Thailand: Golfrunde auf dem Old Airport Golf Course in Chiang Rai und Besuch des Blauen Tempels (Wat Rong Suea Ten)

Die letzten Tage in Thailand hatten uns geschlaucht und eigentlich hatten wir für heute eine etwa zweistündige Fahrt zum Phu Chi Fa Aussichtspunkt an der Grenze zu Laos geplant. Beim morgendlichen Blick aus dem Fenster herrschte jedoch Ernüchterung: Dichter Nebel und kaum zwei Meter Sicht. Die Aussicht auf eine zweistündige Autofahrt ohne Sicht war für uns daher nicht wirklich erstrebenswert. Stattdessen wollten wir unsere erlernten Golfkünste mal auf einem richtigen Platz testen. In Deutschland können wir bis jetzt ohne DGV-Platzreife nur Kurzplätze spielen, die allerdings häufig nicht so gut gepflegt sind, wie ein richtiger Golfplatz.

Als absoluter Anfänger waren wir allerdings noch so lange nicht so weit, dass wir sicher auf einem großen Platz spielen konnten. In Thailand ist es üblich, dass ein Caddy den Golfer auf der Runde begleitet. Bei meinen nicht vorhandenen Abschlagskünsten war das für mich keine Alternative. Gerade die langen Löcher wären für mich ein Grauen.

Auf dem Old Airport Golf Course in Chiang Rai hingegen brauchte man keine Begleitung, sondern konnte auch alleine spielen. Es handelte sich eher um einen Kurzplatz mit einigen 200-300 Meter langen Bahnen. Perfekt für uns.

Wir frühstückten daher in Ruhe und brachen gegen 10 Uhr auf. Aufs Autofahren hatten wir allerdings im Stadtverkehr von Chiang Rai keine Lust. Stattdessen nahmen wir das kostenlose Fahrrad des Hotels und fuhren die 3 Kilometer durch die vollen Straßen Chiang Rais.

Mit dem Fahrrad durch Chiang Rai
Mit dem Fahrrad durch Chiang Rai

Fahrradwege gab es keine und wir waren daher froh als wir die wuselige, mehrspurige Straße hinter uns ließen und in Richtung Golfplatz fuhren.

Auf dem Weg zum Golfplatz Old Airport Golf Course in Chiang Rai
Auf dem Weg zum Golfplatz Old Airport Golf Course in Chiang Rai

Die Dame im Shop sprach leider kein Englisch, weshalb Marcel anhand der Übersetzer-App für Schläger und Bälle sorgte.

Was hat man eigentlich früher ohne Übersetzungs-Apps gemacht?

Wir spielten uns zunächst auf der Driving Range warm und konnten danach mit den Leihschlägern den Platz unsicher machen. Zum Glück war nicht allzu viel los und wir hatten keinen Zeitstress, bessere Spieler dauernd passieren lassen zu müssen.

Die 1. Bahn wartete gleich mit einem Dogleg auf uns. Allerdings schlugen wir uns nicht besonders gut und der erste Abschlag ging bei uns beiden gründlich daneben. Die eigentlich nur 250 Meter lange Bahn wäre bei einem richtig guten Abschlag nicht allzu schwer gewesen aber auf echtem Rasen spielt es sich komplett anders als auf dem Kunstgrün der Driving Range.

Golfplatz Old Airport Golf Course in Chiang Rai
Golfplatz Old Airport Golf Course in Chiang Rai

Mit getoppten Bällen von nur 20 – 40 Metern hangelten wir uns zum Loch. Als wir endlich in Schlagdistanz zur Fahne waren, schlug ich meinen Ball mal direkt ins links von uns befindliche Wasser. Auch Marcel hatte kein Glück und schlug zu weit. Der Ball rollte auf der anderen Seite den Hang hinunter ins Wasser. Und davon gab es hier genug.

Golfplatz Old Airport Golf Course in Chiang Rai

Auch am zweiten Loch – ein Par 3 – verspielten wir gleich mal drei unserer guten Bälle. Der direkte Weg auf das Inselgrün ging über einen großen Teich. Zu weit für uns. Bevor wir daher am Ende ganz ohne Bälle dastanden, holte Marcel im Shop ein paar Lake-Balls. Wir waren gespannt, wie weit wir mit den 15 Bällen kamen. 

Das kurze Spiel lief besser als der Abschlag, auch wenn wir auch hier immer wieder zu weit oder zu kurz schlugen und Bälle versenkten. Die Balltaucher freuten sich über uns Greenhörner. Allerdings ging es nicht nur uns so. Die anderen Golfer hatten ebenfalls Probleme mit dem Endgegner Wasser.

Die vierte Bahn war Marcels persönlicher Gegner, denn das Wasser links von uns war direkt am Abschlag und somit vorprogrammiert, dass auch hier wieder Bälle versenkt wurden. Wir sahen, wie schnell 15 Bälle weg sein konnte  und waren gespannt, ob wir die 9-Loch-Runde überhaupt zu Ende spielen konnten. 

Der Abschlag an Bahn 4 lag direkt am Wasser
Der Abschlag an Bahn 4 lag direkt am Wasser

Ab und an bekam ich mal einen guten Abschlag hin aber meistens rollte der Ball nur ein paar Meter über den Rasen. Einfach nur deprimierend. Ja, wir spielten erst 4 Monate Golf aber dass es auf einem Golfplatz so schlecht lief, ließ nicht hoffen, dass wir jemals auf Rasen spielen würden. Immerhin liefen das Chippen und Putten besser als gedacht.

Golfplatz Old Airport Golf Course in Chiang Rai

Die Bahnen 5 und 6 waren die längstens des gesamten Platzes aber immerhin war jetzt das Wasser in weiter Ferne. 

Da das Fairway breit und das Wasser nicht in der Nähe waren, wollten wir jetzt auch mal Driver und Fairwayhölzer testen. Bis jetzt hatten wir immer nur Eisen gespielt aber für mehr Weite müssen in naher Zukunft andere Schläger her. Der Schlag mit dem Driver lief direkt perfekt – nicht. Wäre aber auch ein Ding gewesen, wenn wir den längsten Schläger hätten halbwegs gut spielen können. Aber auch schlecht getroffen, rollte der Ball rund 100-150 Meter. Viel weiter als bei einem guten Schlag mit dem Eisen.

Breiter Fairway? Zeit für die große Keule
Breiter Fairway? Zeit für die große Keule

Golfplatz Old Airport Golf Course in Chiang Rai

Schön war, dass es auf dem Golfplatz nicht voll war und sich die Spieler alle gut verteilten. Wir ließen zwar zwei, drei schnellere Flights passieren aber es kam nicht ständig Druck auf, schnell spielen zu müssen, sondern auch mal ein oder zwei Bälle mehr spielen zu können, wenn es nicht gut lief.

Golfplatz Old Airport Golf Course in Chiang Rai

Golfplatz Old Airport Golf Course in Chiang Rai

Bahn 7 – ein Par-3-Loch war für uns zur Abwechslung mal leicht, während Bahn 8 gleich mit einem Wasserhindernis wartete, in das wir mehrere Bälle versenkten. Schon wieder. Unser Ballvorrat (15 Stück) neigte sich so langsam dem Ende.

Die letzte Bahn war zum Glück ein wenig entspannter, da der Fairway breiter war. Aber auch hier wartete rechts ein Wassergraben, in den wir einen Ball verschwinden ließen.

Mit viel Spaß und einigen Lachattacken beendeten wir die erste Runde und legten eine weitere nach. Allerdings stockten wir erstmal den Ballvorrat auf.

Auf der lief es zwar nicht unbedingt besser aber uns ging es hauptsächlich um das Gefühl, auf Rasen zu spielen. Zu Hause war es immer nur kalt und nass. Außerdem hatten wir eh noch keine Platzerlaubnis, um mal ne Runde auf dem heimischen Golfplatz spielen zu können.

Wir genossen es daher, hier in Thailand unbeschwert ein paar Kugeln zu schlagen.

Nach 4 Stunden waren wir vollkommen erledigt und durchgeschwitzt und fuhren mit dem Rad zurück zum Hotel. Wer Lust hat ein paar Löcher auf einem netten und teilweise doch recht anspruchsvollem Platz zu spielen, dem sei der Old Airport Golf Course in Chiang Rai empfohlen. Lange Bahnen (Par 5) gibt es hier allerdings keine. 

Wir entspannten uns am Pool und überlegten, was wir am Abend noch unternehmen wollten.

Das Mora Boutique Hotel hatte nicht nur Leihfahrräder, sondern auch kleine Elektroroller, mit denen man sich (kostenpflichtig über eine App, die Internetzugang erfordert) fortbewegen konnte. Das wollten wir jetzt mal testen.

Unser Ziel war der blaue Tempel (Wat Rong Suea Ten) etwa 3 Kilometer außerhalb von Chiang Rai.

Auf den Straßen in Chiang Rai war es allerdings auch nicht ganz ohne mit einem kleinen Elektroscooter zu fahren. Um uns herum herrschte starker Verkehr und auf der Fahrradspur waren natürlich auch zahlreiche Mopeds unterwegs. Zum Glück fuhren aber auch hier alle gesittet und achteten auf uns Touristen. 

Mit dem Elektroroller zum Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai
Mit dem Elektroroller zum Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Wir waren trotzdem froh als wir endlich das Gewusel hinter uns ließen und zum Tempeleingang abbogen.

Da wir die Elektroroller über unsere Handys parken mussten, hatte ich nun ein Problem, denn in Thailand hatte ich ohne WLAN kein Netz und ausgerechnet hier gab es tatsächlich mal kein kostenfreies Internet.

Das war jetzt tatsächlich ziemlich blöd, denn ich wusste nicht, wie ich mich ausloggen sollte.

Ich ließ den Roller daher einfach stehen und hoffte, dass er sich automatisch abschaltete (ohne darüber nachzudenken, dass ich ihn auch wieder aktivieren musste…..).

Aber nun erstmal zum Tempel. Hier war tatsächlich einiges los. Zum Sonnenuntergang schien der blaue Tempel von Touristen stark frequentiert zu werden. Hätten wir nicht erwartet. Der Eintritt ist übrigens kostenlos.

Schon der Eingangsbereich mit seinen beiden riesigen Buddha-Stauen beeindruckte uns gewaltig.

Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai
Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Wie der Name schon verrät ist der ganze Tempel durch die Farbe Blau geprägt. Was für eine unglaubliche Kulisse.

Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Die Ubosot – das zentrale Bauwerk in einem Wat – war in Gold und Blau gehalten. 

Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai
Ubosot des Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Die Eingangstreppe zum Sot wurde von 4 Naga Schlangen bewacht. Vor dem Betreten des Ubosots galt es nun wieder die Schuhe auszuziehen.

Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Auf Strümpfen schritten wir auf einem Teppich nach vorne zum blau beleuchteten Buddha.

Blau beleuchteter Buddha im Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai
Blau beleuchteter Buddha im Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Das Spiel der Farben war total unwirklich und wir wussten erstmal gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollten.

Nachdem wir uns von Buddha verabschiedet hatten, erkundeten wir noch das Außengelände, das nicht minder spektakulär war. Nur das Licht zum Fotografieren war leider in der Abenddämmerung nicht mehr gut. ISO 6000 ließ grüßen (und das Bild natürlich ordentlich rauschen).

Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Vom zweiten Eingang hatten wir einen fantastischen Blick auf die gesamte Anlage.

Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Auch der bunt beleuchtete Brunnen wurde ständig von Touristen belagert, so dass wir heute kaum Fotos ohne Menschen schießen konnten. Aber das gehört ja schließlich dazu.

Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Nach etwa einer halben Stunde hatten wir alles gesehen und begaben uns zurück zu unserem Elektroroller. 

Wat Rong Suea Ten (Blauer Tempel) in Chiang Rai

Während Marcel seinen Scooter gar nicht mehr aus dem Schlaf holen konnte (der hatte leider irgendein Problem), hatte ich ohne Netz auch keine Chance, den Roller anzubekommen. Da standen wir jetzt ganz schön dumm da, denn bis zum Hotel mit dem schweren Roller zu laufen, war viel zu weit.

Marcel schaffte es irgendwann seinen Roller aufzuwecken. Er nahm daher mein Handy und suchte ein Café mit WLAN-Empfang. Der Hotspot des iPhones funktionierte nämlich auch nicht.

Er fand zwar kein Café aber einen Marihuana-Laden, in dem er kurz das WLAN nutzen konnte. Nach 10 Minuten war dann auch mein Roller wieder aktiviert und wir konnten in Richtung Hotel fahren.

Wir fuhren nur wenige Meter und standen vor dem nächsten Problem – die gebuchten Minuten neigten sich dem Ende. Da ich aufgrund des fehlenden Netzes keine Nachladung vornehmen konnte, beschloss ich, so weit wie möglich mit dem Roller zu fahren. Marcel versuchte per App weitere Minuten zu buchen. Ich hoffte, dass er mich auch fand und nicht falsch abbog.

Bergauf befuhr ich die große Brücke über den Fluss Nae Man Kok und hoffte die ganze Zeit, dass ich wenigstens bis zum höchsten Punkt kommen würde.

Ich schaffte es und konnte mich nun bergab rollen lassen. Unten angekommen war dann aber Ende Gelände. Das Licht ging aus und ich stand etwas verlassen am Straßenrand und wartete auf Marcel.

Der allerdings kam und kam nicht nach. Dauerte das Aufladen wirklich so lange? Keine Ahnung, wie lange ich wartete aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor.

Irgendwann sah ich Marcel zwischen den ganzen Mopeds. Er erklärte mir, dass man per App nicht mehr Zeit nachkaufen konnte, da der Bezahlvorgang immer abbrach. Also hatte er im Hotel angerufen, die den Roller reaktivieren konnten.

Das machte er nun auch bei meinem und gemeinsam konnten wir dann doch noch wohlbehalten zum Hotel zurückkehren. Was eine Fahrt auf den letzten Metern. Aber klar, an die Zeitbeschränkung hatten wir bei Ankunft im Tempel auch so überhaupt nicht nachgedacht, denn man konnte nur für eine Stunde buchen. Was sagt uns das: Ausgereift ist das mit den ganzen Apps und der neuen Technik auch noch nicht.

Nach dem aufregenden Nachmittag hatten wir uns das Abendessen heute wirklich verdient. Auf thailändisch hatten wir allerdings keine Lust und gingen daher in einem Steakhaus Essen. Wir konnten einen der letzten Plätze ergattern und während ich Fish & Chips bestellte, nahm Marcel mit einem saftigen Steak vorlieb. Ein hervorragendes Essen.

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Wir legten noch einmal einen kleinen Zwischenstopp an dem kleinen Stand von gestern direkt am Chiang Rai Clocktower ein und gönnten uns das thailändische Crêpes mit Banane. Wirklich ein Gaumenschmaus.

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Zeit für den Nachtisch

Den Abend ließen wir entspannt auf der Dachterrasse unseres Hotels mit Blick auf ein kleines Weihnachtsdorf ausklingen. Was das wohl war? Heute hatten wir jedoch genug erlebt und verschoben die Neugierde auf Morgen.

Auf der Dachterrasse im Mora Boutique Hotel in Chiang Rai
Auf der Dachterrasse im Mora Boutique Hotel in Chiang Rai
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Kleines Weihnachtsdorf