Madagaskar: Ausflug in den Lokobe Park

Für heute hatten wir einen Ausflug in das Lokobe Nature Special Reserve gebucht. Da die Sprachbarriere in unserem Hotel zu groß war, sind wir ins Vanila Spa Hotel gegangen und haben dort beim Veranstalter Nosy Be Original die Tour gebucht.

Um 07:00 Uhr standen wir auf und hörten auf einmal, dass es regnete. Wir sahen aus dem Fenster und ja, es goss wie aus Eimern. Da der Himmel nicht komplett bedeckt war, hofften wir, dass es gleich wieder aufhören würde. Für unsere gebuchte Tour wäre es nämlich sehr schade gewesen, wenn diese quasi ins Wasser gefallen wäre.

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Aber der Regenschauer hielt zum Glück nicht lange und bereits im Trockenen konnten wir uns um 08:00 Uhr zum typisch italienischen Frühstück begeben. Mit einer Auswahl an Croissants, Keksen und Früchten viel die Wahl nicht schwer. Außerdem gab es Saft, Milch und Kaffee.

Um 08:30 Uhr wurden wir von unserem Guide abgeholt.

Er konnte gut Englisch und sogar Deutsch. Er erzählte uns, dass er das seit Jahren lernt.

Bis zum Lokobe Nature Special Reserve waren es knapp 40 Minuten Fahrt. Unterwegs erzählte unser Guide etwas über die hiesige Flora, wie Ylang Ylang Bäume aussehen, was Zebus sind und zeigte uns ein paar Vögel.

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In dem malegassischen Dorf Ambatozavavy angekommen, stiegen wir vom Auto auf die Piroge um. Natürlich nicht, ohne die übliche afrikanische Wartezeit von einer halben Stunde totzuschlagen. Langsam langsam ist die Devise. Daran muss man sich als gestresster Deutscher erstmal gewöhnen.

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Wir sahen uns in dem Dorf um, kauften etwas zu trinken und beobachteten das Treiben. Was uns gleich positiv im Gedanken blieb, war die Tatsache, dass keine Verkäufer auf einen zurannten oder Kinder bettelten. Alle gingen ihrem gewohnten Tagesablauf nach. Natürlich fiel man als Weißer auf aber das nahmen die Menschen einfach so hin. Da haben wir in Afrika schon andere Verhaltensweisen kennengelernt.

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Nach einer knappen halben Stunde, kam unser Guide und brachte uns zur Piroge. Hier wartete bereits der Inhaber des Einbaums. Damit es schneller vorangeht, ist Mithilfe beim Paddeln angesagt. Wenn man allerdings nicht im selben Rhythmus paddelt, kommt man eher langsamer voran.

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Wir wurden von einer anderen Gruppe überholt und hofften, dass der Weg nicht mehr so lang sein würde. Aber das Ufer war noch weit entfernt.

Die Arme schmerzten und zwischendurch mussten wir immer mal wieder eine Pause einlegen. Ein Paddel mit zwei Blättern auf jeder Seite hätte die Anstrengung etwas vereinfacht.

Auch unser Guide machte häufiger Pause und irgendwie kamen wir einfach nicht voran.

Wir fotografierten die Landschaft und die Seemöwen, die auf Steinen saßen und waren begeistert von dem Ausblick.

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Nach fast einer Stunde erreichten wir endlich das Ufer, von dem unsere Tour in die Tier- und Pflanzenwelt startete. Lokobe ist der letzte Primärwald auf Nosy Be. Allerdings ist durch die Brandrodung und durch den Tourismus nicht mehr viel übrig von dem Wald. Immerhin wird der verbliebene Regenwald seit 1923 geschützt.

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Da kein anderer Tourist die Tour gebucht hatte, waren wir nur zu dritt. Zudem war unser Guide wirklich super. Er sprach nicht nur sehr gut Englisch, sondern erklärte uns auch, dass er im Wald nicht laut sprechen würde, um mehr Tiere zu sehen. Das gefiel uns.

Wir wanderten durch das Dorf und befanden uns schnell am Eingang zum Lokobe Park.

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Das erste Tier ließ auch nicht lange auf sich warten. Ein nachtaktiver Hawk-Wieselmaki, der sich in ein Baumloch gequetscht hatte. Sie kommen nur auf Nosy Be vor.

Kreuz und quer führte uns unser Guide durch den Wald.

Mit vollem Elan zeigte er uns den Mantella ebenaui, einen bunten ungiftigen Frosch, der ebenfalls endemisch auf Madagaskar ist. Damit er nicht weghüpfte, hielt er ihn kurz fest und entließ den Frosch dann wieder in die Freiheit.

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Marcel entdeckte nur ein paar Meter weiter eine Schlange im Unterholz. Auf Madagaskar gibt es allerdings keine giftigen Arten. So kann sich die Angst in Grenzen halten.

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Wir folgten weiter den verschlungenen Wegen durch den Wald und entdeckten einen perfekt getarnten Blattschwanzgecko. So ein Tier hatte ich noch nie gesehen. Es dauerte ewig, bis wir überhaupt was sahen. Der Gecko sah haargenau aus wie der Baumstamm, an den er sich klammerte. Fantastisch was die Natur da hinbekommen hat.

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Wir bekamen verschiedene Geckos, wie den quietschgrünen Taggecko und ein Erdchamäleon zu Gesicht. Wir hatten riesen Spaß, können aber auch sagen, dass wir wahrscheinlich keines dieser Tiere alleine entdeckt hätten. Im Lokobe kann man sich zwar eigentlich ohne Guide fortbewegen aber empfehlen können wir das nicht. Also unbedingt einen Guide anheuern.

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Im Unterholz entdeckte unser Guide Mohrenmakis. Ein Weibchen und zwei Männchen. Das Fell der Männchen ist übrigens schwarz und das der Weibchen braun-weißlich. Unsere ersten Lemuren, die Freude war groß.

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Mohrenmakis zählen zu den kleineren Vertretern der Gewöhnlichen Makis. Wir beobachteten, wie sie in den Bäumen herumsprangen und zogen von dannen, als die Makis sich weiter in den Wald zurückzogen. Einfach cool.

Wir sahen weitere Hawk-Wieselmakis und das kleinste Chamäleon (Brookesia minima) der Welt.

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Nach knapp 2,5 Stunden endete unsere Tour durch den Lokobe Park.

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An einem Picknickplatz mit Blick aufs Meer bekamen wir unseren Lunch serviert.  Reis, frischen Fisch und Krautsalat. Der Fisch war ausgezeichnet. Zwar ordentlich in Knoblauch eingelegt aber sehr lecker. Dafür waren im Salat ordentlich Zwiebeln drin. Und ich hasse Zwiebeln doch einfach nur….

Wir machten Fotos von der Umgebung und genossen den Tag.

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Marcel schaute sich im Dorf um und brachte ein Souvenir mit. Lemuren aus Holz. Sahen sehr lustig aus.

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By the way: Ist zwar etwas off-topic aber ich muss sagen, dass ich immer wieder begeistert von den Wrightsocks bin. Die Socken sind wahnsinnig bequem. Kein Jucken oder Rutschen und zu eng sitzen sie auch nicht. Man kann sie nicht nur zum Wandern, sondern auch für einen ganz normalen Tagesausflug anziehen. Besten Dank daher nochmal an Wrightsocks für den Nachschub. Wir haben uns sehr gefreut. Und die Farbe passt sich doch perfekt der Umgebung an 😛.

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Nun hieß es wieder mura mura – Langsam, langsam. Ungeduld ist auf Madagaskar übrigens unhöflich.

Bis wir zurückfuhren verging eine weitere Stunde, die wir mit Rumsitzen und aufs Meer gucken verbrachten.

Da wir mit der Piroge nun auch wieder zurück zum Ausgangspunkt fahren mussten, bereiteten wir uns schon mal mental auf die anstrengende Tour in der sengenden Mittagshitze vor.

Aber unser Guide hatte ein Ass im Ärmel. Zwei Touristen aus Spanien, die am Nebentisch saßen, waren mit einem Motorboot angereist und so wurde die Piroge kurzerhand mit einem Seil an das Motorboot gebunden und wir konnten uns das Paddeln sparen. Geniale Idee. Allein dafür hatte er sich ein extra Trinkgeld verdient.

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Da jetzt Hochwasser war, war auch der Weg viel weiter und wir waren sehr froh, die Strecke nicht händisch zurücklegen zu müssen.

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Wir überholten die anderen Pirogen, die uns neidisch hinterhersahen. Ja kann ich verstehen 😀.

So konnten wir in Ruhe die Aussicht genießen und befanden uns eine halbe Stunde später wieder am Ausgangspunkt.

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Nach einem kurzen Plausch mit den Spaniern, packten auch wir unsere Sachen und fuhren zurück zu unserer Unterkunft.

Den restlichen Tag ließen wir im Hotel ausklingen, spazierten am Strand entlang und gingen im Pool baden.

Da es um 18:30 Uhr schon stockdunkel war, begaben wir uns auch zeitig ins Bett. Beim Lunch hatten wir heute Mittag ordentlich zugelangt und verzichteten nun aufs Abendessen.

Geschafft und mit vielen gewonnen Eindrücken fielen wir in einen tiefen Schlaf.


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