Für unseren letzten Tag auf Mauritius hatten wir einen Bootsausflug entlang der Ostküste mit dem Anbieter „The Friendly Dodo“ gebucht. Insbesondere die Tourbeschreibung und die Aussicht auf eine Kleingruppentour (max. 6 Personen) hatten uns von dem Anbieter überzeugt. Auf der ca. 6-stündigen Tour waren die Stopps am Wrack der Dalblair, der Ile aux Fouquets auch Ile au Phare (Leuchtturminsel), dem Wasserfalls GRSE und der Ile aux Cerfs geplant. Außerdem sollten wir unterwegs die Möglichkeit zum Schnorcheln haben. Wir waren gespannt, wie voll es wohl auf der Ile aux Cerfs sein würde, denn die Insel wird auf Mauritius quasi von jedem Touranbieter angefahren.
Zunächst fuhren wir nach dem Frühstück vom Hotel zum Bootsanleger in Blue Bay, von wo aus die Tour startete. Einen Parkplatz zu finden war um 7 Uhr morgens zum Glück nicht schwer.
Wir liefen hinab zum Stand und fanden nach etwas Herumfragen unseren englischsprachigen Kapitän für den Tag. Einen offiziellen Stand oder ein Schild fanden wir nicht aber hier sind so viele Anbieter, die untereinander helfen, so dass man auf jeden Fall das richtige Boot finde.
Bevor es los ging spazierten wir noch etwas an dem traumhaften Blue Bay Beach entlang und warteten auf vier weitere Personen.
Das zweite Pärchen traf kurze Zeit später ein und nach weiterer Wartezeit sagte uns unser Skipper, dass wir heute nur zu viert wären. Perfekt, so hatten wir richtig viel Platz auf dem Motorboot.
Während es sich das andere Paar vorne gemütlich machte, nahmen wir hinten Platz. Den ganzen Tag in der Sonne sitzen, würde für den Abschluss unseres Urlaubs allerdings noch einmal eine Herausforderung werden.
Nach kurzer Vorstellung des Kapitäns und des Tourguides ging es los. Gemütlich schaukelten wir aus der Bucht auf dem türkisblauen Wasser hinaus aufs offene Meer. Diese Farbe einfach…
Mit Blick auf die Küstenlinie und guter Laune fuhren wir zum Wrack der Dalblair, das im Jahr 1902 aufgrund eines unvorhersehbaren Zyklons am Riff vor Pointe D’Esny aufgelaufen war. Von dem einst stattlichen Segelschiff sind nur noch ein paar Überreste zu sehen.
Danach ging es mit Vollgas zur Ile au Phare (Leuchtturminsel), auf der wir einen kurzen Aufenthalt von etwa 20 Stunden zur Besichtigung des ehemaligen Leuchtturms hatten.
Wir stiegen aus dem Boot und liefen hinauf zum Leuchtturm. Der Ausblick auf Mauritius war einfach grandios. Allein hierfür hatte sich dieser Stopp wirklich gelohnt.
Während Marcel die Drohne stiegen ließ, erkundete ich das Innere des ehemaligen Leuchtturms.
Ein Traum für jeden Lost-Place Liebhaber und es waren kaum Touristen auf der Insel.
Ich lief zu einem Aussichtspunkt, von dem ich den Leuchtturm und die Küste sehen konnte.
Danach stieg ich hinab zu Marcel und gemeinsam begaben wir uns zurück auf das Boot.
Wir steuerten unseren ersten Schnorchelspot mitten in der Blue Bay an. Auf dem Weg dorthin gab es kostenlose Getränke und etwas Obst.
Das azurblaue Wasser des Ozeans beeindruckte uns auch am letzten Tag auf Mauritius immer noch. Was für eine kitschige Farbe.
Wir zogen das Schnorchelequipment an und tauchten hinab in das ca. 26° warme Wasser. Ein Neoprenanzug ist fürs Schnorcheln hier definitiv nicht notwendig.
Das Riff war direkt unter uns und wir hielten Ausschau nach Fischen.
Leider hatte ich die Unterwasserkamera nicht dabei, daher gibts fototechnisch nur Screenshots von der GoPro. Das Riff ist allerdings auch hier schon sehr in Mitleidenschaft gezogen und viele Fische tummelten sich nicht.
Dafür entdeckten wir eine Schildkröte, die regungslos am Meeresboden verharrte. Jetzt ärgerte ich mich doch, die andere Kamera nicht dabei gehabt zu haben.
Nachdem wir ihr genug Aufmerksamkeit gespendet hatten, schnorchelten wir weiter und entdeckten immer wieder bunte Fische und Seegurken.
Eine halbe Stunde später begaben wir uns zurück aufs Boot und fuhren zum nächsten Halt – dem Grand River South East (GRSE)-Wasserfall.
Wir schipperten durch einen schmalen Kanal. Katamarane können den Fluss nicht befahren, da dieser – je näher man dem Wasserfall kommt – immer enger wird.
Die Ufer waren zugewachsen und wir kamen uns ein wenig wie im Dschungel vor.
Es gibt sogar Affen, die sich das Gelände zu eigen gemacht haben. Unser Skipper fuhr ganz nah ans Ufer, um uns einen Affen zu zeigen. Der hatte jedoch heute keine Lust auf einen Fototermin und machte sich aus dem Staub.
Wir reihten uns nun in die Warteschlange zum GRSE-Wasserfall ein, denn wir waren nicht das einzige Boot, das den Wasserfall aus nächster Nähe sehen wollte.
Am Ende des Meeresarms wartete nun der Wasserfall auf uns. Unser Skipper steuerte das Boot an den engen Steinwänden ganz nah an das in die Tiefe stürzende Wasser heran. Wir machten ein paar Fotos und überließen dem nächsten Boot den Spot. Hier war es schon sehr touristisch aber den Wasserfall sollte man sich nicht entgehen lassen. Nicht wegen des Wasserfalls an sich, sondern weil die Fahrt hier hin ein wenig abenteuerlich ist.
Bevor es weiter zur Île aux Cerfs ging, ankerten wir ein wenig abseits der Massen im Schatten und beobachteten das rege Treiben.
Mit lauter Musik und guter Laune fuhren wir zurück aufs offene Meer. Mittagessen ist bei der Tour nicht inkludiert aber kann separat dazugebucht werden. Wir vier entschieden uns fürs Essen und wurden daher zu einem kleinen Strandabschnitt an der südlichen Spitze der Île aux Cerfs gefahren.
Hier wartete bereits ein Tisch auf uns. Wir waren froh über den Schatten und ließen vor dem Essen noch etwas die DJI fliegen.
Viel los war auf diesem Teil der Insel zum Glück nicht. Das sollte sich nach dem Essen jedoch ändern…
Wir genossen die Aussicht und das wirklich leckere Essen. Nur mit dem Bezahlen war es nicht so leicht, denn das Kartenlesegerät funktionierte nicht und niemand hatte Bargeld dabei. Unser Skipper streckte das Geld daher erstmal vor und wir würden später in Pointe d’Esny zum Geld abheben zur Bank fahren, um ihm das Geld zu erstatten.
Nachdem Essen ging es zurück aufs Boot und wir setzten zum touristischen Hotspot Île aux Cerfs rüber.
Wie voll es nun werden würde, konnten wir bereits vom Boot aus erahnen. Etliche Katamarane und andere Motorboote ankerten vor der Insel bzw. am künstlich angelegten Sandpier. Zahlreiche Touristen schlenderten am Strand entlang.
Da weder wir noch das andere Paar wirklich viel Lust auf geballten Massentourismus hatten, vereinbarten wir mit unserem Kapitän, nur eine halbe Stunde über die Insel zu spazieren und danach zurück nach Blue Bay zu fahren.
Zuerst einmal freute ich mich jetzt auf eine Toilette, denn die gab es auf keinen unserer Halte außer der Île aux Cerfs. Wer also dringend muss, dem bleibt unterwegs nur der Sprung ins Meer.
Marcel und ich liefen durch einen kleinen schattigen Wald zur gegenüberliegenden Seite und spazierten etwas am Strand entlang.
Schattenplätze waren kaum zu finden und es war im Vergleich zu den Stränden auf der Hauptinsel von Mauritius wirklich voll hier (allerdings auch nicht so voll, wie auf Mallorca oder an der deutschen Nordseeküste).
Wir machten ein paar Fotos und gingen langsam zurück zum Boot.
Auch die anderen beiden waren schon dort und nach der kleinen Stippvisite verließen wir die Île aux Cerfs. Ob der Ausflug hierhin lohnenswert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber wir fanden andere Strände und Inseln schöner. Sofern man einen Platz abseits der Massen findet, ist die Insel bestimmt einen Besuch wert.
Vorbei an der Île aux Aigrettes, die nur im Rahmen einer offiziellen Tour betreten werden darf, konnten wir noch ein letztes Mal im seichten Wasser baden gehen. Allerdings ohne Schnorchelmöglichkeit. Schade, wir hätten uns gefreut, noch einen weiteren Spot anzufahren.
Gegen 16 Uhr erreichten wir den Hafen am Blue Bay Strand. Der Tagesausflug entlang der Ostküste war wirklich sehr abwechslungsreich und hatte uns sehr gut gefallen. Die Tour mit dem Anbieter „The Friendly Dodo“ können wir jedem empfehlen. Kleine Gruppen und ein tolles Ausflugsprogramm.
Wir fuhren nun mit unserem Skipper zu einer Bank, um ihm das Geld für das Mittagessen zu geben. Das dauerte länger als gedacht, denn der erste Geldautomat in Pointe d’Esny war kaputt und wir mussten daher ins 10 Minuten entfernte Mahébourg fahren.
Dann ging es wieder zurück nach Blue Bay, um unseren Kapitän dort rauszulassen.
Bevor wir den Mietwagen zurück zum Flughafen brachten, freuten wir uns erstmal auf eine frische Dusche Auch die Dorfwebervögel waren im Vergleich zu gestern schon richtig weit mit ihrem Nestbau gekommen.
Das Hotel lag nur ca. 10 Minuten vom Flughafen. Die Rückgabestelle zu finden war allerdings eine echte Herausforderung. Wir fuhren bestimmt drei Mal im Kreis weil wir einfach nicht wussten, wie wir auf den Parkplatz des Mietwagenverleihers kommen sollten. Der ganze Flughafen besteht aus Einbahnstraßen und die Beschilderung „Rental Cars“ half uns auch nicht weiter.
Zudem war wohl gerade eine große Maschine gelandet und wir fanden nirgends einen Parkplatz. Genervt stellten wir das Auto irgendwann in der Nähe des Verleihers ab. Ich wartete am Wagen und Marcel holte einen Mitarbeiter. Unser Parkbereich war zum Glück unproblematisch und nach kurzem Drüber gucken des Mitarbeiters konnten wir zur Shuttlebusstation des Holiday Inn gehen.
Der Shuttle fuhr jede halbe Stunde und gegen 19:00 Uhr waren wir wieder zurück im Hotel. Nun hieß es noch „Sachen packen“. Bye bye Mauritius. Es war wirklich schön hier. Uns hat vor allem die Abwechslung mit Strand, Wandern und Natur gefallen, die wir anfangs so nicht erwartet hätten. Für den Winter ein lohnenswertes Ziel.