Getreu dem Motto: „Erst die Arbeit und dann das Vergnügen“ hatte ich in den letzten drei Tagen einer internen Schulung im Portblue Club Pollentia Resort & Spa auf Mallorca beigewohnt. Die nächsten Tage wollten Marcel und ich nun gemeinsam Mallorca erkunden. Auf unserem Erkundungsplan stand die Erkundung entlang der Steilküste in Porto Cristo zur Cala Romantica und Cala Varques, eine mittelschwere Wanderung auf den Puig Creu und dem Talaia Freda, zum einsamen Strand Cala Celada und S´Arenalet des Verger und ins Gebirge Serra de Tramuntana.
Nach der Schulung hatte ich noch einen halben Tag zum Entspannen im Hotel. Ich legte mich ein wenig an den Pool, spazierte zum nahegelegenen Reserva natural de s´Albufereta und zum Strand auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Letztes Jahr hatte es mir hier im Hotel allerdings besser gefallen. Der Service und auch die Qualität des Essens hatten stark nachgelassen. Schade.
Nach Einbruch der Dunkelheit schlug ich die Zeit bis zu Marcels Ankunft um 23 Uhr tot und zeitnah gingen wir schlafen.
Das Wetter war am nächsten Morgen zwar noch etwas durchwachsen und starke Windböen vermischt mit Regenschauern beherrschten den Vormittag, doch am Nachmittag sollte sich die Sonne blicken lassen.
So schliefen wir aus und begaben uns gegen 10:00 Uhr zum Frühstück. Im Hotel Portblue Club Pollentia Resort & Spa war es brechend voll und dementsprechend auch am Buffet. An der Kaffeemaschine herrschte eine Dauerschlange, so dass Marcel wohl oder übel auf den Koffeinkick am Morgen verzichtete und sich einen Saft nahm.
Wir bekamen zum Glück noch draußen an der frischen Luft einen Tisch und konnten somit dem Gewusel im Restaurant entfliehen. Gut, dass wir heute abreisten. Wir sind eh schon nicht so die Liebhaber von gr0ßen Hotels aber wenn es dann auch noch voll ist, verlieren wir schon die Lust, überhaupt Nahrung zu uns zu nehmen.
Nach einer halben Stunde waren wir daher fertig mit dem Frühstück und spazierten noch etwas durch die weitläufige Anlage des Hotels.
Auch die Enten saßen wieder am und im Pool und genossen die touristenfreie Zone, denn bei Wind und Regen hielt sich heute niemand im Wasser auf.
Vom Aussichtspunkt auf den Nationalpark hielten wir nach dem Eisvogel Ausschau, den ich in den letzten Tagen immer wieder bei meiner abendlichen Stippvisite gesichtet hatte. Heute hörten wir ihn zwar, sahen aber nichts. Schade.
Die Sonne kämpfte sich durch die Wolken und wir beschlossen so langsam aufzubrechen.
Nachdem der Koffer gepackt und im Auto verstaut war, checkten wir aus und fuhren zu unserer Unterkunft „Apartamentos Vista Alegre Mallorca“ in der Nähe der Cala Mendia in Porto Cristo. Von dort sollte es zu Fuß entlang der Steilküste zur Cala Romantica und dem Felsentor Puente Natural gehen. Insgesamt lagen 11 Kilometer und ca. 200 Höhenmeter vor uns. Perfekt zum Eingewöhnen.
Unterwegs kauften wir noch ein paar Lebensmittel für die nächsten beiden Tage ein. In unserem Apartment hatten wir eine Küche, die wir zum Essen kochen nutzen wollten. Das All-Inclusive der letzten Tage reichte mir nun auch.
Nachdem alles verstaut und der Rucksack gepackt war, brachen wir gegen 13:00 Uhr auf. So hatten wir den gesamten Nachmittag Zeit für die Wandertour.
Den GPS-Track hatte ich mir vorab aus dem Internet bei wikiloc heruntergeladen (www.wikiloc.com => externer Link führt zur Seite von wikiloc.com. Um den GPS-Track herunterladen zu können, ist eine Registrierung erforderlich!). Es handelt sich hier um keinen ausgeschilderten Wanderweg, daher waren wir auf die Wegführung gespannt. Vorab sei gesagt, wer sich an dieser Wanderung orientieren möchte, muss den oberen Bogen zu den Höhlen ausfallen lassen. Der Weg ist mittlerweile privat und war bei unserer Wanderung abgesperrt und als privater Jagdbereich ausgeschildert! Man folgt daher am besten dem Weg am Strand entlang und wandert auf selben Weg wieder zurück.
Startpunkt der Wanderung war direkt an unserem Apartment. Da wir nicht wussten, dass ein Teil der Wanderstrecke Privatgebiet war, folgten wir der Asphaltstraße „Passeig D´Alfrons Xii bis zu einem Kreisverkehr.
Hier wanderten wir nach links für ca. 100 Meter entlang der „Passeig Frederico Garcia Lorca“ aufwärts und hielten uns an einer Gabelung geradeaus auf der „Passeig de Cala Mendia“.
Nach etwa 500 Metern zweigte ein kleiner Fußgängerweg nach links ab, dem wir über Treppen hinab zur „Carrer de Les Petunies“ folgten.
Anstatt der Straße geradeaus zum Hotel FlipFlop, sollte man hier besser der „Passeig de S´Estany d´en mas“ nach links zur Cala Romantica folgen.
Da wir dies nicht wussten, liefen wir über die ruhige Asphaltstraße direkt zum Hotel und spazierten etwas planlos über das Gelände. Das GPS-Gerät hatte keinen Wegverlauf vom Hotel eingezeichnet, weshalb die Orientierung schwerfiel.
Nachdem wir zuerst hinauf zu den unterschiedlichen Zimmern gelaufen waren, stellten wir fest, dass wir hier falsch waren und liefen wieder zurück. Wir entdeckten eine Straße, die zu besagten Jagdgebiet führte und folgten dieser nicht. Stattdessen orientierten wir uns auf dem Hotelgelände in Richtung Strand und erreichten diesen nach etwas Herum-Irrerei auf dem Hotelgelände doch noch irgendwann.
Ab hier waren wir auch auf dem GPS-Track unterwegs und konnten den weiteren Wegverlauf erkennen.
Bevor wir die Felsen über einen steilen, unscheinbaren Trampelpfad hinauf kraxelten, schauten wir uns kurz am Strand um.
Die idyllisch gelegene Cala Romantica war leerer als erwartet. Ein paar Wagemutige hatten sich in die Wellen geschmissen und genossen die Abkühlung.
Für uns ging es schweißtreibend erst über die Felsen und danach auf dem ausgewaschenen Pfad aufwärts. Zur Orientierung half uns hier abermals der GPS-Track. Der beste Aufstieg befand sich an einem dicken Baum, an dem auch ein Trampelpfad zu erkennen war.
Durch den schattigen Wald folgten wir einem der hier verlaufenden Trampelpfade und konnten immer wieder einen herrlichen Blick auf die türkisfarbene Badebucht werfen. Traumhaft.
Schnell gelangten wir auf ein Hochplateau und waren im folgenden Wegverlauf der Sonne ausgesetzt. Unbedingt Sonnencreme und eine Kopfbedeckung einpacken.
Der steinige Pfad führte uns zu einem fantastischen Aussichtspunkt, an dem wir einen letzten Blick auf die Cala Romantica warfen und ihr danach den Rücken kehrten.
Immer an der Steilküste entlang, folgten wir dem schönen Naturpfad. Das scharfkantige Gestein und das widerspenstige Gestrüpp bremsten allerdings unser Wandertempo erheblich. Feste Schuhe sind ein Muss. Wir hatten keine Wanderschuhe dabei, sondern nur unsere normalen Sneakers und bereuten dies bereits auf den ersten Metern.
Trotz der Einfachheit der Wanderung mussten wir ständig aufpassen nicht über die spitzen Steine zu stolpern und uns zu verletzen. Verlaufen kann man sich nicht, wenn man einem der Wege direkt entlang der Steilküste folgt.
Es lohnte sich gleich doppelt, dem Weg entlang der Küstenlinie zu folgen, denn so konnten wir immer traumhafte Blick auf die steil abfallende Küste und das Meer erhaschen.
Nach einem Kilometer des Geradeaus-Wanderns blickten wir auf die beeindruckenden Höhlen Cova de Cala Falco.
Danach folgten wir dem Pfad weiter und gelangten über einen steilen Abstieg zur herrlich einsamen Bucht Cala Falco.
Zum Baden war das Meer heute allerdings zu aufgewühlt und der kleine Sandstrand kaum erkennbar.
Wir kraxelten daher nach einen kurzen Stopp die Felsen hinauf und befanden uns ein paar Minuten später wieder auf dem Hochplateau.
Von der gegenüberliegenden Seite war auch hier ein großes Felsenloch oder eine Höhle zu erkennen.
Der steinige Pfad führte uns durch die karge Vegetation an der Küstenlinie und mit Blick auf die Cala Varques – dem Endziel – weiter zu einem der Highlights der Wanderung – dem Pont natural d’Es Caló Blanc.
Das Felsentor liegt eingebettet in einer wunderschönen Landschaft mit Ausblick auf die türkisfarbene Badebucht.
Ich ließ es mir natürlich nicht nehmen, für ein Foto direkt auf die steinerne Naturbrücke zu gehen. Ein tolles Erlebnis.
Wir waren natürlich nicht alleine unterwegs und nach dem kurzen Stopp, folgten wir dem Weg weiter. Ich hätte nicht erwartet, dass wir auf solch einer Tour auf doch verhältnismäßig viele Touristen treffen. Aber Mallorca ist natürlich sehr beliebt und auch das Wandern erfreut sich immer größerer Beliebtheit.
Steil abwärts gelangten wir zur Caló Blanc. Abermals eine traumhafte Badebucht. Die Felswände sind bei Kletterern und Boulderern sehr beliebt ist, denn man kann direkt oberhalb des Wassers seine Kletterkünste vor neugierigem Publikum zeigen.
Auch wir setzten uns ein paar Minuten hin und beobachteten die Wagemutigen, die sich entlang der Felsen hangelten. Da juckten direkt die Finger und man möchte am liebsten selbst Einsteigen.
Nachdem wir genug gerastet und zugeschaut hatten, liefen wir über die scharfkantigen Felsen hinauf zum Wanderweg und folgten diesem abwärts zur Cala Varques.
Nach etwa 2,5 Stunden inkl. zahlreicher Pausen hatten wir die wunderschöne Badebucht, mit feinem Sandstrand erreicht.
Schwimmen wollten wir heute nicht und so setzten wir uns abermals auf einen Felsen und blickten auf das Meer und die Naturkulisse, die uns umgab. Ein wirklich schönes, wenn auch nicht mehr unbekanntes Fleckchen. Allerdings kein Vergleich zu den überfüllten Badebuchten an den Hauptstränden Mallorcas. Es gibt hier jedoch keine Einkehrmöglichkeiten oder Toiletten, sondern einfach nur die pure Natur. Wer Ruhe abseits der Touristenhochburgen sucht, sollte den langen Weg auf sich nehmen.
Nach einer halben Stunde Pause verließen wir die Cala Varques und liefen aufwärts in Richtung Felsentor.
Anstatt dem Pfad zum Pont natural d’Es Caló Blanc zu folgen, wanderten wir jedoch geradeaus, der uns auf direktem Weg zurück zur Cala Falco brachte. Der Weg selbst war sehr viel besser zu laufen, da es hier kaum noch die scharfkantigen Steine gab, die wir entlang der Steilküste überwinden mussten.
Wir kamen daher zügig voran und hatten nach 20 Minuten die Cala Falco erreicht.
Abwärts stiegen wir über die Steine und folgten dem Weg auf der gegenüberliegenden Seite wieder steil aufwärts.
Wir nahmen einen zur Steilküste parallel verlaufenden Weg, der auch kaum Gestein aufwies und hatten nach weiteren 15 Minuten das Hochplateau oberhalb der Cala Romantica erreicht.
Steil abwärts folgten wir dem ausgewaschenen Pfad hinab zur Badebucht, an der nun viel mehr los war als am Mittag.
Durch den Sand wanderten wir auf die andere Seite und nahmen den Weg nach rechts entlang einer angelegten Felsenmauer aufwärts. Auch hier würden wir empfehlen, lieber nach links zu wandern, denn der am Ende für ein paar Meter folgende Pfad war kaum noch als solcher erkennbar und wir vermutlich nicht mehr begangen.
Im Auf und Ab brachte uns der steinige Weg hinauf zu einem Aussichtspunkt.
Ab hier ging es direkt hinter dem blau punta reina resort auf einem nicht mehr erkennbaren Pfad durch das dichte Gestrüpp. Wir hätten besser umkehren sollen aber man hofft ja immer, dass der Weg vielleicht doch noch besser wird.
Daher schlugen wir uns durch dichte Unterholz und hofften, dass wir nicht irgendwann auf dem Hotelgelände landeten.
Entlang einer Steinmauer verlief ein erkennbarer Pfad, der uns allerdings wieder ins Gebüsch brachte und wir am Ende auf der Wiese des Hotels standen.
Direkt dahinter befand sich der eigentliche, gut ausgebaute Fußweg zur Cala Mendia, dem wir nun folgten.
Der Blick auf die Badebucht Cala Mendia und die dahinterliegende Cala Anguila war abermals ein Traum.
Über den asphaltierten Weg gelangten wir schnellen Schrittes hinab zum Strand, wo Hochbetrieb herrschte.
Eigentlich hatten wir zum Abschluss der Wanderung ebenfalls ein Bad im Meer eingeplant aber das war uns jetzt hier viel zu voll.
Wir ließen daher von der Idee ab und stiefelten über Treppen hinauf zur Promenade und zurück zu unserer Unterkunft, die wir gegen 17:30 Uhr erreichten.
Für den Besuch des Hotelpools war es jetzt leider schon zu kühl. Gegen 18 Uhr ging bereits die Sonne unter. Wir entspannten daher nur kurz auf unserer Terrasse und begaben uns danach ins Zimmer, um das Abendessen zuzubereiten.
Ein herrlicher erster Tag fand bei einem Glas Wein und einem guten Essen einen gemütlichen Ausklang.