Für Heiligabend hatten wir uns ein ganz besonderes Geschenk gemacht und bei dem Anbieter lagoonflight einen Duo-Flug mit einem Wasserflugzeug gebucht. Eigentlich wollten wir den Flug durchführen als wir in unserem Apartment an der Südwestküste übernachtet hatten aber an dem ausgwählten Tag war leider kein Flug mehr frei.
So sollte es heute zu einem 15-minütigen Rundflug gehen. Highlight ist der einmalige Unterwasser-Wasserfall, den es in dieser Form nur vor der Südwestküste von Mauritius gibt.
Da in das Wasserflugzeug nur eine Person plus Pilot passen, hatten wir uns für die Duo-Variante entschieden. Das Besondere daran ist, das dann zwei Wasserflugzeuge parallel fliegen und man zwischendurch den anderen beim Fliegen sehen kann.
Doch zuerst mussten wir von der Ostküste zur Südküste. Rund 1,5 Stunden Fahrt lagen vom Radisson Blu Poste Lafayette vor uns. Da wir uns für die nächsten zwei Nächte im Holiday Inn am Flughafen von Mauritius einquartiert hatten, nahmen wir den halbstündigen Umweg zu dem Hotel in Kauf, um nicht mit unserem gesamten Gepäck über die Insel fahren zu müssen.
Wir checkten daher nach dem Frühstück aus und hofften, dass die nächsten Nächte ein wenig ruhiger werden würden. Die letzte Nacht mit den sehr lauten Zimmernachbarn hatte uns doch ganz schön geplättet und wir waren ganz froh, dass wir das Radisson Blu nach vier Tagen verließen. So ein All-Inclusive-Resort ist einfach nicht ganz unser Stil. AirBnb´s, Guesthouses oder kleine Hotels liegen uns mehr.
Gegen 10 Uhr brachen wir auf und erreichten um 11:30 Uhr das Holiday Inn am Flughafen. Einchecken konnten wir noch nicht aber zumindest das Gepäck im Hotel lassen.
Eine weitere Stunde Fahrt lag nun vor uns. Zum Glück waren die Straßen nicht sehr voll und wir mussten auch nur einmal eine größere Ortschaft mit mehr Verkehr durchqueren.
Da unser Sightseeingflug erst um 13:30 Uhr startete, verbrachten wir noch eine halbe Stunde am öffentlichen Strand von Bel Ombre, wo wir uns ein wenig von der kurzen Nacht und der langen Fahrt in den Süden erholten.
Um 13:15 Uhr erreichten wir dann den Parkplatz am La Prairie Strand, wo wir am Stand von lagoonflight eincheckten. Nachdem wir eine Verzichtserklärung ausgefüllt (Reisepass nicht vergessen) und den offenen Betrag von 328 Euro bezahlt hatten, warteten wir auf den Abflug am Strand.
Die Aussicht war herrlich und wir konnten uns kaum satt sehen, von dem azurblauen Meer.
Der Strand fiel sanft ab ins Meer und lud zum Baden ein.
Wir warteten im Schatten auf die Ankunft der beiden Wasserflugzeuge und bekamen währenddessen die Rettungswesten angelegt und eine kleine Einweisung.
Dann war es so weit. Die Wasserflugzeuge setzten zur Landung an und nachdem die beiden anderen Passagiere aus den Maschinen ausgestiegen waren, konnten wir uns zum Einstieg begeben.
Wir wateten ein paar Meter durch das angenehm warme Wasser und bestiegen die Flugzeuge.
Mein Pilot Nick, gab mir eine kurze Einweisung und wies darauf hin, dass ich beim Fotografieren aus dem kleinen Fenster aufpassen sollte, da der Windstoß sehr heftig wäre und ein Passagier heute Morgen sein Handy dabei verloren hatte.
Dann hieß es Anschnallen und Abheben. Der Blick hinab war einmalig und beeindruckend zu gleich. Das türkisfarbene Meer und das Riff von oben zu sehen war unbeschreiblich.
Wir näherten uns dem Unterwasser-Wasserfall, der kein richtiger Wasserfall, sondern eine optische Täuschung ist. Durch starke Strömungen wird Sand von der Küste der Insel weggespült und ins tieferliegende Meer geleitet. Was also aussieht als würde Wasser unterirdisch ins Meer stürzen ist in Wahrheit Sand! Eine perfekte Illusion, die man allerdings nur aus der Luft erkennen kann.
Für uns war der Unterwasser-Wasserfall allerdings auch aus der Luft recht schwer zu erkennen. Beeindruckend war es dennoch, die Südwestküste mit dem markanten Le Morne Brabant aus der Luft zu sehen. Den Unterwasser-Wasserfall kann man übrigens vom Gipfelkreuz des Le Morne nur erahnen.
Wir überflogen den Wasserfall zweimal und konnten dabei auch immer wieder einen Blick auf das andere Flugzeug werfen, dass sich vor der Naturkulisse gekonnt in Szene setzte. Ein absolut einmaliges Erlebnis, dass wir nur jedem empfehlen können.
Nach 15 Minuten war der Spaß vorbei und wir flogen zurück zum Strand von La Prairie. Während Marcels Flieger landen konnte, musste mein Pilot den Landeanflug abbrechen und noch einmal durchstarten. So gab es für mich noch eine extra Runde. Allerdings war ich hin und hergerissen, ob mir das aufgrund meiner Flugangst gefiel oder mir eher zu denken gab 🙃.
Vollkommen geflasht trafen wir uns am Strand und setzten uns noch ein wenig in den Schatten, um den Start des Wasserflugzeugs mit dem nächsten Passagier zu beobachten. Wer auf Mauritius Urlaub macht, sollte sich einen Rundflug über den Unterwasser-Wasserfall auf keinen Fall entgehen lassen. Am besten jedoch im Voraus buchen. Die Rundflüge sind sehr gefragt und häufig ein paar Tage im Voraus schon ausgebucht.
Vom Prairie Strand fuhren wir zur Le Morne Halbinsel, um dem gleichnamigen Strandabschnitt auch noch einmal einen Besuch abzustatten. Hier wollten wir noch einmal die Drohne fliegen lassen.
Wir mussten hier allerdings ein wenig auf den Flugverkehr des Wasserflugzeugs achten. Beim Buchen des 25-minütigen Rundflugs fliegt man auch ein kurzes Stück an der Westküste entlang. Da wir jedoch die 100-Meter-Grenze mit der DJI nicht überschritten, kamen wir dem Flugzeug nicht in die Quere.
Das Überfliegen des Unterwasser-Wasserfalls mit der Drohne ist jedoch nur frühmorgens oder spätnachmittags möglich, wenn die Rundflüge noch nicht gestartet oder beendet sind.
Gerne wären wir noch ein wenig am Strand spazieren gegangen aber es war heute einfach zu heiß. Zudem waren wir so übermüdet, dass wir nur noch zurück ins Hotel wollten.
Wir fuhren daher noch kurz zum Supermarkt, um etwas Brot einzukaufen und peilten danach das Holiday Inn am Flughafen an.
Das Navi schickte uns über die Berge des Black River Nationalparks und vorbei am Grand Bassin wieder an die Ostküste, wo wir gegen 16 Uhr eincheckten und uns auf Zimmer begaben.
Während Marcel erstmal ein Nickerchen machte, beobachtete ich die zahlreichen Dorfwebervögel, die sich im Baum gegenüber eifrig an ihren Nestbau machten. Schon beeindruckend, was diese kleinen Vögel in so kurzer Zeit zusammenbauen. Ein filigranes Meisterwerk.
Für den Abend hatte Marcel im Restaurant Les Copains d’Abord in Mahebourg einen Tisch reserviert.
Bei einem leckeren Essen mit ausgezeichnetem Fisch und Hummer ließen wir den ereignisreichen Tag ausklingen.
Ein kurzer Schauer verschlug uns ins Innere des Restaurants, wo wir uns noch einen genüsslichen Nachtisch gönnten und vom Koch des Hauses einen wohlschmeckenden mauritischen Rum serviert bekamen.
Satt und glücklich fuhren wir gegen 21 Uhr zurück ins Hotel, wo wir müde ins Bett fielen.
Der Flug mit dem Wasserflugzeug war definitiv eines der Highlights auf Mauritius.
