Tag für Tag hatte ich anhand der Live-Webcams (verfügbar auf youtube), die rund um das Gebiet Fagradalsfjall im Geldingadalur aufgestellt wurden, die Eruption des Vulkans verfolgt. Nachdem die Ausbruchsstelle die letzten Tage vor unserem Abflug keinerlei oberflächliche Aktivität gezeigt hatte und auch der harmonische Tremor am Vulkan abgestürzt war, war ich enttäuscht und traurig, dass ich das Schauspiel so knapp vor unserem Flug nach Island doch verpasst hatte. Marcel war da etwas optimistischer und redete mir Mut zu. Doch so wirklich aufmuntern konnte er mich nicht. Zudem war das Wetter heute auch sehr bescheiden und alle Webcams am Vulkankrater lagen in dichtem Nebel. Island ist aber zum Glück ein sehr abwechslungsreiche Land und hat sehr viele schöne Ecken. Für heute hatten wir daher den Besuch von einigen Wasserfällen auf unserer Tagesordnung.
Nach unserer gestrigen späten Anreise standen wir dennoch bereits gegen 6 Uhr auf, denn wir wollten den Tag so gut wie möglich füllen. Auf Island hat man im Sommer den Vorteil, das es nicht dunkel wird und man theoretisch 24 Stunden unterwegs sein könnte.
Für heute hatte ich ein paar Wasserfälle herausgesucht, die wir bei unseren vorherigen Islandreisen noch nicht angesteuert hatten und bei Touristen, die Island das erste Mal besuchen, vermutlich auch nicht ganz weit oben auf der To-Do-Liste stehen. Zuerst sollte es zum Brúarfoss gehen. Der Wasserfall gehört auf Grund seiner eisblauen Farbe zu den schönsten Wasserfällen Islands.
Danach wollten wir weiter zum Hjálparfoss, der zwar nicht hoch ist, jedoch in einer wunderschönen Kulisse zwischen Basaltsäulen in zwei Armen in die Tiefe rauscht.
Ebenfalls auf unserem Plan stand der Háifoss. Immerhin handelt es sich mit ca. 122 Metern um den dritthöchsten Wasserfall Islands. Eine Wandertour sollte uns zu dem Wasserfall bringen. Wer direkt am Háifoss parken möchte, muss die letzten 7 Kilometer über die Schotterstraße 332 fahren.
Sollte noch Zeit bleiben, hatte ich noch Wanderungen in der Nähe der Sehenswürdigkeiten herausgesucht.
Gegenüber von unserem Hotel befand sich ein Bäcker, der bereits um 7 Uhr öffnete. Wir kehrten daher dort ein und kauften Brötchen, Donuts und eine Art Mohn-Sesam-Zopf, der mit Käse gefüllt war.
Wir frühstückten kurz im Auto und peilten dann unseren ersten Punkt, den Brúarfoss an.
Die Wolken hingen tief und immer wieder fing es leicht an zu regnen. Dazu blies ein kühler Wind.
An einem Aussichtspunkt legten wir einen kleinen Zwischenstopp ein und ließen den Blick in die Ferne schweifen. Überall blühten die Lupinen und gaben der sonst kargen Vulkanlandschaft einen kitschigen lila Farbton.
Auf der weiteren Fahrt zum Brúarfoss kamen wir am Nationalpark Þingvellir (Thingvellir) vorbei, der mit dem Wasserfall Gulfoss und dem Geysir Strokkur zum Golden Circle gehört. Bereits im Jahr 2012 hatten wir dem Nationalpark einen Besuch abgestattet. Damals kam man aber noch nicht zum Wasserfall Öxarárfoss. Eigentlich hatte ich die Wanderung zu dem Wasserfall für Morgen eingeplant aber wo wir jetzt quasi direkt vorbeikamen, beschlossen wir den Besuch des Öxarárfoss vorzuziehen.
Der Ort Þingvellir hat besondere Bedeutung für die Geschichte Islands. Auf dem Thingplatz in der Nähe der Schlucht Almannagjá (Allmännerschlucht), wurde bereits um 930, einmal jährlich während zwei Wochen im Juni die traditionelle Versammlung Althing abgehalten, die sowohl gesetzgeberische als auch gerichtliche Funktion hatte. Es handelt sich um eines der ältesten Parlamente der Welt.
Þingvellir ist auch geologisch von Bedeutung. Es liegt inmitten einer Grabenbruchzone (westliche aktive Riftzone) und ist umgeben von vier aktiven Vulkansystemen, unter deren Einfluss die ganze Gegend steht.
An diesem Ort und im weiteren Umfeld wird auch das Auseinanderdriften der amerikanischen und eurasischen tektonischen Platten durch imposante Felsspalten und Risse sichtbar, vor allem an der Almannagjá oder auch der Silfra-Spalte.
Gegen 8:30 Uhr erreichten wir den kostenpflichtigen Parkplatz am Besucherzentrum. Eine Rotdrossel (Redwing, Turdus iliacus) begrüßte uns neugierig.
Von hier folgten wir dem gut ausgebauten Weg abwärts durch die beeindruckende Schlucht mit ihren hohen Felswänden.
Die isländische Flagge markiert den Lögberg, den Gesetzesberg, wo der Gesetzessprecher oder der oberste Goði stand und während der alten Tage die Gesetze verkündete. Hier ist auch ein Aussichtspunkt eingerichtet, von dem aus man einen fantastischen Blick über die Landschaft und bis an den Horizont werfen kann.
Wir liefen auf dem breiten Schotterweg weiter und gelangten zu einer Brücke, die uns über den Fluss Öxará führte.
Erneut ließen wir den Blick in die Ferne schweifen.
An einer Weggabelung folgten wir der Beschilderung nach links und wanderten auf Steinplatten leicht aufwärts.
Wir bogen abermals nach links ab und gingen auf einem angelegten Holzbohlenweg bis zu einer Aussichtsplattform.
Von hier blickten wir auf den sehenswerten Wasserfall Öxarárfoss und den Fluss Öxará.
Auf selbem Weg kehrten wir zurück zur Schlucht Almannagjá und begaben uns abwärts zur Kirche und dem Friedhof von Thingvellir.
Der Besuch der Kirche ist mittlerweile nur noch mit einer geführten Tour um 10:00 Uhr möglich.
Die benachbarten Häuser werden teilweise von Mitarbeitern des Thingvellir-Nationalparks genutzt. Ein weiterer Teil der Häuser ist offizieller Sommerresidenzsitz des Ministerpräsidenten.
Wir folgten einem schmalen Pfad entlang der Öxará und entdeckten auf dem Wasser einen Sterntaucher (red-throated diver, Gavia stellata) im Prachtkleid, der einsam seine Bahnen zog.
Der Weg führte uns über eine Brücke der Asphaltstraße 363. Hier unten befindet sich ein weiterer Parkplatz.
Wir ließen den Blick über die ausgedehnte Wasserlandschaft bis zu den Bergen schweifen. Auf einem der kleinen Seen entdeckte ich ein einsam schwimmendes Odinshühnchen (red-necked phalarope, Phalaropus lobatus).
Vorbei an einem Parkplatz stiegen wir im Hang über angelegte Holzstufen aufwärts zur Allmännerschlucht.
Nach links abbiegend folgten wir dem gleichen Weg durch die Schlucht zum Besucherzentrum nach oben und genossen von der mittlerweile gut besuchten Aussichtsplattform noch einmal den Blick auf die wasserreiche Landschaft.
Mittlerweile waren zahlreiche Touristengruppen und Busse aus Reykjavik eingetroffen und auf dem Parkplatz war kaum noch ein freies Plätzchen zu ergattern.
Wir setzten uns daher ins Auto und fuhren weiter zum Brúarfoss.
An einem Aussichtspunkt direkt an der Straße 36 stiegen wir noch einmal aus und genossen den Ausblick auf den See Þingvallavatn.
Kurz bevor wir den Brúarfoss erreichten, legten wir einen weiteren Abstecher zum See Laugarvatn.
Am Laugarvatn befindet sich das Wellnessbad Laugarvatn Fontana. Die Therme wird durch geothermale Energie des Laugarvatn gespeist, denn im See gibt es warme Quellen. Eine laug ist eine warme Quelle und vatn ist das isländische Wort für Wasser oder hier besser See.
Direkt hinter dem Schwimmbad kann man sich das Blubbern der heißen Quellen ansehen. Vorsicht! Heiß! Daher besser auf den angelegten Holzstegen bleiben.
Nach dem kleinen Abstecher nach Laugarvatn fuhren wir nun endlich zum Parkplatz des Brúarfoss.
Die Navigation per Google Maps hatte hier jedoch ihre liebe Not. Ständig wollte uns die Routenführung in Privatstraßen schicken, die mit Schranken gesichert waren. An jeder dieser Privatstraßen hingen mittlerweile Schilder, die zum Parkplatz des Brúarfoss leiteten 😁. Hier gibt´s also häufiger Probleme.
Der kleine Schotterparkplatz direkt an der Straße 37 und am Fluss Brúará gelegen, war zur Hälfte mit Autos gefüllt.
Die Wanderung entlang des Flusses zum Wasserfall ist ca. 3,5 Kilometer lang (one way). Zurückgegangen wird auf selben Weg, so dass man ca. 7 Kilometer (etwa zwei Stunden) unterwegs ist.
Beim Ausstieg aus dem Auto wurden wir von den aufdringlichen isländischen Kriebelmücken begrüßt. Ein Fliegennetz für den Kopf hatten wir leider nicht dabei.
Die Mücken stechen zwar nicht, schwirren aber dauernd um einen herum und versuchen in Nase oder Ohren zu fliegen. Zum Glück war kein T-Shirtwetter.
Wir zogen daher in Windeseile die Wanderschuhe an, schlossen den Reißverschluss der Jacke und zogen unsere Kapuzen auf.
Der Weg zum Brúarfoss ist gut ausgeschildert und man kann sich nicht verlaufen. Früher konnte man mit dem Auto durch die Feriensiedlung zum Wasserfall fahren. Da der Touristenansturm jedoch überhand nahm, sperrten die Ferienhausbesitzer das Gelände. Seitdem lässt sich der Weg zum Brúarfoss nur noch per Fußmarsch zurücklegen.
Schnellen Schrittes wanderten wir zuerst auf einem Schotterweg entlang des Flusses. Wir blickten auf den beeindruckenden Efstadalsfjall und versuchten die Mücken zu vertreiben. Sofern Wind aufzog, ließen die Mücken uns kurzzeitig in Ruhe.
Vom Schotterweg ging es nun auf einem schmalen, schlammigen Pfad weiter.
Am Wegesrand blühten bunte Blumen. Man sollte sich ein wenig vor den Wurzeln in Acht nehmen, die mitten auf dem Pfad aus dem Boden schießen.
Nach knapp 1,5 Kilometern erreichten wir den ersten Wasserfall der Brúará – den Hlauptungufoss.
Das Wasser des Flusses schoss durch einen schmalen Spalt zwischen den Felsen in die Tiefe. Der Blauton des Wassers war hier bereits gut zu erkennen.
Wir machten ein paar Fotos und genossen den Ausblick.
Als die nächsten Besucher kamen, wanderten wir weiter entlang des schmalen Pfades, der direkt am Fluss herführte.
Der Fluss wird durch das Schmelzwasser des Gletschers Langjökull gespeist und erhält dadurch seine beeindruckende eisblaue Farbe.
Nach weiteren 300 Metern gelangten wir zum Miðfoss.
Der kleine Wasserfall suchte sich reißerisch seinen Weg durch das schwarze Lavagstein ins Tal.
Abermals beeindruckt ließen wir die unglaubliche Szenerie auf uns wirken und staunten über den hellblauen Farbton des Wassers, der bei den grauen Wolken noch viel besser zur Wirkung kam.
Einige Wanderer hatten uns bereits überholt und wir warteten etwas ab, bevor auch wir leicht oberhalb des Flussufers weitermarschierten.
Der Pfad brachte uns zu einem Seitenarm des Flusses.
Leicht auf- und abwärts folgten wir dem Weg weiter bis zu einer Holzbrücke, die uns über den Fluss Valla führte.
Durch eine offene Landschaft mit Blick auf den 627 Meter hohen Efstadalsfjall und die umliegenden Berge legten wir die letzten 200 Meter zum Brúarfoss zurück.
Von einer Holzbrücke genossen wir die Aussicht auf den hellblau schimmernden Wasserfall.
In der Nähe des Brúarfoss, rund 3 km nördlich der heutigen Brücke, soll es damals einen natürlichen Steinbogen über den Fluss Brúará gegeben haben, der ihm den Namen gab (Brückenfluss). 1602 wurde nach einer Sage auf Befehl des Gutsverwalters von Skálholt der Bogen zerstört, um für Bettler den Weg zu dem Ort abzuschneiden. Wenig später soll der Gutsverwalter dann selbst in der Brúará ertrunken sein.
Wir genossen die Aussicht mit einem weiteren Pärchen und konnten dank des grauen, dunklen Himmels sogar eine Langzeitbelichtung ohne Filter hinbekommen. Auch wenn die Belichtungszeit nicht sehr lang war.
Nach etwa 20 Minuten machten wir uns an den 3,5 Kilometer langen Rückweg zum Parkplatz.
Kurz vor Beginn des Schotterweges entdeckten wir eine Herde Pferde direkt am Wasser.
Ich hätte gerne eine Küstenseeschwalbe fotografiert, bekam jedoch stattdessen eine Kragenentenfamilie (Harlequin Duck, Histrionicus histrionicus) zu Gesicht.
Außerdem hatte ein Wiesenpieper (Meadow Pipit, Anthus pratensis) den Schnabel voll um seine Jungen zu füttern. Hätte er sich mal lieber eine der zigtausend Mücken geschnappt.
Am Parkplatz angekommen, verzogen wir uns schnell ins Auto und fuhren zu unserem nächsten Stopp – dem Hjálparfoss. Ca. 75 Kilometer Fahrstrecke (etwas eine Stunde Fahrzeit) lagen vor uns.
Der Vulkan Hekla versteckte sich in den tiefziehenden Wolken.
Der Parkplatz des Hjálparfoss liegt direkt an der Asphaltstraße 32. Nur für ein sehr kurzes Stück muss man über Schotter zum Parkplatz fahren.
Wir stiegen aus dem Auto aus und wurden wieder von den Mücken begrüßt. Die Viecher sind echt nervig. Da kaum Wind wehte schwirrten sie die ganze Zeit um uns herum.
Der Ausblick auf den Hjálparfoss war jedoch grandios. Der Wasserfall liegt eingebettet zwischen den Basaltsäulen in einer traumhaften Idylle.
Mit uns waren nur zwei weitere Besucher hier.
Wir folgten dem ausgebauten Weg abwärts zum Wasserfall, der uns die ganze Zeit magisch in seinen Bann zog.
Am Ufer des Flusses Fossá genossen wir die wunderschöne Aussicht.
Der Hjálparfoss beeindruckte uns durch seine landschaftliche Kulisse gewaltig.
Da die Mücken jedoch nervten, stiegen wir vom Flussufer wieder hinauf zum Weg und suchten auf der anderen Seite nach einem Geocache.
Der Ausblick auf den Wasserfall war auch von hier traumhaft. Die Lupinen untermalten den schwarzen Fels und der blaue Himmel und das satte grün gaben uns einen weiteren Farbkontrast. Wir konnten uns vom Anblick kaum losreißen. Wären die Mücken nicht gewesen, säßen wir wahrscheinlich heute noch dort.
Wir begaben uns zurück Richtung Parkplatz und ließen ein letztes Mal den Blick auf den Hjálparfoss schweifen. Toll, dass wir den Wasserfall fast für uns alleine gehabt hatten. Anscheinend noch ein echter Geheimtipp.
Vom Hjálparfoss wollten wir eigentlich zum Háifoss fahren, der nicht weit von hier entfernt liegt. Spontan entschieden wir uns aber für einen Abstecher nach Gjáin. Wir waren gespannt, was uns dort überhaupt erwarten würde. Eine Ahnung, was wir in Gjáin vorfinden würden, hatten wir nicht. Das Symbol für eine Sehenswürdigkeit in Google Maps lockte uns auf die 7 Kilometer lange Fahrt.
Über die Schotterstraße 327, die anfangs noch mit einem normalen PKW befahren werden kann/darf, machten wir uns auf den Weg.
Die breite Schotterpiste ist in einem mal mehr und mal weniger guten Zustand. Die Querrillen sind beim Fahren am nervigsten. Sofern der Mietwagen ohne Vollkasko angemietet wurde, würden wir aufs Befahren der Piste verzichten, da man immer mal wieder Steinchen abbekommt.
Aber der Ausblick war einmal mehr beeindruckend. Wie häufig wir diesen Tag schon ins Schwärmen gekommen waren. Ein Highlight jagte das nächste. Also egal, was uns in Gjáin erwarten würde; die Fahrt dorthin war schon spektakulär.
Während sich unten im Tal der Fossá seinen Weg suchte, fuhren wir oberhalb des Flusses auf der Schotterstraße weiter.
Auf der breiten Straße kann man immer wieder am Rand anhalten und die Aussicht genießen. Viel Verkehr war hier an diesem Tag nicht und so störten wir auch niemanden.
Staunend schlichen wir mit 20 km/h durch die offene Landschaft.
Bevor es auf einer F-Straße weitergeht, die mit normalen PKWs nicht befahren werden darf, gibt es einen großen Parkplatz. Von hier aus geht´s zu Fuß für ca. 1,2 Kilometer (one-way) weiter bis nach Gjáin. Am Anfang muss man sich allerdings entscheiden, ob man rechts oder links des Flusses geht. In der Schlucht in Gjáin ist ein späteres Wechseln der Flussseite nicht möglich.
Von der Brücke blickten wir auf den Fluss und die Landschaft.
Wir blieben auf der rechten Seite des Flusses Rauðá und wanderten an diesem entlang durch die offene Landschaft.
Der Weg nach Gjáin ist mit Holzpflöcken markiert und man kann sich nicht verlaufen.
Leicht aufwärts folgten wir dem schmalen Pfad. Auch hier waren wir wieder ganz alleine unterwegs. Die anderen Besucher waren vermutlich schon vor Ort, denn ein paar Autos standen zumindest hier auf dem Parkplatz.
Mit Blick auf die Rauðá gewannen wir immer weiter an Höhe.
Ein letzter etwas steilerer Anstieg brachte uns auf ein Hochplateau, von dem aus wir die zahlreichen Wasserfalle in der Schlucht von Gjáin bereits entdecken konnten.
Erneut waren wir total beeindruckt. Ein wahrhaft märchenhaftes Tal.
Überall floss Wasser und die Umgebung war so grün, dass es uns total unwirklich vorkam. Ein sehr lohnenswerter Abstecher.
Wir genossen den Ausblick auf die Wasserfälle.
Über eine steile und schmale Felspassage gelangten wir zum 4×4 Parkplatz. Auch hier standen ein paar Autos. Im Tal erblickten wir Besucher, die die Gegend erkundeten.
Auch wir begaben uns über Stufen steil hinab ins Tal zu den Wasserfällen.
Auf ausgebauten, kleinen Pfaden erkundeten wir die Gegend und genossen den Blick. Wir kamen uns wirklich wie in einem Märchen vor.
Langzeitbelichtung ohne Filter war hier leider nicht möglich, da es das isländische Sommerwetter gut mit uns meinte. Die Sonne schien und der blaue Himmel gab einen herrlichen Kontrast zum satten Grün der Pflanzen.
Den links von uns befindlichen Wasserfall Gjárfoss konnten wir nicht besichtigen, da der Fluss nicht trockenen Fußes zu überqueren war.
Nachdem wir die Gegend erkundet hatten, begaben wir uns auf gleichem Weg zurück zum Parkplatz.
Als wir das Auto erreichten, war es bereits 17:30 Uhr. Da wir die Schotterpiste 327 wieder zurückfahren mussten, beschlossen wir, dem Háifoss keinen Besuch mehr abzustatten. Auch wenn es auf Island im Sommer nicht dunkel wird, wird man trotzdem irgendwann müde. Wir waren bereits 12 Stunden unterwegs und hatten noch einige Kilometer Rückfahrt vor uns.
Wir genossen noch einmal den Fernblick und fuhren zurück zum Hjálparfoss auf der Asphaltstraße 32.
Leider klappte die Navigation via Google Maps nicht wirklich. Ein paar Kilometer konnten wir dem Asphalt noch folgen, doch dann wollte uns die gute Dame des Routenplaners auf eine Schotterpiste Richtung Hella schicken. Für 70 Kilometer… Das schien uns definitiv mit einem normalen PKW nicht empfehlenswert zu sein, auch wenn wir kein Hinweisschild fanden, dass wir die Straße mit einem normalen PKW hätten nicht befahren dürfen. Aber wir wollten auch keine 70 Kilometer wie ein Martini durchgeschüttelt werden.
So kehrten wir um und folgten den Straßenschildern Richtung Reykjavik.
Unterwegs genossen wir die weite Sicht auf die isländische Natur und freuten uns über diesen ausgefüllten Tag. Was uns am besten gefallen hat, können wir nicht sagen. Alles hatte heute seinen ganz besonderen Reiz. Der blaue Wasserfall Brúarfoss, der von Basaltsäulen umrahmte Hjálparfoss und die Schlucht in Gjáin waren alles Highlights.
Wir gelangten auf die Ringstraße und kamen dank eines Geocaches am dem für uns bis heute unbekannten Wasserfall Urriðafoss vorbei.
Ein kleiner Abzweig führte uns über eine breite Schotterstraße zum Parkplatz am Wasserfall. Nur ein weiteres Auto parkte hier.
Wir stiegen aus und blickten auf den beeindruckenden Urriðafoss, der immerhin der wasserreichste Wasserfall Islands ist.
Der Fluss Þjórsá stürzt mit 360 m³/s Wasser auf etwa 40 m Breite 6 m in die Tiefe.
Zunächst stürzen große Teile des Stromes in eine Spalte vor einem Felsen in der Mitte des Flusses, der Hauptstrom allerdings bricht an einer anderen Stelle durch.
Das der Wasserfall selten erwähnt wird, können wir gar nicht verstehen. Er ist zwar nicht so hoch aber durch seine Breite ist er nicht minder beeindruckend.
So konnten wir den Anblick fast ganz alleine genießen und trafen am Ende des Weges auf das andere Pärchen. Nachdem wir gegenseitig Fotos vor dem Wasserfall gemacht hatten, suchten wir noch den Geocache und liefen zurück zum Auto.
Auf direktem Weg fuhren wir zu unserem Hotel in der Nähe von Reykjavik.
Im Restaurant Skalli, dass sich direkt gegenüber von unserem Hotel befand, bestellten wir eine wirklich empfehlenswerte Pizza und ließen den ereignisreichen Tag gemütlich ausklingen.
Die Webcam am Vulkan Fagradalsfjall zeigte heute nur Nebel und eine Aktivität war weiterhin nicht festzustellen. So konnten wir zumindest schlafen gehen, ohne die Gefahr einzugehen, dass wir am Vulkan etwas verpassen würden.