Chile 2023: Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Mit dem Cerro Milagro wollten wir uns heute an einen weiteren einfachen 5000er mit 3 Gipfeln (5020m, 5043m und 5077m) versuchen. Ausgangspunkt sind die Thermen von Jurasi auf 4.050 Metern Höhe. Für den Aufstieg sollten 4 Stunden und für den Abstieg ca. 2,5 – 3 Stunden eingeplant werden. Es sind rund 900 Höhenmeter zurückzulegen. Ein GPS-Track ist zwingend erforderlich – sichtbare Spuren gibt es kaum und auch die Steinmännchen helfen nur bedingt bei der Wegfindung! Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind ebenso notwendig wie gute Wanderschuhe, ausreichend Getränke, dicke Klamotten und evtl. Wanderstöcke. Dafür wartet eine echte Abenteuerwanderung mit fantastischen Ausblicken auf den passionierten Wanderer.

Da die Thermen nur rund 20 Minuten Fahrzeit von Putre entfernt lagen, starteten wir den Tag entspannt, schliefen aus und frühstückten in Ruhe. Danach packten wir die Sachen zusammen und fuhren um 10:30 Uhr los.

Von der Ruta 11 bogen wir für die verbleibenden zwei Kilometer auf eine buckelige Piste ab, die uns direkt zum Parkplatz der Thermen brachte. Wer hier baden möchte, muss dafür 2.000 CLP Eintritt bezahlen, denn die Therme wird privat betrieben.

Wir meldeten uns kurz beim Besitzer der Therme, der leider gar kein Wort Englisch sprach. Mit Händen und Füßen erklärten wir ihm, wo wir hinwollten und er uns, wo wir lang gehen sollten. Ohne Spanischkenntnisse war es wirklich schwierig in Chile. Zum Glück hatten wir einen GPS-Track dabei (der hier auch unbedingt notwendig ist! Es gibt keine Beschilderung und teilweise nicht einmal einen erkennbaren Weg).

Abwärts liefen wir an dem gefliesten Becken der Therme vorbei. Eigentlich nur ein kleiner Pool mit warmen Wasser.

Wir gelangten hinab zum schwefelhaltigen, bunt gefärbten Flussbett des Rio Jurase, dass es zu überqueren galt. Das stellte uns schon vor eine kleine Herausforderung, denn eine Brücke gab es nicht.

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro
Flussquerung und Anstieg im Hang auf der anderen Seite (rechts)

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Nachdem wir eine passende Stelle gefunden hatten, begaben wir uns auf die andere Seite und stiegen dort im Hang weglos steil aufwärts. Achtung, das Geröll ist sehr locker und man sollte in engen Serpentinen hinaufgehen. Die erste Schlüsselstelle hatten wir passiert. Wer hier bereits Probleme hat oder unsicher ist, sollte vom weiteren Aufstieg absehen. Es wird nicht einfacher.

Wir versuchten nun, dem GPS-Track weitgehend zu folgen. Ein Weg oder Pfad war nicht erkennbar. Links, nahe der Abbruchkante des tief eingegrabenen Flusses, wanderten wir durch die Steppenlandschaft weglos leicht aufwärts.

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro
Weglos geht es aufwärts durch das Gelände
Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro
Der Blick auf das GPS-Gerät half uns beim weiteren Wegverlauf

Wir mussten eine tiefe Rinne überqueren. Am Rand entlang laufend, suchten wir einen geeigneten Übergang. Auch hier war der Abstieg sehr anspruchsvoll, denn es ging ca. 2 Meter in die Tiefe. Da wir nicht wirklich einen passenden Weg hinaus fanden, folgten wir der kleinen Schlucht bis zu einem Ausstieg.

Querung einer tiefen Rinne auf dem Weg zum Cerro Milagro
Querung einer tiefen Rinne auf dem Weg zum Cerro Milagro
Querung einer tiefen Rinne auf dem Weg zum Cerro Milagro
Es war nicht leicht, einen passenden Ausstieg aus der Rinne zu finden

Froh, eine weitere Schlüsselstelle gemeistert zu haben, führte uns der anspruchsvolle Weg zu einem Steinmännchen, das wir durch recht offenes Gelände mit kaum Buschwerk ansteuerten.

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Der Blick in die Ferne war grandios. Was für eine tolle Landschaft und wieder einmal waren wir ganz alleine unterwegs. 

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Wir sahen weitere Steinmännchen und gelangten zu einer auffälligen Formation aus rötlichen und gelben Gestein. Wir fühlten uns wie Entdecker, die in unbekanntes Terrain vordrangen.

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Der Spur weiter am Hang des Berges entlang folgend, stiegen wir sanft aufwärts.

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro
Ab und zu gibt es tatsächlich eine erkennbare Spur

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Durch kniehohe Büsche, die teilweise auch ziemlich dornig waren, suchten wir uns den Weg durch das Gelände.

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro
Einfach mittendurch durch kniehohe und stachelige Büsche

Die Schlucht des Rio Jurase lag tief unter uns. Also nicht zu nah an der Abbruchkante herwandern!

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Die Spur verlor sich. Wir richteten unsere Aufmerksamkeit wieder auf den GPS-Track und schlugen uns durch die Buschlandschaft.

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Wir erreichten eine weitere Rinne, die es an einer geeigneten Stelle zu überqueren galt. Ein Übergang war nicht leicht zu finden und wir mussten auf dem sandigen Untergrund recht tief in die Schlucht absteigen, um auf der anderen Seite wieder hinauf zu gelangen. Ich ärgerte mich, dass ich meine Wanderstöcke nicht mitgenommen hatte. Das Gelände war wirklich anspruchsvoll, zumal das lockere Gestein den Weg hinaus aus der Schlucht nicht einfach machte.

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro
Durchquerung einer weiteren Rinne. Es sieht auf dem Foto nicht so steil aus, wie es tatsächlich war

So langsam gewannen wir auch an Höhe, kamen aber auf dem weglosen Gelände nicht wirklich zügig voran. Auch die Höhe auf über 4.000 Metern zollte ihren Tribut und wir mussten immer wieder kleinere Pausen einlegen, um zu Atem zu kommen. Wären wir doch besser früher aufgebrochen.

Vor Kopf lagen große dicke Steine, die wir als nächsten Zwischenpunkt anpeilten. An einem der großen Felsen rasteten wir etwas länger und genossen die Aussicht. So richtig weit gekommen waren wir noch nicht und es lag noch die Hälfte der Wegstrecke vor uns. 

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Bunte Blumen am Wegesrand erregten unsere Aufmerksamkeit und lenkten auch etwas von der anstrengenden Tour durch das weglose Gelände ab. Was für eine fantastische Landschaft.

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Der Bergrücken vor Kopf kam so langsam näher und wir waren gespannt auf den weiteren Wegverlauf, denn die Schlucht mit dem anfangs kleinen Bach lag mittlerweile weit unter uns.

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Das nächste Steinmännchen wies uns den Weg, denn man sollte es vermeiden, zu hoch zu steigen. Je höher man geht, desto steiler wird das Gelände. Allerdings waren wir an einer Stelle zu weit unten, so dass wir sehr nah an der steilen Abbruchkante herlaufen mussten. Über sehr steiles und steiniges Terrain versuchten wir Abstand zwischen uns und der Steilkante zu bringen. Das war ohne Wanderstöcke nicht unbedingt mein Lieblingsgelände, zumal Ausrutschen hier keine Option war. Links ging es steil abwärts und die kleinen Büsche boten nur wenig bis keinen Halt.

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Nachdem wir den kurzen, knackigen Aufstieg in sicheres Terrain hinter uns gebracht hatten, eröffnete sich uns nun das erste Mal der Blick auf den Vulkankomplex Taapacá.

Blick auf den Vulkankomplex Taapacá
Blick auf den Vulkankomplex Taapacá

Durch das vegetationsreiche Gelände hangelten wir uns weiter vorwärts.

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Der Aufstieg wurde steiler und steiniger und ein Pfad war nicht mehr erkennbar. Wir hielten den GPS-Track im Auge und suchten uns unseren Weg durch die Sträucher.

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Wir blickten hinunter auf den Flusslauf, zu dem wir nun absteigen mussten. Oberhalb weiterzulaufen war keine Option, denn das Gelände war zu steil.

Abstieg zum Flusslauf auf dem Weg zum Cerro Milagro
Abstieg zum Flusslauf auf dem Weg zum Cerro Milagro

Der Abstieg war anspruchsvoll. Das Gestein war lose und man musste jeden Tritt genau abschätzen. Abrutschen war auch hier keine Option. Zur Not hatten wir zumindest das GPS-Gerät mit der SOS-Funktion dabei. Auf andere Touristen oder Einheimische waren wir nicht getroffen.

Abstieg zum Flusslauf auf dem Weg zum Cerro Milagro

Kaum erkennbare Spuren führten uns zum Flussbett hinab, wo wir an der rechten Seite entlang liefen. Achtung: Manche Stelle sind vereist.

Wanderung entlang des Flusslauf auf dem Weg zum Cerro Milagro
Wanderung entlang des Flusslauf auf dem Weg zum Cerro Milagro

Wanderung entlang des Flusslauf auf dem Weg zum Cerro Milagro

Wanderung entlang des Flusslauf auf dem Weg zum Cerro Milagro

vulkanisch geprägte Farben begleiteten uns entlang des Flusslaufes auf dem Weg zum Cerro Milagro
vulkanisch geprägte Farben begleiteten uns entlang des Flusslaufes auf dem Weg zum Cerro Milagro

Über lockeres und durch das Wasser abgeschliffene Gestein kraxelten wir aufwärts.

Wanderung entlang des Flusslauf auf dem Weg zum Cerro Milagro

Vor Kopf lag eine komplett vereiste Engstelle, die wir überwinden mussten. Hier war für mich schon fast klar, dass der Ausflug jetzt enden würde. Wie sollten wir ohne geeignete Ausrüstung über Schnee und Eis kommen? Marcel sah nach, wie lang die vereiste Passage war und wie der weitere Wegverlauf danach aussah. Grünes Licht, wir mussten nur etwa 3 Schritte über das Eis zurückzulegen. Durch die Sonne war der Schnee auch etwas aufgeweicht, so dass wir Stufen hineinschlagen konnten. Oben rum ist übrigens keine Option, das Schiefergestein ist viel zu locker und zu steil als das man es sicher passieren könnte.

vereiste Engstelle entlang des Flusslauf auf dem Weg zum Cerro Milagro
vereiste Engstelle entlang des Flusslauf auf dem Weg zum Cerro Milagro

Die paar Meter verlangten mir meinen ganzen Mut ab. Ich mag Schnee nicht. Der war mir auf unseren Bergtouren in der Schweiz schon nie wirklich geheuer. Entsprechend fertig kam ich auf dem ebenen Gelände an 😉. Ich hatte heute aber auch wirklich Probleme beim Luftholen. Das Tief Einatmen fiel mir richtig schwer. Und das nach zwei Wochen Akklimatisation. Irgendwas stimmte da nicht.

Und so sieht man tatsächlich aus, wenn man auf einer Höhe von 4.000 Metern wandert ;-)
Und so sieht man tatsächlich aus, wenn man auf einer Höhe von 4.000 Metern wandert 😉

Dafür eröffnete sich uns nun eine fantastische Landschaft. Zeit für eine Verschnaufpause. Ab hier ging es fast nur noch geradeaus. Spuren waren keine mehr zu erkennen. 

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Wir folgten dem bunten Flussbett mal rechts und mal links des Ufers leicht aufwärts. Auf dem lockeren Gestein konnten wir gut laufen. Allerdings hatte der Wind aufgefrischt und die Kälte kroch unter die Haut. Handschuhe hatten wir keine dabei. Für die Daunenjacke war es bergauf aber noch zu warm.

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Nach der nächsten Rechtskurve bot sich uns eine wahre Farbexplosion. Der blaue Himmel bot einen tollen Kontrast zum Rot, Gelb und Orange der Berge in Hintergrund. Dazu noch das buntgefärbte Flussbett. 

Beeindruckende Farben auf dem Weg zum Cerro Milagro
Beeindruckende Farben auf dem Weg zum Cerro Milagro

Beeindruckende Farben auf dem Weg zum Cerro Milagro

Wir folgten dem Flussbett weiter bergauf und standen kurz darauf vor dem nächsten Problem – ein kleiner Wasserfall musste umstiegen werden.

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro
Ein weiteres unerwartetes Hindernis auf dem Weg zum Cerro Milagro – ein Wasserfall
Suche nach dem besten Weg, um den Wasserfall zu umgehen
Suche nach dem besten Weg, um den Wasserfall zu umgehen

Auf den ersten Blick sahen wir erstmal kein weiteres Vorankommen aber je näher wir dem Wasserfall kamen, desto klarer wurde, dass wir diesen linken Weges durch eine steile Rinne umsteigen konnten. Die Direttissima war keine Option, da der Wasserlauf teilweise vereist war. Schon blöd, dass wir nachher auf dem gleichen Weg wieder irgendwie zurückkommen mussten. Nicht, dass mich das jetzt schon total gestresst hätte (Oh doch und wie!).

Umgehen des Wasserfalls durch eine schmale Rinne
Umgehen des Wasserfalls durch eine schmale Rinne

Umgehen des Wasserfalls durch eine schmale Rinne

Umgehen des Wasserfalls durch eine schmale Rinne

Nachdem der Wasserfall erfolgreich umgangen war, ging es entlang des Flussbetts weiter aufwärts.

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Der Cerro Milagro rückte nun in unser Blickfeld. Mittlerweile war es kurz vor 14 Uhr und uns war bereits jetzt klar, dass wir den Gipfel des 5.000ers nicht mehr erreichen würden. Eigentlich war uns das aber auch egal, denn diese Landschaftskulisse um uns herum war einfach ein Traum. Wir konnten uns kaum satt sehen.

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro
Vor Kopf ist der Cerro Milagro bereits zu sehen

Trockenen Fußes liefen wir dem Ziel über Geröll entgegen. Guckt euch bitte diese Farben an. Die Fotos wurden nicht bearbeitet. So sah es dort wirklich aus!

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro
viele bunte Farben

Der Flusslauf verschwand und das weglose Terrain führte uns in der surrealen Landschaft immer weiter aufwärts.

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Auch auf die Llareta-Pflanze trafen wir hier oben wieder häufiger. Zeit für eine kurze Verschnaufpause. Aber bitte nicht auf der Llareta, denn die ist geschützt.

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro
Bei den großen „Moosbrocken“ handelt es sich um die Llareta-Pflanze

Da wir den Gipfel des Cerro Milagro streichen mussten, peilten wir unser persönliches Ziel auf einem Sattel auf der linken Seite an. 

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Wir genossen den Blick zurück auf den Taapacá und liefen in einer Geröllrinne zu einem geeigneten Aufstiegspunkt auf den Schutthügel.

Blick auf den Taapacá
Blick auf den Taapacá

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

Trekkingtour zu den bunten Bergen des Cerro Milagro

An einer passenden Stelle bogen wir nach links ab und ächzten über loses Gestein steil aufwärts. Das kommt auf dem Foto nicht so heftig rüber, wie es in Wirklichkeit war. Wir konnten kaum 10 Schritte gehen, ohne pustend wieder nach Luft schnappen zu müssen. Und dabei hatten wir vielleicht 50 Höhenmeter zurückzulegen. Letzte Zweifel, doch noch „schnell“ auf den Gipfel des Cerro Milagro zu gelangen waren somit komplett ausgeräumt. Unmöglich – es sei denn, wir wollten hier oben übernachten.

Aufstieg zum Sattel, wo auch die 4x4-Piste endet
Aufstieg zum Sattel, wo auch die 4×4-Piste endet

Um 15 Uhr standen wir auf dem Sattel auf ca. 4.700 Metern Höhe und konnten auch von hier eine grandiose Fernsicht auf die weit entfernten 6.000er werfen. Atemberaubend.

Blick auf die 6.000er
Blick auf die 6.000er
Taapacá Vulkankomplex
Taapacá Vulkankomplex
Blick auf die 6.000er vom Sattel unterhalb des Cerro Milagro
Blick auf die 6.000er vom Sattel unterhalb des Cerro Milagro

Wir zogen die Daunenjacken über, denn auf der Anhöhe war es wirklich kalt und der Wind blies uns heftig um die Ohren. Hier sahen wir übrigens auch die 4×4-Strecke. Wie ich im Nachhinein gelesen hatte, kann man von der Ruta 11 auf eine Schotterpiste abfahren, die in einer einstündigen Anreise hier hinaufführt. Aber dann wären uns die ganzen fantastischen Ausblicke während der Tour entgangen. Die wollten wir auf keinen Fall missen.

Blick auf die 6.000er vom Sattel unterhalb des Cerro Milagro

Am Sattel unterhalb des Cerro Milagro
Am Sattel unterhalb des Cerro Milagro

Am Sattel unterhalb des Cerro Milagro

Bevor es an den Abstieg ging, machten wir noch schnell ein paar Fotos vom Cerro Milagro, den hohen Bergen und der bunten Landschaft um uns herum. 200 weitere Höhenmeter bis zum Gipfel wären für uns nicht nur zeitlich eng geworden, sondern für mich definitiv auch eine konditionelle Herausforderung. Je höher ich kam und je mehr ich Luft holen musste, umso heftiger schmerzte heute meine Lunge und das Tiefeinatmen funktionierte immer noch nicht. Die Kälte der Luft und der fehlende Sauerstoff halfen da nicht unbedingt weiter.

Cerro Milagro
Cerro Milagro

Blick vom Sattel unterhalb des Cerro Milagro

Hätten wir Zeit gehabt, wären wir nach einer Pause eventuell noch auf die gegenüberliegende Seite gewandert (wobei ich mich da schon sehr hätte zu aufraffen müssen). Auf einem der bunten Berge entdeckten wir ein Gipfelsteinmännchen. Da für den Abstieg aber gut 2,5 – 3 Stunden eingeplant werden sollten, war es Zeit den bunten Bergen am Cerro Milagro „adiós“ zu sagen.

Blick vom Sattel unterhalb des Cerro Milagro

Blick vom Sattel unterhalb des Cerro Milagro

Ein letztes Selfie am Cerro Milagro

Über das lockere Gestein liefen wir abwärts, bis wir zum Hohlweg gelangten. Zunächst hatten wir überlegt, einem alternativen GPS-Track zu folgen. Da wir aber nicht wussten, wie die Beschaffenheit auf dem Weg war, entschieden uns für denselben Rückweg.

Rückweg zu den Jurasi-Thermen
Rückweg zu den Jurasi-Thermen

Rückweg zu den Jurasi-Thermen

Rückweg zu den Jurasi-Thermen

Rückweg zu den Jurasi-Thermen

Rückweg zu den Jurasi-Thermen

Also hieß es der Hochebene und dem Flussbett bis zum Wasserfall zu folgen.

Rückweg zu den Jurasi-Thermen

Rückweg zu den Jurasi-Thermen

Rückweg zu den Jurasi-Thermen

Blick zurück auf den Cerro Milagro
Blick zurück auf den Cerro Milagro

Rückweg zu den Jurasi-Thermen

Rückweg zu den Jurasi-Thermen

Rückweg zu den Jurasi-Thermen

Der Abstieg durch die steile Rinne hielt etwas auf, da das Gestein sehr lose war und man aufpassen musste, wo man hintrat. Ich bevorzuge da immer die Methode „Auf-dem-Hintern-Runterrutschen“. Die Hose sah danach zwar nicht mehr sauber aus aber dafür kam ich sicher unten an.

Abstieg durch die steile Rinne am Wasserfall
Abstieg durch die steile Rinne am Wasserfall

Abstieg durch die steile Rinne am Wasserfall

Am Ufer des Flusses gelangten wir zur vereisten Stelle, die wir ebenfalls problemlos meisterten und über das glatt geschliffene Gestein zum Flussbett abstiegen.

buntes Gestein soweit das Auge reicht
buntes Gestein soweit das Auge reicht
Am Flussufer gehts zurück zum Berghang
Am Flussufer gehts zurück zum Berghang
Vereiste Passage am Fluss
Vereiste Passage am Fluss

Am Flussufer gehts zurück zum Berghang

Mehr Sorgen bereitete mir jetzt eher der weitere weglose Verlauf durch die Buschlandschaft. Denn es warteten einige, steile Abschnitte, bei denen ich mich auf dem Hinweg schon nicht wohl gefühlt hatte. Ohne erkennbaren Pfad konnten wir uns zwar am GPS-Track orientieren aber genau dieselben Spuren findet man im Regelfall nicht mehr.

Am Flussufer gehts zurück zum Berghang

Wir stiegen steil am Hang aufwärts und folgten im zickzack dem GPS-Track in Richtung Thermas de Jurasi.

Wegloser Aufstieg zum Berghang
Wegloser Aufstieg zum Berghang

Es lag noch ein weiter Weg vor uns und die Nachmittagssonne ließ uns ein wenig schneller gehen. Bergabwärts auf über 4.000 Metern Höhe ist allerdings auch nur geringfügig weniger anstrengend als bergauf. Insbesondere im flotteren Tempo. Meine Lunge schmerzte doch sowieso schon beim Luftholen. Was für ein Stress am Nachmittag.

Rückweg zu den Jurasi-Thermen

Fotostopps legten wir kaum noch ein, denn wir wollten unbedingt die Schlucht im Hellen durchwandern. Zumal es auch die tiefen Rinne noch zu durchqueren galt.

Die untergehende Sonne leitet so langsam das Ende des Tages ein
Die untergehende Sonne leitet so langsam das Ende des Tages ein

Mit dem Licht der untergehenden Sonne erreichten wir den Flusslauf an der Therme. Wir fanden allerdings irgendwie nicht denselben Weg hinab, den wir hinauf gegangen waren und liefen an der Abbruchkante von rechts nach links, um einen geeigneten Abstieg in das Flussbett des Rio Jurase zu finden.

Fast am Ausgangspunkt angekommen
Fast am Ausgangspunkt angekommen
Mit dem letzten Büchsenlicht erreichten wir die Therme Jurasi
Mit dem letzten Büchsenlicht erreichten wir die Therme Jurasi

Erledigt stiegen wir die letzten Meter zum Parkplatz hinauf, den wir um 18:15 Uhr erreichten. Der Besitzer der Themen hielt schon Ausschau nach uns, denn eigentlich wird das Tor am Eingang um 18 Uhr geschlossen.

Den Abend ließen wir nach einer heißen Dusche im nahegelegenen Restaurant La Paloma in Putre ausklingen. Es gab dort eine einfache Tageskarte mit ca. 10 Gerichten. Das Essen war top und pappsatt liefen wir zur Terrace Lodge um den abenteuerlichen und abwechslungsreichen Tag dort bei einem Glas Wein zu verabschieden.

Abendessen im Restaurant La Paloma in Putre
Abendessen im Restaurant La Paloma in Putre

Zusammengefasst noch einmal ein paar Fakten zur Trekkingtour zum Cerro Milagro:

  • Ausgangspunkt: Thermen von Jurasi, 4050m
  • Zeitbedarf ohne Pausen: Ca. 4 Stunden für den Aufstieg und 2,5 – 3 Stunden für den Abstieg => am besten früh starten
  • Höhenunterschied: Mit Gegenanstiegen ca. 900 Höhenmeter. Wer einen 4×4 hat, kann bis auf den Sattel zum Cerro Milagro fahren und muss dann nur noch 200 Höhenmeter bis zum Gipfel zurücklegen. Dafür verpasst man aber auch die gesamte Landschaft und das Abenteuer entlang der Wanderung

Festes Schuhwerk, GPS-Track, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingt erforderlich. Ebenso die Fähigkeit, sich im weglosen Gelände zurechtzufinden. Ausreichend Getränke mitnehmen und ein paar Snacks. Daunenjacke, Mütze und Handschuhe helfen gegen den kalten Wind, der auf der Anhöhe später auftreten kann.