Jedes Jahr zur Frühlingszeit verwandelt die wilde Narzisse die Wiesen in der Eifel in leuchtend gelbe Blütenteppiche. Von Anfang April bis Anfang Mai ist die gelbe Pracht in der Nähe von Monschau oder in Hellenthal zu sehen. Eine empfehlenswerte Wanderung ist die ca. 15 Kilometer lange Narzissenroute in Monschau-Höfen.
Da Ostern uns vier freie Tage bot, beschlossen wir zusammen mit meiner Mutter und meiner Schwester von Karfreitag bis Ostersonntag zum Wandern in die Eifel zufahren.
Am Freitagmorgen machten wir uns auf den Weg zum Startpunkt der Wanderung – dem Wanderparkplatz am Nationalparktor Höfen.
Nach rund zwei Stunden Fahrt erreichten wir gegen 09:30 Uhr den großen, kostenpflichtigen Parkplatz. Für den Besuch des Nationalparks wird keine Eintrittsgebühr verlangt.
Die Narzissenroute ist mit einer gelben Narzissenblüte markiert. Der Wanderweg wurde als Partnerweg des Eifelsteigs angelegt, daher trafen wir einige Male auch auf die Wanderzeichen des Eifelsteigs. Die Etappen des wunderschönen Fernwanderwegs haben wir bereits im Jahr 2011/2012 erwandert.
Vom Parkplatz folgten wir den Zustiegsschildern leicht abwärts zum Rundwanderweg.
Wir genossen die Aussicht auf Monschau-Höfen und die Landschaft.
Nach ca. 300 Metern erreichten wir einen Abzweig, an dem der Rundwanderweg wieder aufeinandertraf. Hier mussten wir uns nun entscheiden, ob wir geradeaus weiterwanderten oder nach rechts abbogen.
Wir liefen weiter geradeaus und können jedem nur empfehlen, den Weg auch so herum anzugehen. Man erreicht nach ungefähr 4 Kilometern bereits die erste Wiese mit wild blühenden Narzissen aber dazu später mehr.
Abwärts gelangten wir in den Wald mit seinen hohen Nadelbäumen hinein. Weit unter uns entdeckten wir die Perlenbachtalsperre.
Nach dem Regen der letzten Tage war der Waldweg teilweise sehr schlammig.
Wir gelangten aus dem Wald hinaus und wanderten auf einem Waldweg weiter geradeaus.
Ein Abzweig führte uns nach rechts hinab.
Am Wegesrand entdeckten wir die ersten Namensgeber der Narzissenroute.
Während Marcel seine Armkraft am dicken Ast eines Baumes testete, folgten wir einem schmalen Pfad weiter abwärts.
Vorbei an einer offenen Grasfläche gelangten wir zu einem kaum passierbaren Übergang über einen Bach.
Der Regen der letzten Tage hatte die kleine Holzbrücke über den Bach komplett unterspült und das schmale Gewässer ein wenig verbreitert.
Während Marcel sich nasse Füße holte, nahmen wir einen kleinen Umweg durch das Unterholz in Kauf. Ein ausgetretener Pfad deutete darauf hin, dass wir nicht die einzigen mit dieser Idee gewesen waren. Ein gekonnter, großer Schritt über den Bach und wir waren auf der anderen Seite.
Im steilen Hang hechteten wir aufwärts zur Mühlenstraße, die wir an einer passenden Stelle überquerten.
Nun ging es wieder auf einem breiten Wirtschaftsweg ohne querende Bäche in den Wald hinein.
Der düstere Tannenwald führte uns zu einer großen Brücke über den Fuhrtsbach. Hier kreuzte sich die Narzissenroute, d.h. die Brücke würden wir am Ende unserer Wanderung auch wieder überqueren.
Wir entschieden uns, dem Rundwanderweg nach rechts zu folgen und liefen auf dem breiten Weg weiter.
Der Perlenbach suchte sich seinen Weg durch das weite Tal.
Die Schäden des Hochwassers 2021 waren auch hier noch gut zu erkennen.
Leicht auf- und abwärts liefen wir direkt neben dem Fluss her und genossen die wunderschöne Wanderung durch das Perlenbachtal.
Der Weg führte uns zur ersten Narzissenwiese, deren gelb schimmernde Blütenpracht wir schon von weitem sahen.
Wir staunten nicht schlecht über die kleinen Wildnarzissen, die sich auf der grünen Wiese heimisch fühlten.
Zahlreiche Fotos später, beschlossen wir dem Weg weiterzufolgen. So langsam wurde es spürbar voller.
Leicht ansteigend wanderten wir neben den grünen Wiesen her und erreichten einen schön gelegenen Picknickplatz direkt oberhalb des Perlenbachs. Zeit für eine Pause.
Nach der kleinen Stärkung begaben wir uns wieder auf den Wanderweg und liefen für eine zeitlang immer oberhalb des im Tal fließenden Flusses her.
Direkt am Ufer des Perlenbachs hatten sich zahlreiche Wildnarzissen angesiedelt, die uns wirklich beeindruckten.
Immer wieder blieben wir stehen, um Fotos zu machen oder einfach zu zu staunen. Ich hatte nicht erwartet, so viele Blumen hier zu sehen.
Schmale Trampelpfade führten hinab zu den Narzissenwiesen aber bitte nicht auf die Blumen drauf trampeln oder abpflücken, sondern einfach nur die Natur genießen und mit Vorsicht zu den Pflanzen gehen!
Wir konnten uns kaum losreißen und kamen nur langsam voran.
Selbst in den Felsen am Wegesrand entdeckten wir die gelben Blumen.
Abermals führte ein schmaler Trampelpfad direkt ans Ufer des Perlenbachs. Die moosbewachsenen Baumstämme und die leuchtenden Narzissen boten einen tollen Kontrast zur noch recht kargen Landschaft.
Eine Freifläche mit einem großen Tannenbaum ließ Weihnachtsgefühle aufkommen. Der wäre doch bestens zum Schmücken geeignet. Die perfekte Tanne.
Auch auf dieser Wiese standen die blühenden Narzissen in ihrer ganzen Pracht. In ein paar Jahren wird hier wahrscheinlich im Frühjahr kaum noch Wiese zu sehen sein.
Wir folgten dem breiten Wanderweg weiter geradeaus. Mittlerweile kamen uns auch zahlreiche Menschen entgegen. Aber es war zu erwarten, dass es zur Narzissenblüte und an einem Wochenende sehr voll werden würde.
Wir erreichten erneut eine Brücke, die wir jedoch nicht überquerten, sondern dem Wanderweg kurz vor der Brücke nach links folgten.
Ein Schotterweg führte leicht aufwärts oberhalb des Perlenbachs weiter.
Während rechts von uns die Narzissen blühten, blickten wir links von uns in einem dunklen Tannenwald hinein. Welch ein Kontrast.
Wir erreichten erneut eine Narzissenwiese und konnten nicht anders als wieder ein paar Fotos zu schießen.
Eine Bank lud zur Rast ein aber wir wollten jetzt mal ein paar Meter machen.
Vorbei an weiteren kleinen Wiesen mit blühenden Narzissen überquerten wir eine kleine Brücke.
Ein kleiner Bach schlängelte sich seinen Weg durch die blühenden Wiesen.
An einem großen Abzweig wanderten wir mit den Wanderschildern weiter geradeaus in Richtung Jägersief.
Zunächst auf Schotter folgten wir der Narzissenroute weiter.
Ein kleiner Trampelpfad zweigte von der Hauptroute auf eine Wiese auf. Wir befanden uns im direkten Grenzgebiet zu Belgien.
Während ein weiterer Wanderweg nach Belgien führte (Achtung, Truppenübungsgebiet Lager Elsenborn, dass an einigen Tagen im Jahr für den Tourismus gesperrt ist), folgten wir dem Pfad nach links.
Direkt neben uns blühten die Narzissen wieder in Scharen. Offiziell führte die Narzissenroute nicht hierher. Wenn das Truppenübungsgebiet allerdings geöffnet ist, können wir nur jedem empfehlen, den kleinen Abzweig zu nehmen. Der Weg war traumhaft, wenn auch leider nur sehr kurz.
Viel zu schnell gelangten wir zurück auf den Hauptweg, wo die Menschenmassen auf uns warteten.
Dadurch, dass auch geführte Touren angeboten werden, kam es uns manchmal so vor als hätten Reisebusse die Menschen in Scharen hier abgeladen.
Wir folgten dem Grenzverlauf und gelangten in das Jägersieftal, in dem abermals unzählige Narzissen auf uns warteten.
Der breite Schotterweg bot genug Platz für die Wanderer und Spaziergänger und Überholen war problemlos möglich.
Leicht auf- und abwärts liefen wir durch das schöne Tal.
Immer geradeaus wandernd, erreichten wir eine T-Kreuzung, an der wir nach rechts abbogen.
Nach etwa 400 Metern zeigte der Wanderweg nach rechts ab, führte an einem kleinen Tümpel mit Fröschen vorbei und verlief kurz darauf nach rechts.
Auf der Wiese neben uns blühten wieder einige Narzissen. Die schönsten Blumenteppiche hatten wir jedoch jetzt hinter uns und waren froh, dass es dort noch nicht so voll gewesen war.
Leicht ansteigend verlief der Wanderweg zu einer offene Fläche, auf der es sich auf der Wiese einige Leute gemütlich gemacht hatten.
Auf einer Anhöhe wartete eine freie Bank auf uns und wir legten noch einmal eine kleine Rast ein.
Zahlreiche Wanderer passierten uns und nach ca. 15 Minuten folgten wir ihnen abwärts zu einer großen Kreuzung.
Wir wanderten nach rechts und gelangten zum Sprengbunker – einem Relikt aus der Nazizeit. Er ist ein Teil des Westwalls und wurde 1938-40 von den Nazis angelegt, um mit rund 18.000 Bunkern und Stollen den Grenzverlauf im Westen zu sichern. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Großteil der Bunkeranlage gesprengt.
Ein Wanderweg zweigte nach rechts ab und führte uns über einen kleinen Bachlauf zu den Überresten des Bunkers.
Die Anlage war sogar geöffnet aber hinein gehen wollten wir nicht. Nicht nur, dass viel Müll im Innern herumlag, sondern vor allem, weil es nicht wirklich sicher aussah.
Wir liefen zurück zum Narzissenroute und folgten dieser auf einem schmalen Pfad nach rechts.
Im Hang steil aufwärts gelangten wir zu einem schönen Naturpfad, der uns durch den Wald führte.
Sanft ging es abwärts an Narzissen und Buschwindröschen vorbei.
Hier waren kaum noch Leute unterwegs und wir konnten die Wanderung fast für uns alleine genießen. Den 15 kilometerlangen Rundwanderweg schienen daher nicht alle Spaziergänger in Angriff zu nehmen.
Wir gelangten hinab zum Fuhrtsbach und wanderten an diesem entlang bis zu einer großen schlammigen Suhle, die nicht matschlos zu überqueren war.
Nachdem wir den besten Weg ausgekundschaftet hatten, folgten wir dem Pfad weiter am Bach entlang.
Ein Teil des Weges war vom Wasser weggespült wurden, so das wir auf einem kaum erkennbaren Wurzelpfad im Hang ausweichen mussten.
Nachdem wir auch das gemeistert hatten, verlief der Weg eben am Fuhrtsbach entlang bis zur Kreuzung mit der großen Brücke vom heutigen Morgen.
Wir überquerten diese erneut, bogen nun aber nach links ab und wanderten auf einem urigen Pfad abermals am Fuhrtsbach entlang, der nach wenigen Metern in den reißenden Perlenbach mündete.
Dem Wanderweg folgend, erreichten wir die K25 (Mühlenweg) und einen Wanderparkplatz.
Wir überquerten die Straße und spazierten auf einem breiten Wirtschaftsweg wieder am Perlenbach entlang.
Moosbedeckte Bäume und dunkle Tannen säumten den Weg. Ein wirklich schöner Auftakt unseres Kurzurlaubs in der Eifel.
Der Stromschnellen des Perlenbachs wurden ruhiger und nach etwa 700 Metern mündete dieser in der Perlenbachtalsperre. Das Wasser der Talsperre dient der Trinkwasserversorgung sowie der Stromerzeugung durch Wasserkraft.
Es ging aufwärts und nach wenigen Metern zweigte ein Weg nach rechts ab und wir ließen die Talsperre hinter uns.
Ein letzter knackiger Anstieg brachte uns hinauf zur Weggabelung von heute Morgen.
Wir hielten uns rechts und wanderten zurück zum Wanderparkplatz am Nationalpark-Tor Monschau Höfen.
Ein wunderschöne Wanderung ging zu Ende und die Narzissenroute ist im Frühjahr eine wahrlich empfehlenswerte Tour; auch wenn es vor allem am Wochenende sehr voll werden kann. Der offizielle GPS-Track lässt sich auf der Webseite von www.eifel.info herunterladen.
Von Monschau-Höfen lagen nun rund 40 Minuten Autofahrt bis zu unserer Ferienwohnung Susanna in Wascheid. Wir wurden von den beiden Besitzern der Ferienwohnung sehr freundlich empfangen und konnten nach einem kurzen Plausch die ca. 120qm große Wohnung beziehen.
Mit zwei Schlafzimmern, einer großen Küche, einem noch größeren Wohnzimmer und einem schönen Balkon konnten wir die nächsten zwei Nächte in ruhiger Umgebung verbringen.
Nach einer kurzen Erholung auf dem Sonnenbalkon, beschlossen wir gegen 17 Uhr noch ein paar Geocaches am nahegelegenen Stausee Wascheid einzusammeln.
Wir spazierten durch die schöne Landschaft, die noch mit einigen Höhenmetern auf uns wartete.
Gegen 19:30 Uhr waren wir zurück in der Unterkunft und ließen den Abend gemütlich ausklingen.