5 Stunden hatten wir unser Ziel erreicht. Am Felsentor selbst kann man übrigens auch zelten. Wir hatten auch erst überlegt, den Standort noch zu wechseln aber die Schattenplätze waren schon alle belegt.

Auf dem Weg zum Rock Arch

Wir stiegen auf dem griffigen, quarzhaltigen Gestein aufwärts und blickten kurz darauf auf den beeindruckenden Felsbogen. Es waren nur drei weitere Touristen hier. Ungewöhnlich für eine der Hauptattraktionen Namibias.

Auf dem Weg zum Rock Arch

Felsbogen (Rock Arch) an der Spitzkoppe

So konnten wir in aller Ruhe die Gegend erkunden und Fotos im Felsentor schießen. 

Felsbogen (Rock Arch) an der Spitzkoppe

Felsbogen (Rock Arch) an der Spitzkoppe

Der Aufstieg direkt in das Loch hinein war allerdings gar nicht so leicht, wie es aussieht. Am einfachsten war es ganz links außen hochzugehen und dann dem schmalen Pfad nach rechts zu folgen. Die Direttissima war zu steil. 

Felsbogen (Rock Arch) an der Spitzkoppe

Hinter dem Felsbogen liefen wir auf dem festen Gestein noch etwas höher und genossen die Aussicht. Einfach atemberaubend wie toll es hier war und wir hatten die Gegend fast ganz für uns alleine. Nur hin und wieder kamen weitere Touristen, die aber alle nicht hinauf in den Felsbogen stiegen, sondern nur davor Fotos machten.

Felsbogen (Rock Arch) an der Spitzkoppe

Felsbogen (Rock Arch) an der Spitzkoppe

Felsbogen (Rock Arch) an der Spitzkoppe

Felsbogen (Rock Arch) an der Spitzkoppe

Das Rock Arch mit der Milchstraße in Szene zu setzen war mein Plan für eine schlaflose Nacht. Da leider der Vollmond direkt nach Sonnenuntergang aufging, waren Fotos mit der Milchstraße erst in den Morgenstunden vor Sonnenaufgang machbar.

Nach rund einer halben Stunde gingen wir durch das Felsentor zurück auf das weite Plateau und setzten uns ein wenig in die Sonne.

Felsbogen (Rock Arch) an der Spitzkoppe

Felsbogen (Rock Arch) an der Spitzkoppe

Wir beobachteten erneut Namibische Felsagame und begaben uns auf den Felsen noch etwas höher. Eigentlich wollten wir einen Geocache auf der gegenüberliegenden Seite finden aber wir fanden keinen passenden Übergang, um auf den Gipfel des Felsengebildes zu steigen.

Namibische Felsagame

Namibische Felsagame

So genossen wir einfach die Fernsicht und die Stille.

Aussicht vom Rock Arch an der Spitzkoppe

Aussicht vom Rock Arch an der Spitzkoppe

Aussicht vom Rock Arch an der Spitzkoppe

Gegen 13:30 Uhr machten wir uns auf den Rückweg zum Campingplatz. Wir hofften, dass die Monteirotokos auch noch da waren und wir die Vögel ein wenig beobachten konnten.

Spitzkoppe

Entlang der staubigen Piste trotteten wir auf demselben Weg zurück und blickten noch einmal auf die unglaubliche Landschaft.

Spitzkoppe Rest Camp

Spitzkoppe Rest Camp

Spitzkoppe Rest Camp

In einem dornigen Busch entdeckte ich ein Kaptäubchen (Namaqua dove; Oena capensis) und eine Palmtaube (laughing dove; Spilopelia senegalensis).

Kaptäubchen (Namaqua dove; Oena capensis) an der Spitzkoppe

Palmtaube (laughing dove; Spilopelia senegalensis)

Vorbeifahrende Autos wirbelten viel Staub auf, so dass wir uns immer etwas wegdrehen mussten, um nicht eingenebelt zu werden. Einen alternativen Weg gab es jedoch leider nicht. Die beeindruckende Naturkulisse entschädigte uns allerdings für den staubigen Rückmarsch und wir waren wieder einmal mehr geflasht vom Ausblick. 

Spitzkoppe Rest Camp

Spitzkoppe Rest Camp

Spitzkoppe Rest Camp

Spitzkoppe Rest Camp

Spitzkoppe Rest Camp

Nach einer guten Stunde kamen wir an unserem Stellplatz an. Während Marcel noch einmal mit dem Jeep zur Rezeption fuhr, um im angrenzenden Souvenirladen nach Magneten zu gucken, setzte ich mich auf einen Campingstuhl und wartete auf Vögel.

Spitzkoppe Rest Camp

Lange musste ich nicht warten. Die Tokos waren zwar leider nicht mehr da, dafür konnte ich einen Maskenbülbül (African red-eyed bulbul; Pycnonotus nigricans) im Baum beobachten.

Maskenbülbül (African red-eyed bulbul; Pycnonotus nigricans) an der Spitzkoppe

Im Baum über mir fanden sich immer mehr Fahlflügelstare (pale-winged starling; Onychognathus nabouroup) ein, die gerne etwas von meinen Chips abhaben wollten. Ich blieb standhaft und gönnte nur mir den ungesunden Snack. Die Vögel setzten sich direkt vor mir auf den Boden und auf die Stuhllehne und warteten geduldig, bis Krümel herunterfielen. Als sie jedoch merkten, dass es bei mir nichts zu holen gab, flogen sie wieder in den Baum.

Fahlflügelstare (pale-winged starling; Onychognathus nabouroup) an der Spitzkoppe

Fahlflügelstare (pale-winged starling; Onychognathus nabouroup) an der Spitzkoppe

Fahlflügelstare (pale-winged starling; Onychognathus nabouroup) an der Spitzkoppe

Nach einer halben Stunde kam Marcel zurück – leider ohne Magnet. Wir setzten uns gemeinsam noch etwas in die Sonne, lasen und kochten danach das Abendessen. Bevor es dunkel wurde, wollten wir alles wieder im Jeep verstaut haben.

Zum Sonnenuntergang begaben wir uns auf einen kleinen Abendspaziergang und staunten über das bunte Farbenspiel.

Sonnenuntergang Spitzkoppe Rest Camp

Sonnenuntergang Spitzkoppe Rest Camp

Sonnenuntergänge in Afrika sind immer etwas Besonderes und hier in Namibia sind sie durch die aufgewirbelten Staubpartikel auch sehr farbintensiv.

Sonnenuntergang Spitzkoppe Rest Camp

Sonnenuntergang Spitzkoppe Rest Camp

Sonnenuntergang Spitzkoppe Rest Camp

Bevor die Dunkelheit Einzug hielt, schlenderten wir gemütlich zurück zum Auto.

Sonnenuntergang Spitzkoppe Rest Camp

Sonnenuntergang Spitzkoppe Rest Camp

Gerne hätten wir noch etwas Zeit draußen verbracht aber ohne Sonne war es zu kalt. Wir zogen uns daher in das Dachzelt zurück, lasen noch ein wenig und versuchten zu schlafen. Ich hatte die Hoffnung, am frühen Morgen noch einmal die Milchstraße ohne störendes Mondlicht fotografieren zu können.

Da der Wind jedoch auffrischte war die Nacht alles andere als ruhig. Das Dachzelt wurde ordentlich durchgerüttelt. Wir hatten zwar versucht, die flatternden Seiten des Zeltes festzubinden aber der Wind war so stark, dass sich die Schnüre in der Nacht lösten. Nun war das Zelt dem Element Wind komplett ausgesetzt und das Flattern des Zeltes war so laut, dass an ein Schlafen nicht zu denken war. Erst am nächsten Morgen beruhigte sich der Wind.