Nach einer ruhigen Nacht, wurden wir am Morgen von Vogelgezwitscher geweckt. Wir frühstückten in Ruhe, bevor wir nach Schalkemehren fuhren. Für heute hatte ich eine 10 Kilometer lange Rundwanderung um die drei Dauner Maare herausgesucht. Marcel und ich waren während unserer Wanderung auf dem Eifelsteig auch schon hier hergekommen aber da meine Mutter und meine Schwester noch nie in der Vulkaneifel waren, wollten wir ihnen eines der Highlights nicht vorenthalten.
Bevor wir jedoch die Maare erkunden konnten, lag eine rund einstündige Autofahrt vor uns. Auf dem Parkplatz direkt gegenüber des Weinfelder Maars stellten wir das Auto kostenlos ab.
Wir überquerten die vielbefahrene Landstraße, die in der Mitte jedoch eine Fußgängerinsel hatte und uns das Überqueren erleichterte.
Da es sich um eine Rundwanderung handelte, konnten wir nun entscheiden, ob wir in Richtung Schalkenmehrener Maar oder Gemündener Maar wanderten.
Wir folgten dem GPS-Track nach rechts und blickten über das beeindruckende Weinfelder Maar. Der Maarsee entstand vor rund 10.500 Jahren bei einer vulkanischen Dampfexplosion und ist rund 525 m lang, 375 m breit und 51 m tief.
An einer Wegspinne liefen wir geradeaus, gingen durch ein Drehkreuz und nahmen den Wanderweg links vom Zaun aufwärts zum Mäuseberg (561,2 m.ü.M).
Immer wieder drehten wir uns um und blickten auf das Weinfelder Maar und die hügelige Vulkanlandschaft.
Nach dem Anstieg zum Hochplateau des Mäusebergs genossen wir die Fernsicht.
Nachdem wir uns satt gesehen hatten, gingen wir in Richtung Dronketurm.
Entlang einer engen Wendeltreppe stiegen wir nach oben und genossen von hier abermals eine tolle Aussicht. Zu sehen war jetzt auch das Gemündener Maar, das eingebettet zwischen den Erhebungen der Eifeler Vulkanlandschaft lag. Dort hinab würde uns der Wanderweg gleich führen.
Nach der kurzen Stippvisite begaben wir uns hinab und folgten den zahlreichen Wanderzeichen nach rechts.
Die Maarschaukel mit Blick auf das Gemündener Maar war leider besetzt und so brachte uns ein Waldweg in weiten Serpentinen abwärts in Richtung Maar.
Zwischen den Bäumen lugte das dunkle Blau des Gemündener Maares hervor, dem wir immer näher kamen.
Nach insgesamt einer halben Stunde Abstieg vom Dronketurm, hatten wir den Parkplatz am Gemündener Maar und das Restaurant KuliMaarik erreicht. Hier legten wir eine Kaffee-/Kakaopause ein, wobei es im Schatten doch recht kühl war.
So ging es nach der kurzen Rast oberhalb des Maares auf der Asphaltstraße weiter.
Wo es abwärts geht, geht es bekannterweise auch irgendwann wieder aufwärts und so folgten wir dem GPS-Track auf einem breiten Weg zunächst leicht ansteigend.
Wir passierten einen Skilift und wanderten auf einer Schotterstraße nun steiler bergauf.
Der Weg nach oben zog sich und wir waren froh als wir einen Abzweig erreicht hatten, auf dem es nun sanfter aufwärts ging.
Wir genossen die Fernsicht und bogen nach rechts auf einen etwas schmaleren Schotterweg ab. Im Sommer kann es hier vermutlich sehr heiß werden, da nirgends schattenspendende Bäume standen.
Den Dronketurm wieder im Blick, hatten wir nach einer halben Stunde den Mäuseberg erreicht und wurden von einer kleinen Herde freilaufender Esel erwartet.
Die friedliebenden Tiere ließen sich sogar streicheln und fraßen dabei in aller Ruhe weiter.
Wir liefen zum Ende des Mäusebergs und bogen hier wieder nach links auf den ausgewaschenen Pfad bergab zum Weinfelder Maar ab.
Das dritte Maar – das Schalkemehrener Maar – ließen wir weg und beschlossen dafür spontan zum Laacher See zu fahren, an dem meine Schwester und meine Mutter noch nicht waren. Und was ist typischer für die Vulkaneifel als der Laacher See?
Wir begaben uns daher auf dem schmalen Pfad abwärts zum Parkplatz und ließen den Blick noch einmal über das Weinfelder Maar schweifen.
Im Gebüsch entdeckte Marcel eine Goldammer, die aber schon wieder fast weg war, als ich mit meinem Teleobjektiv angerückt war.
Am Parkplatz angekommen peilten wir den Laacher See an. Da wir aufgrund, der Uhrzeit keine 8 Kilometer mehr um den See laufen wollten, schaute Marcel im Netz nach, wo man die Mofetten am besten sehen konnte. Eine Mofette ist der Austrittspunkt von Kohlenstoffdioxid (CO2) aus dem Boden mit Temperaturen unter 100 °C. Sie ist damit eine Unterart der Fumarole und wird als Begleiterscheinung von Vulkanismus angesehen. Die Ausgasungen sind Zeichen einer immer noch andauernden vulkanischen Tätigkeit. Aktuell besteht kein akutes Risiko für einen Ausbruch in naher Zukunft. Aber wer weiß, was so in 10.000 Jahren noch passiert.
So fanden wir im Internet den Hinweis zum Parkplatz gegenüber dem Restaurant Blockhaus Laacher See. Von hier waren die Mofetten am schnellsten zu erreichen. Allerdings mussten wir auch einen langen Abstieg zum Ufer des Sees (und später ebenso langen Anstieg…) in Kauf nehmen.
Durch einen hohen Laubwald liefen wir zu Beginn leicht und wenig später steil abwärts.
Am Ufer des Laacher Sees folgten wir kleinen Trampelpfaden und hielten Ausschau nach den CO2 Ausgasungen.
Immer wieder genossen wir die herrliche Aussicht auf die nun mit wassergefüllte Caldera, die durch das Absacken der Decke der entleerten Magmakammer unterhalb des Vulkans entstanden ist.
Der Laacher See ist immer einen Ausflug wert und so konnten wir uns gar nicht satt sehen.
Zumindest wir drei, denn als Marcel eine Schlange auf einem Baumstamm entdeckte, die ein Sonnenbad nahm, hatte er erstmal die Nase voll vom Gucken.
Begeistert näherte ich mich der Ringelnatter langsam und beobachtete sie eine Weile.
Irgendwann hatte sie die Nase voll von uns und schlängelte sich ins Wasser, um im dichten Gebüsch auf der gegenüberliegenden Seite zu verschwinden. Schade, dass ich kein Teleobjektiv dabei hatte.
So blieben wir noch eine Zeitlang am Ufer des Sees, beobachteten die Mofetten – die auf Fotos nicht wirklich zur Geltung kamen – und liefen danach auf demselben Weg zurück zum Auto.
Da ich meiner Familie auch gerne die beeindruckende Wingertsbergwand zeigen wollte, fuhren wir kurzerhand auch noch dorthin.
Beim letzten Mal war der Parkplatz nicht leicht zu finden, denn google maps kennt diesen nicht. So informierte Marcel sich vorher im Internet und peilte das Vulkanbad der Stadt Mendig an. Von hier aus ging es geradeaus über eine Autobahnbrücke und dann nach links über eine Schotterstraße zum Parkplatz der Wingertsbergwand.
Ganz alleine bestaunten wir abermals die beeindruckende, bis zu 60 Meter hohe und mehrere hundert Meter lange Bims- und Tuffwand, die uns einen interessanten geologischen Einblick in den Vulkanausbruch des Laacher-See-Vulkans vor ca. 12.900 gewährte.
Wir suchten am Fuße der Wand noch nach Vulkangestein mit Hauyn-Kristalleinschlüssen. Die sind aber hier mittlerweile wirklich sehr schwer zu finden bzw. so klein, dass man die Hauyne kaum noch sieht.
Da sich unter dem Auto ein großes Plastikteil gelöst hatte und auf dem Boden schleifte, mussten wir vor unserer Rückfahrt zur Ferienwohnung Susanna nach Wascheid noch Panzertape oder irgendein anderes stabiles Klebeband auftreiben. An einer Tankstelle wurden wir zum Glück fündig und Marcel klebte fachmännisch das Plastikteil mit viel Klebeband am Wagen fest. Keine Langzeitlösung aber wir hofften, dass dies für die morgige Heimfahrt ausreichen würde.
Vom Laacher See lag eine rund einstündige Rückfahrt nach Wascheid vor uns, wo wir den Abend gegen 19 Uhr gemütlich ausklingen ließen.