Kirgistan: Im Skazka Canyon und Weiterreise zum Song-Kul

Nach einer etwas unruhigen Nacht im Guesthouse in Tamga begaben wir uns am nächsten Morgen bereits um 07:00 Uhr zum Frühstück. Danach ging es direkt los zu unserem ersten Highlight des Tages – dem Fairytale Canyon (bzw. Skazka Canyon)

Von Tamga aus lagen ca. 45 min Autofahrt bis zum etwas 5 Kilometer langen, weitverzweigten Canyon aus bunten Lehmgebilden vor uns. Am fast noch leeren Parkplatz (Eintritt 50 Som / Person) bestaunten wir den märchenhaften Canyon, der allerdings etwas kleiner ist als der Charyn Canyon in Kasachstan.

Mit Bermet wanderten wir ein wenig durch die unwirkliche Landschaft, die uns mit ihren hohen Wänden an eine Festung erinnerte.

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Die Suche nach einem Geocache verlief leider ins Leere. T4 und Skechers vertragen sich nicht unbedingt. Zumal der staubtrockene Untergrund des Canyons mich bei der Suche ordentlich ins Rutschen brachte.

Wir begaben uns zu einem Aussichtspunkt und genossen den Blick über den Canyon.

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

In der Ferne sahen wir den Issyk-Kul.

Blick auf den Issyk-Kul vom Skazka Canyon

Bis zum höchsten Punkt liefen wir jedoch nicht, da mir persönlich das Gelände einfach zu rutschig war. Ich hatte mich beim Suchen des Geocaches schon an der einen Hand verletzt. Weitere Hautabschürfungen wollte ich vermeiden.

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Hoch hinaus im Skazka Canyon

Nach zahlreichen Fotos machten wir uns daher auf den Rückweg zum Auto.

Und steil abwärts auf rutschigem Untergrund

Blick durch eines der natürlichen Fenster

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Fantasiegebilde im Skazka-Canyon

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Ephedra-Busch im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Im Skazka Canyon (auch Fairytale Canyon genannt)

Um 9 Uhr fuhren wir zu unserem heutigen Tagesziel – dem Song-Kul. Der See befand sich ca. 5-6 Autostunden von hier entfernt.

Wir genossen daher den Ausblick auf die abwechslungsreiche Landschaft.

Die Größe des Issyk-Kul wurde uns erst so recht bewusst, nachdem wir diesen von Tamga nach ca. 2 Stunden Fahrt hinter uns ließen und der Straße nach links ab folgten.

Der Issyk-Kul

Adler am Issyk-Kul

Eine hügelige und unwirkliche Landschaft erwartete uns auf diesem Teil der Reise.

Riesige Statue mitten im Nirgendwo

Wunderbare Landschaften in Kirgistan

Wunderbare Landschaften in Kirgistan

Ortotokoi-Talsperre in Kirgistan

Ortotokoi-Talsperre in Kirgistan

Wunderbare Landschaften in Kirgistan

Auf einer Passhöhe von 2.500 Metern legten wir eine kurze Fotopause ein. Eine andere Reisegruppe hatte diesen Standort auch für eine kurze Rast genutzt. Zu Recht, der Ausblick war gigantisch.

Wunderbare Landschaften in Kirgistan

Wunderbare Landschaften in Kirgistan

Wunderbare Landschaften in Kirgistan

Bagger in Kirgistan

Ausblick vom 2.500 hohen Pass in Kirgistan

Auch andere Touristen genossen den Ausblick

Wieder im Auto fiel nach nur kurzer Fahrt abwärts die Schutzverkleidung des Auspuffs ab. Nervös suchte unser Fahrer nach einer geeigneten Stelle, um das Teil wieder anzuschrauben. Zum Glück dauerte der ungeplante Zwischenstopp nur 10 Minuten und auf der schottrigen Straße ging es kurvig weiter.

Kurze Zwangspause im Nirgendwo von Kirgistan

Die Straße zum Song-Kul bog nun nach rechts auf eine weitere Schotterpiste ab.

Wir genossen tolle Ausblicke in das tiefe Tal und die hügelige Landschaft um uns herum.

Auf dem Weg zum Kalmak-Pass

Ca. 40 Kilometer vor dem See schraubt sich die Schotterstraße immer weiter nach oben. Für das betagte Auto eine doch recht anstrengende Fahrt.

Auf dem Weg zum Kalmak-Pass

Auf dem Weg zum Kalmak-Pass

In Serpentinen erreichten wir den höchsten Punkt des Kalmak-Passes auf ca. 3.400 Meter. Wir legen einen weiteren Fotostopp ein und ziehen uns die Fließjacke über, denn hier oben ist es natürlich deutlich kälter als vorhin im Tal.

Angekommen auf 3.400 Metern Höhe des Kalmak-Passes

Nach ein paar Metern Fahrt blicken wir das erste Mal auf den noch weit entfernten Song Kul. Er ist während der Sommermonate (Juni–September) nur mit geländegängigen Personenkraftwagen zu erreichen.

Erster Blick auf den Song-Kul

Unser Jurtcamp „Joki Camp“ für die nächsten zwei Nächte lag allerdings auf der anderen Seite des Sees.

Der Songköl – Kirgisistans zweitgrößter See nach dem Yssykköl – ist ein alpiner Süßwassersee, der größte in Kirgisistan. Da dieser mit einer Fläche von 278 km² nicht zu unterschätzen ist, dauerte die Fahrt bis zum Joki Camp noch einmal eine gute Stunde.

Wir genossen die karge Landschaft um uns herum. Der See liegt in der Songköl-Niederung oberhalb der Baumgrenze, zwischen den Bergketten des bis zu 3856 Meter hohen Songköltoo im Norden und des bis zu 4185 Meter hohen Moldotoo im Süden, auf einer Höhe von 3016 Metern.

Song-Kul

Die umgebende Hochebene, auf der nur Gräser und Kräuter wachsen, wird in den Sommermonaten von Tausenden Schafen und Pferden beweidet, deren Hirten mit ihren Familien für die Weidesaison ihre Jurten auf den Weiden aufstellen. Touristen können bei manchen Hirten und in einigen eigens für Touristen eingerichteten Jurtencamps übernachten und auch verpflegt werden. 

Bevor wir unser heutiges Jurt-Camp erreichten, hielten wir spontan auf einem gut gefüllten Parkplatz. Bermet erfuhr nach Unterhaltung mit einem Einheimischen, dass an diesem Wochenende Kok Boru-Wettkämpfe (oder auch Buzkaschi) stattfanden. Kok Boru ist ein traditionelles Reiterspiel und der Nationalsport in Kirgistan.

Das Spiel wird von 20 und mehr Spielern gespielt, wobei bereits Spiele mit mehr als 1000 Teilnehmern stattgefunden haben. Zu Beginn des Spiels wird eine tote Ziege, manchmal auch ein totes Kalb, auf dem Spielfeld, das normalerweise einfach ein großes Stück freier Steppe ist, abgelegt, die im Galopp aufzunehmen und auf einem brunnenartigen Stapel aus Autoreifen abzulegen oder einem Preisrichter vorzulegen ist. Gespielt wird jeder gegen jeden, was das Spiel sehr unberechenbar macht. Es ist alles erlaubt, um an die Ziege zu kommen.

Wem es gelungen ist, die Ziege an sich zu bringen, der ist im nächsten Moment auch mit ziemlicher Sicherheit Mittelpunkt eines dichten Reiterpulks, der in vollem Galopp über die Steppe fegt und dessen einziges Ziel es ist, den momentanen Inhaber der Ziege davon abzuhalten, zum Stapel aus Autoreifen oder einem Preisrichter zu gelangen. Das Spiel kann durch die mitunter sehr große Zahl an Reitern sehr lange – bis zu einigen Tagen – dauern. Da das Spiel sehr hart ausgetragen wird und selbst der Gebrauch der Reitpeitsche gestattet ist, tragen die Spieler normalerweise dicke Schutzkleidung und einen Kopfschutz. Vorgeschrieben ist ein solcher Schutz nicht.

Wir schauten dem Treiben eine Weile zu, haben aber nicht so ganz verstanden, wie das Ganze funktionierte 🤣. Wir haben irgendwie auch die tote Ziege nicht gesehen.

Kok Boru-Wettkampf am Song-Kul

Kok Boru-Wettkampf am Song-Kul

Nachdem wir lang genug zugesehen hatten, schlenderten wir zurück zum Auto. In den Jurten am Parkplatz gab es traditionelles Essen und Marcel ließ sich zu einem leckeren, kleinen Snack hinreißen.

Kok Boru-Wettkampf am Song-Kul

Kok Boru-Wettkampf am Song-Kul

Die Jurten für die Touristen rund um den See sind in der Regel recht einfach und haben weder Dusche noch eine richtige Toilette. Nach unserer Bergtour hatten wir mit dieser sehr einfachen Art des Aufenthalts für zwei Nächte auch nicht mehr gerechnet aber aufgrund des doch recht klapprigen Autos bat uns Bermet besser auf die Ablösung und dem neuen Auto zu warten.

Joki Yurtcamp am Song-Kul

Das die nächsten zwei Nächte aufgrund der Höhe von 3.000 Meter und der damit verbundenen nächtlichen Kälte doch eine Herausforderung werden würden, hätten wir so nicht gedacht. Zumal die Möglichkeiten an Aktivitäten an dem See recht begrenzt sind.

Wir entspannten uns daher erstmal ein wenig nach der langen Fahrt, genossen Tee und leckeres, frisches Brot.

Unsere Jurte am Joki Yurtcamp

Ich erkundete eine Stunde etwas die Gegend, während Marcel es verzog, ein wenig in der Jurte zu verweilen und Zeitung zu lesen. Runterkommen ist ja nicht so sein Ding 😜.

Hausberg am Joki Yurtcamp

Der Blick auf den See war wirklich schön. In der Ferne grasten Schafe, Kühe und Pferde. Eine wahre Idylle für jeden der Ruhe sucht.

Blick auf den Song-Kul in der Nähe des Joki Yurtcamp

Blick auf den Song-Kul in der Nähe des Joki Yurtcamp

Abermals entdeckte ich Edelweiß, dass auf den Wiesen wie Unkraut wuchs.

Edelweiß in Hülle und Fülle am Song-Kul

Blick auf den Song-Kul in der Nähe des Joki Yurtcamp

Die ganzen weißen Blumen auf der Wiese sind übrigens Edelweiß 😲

Blick auf den Song-Kul in der Nähe des Joki Yurtcamp

Und noch mehr Edelweiß

Über dem See zog ein kleines Gewitter auf, dessen Regenfront jedoch zum Glück an uns vorbeizog. Wir hörten ein paar Mal das Donnern, Blitze sahen wir allerdings keine. Der Anblick der Front war abermals ein Foto wert.

Regen und Gewitter sind am Song-Kul im Sommer nichts Besonderes

Regen und Gewitter sind am Song-Kul im Sommer nichts Besonderes

Um 18:30 Uhr gab es Abendessen. Das traditionelle Gericht bestand aus einer würzigen Suppe mit Kartoffeln, Kohl und Paprika.

Den Sonnenuntergang über dem See sollte man jedoch auf gar keinen Fall verpassen. Das Licht des letzten Tages taucht die umliegenden Berge in wunderschöne Pastelltöne.

Sonnenuntergangsstimmung am Song-Kul

Sonnenuntergangsstimmung am Song-Kul

Wir sahen den Nomaden kurz vor Sonnenuntergang beim Melken der Kühe zu. Die kleinen Kinder haben die Aufgabe die Bullen zu verjagen, während die etwas Älteren Geschwister die Kühe melken.

Sonnenuntergangsstimmung am Song-Kul

Sonnenuntergangsstimmung am Song-Kul

Nachdem die Sonne fast hinter den Bergen verschwunden war, wurde es merklich kälter.

Es wird allerdings auch im Sommer recht kühl hier oben

Sonnenuntergang am Song-Kul

Sonnenuntergang am Song-Kul

Sonnenuntergang am Song-Kul

Sonnenuntergang am Song-Kul

Sonnenuntergang am Song-Kul

Sonnenuntergang am Song-Kul

Sonnenuntergang am Song-Kul

Sonnenuntergang am Song-Kul

Sonnenuntergang am Song-Kul

Sonnenuntergang am Song-Kul

Wir verzogen uns daher in die Jurte, mummelten uns in die vielen Decken und warteten auf einen der Jungs, die den Holzofen in der Jurte anschmissen. Solarbetriebenes Licht gibt es übrigens auch erst nach Einbruch der Dunkelheit. Das heißt, wenn man tagsüber das Dach der Jurte wegen einsetzendem Regen schließen muss, sitzt man im Dunkeln.

Augenblicklich wurde es wärmer. Etwas später legte er Kohle nach, damit die Jurte so lang wie möglich warm blieb. Angst vor einer CO2 Vergiftung muss man nicht haben. Der Kamin des Holzofens geht nach draußen und vom Qualm des Holzes ist nichts zu riechen. Maximal der Brennspiritus mit dem der Ofen angeworfen wird, riecht etwas stärker.

Mit der aufkommenden Wärme konnten wir gut einschlafen. Unter den dicken Decken wird die warme Luft sehr gut gespeichert. Bei mir hielt das allerdings nicht die ganze Nacht an. Irgendwann wachte ich von Tiergeräuschen auf und stellte fest, dass meine Füße ganz kalt waren. Danach fiel ich nur noch in einen recht unruhigen Schlaf.