Island 2021: Reisen ins Ausland zu Corona-Zeiten

1,5 Jahre später stehen wir am Flughafen von Düsseldorf und fliegen nach langer Zeit endlich mal wieder ins Ausland. Bis auf einen kleinen Abstecher in die Niederlande und einem Urlaub in der Schweiz sind wir während der Corona-Pandemie ausschließlich in Deutschland unterwegs gewesen. Im März 2021 begann am Fagradalsfjall auf der Reykjanes-Halbinsel auf Island eine Spalteneruption, die immer noch anhielt. Daher geierte ich quasi jede Woche auf die Lockerung der Einreisebestimmungen, denn ich liebe Vulkane und wollte die Eruption unbedingt live sehen. Da Island die Einreisebestimmungen für Geimpfte zum 01.07.2021 tatsächlich gelockert hatte, buchten wir drei Tage später den Flug mit Eurowings nach Keflavik und saßen weitere drei Tage später schon im A-319 in das Land aus Feuer und Eis.

Meine Vorfreude wurde ein klein wenig getrübt, als ich tatsächlich drei Tage vor Abflug feststellte, dass sich am Vulkankrater im Geldingadalur-Tal nicht mehr viel tat. Die seit über drei Monaten andauernde Eruption war von dauerhaftem Lavaauswurf zu Eruptionen mit Pause übergegangen. Und niemand konnte genau sagen, ob die Eruption wieder in Gang kam oder ob es das nun doch schon war.

Ich stellte daher ein Alternativprogramm zusammen, denn Island hat soviel zu bieten, dass „Langeweile“ nicht auf unserer Liste stand. Insgeheim hoffte ich natürlich, dass der Vulkan seine Tätigkeit wieder aufnahm.

Um 19 Uhr hatten wir am Flughafen Düsseldorf die Übergabe unseres Fahrzeugs bei parkairport.de gebucht. Den Service „Valet Parking“ hatten wir schon mal in Anspruch genommen und waren positiv beeindruckt, wie schnell und unkompliziert die Abgabe vor Abflug und auch die Übernahme des Autos nach Landung funktionierte.

Der Mitarbeiter war pünktlich um 19 Uhr im Kiss and Fly Bereich am Terminal A des Flughafens. Dort nahm er das Fahrzeug entgegen und fuhr mit diesem auf einem Parkplatz außerhalb des Flughafens. Der Service inkl. Parkgebühr kostete für 4 Tage 52 Euro. Den Abholschein nicht verlieren, diesen benötigt man zur Abholung!

Wir begaben uns zum Check-In und zeigten dort unseren Impfausweis – die neue Reisefreiheit – vor. Genesene und Getestete müssen bei Einreise nach Island zusätzlich noch einen negativen PCR-Test vorweisen. Bei Geimpften fiel diese Pflicht weg. Außerdem gab es für Geimpfte auf Island auch keine verpflichtende Quarantäne mehr.

Schon Wahnsinn, wie leer es am Flughafen mitten in den Sommerferien war. Keine Warteschlangen, keine offenen Geschäfte – absolut tote Hose. Wir kamen uns vor wie am Flughafen Weeze und nicht wie in Düsseldorf.

Flughafen Düsseldorf im Juli 2021

Mit Maske am Flughafen Düsseldorf im Juli 2021

Durch die Sicherheitskontrolle waren wir innerhalb weniger Minuten durch und hatten bis zum Abflug noch knapp 1,5 Stunden Zeit. Das alles so unproblematisch abläuft hätte ich nach den Negativmeldungen in der letzten Woche nicht erwartet.

Wir gingen daher in eines der offenen Restaurants im Terminal A und gönnten uns ein Getränk. Der Vorteil; man kann am Platz seine Maske absetzen. Dafür gönnt man sich doch gerne eine etwas überteuerte Apfelschorle am Flughafen.

Warten auf den Abflug am Flughafen Düsseldorf

Die Zeit verstrich und um 20:45 Uhr begann das Boarding. 

Gemütlich schlenderten wir zum Gate und betraten das Flugzeug. Hier natürlich mit Maske. Zum Glück sind auch OP-Masken erlaubt. Damit kann man es auf einem 3,5-stündigen Flug aushalten.

Auf dem Weg nach Island

Der Flug verlief ruhig und wir landeten um 22:30 Uhr am Flughafen von Keflavik.

Auf dem Weg nach Island

Für Geimpfte ist eine Einreise nach Island aktuell (gilt nur noch bis zum 26.07.2021) ohne Vorlage eines negativen PCR-Test und ohne Quarantäne möglich. Man wird am Ausgang von einem Flughafenmitarbeiter gefragt, ob man bereits geimpft ist und wird dann direkt zu einem Schalter weitergeleitet, wo ein weiterer Flughafenmitarbeiter die Daten im Impfpass auf Richtigkeit und Vollständigkeit prüft. Das Prozedere dauerte bei uns maximal 10 Minuten.

Ankunft auf Island

Unseren Mietwagen hatten wir beim Anbieter www.bluecarrental.is gebucht. Auf Island einen Mietwagen zu buchen ist allerdings immer recht kostspielig. Für drei Tage bezahlten wir gut 400 Euro (Vollkasko aber kein 4×4). Ein 4WD hätte locker das dreifache gekostet. Da wir aber weder ins Inland fahren wollten, noch F-Straßen auf unserem Programm standen, reichte uns ein normaler PKW.

Die Übernahmestation des Mietwagens liegt ca. einen Kilometer vom Flughafen entfernt. Entweder kann man zu Fuß gehen oder einen Shuttlebus nehmen. Wir entschieden uns aufgrund der späten Stunde und des Gepäcks für den Shuttle. Es gibt allerdings keine Information darüber, wie häufig und vor allem wie lange der Shuttlebus fährt. Und so kam es, dass wir eine geschlagene halbe Stunde an der Bushaltestelle warteten und niemand eintraf. Zwei weitere Reisende warteten auch auf einen Shuttlebus eines anderen Verleihers.

Island empfing uns direkt mit Nieselregen und Wind. Immerhin wird es im Mittsommer nicht dunkel, so dass wir um 23:30 Uhr beschlossen, von der Shuttlebushaltestelle zum Mietwagenverleiher zu laufen. 

Hätten wir gewusst, wie nah die Verleihstation liegt, hätten wir das direkt gemacht. Der Shuttlebus macht hier tatsächlich nicht viel Sinn. Außerdem fährt dieser ab einer gewissen Uhrzeit nicht mehr, wie wir an der Verleihstation erfuhren. Eine Information auf der Website oder auf dem Anrufbeantworter wäre hier allerdings hilfreich gewesen….

Zu Fuß läuft man hinter dem Flughafen über einen Parkplatz und ist quasi schon fast da. Der Anbieter liegt direkt gegenüber des Aurora Hotels und war nicht zu verfehlen. Die Wartezeit für den sowieso nicht mehr fahrenden Shuttlebus bei dem usseligen Wetter hätten wir uns sparen können.

Die Übergabe des Autos verlief ganz unkompliziert und ein paar Minuten später konnten wir unsere kleine Knutschkugel in Empfang nehmen.

Bis zu unserem Hotel (Hótel Heiðmörk) lag allerdings noch eine 45-minütige Fahrt vor uns. Wir hatten erst überlegt, zum Vulkan am Fagradalsfjall zu fahren. Da aber auf dem Live-Webcams keinerlei Aktivität zu sehen war und die Sicht sowieso durch die tiefhängenden Wolken verdeckt gewesen wäre, entschieden wir uns dagegen und fuhren auf den leer gefegten Straßen Islands zu unserer Unterkunft nahe Reykjavik.

Die Zimmerkarte konnten wir nicht mehr bei einem Mitarbeiter in Empfang nehmen, da die Rezeption bereits geschlossen hatte. Außen befand sich jedoch ein Schlüsselkasten, der sich nach Eingabe eines Codes öffnen ließ und wir so die Zimmerkarte in Empfang nehmen konnten. 

Hundemüde fielen wir endlich ins Bett und schliefen sofort ein.