Finnland: Fahrt von Rovaniemi nach Ruka über Kemijärvi mit Besuch im Santa Claus Village in Rovaniemi

Der Morgen startete früh. Bereits um vier Uhr saßen wir im Auto zum Düsseldorfer Flughafen. Unser Flug nach Rovaniemi in Lappland war für 06:20 Uhr angesetzt. 4 Tage Finnland im Winter standen vor uns. Wir hofften auf kalte Temperaturen und viiiiel Schnee. Das i-Tüpfelchen wären noch Nordlichter, doch die Wetterprognose war dafür eher schwierig. Sonne und klare Nächte sollte es während es unseres Aufenthalts keine geben.

Am Flughafen Düsseldorf angekommen, gaben wir das Auto beim Valet-Parkservice ab und begaben uns zur Kofferabgabe, die wir bereits nach nur zehn Minuten erledigt hatten. Also hatten wir jetzt noch gut 1,5 Stunden bis zum Abflug Zeit. Wenn ich gewusst hätte, dass das so problemlos verläuft, wäre ich erst viel später zum Flughafen gefahren. Aber so hatten wir immerhin den morgendlichen Berufsverkehr umschifft.

Also ab durch die Sicherheitskontrolle, an der auch nichts los war. Unser Abflug ging von Terminal B aber wir fanden ein ruhiges Plätzchen im Terminal A, wo Marcel sich noch einen Powernap gönnte. Immerhin galt es in Finnland von Rovaniemi bis Ruka eine Wegstrecke von gut 200 Kilometern zurückzulegen.

Irgendwann war die Wartezeit endlich vorbei und bei Ankunft am Gate 37 startete fünf Minuten später schon das Boarding.

Der Eurowings-Flug hob überpünktlich um 06:15 Uhr ab und rund 3 Stunden kamen wir eine halbe Stunde früher als geplant in Rovaniemi an.

Ankunft in Rovaniemi
Ankunft in Rovaniemi

Im dichten Nebel musste der Airbus automatisiert landen und alle Handys ausgeschaltet werden (Flugmodus war nicht ausreichend).

Den Mietwagen bei finn-rent hatten wir erst für 11:30 Uhr angemietet. Wir waren daher gespannt, ob wir diesen bereits 1,5 Stunden früher in Empfang nehmen konnten.

Während ich auf den Koffer wartete, begab sich Marcel zum Mietwagenverleiher.

Mit dem Gepäck verließ ich den Sicherheitsbereich und lief zu Marcel, der am Schalter wartete. Leider hatte der Verleiher noch nicht geöffnet und wir mussten warten, bis der Mitarbeiter eintraf.

Nachdem das Paar vor uns die Formalitäten erledigt hatte, waren wir dran. Hinter uns warteten schon einige Leute.

Zum Glück lief das Prozedere recht schnell ab und wir konnten den Flughafen verlassen. -19° Celsius zeigte das Thermometer.

Am Flughafen von Rovaniemi
Am Flughafen von Rovaniemi

Die kalte Luft war draußen erstmal wie ein Schlag ins Gesicht. Aber wir gewöhnten uns schnell an die trockene Kälte und liefen zum Parkplatz, wo sich die Mietwagen befanden.

Unseren Ford Focus fanden wir allerdings nach mehrmaligem Hin und Her nicht, so dass Marcel wieder zurück zum Mietwagenverleiher lief. In der Zwischenzeit wurden zahlreiche Autos von den Mitarbeitern vorgefahren. Auch unser Kennzeichen war dabei. 

Ich rief Marcel an, um Bescheid zu sagen, dass das Auto jetzt doch da war aber im selben Moment kam er schon angelaufen.

Gegen 11 Uhr konnten wir dann endlich losfahren. Schon Wahnsinn, wie lange man für alle möglichen Dinge am Flughafen immer benötigt.

Winter in Lappland
Winter in Lappland

Wir peilten den Lidl in Kemijärvi an, wo wir einkaufen wollten. Auf dem Weg dorthin hatten wir uns vorgenommen, spontane Zwischenstopps einzulegen, wenn uns etwas gefiel. Eine Wanderung würden wir aufgrund des frühen Sonnenuntergangs um 15:00 Uhr nicht mehr schaffen. Schade, dabei lachte die Sonne heute.

Auf dem Weg nach Kemijärvi kamen wir am Santa Claus Village vorbei. Natürlich mussten wir uns das Treiben live ansehen. Wobei vorab zu sagen ist, dass das schon arg touristisch war.

Am Morgen war allerdings noch nicht viel los und wir konnten in Ruhe das Areal aus Souvenirshops, Rentierschlittenfahrten und Übernachtungsmöglichkeiten ansehen. Auch den Weihnachtsmann kann man hier treffen.

Santa Claus Village in Rovaniemi
Santa Claus Village in Rovaniemi

Santa Claus Village in Rovaniemi

Santa Claus Village in Rovaniemi

Ich fand allerdings das Thermometer viel spannender. Wann sieht man in Deutschland schon so eine Minuszahl? Und auch das Atmen bei -19° Celsius war anders als bei „normalen“ Temperaturen. Ich war vor einigen Jahren mal während einer Inventur in der Kühlkammer eines Unternehmens gewesen und genauso fühlte sich das an. 

Ein Hauch von Winter
Ein Hauch von Winter

Wir spazierten zu einem großen Platz, der mit einer Webcam ausgestattet war und schossen ein paar Fotos. Allzu lange wollten wir uns hier allerdings nicht aufhalten.

Santa Claus Village in Rovaniemi

Die Minustemperatur und der Steinpfosten mit der Aufschrift „Artic Circle“ waren ein beliebtes Fotomotiv. Auch für uns. Das Handy kam allerdings bei der Temperatur an seine Grenzen und reagierte nur noch sehr langsam. Die Spiegelreflex hatten wir mal lieber im Auto gelassen. Die Ansammlung von Kondenswasser wollte ich unbedingt vermeiden. Genauso hatte ich mir Lappland im Winter vorgestellt.

Artic Circle
Artic Circle
Bis das Handy die -19 anzeigte (und nicht nur 19 oder -) dauerte es einige Klicks
Bis das Handy die -19 anzeigte (und nicht nur 19 oder -) dauerte es einige Klicks

k-11

Santa Claus Village in Rovaniemi

Santa Claus Village in Rovaniemi

Nachdem wir genügend Fotos geschossen hatten, liefen wir durch einen Souvenirshop und verschickten eine Postkarte vom hier gelegenen Postamt an die Daheimgebliebenen.

Briefe an den Weihnachtsmann
Briefe an den Weihnachtsmann

Rund eine Stunde später kehrten wir zum Auto zurück und fuhren unserem Zwischenstopp entgegen.

Finnland im Winter
Finnland im Winter

Viel zu sehen gab es unterwegs leider nicht. Aber die verschneite Winterlandschaft entlang der Straße beeindruckte uns gewaltig. Wenngleich auch weniger Schnee lag als wir erwartet hätten.

Fahrt von Rovaniemi nach Ruka
Fahrt von Rovaniemi nach Ruka

Fahrt von Rovaniemi nach Ruka

Fahrt von Rovaniemi nach Ruka

Fahrt von Rovaniemi nach Ruka

Fahrt von Rovaniemi nach Ruka

Fahrt von Rovaniemi nach Ruka

Nach einer Stunde erreichten wir gegen 13 Uhr Kemijärvi. Die Ortschaft hat nicht viel zu bieten, so dass wir nur bei Lidl für die nächsten Tage einkaufen gingen und danach weiterfuhren.

Die tief stehende Sonne und der Blick auf den verschneiten Kemijärvi-See ließen uns noch ein paar Fotos schießen. Was für eine traumhafte Kulisse. Und dieses Licht war einfach magisch. 

Winterstimmung am Kemijärvi-See
Winterstimmung am Kemijärvi-See

Winterstimmung am Kemijärvi-See

Winterstimmung am Kemijärvi-See

Es war allerdings auch echt saukalt und ich spürte bereits nach wenigen Minuten die Finger nicht mehr. Hier hätten wir gerne einen kleinen Spaziergang eingelegt.

Aber die Zeit drängte ein wenig, denn wir wollten nicht im Dunkeln auf der verschneiten Straße nach Ruka fahren. Wobei die Straßenverhältnisse selbst wirklich sehr gut waren. Spikes hatte unser Auto zwar nicht aber dafür spezielle Reifen, die auf den verschneiten, gefrorenen Straßen mehr Grip boten.

Fahrt von Rovaniemi nach Ruka

Fahrt von Rovaniemi nach Ruka

Fahrt von Rovaniemi nach Ruka

Fahrt von Rovaniemi nach Ruka

Zwischendurch suchten (und fanden) wir noch einen Geocache und schossen Fotos am Straßenrand. Das Licht war so traumhaft. Schade, dass kein Aussichtspunkt auf unserem Weg lag. Gerne hätte ich die Fernsicht auf die verschneiten Bäume genossen.

Kurzer Stopp am Straßenrand
Kurzer Stopp am Straßenrand

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Kurzer Stopp am Straßenrand

Dieses Licht im Winter ist einfach magisch
Dieses Licht im Winter ist einfach magisch

Dieses Licht im Winter ist einfach magisch

Um 16:30 Uhr erreichten wir unsere Unterkunft etwas außerhalb von Ruka. Die „Hietvilla Aurora“ lag ca. 2 Kilometer abseits der Straße und bot zwei Selbstversorgerunterkünfte mit drei Schlafzimmern, einer gut ausgestatteten Küche, einem Wohnzimmer mit Kamin und einer Sauna, sowie großer Terrasse mit Hot Tube (kostenpflichtig). Handtücher und Bettwäsche müssen entweder vorab für 18 Euro / Tag gemietet oder selbst mitgebracht werden. Auch die Endreinigung der Unterkunft kostete 100 Euro extra. Wir brachten Bettwäsche und Handtücher selbst mit und reinigten auch die Unterkunft. 100 Euro fanden wir etwas sehr überteuert, zumal die Unterkunft bei Bezug auch nicht richtig sauber war. Vor allem auf den Regalen lag einiges an Staub und vom Vormieter stand noch ein leeres Glas auf dem Küchentisch. Aber wir sahen da am besten drüber hinweg, denn die Unterkunft lag traumhaft am Waldesrand mit Blick in die Ferne.

Hietvilla Aurora in Ruka
Hietvilla Aurora in Ruka

Hietvilla Aurora in Ruka

Nachdem die Klamotten im Haus verstaut waren, schoben wir die Tiefkühlpizza in den Ofen und entspannten uns erstmal ein wenig von der langen Anreise.

Hietvilla Aurora in Ruka

Wir waren zwar echt müde, aber wollten natürlich trotzdem noch die Sauna testen. Vor dem Essen hatten wir diese aufgeheizt und konnten uns danach direkt einen heißen Aufguss gönnen.

Die Sauna wartet schon
Die Sauna wartet schon

Während ich nach dem Saunieren noch eine kurze Runde durch den Schnee auf der Veranda lief, zündete Marcel den Kamin an.

Und zum Abkühlen bei -22° Celsius raus in den Schnee
Und zum Abkühlen bei -22° Celsius raus in den Schnee

Wir machten es uns gemütlich und hofften auf ein paar Nordlichter. Der Himmel war zwar nicht ganz klar aber auch nicht komplett bewölkt.

Danach Aufwärmen vor dem Kamin
Danach Aufwärmen vor dem Kamin

Ich spazierte daher draußen noch ein wenig umher und richtete die Kamera auf den dunklen Himmel, um per Langzeitbelichtung das schimmernde Grün der Aurora sichtbar zu machen. Allerdings lag der KP-Wert laut App nur bei 2 und die Wahrscheinlichkeit Nordlichter sehen lag bei weniger als 1%.

Auf der Suche nach dem Nordlicht
Auf der Suche nach dem Nordlicht

Auf der Suche nach dem Nordlicht

Leider war auch mit Kamera nichts zu sehen und ich lief wieder zurück zur Unterkunft.

Auf der Suche nach dem Nordlicht

Da wir echt müde waren, gingen wir ins Bett und fielen bereits um 21 Uhr in einen tiefen Schlaf. 

Wir hatten gehofft, vielleicht in der Nacht aufzuwachen und dann einen Blick nach draußen zu werfen aber wir wurden erst um 5 Uhr wach. Der Blick nach draußen war da bereits wolkenverhangen. Schade drum, denn in den nächsten Tagen würden wir aufgrund des Wetters keine Chance haben, das Nordlicht zu sehen.