Nach einer erholsamen Nacht und einem sehr guten Frühstück in der Pension Knab’s Mühlenschenke in St. Goar, verließen wir die Unterkunft gegen 09:30 Uhr. Unsere heutige Tour auf dem Premiumwanderung „Traumschleife Mittelrhein“ brachte uns das Obere Mittelrheintal näher. Spektakuläre Aussichten auf den Rhein und den Loreleyfelsen inklusive. Die Rundwanderung startete auf dem Wanderparkplatz „Spitzer Stein“. Auf den 14,6 Kilometern sind ca. 400 Höhenmeter im Auf- und Abstieg zu überwinden. Für die Wanderung sollten ca. 4,5 – 5 Stunden eingeplant werden.
Nachdem die Wanderstiefel geschnürt waren, folgten wir dem Zustieg zum Start/Ende der Traumschleife.
Auf einem Forstweg stiegen wir bergauf zum Aussichtsturm auf dem Spitzen Stein, von wo aus die Tour startete.
Noch waren wir ganz alleine und stiegen die zahlreichen Stufen hinauf zur Aussichtsplattform.
Die Aussicht war gigantisch und wir blickten auf eine weite Landschaft, den Rhein und die zahlreichen Burgen, denen wir im Laufe der Wanderung noch etwas näher kommen sollten.
Zurück am Boden, ließen wir Picknickplatz und Rasthütte außen vor und folgten den violetten Wanderschildern. Parallel zur Traumschleife Mittelrhein verlief nun auch das kürzere Traumschleifchen Spitzer Stein.
Der schmale, steinige Pfad schlängelte sich entlang von Felsen leicht abwärts in den Wald hinein.
Während der Kuckuck in der Ferne sein Liedchen sang, nahmen wir an einer Gabelung den Weg geradeaus.
An einem Abzweig hielten wir uns rechts und liefen durch den schönen Wald weiterhin bergab. Vogelgezwitscher begleitete uns auf unserem Weg.
Im Tal angekommen, traten wir aus dem Wald hinaus, bogen nach rechts ab und wanderten nach wenigen Metern wieder nach links.
Zwischen Feldern und mit weiter Aussicht, führte uns die Traumschleife auf einem breiten Wiesenweg weiterhin abwärts.
Nach ca. 1 km gelangten wir zu einer Asphaltstraße der wir nach links abwärts zum Generationenpark der Gemeinde Niederburg folgten.
Wir passierten die Schutzhütte Laufenberg und ein Kneippbecken, in dem sich ein Wanderer die Füße vertrat.
Ein kleiner Pfad führte uns abwärts bis zu einem Wirtschaftsweg, dem wir durch den lichten Wald folgten.
Am Ende des Weges überquerten wir eine kleine Asphaltstraße und liefen mit der Wandermarkierung nach links über einen Wiesenweg weiterhin bergab.
Zu Marcels Leidwesen ging es eigentlich seit anderthalb Kilometern nur bergab (Zum Leidwesen von Nicole war klar, dass wir auf einer Rundwanderung irgendwann die ganzen verlorenen Höhenmeter auch wieder bergauf gehen mussten…)
Der Weg führte uns zu einer Landstraße, die wir nicht überquerten, sondern dem Wiesenweg parallel zur Landstraße nach links folgten.
Leicht aufwärts erreichten wir eine Infotafel mit Blick auf eine monumentale Steinwand. Dabei handelte es sich um den Steinbruch Niederburg.
Leicht aufwärts folgten wir dem Grasweg an einem Kornblumenfeld vorbei bis zur Anhöhe. Herrlich, wie schön noch alles blühte.
Mit weitem Blick auf die wunderschöne Landschaft der Niederburger Heide wanderten wir auf dem breiten Grasweg abwärts.
Mit den Wanderzeichen bogen wir nach links und konnten nun das erste Mal auf den Rhein blicken.
Auf einer Liegebank mit Aussicht rasteten wir kurz und genossen den fantastischen Blick auf das Mittelrheintal.
Wir folgten der Traumschleife nach links und bogen nach wenigen Metern vom Wirtschaftsweg nach rechts auf einen ausgetretenen breiten Grasweg ab.
Zwischen Kornblumenfeldern wanderten wir abwärts durch die offenen Landschaft. Zum Glück war es heute nicht zu warm, den schattenspendende Bäume gab es hier nicht.
Wir gelangten auf eine Forststraße und bogen von dieser nach ein paar Metern nach rechts auf einen schmalen Pfad ab. Auf die Wandermarkierung achten, der Weg ist nicht direkt erkenntlich.
Leicht aufwärts führte uns der Pfad zu einem einladenden Picknickplatz auf dem Klüppelberg mit Schutzhütte und Bänken.
Eine Liegebank mit Aussicht auf Oberwesel und den Burgen Schönburg, Gutenfels und Pfalzgrafenstein, die sich mitten im Rhein befindet, lud uns zum Verweilen ein.
Wir schossen zahlreiche Fotos und genossen den grandiosen Blick.
Irgendwann beschlossen wir weiterzuwandern und folgten dem Wanderweg rheinabwärts entlang des Rheinburgenweges.
Vorbei am Günderodehaus und Maria Ruh eröffneten sich uns immer wieder neue Ausblicke ins UNESCO- Welterbe Oberes Mittelrheintal.
Nach ca. 400 Metern trafen wir auf den Trollweg mit liebenswerten und pfiffigen Konstruktionen aus Stahl, die nicht nur bei Kindern, sondern auch bei uns großen Gefallen fanden.
Die lustigen Figuren mitten am Wegesrand luden auch mal zu einer Pause mit Bank ein.
Am Ende des Trollpfads überquerten wir die Rheingoldstraße und wanderten auf der gegenüberliegenden Seite mit der Höhe durch eine offene Landschaft.
Leicht abwärts gelangten wir in den Wald hinein.
Wir überquerten eine Brücke und stiegen auf der anderen Seite auf einem schmalen Pfad aufwärts.
Mit der Höhe folgten wir der Traumschleife weiter bis zu einem Abzweig, an dem wir geradeaus weiterwanderten.
Zwischen Wiesen und Feldern stiegen wir sanft bergauf.
Erneut eröffneten sich uns traumhafte Ausblicke.
Für die Bundesgartenschau 2029, die in der Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal stattfinden soll, wurde die Buga-Blume aus Stahl errichtet.
Ein breiter Grasweg brachte uns weiterhin bergauf.
Wir gelangten höher und höher und legten an einem urigen Rastplatz, an dem ein alter Sessellift als Sitzmöglichkeit diente.
Auf dem Schotterweg gelangten wir aufwärts zu einer kleinen Kapelle, an der wir dem Wanderweg nach rechts folgten. Auf den bereits gewanderten 5,8 Kilometern hätte die Landschaft nicht abwechslungsreicher und spektakulärer sein können. Ein Highlight jagte das nächste.
Bis zum Parkplatz lagen noch etwa 8,8 Kilometer vor uns und wir marschierten mit der Höhe weiter.
Die Fernsicht und der Blick auf das Obere Mittelrheintal ließen keine Wünsche offen. Was für eine herrliche Wandertour.
Wir folgten den Markierungen nach rechts und bogen auf einem schmalen Pfad ab, der uns entlang der Weinfelder eine Etage tiefer brachte.
Am Aussichtspunkt Büttenplatz mit Liegebänken und großer Schutzhütte legten wir ebenfalls noch einmal eine kurze Pause ein.
Nach ca. 75 Metern verließen wir die Anhöhe und bogen nach rechts auf einen breiten Schotterweg ab, der uns abwärts führte.
Ein frisch gemähter Graspfad führte uns weiter entlang der Traumschleife.
Zwischendurch gab es immer mal wieder ein paar kürzere, schattenspendende Abschnitte im lichten Wald.
An einer Gabelung zweigten wir nach rechts ab und stiegen im Wald über Stufen abwärts.
Ein schmaler Pfad führte uns hinaus aus dem Wald zu den nächsten Aussichtspunkten.
Immer wieder luden Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ein. Durch die Bäume konnten wir einen ersten Blick auf den sagenumwobenen Loreley-Felsen und die Rheinschleife erhaschen.
Eine kleine Asphaltstraße führte uns mit der Höhe nur wenige Meter weiter zu einem weiteren Aussichtspunkt. Hier rasteten wir noch einmal und genossen den fantastischen Blick. Unglaublich, wie schön es hier war. Die Traumschleife Mittelrhein wurde nicht umsonst zu Deutschlands schönstem Wanderweg im Jahr 2022 gekürt. So eine abwechslungsreiche Wanderung mit zahlreichen Ausblicken hat man selten.
Wir genossen den Blick auf St. Goar und den Loreley-Felsen und folgten dem Wanderweg die letzten Meter bis zum Aussichtspunkt Maria Ruh auf 206 Metern über Meeresniveau.
Hier war es jetzt definitiv voller als an den anderen Aussichtspunkten. Ein kleiner Spielplatz und Hollywood-Schaukeln aus Holz luden Familien, Wanderfreunde und jeden der Lust auf Natur hatte zum Verweilen ein.
Da wir gerade erst gerastet hatten, ließen wir Maria Ruh hinter uns und folgten dem ausgewaschenen Pfad bergauf.
Der Anstieg auf die Galgenhöhe hatte es in sich. Auf nur 400 Metern mussten gut 55 Höhenmeter überwunden werden. Stufen halfen beim schnellen Aufstieg.
Auf der Anhöhe angekommen, folgten wir dem schmalen Pfad nur noch leicht ansteigend durch den schattigen Wald.
An einem Abzweig traten wir aus dem Wald hinaus und nahmen den Weg nach rechts.
Ein Pfad entlang des Feldes brachte uns mit der Höhe zum Aussichtspunkt Rheinschleifenblick. Wieder eine andere Perspektive auf den Loreley-Felsen und wieder eine Rastmöglichkeit, von der wir diesmal nicht Gebrach machten.
Stattdessen wanderten wir am Feldesrand weiter. Den Aussichtspunkt Loreleyblick ließen wir außen vor, da sich der Blick nicht wesentlich verändert hatte.
Auch am Aussichtspunkt Bankeck stoppten wir nur für einen kurzen Blick auf den Rhein und die märchenhafte Burg Katz, bevor uns die Traumschleife nach links führte.
Ein Feldweg brachte uns im sanften Auf und Ab zum 600 Meter entfernten Aussichtspunkt Wackenberg, dem nördlichsten Punkt der Rundwanderung.
Alle Banken waren besetzt und wir genossen stehend die Aussicht auf Burg Katz, Burg Maus, Burg Rheinfels und auf St. Goar direkt unter uns.
Ein schmaler Pfad brachte uns in steilen Serpentinen bergab nach Biebernheim.
Ab jetzt kehrten wir dem Rhein dem Rücken zu und liefen auf einem langen Treppenanstieg hinauf zur Ortschaft.
Am Ende des Treppengangs bogen wir nach links ab und wanderten durch das beschauliche Biebernheim.
Ab hier kannte die Traumschleife nur noch eine Richtung: Bergauf. Die letzten Kilometer der Wanderung hatten es daher in sich, denn so viele Höhenmeter, wie wir verloren hatten, so viele mussten wir nun auch wieder hochsteigen.
Ein breiter Rasenweg führte uns hinaus aus Biebernheim.
Vorbei an den letzten Häusern der Ortschaft, gelangten wir auf einen Schotterweg, der uns zunächst mit der Höhe weiterführte.
Nach etwa 100 Metern bogen wir nach rechts auf einen Wiesenweg ab, der uns bergauf brachte. Immer wieder lohnte ein Blick zurück ins Rheintal.
Wir gewannen ordentlich an Höhe und gelangten zum Biebernheimer Quetschehannes – eine große Stahlfigur, die zu Ehren des Händlers Hannes (oder Johannes) errichtet wurde. Einer Erzählung nach kam ein vom Hunsrück stammender, fahrender Händler namens Hannes oder Johannes zur Zeit der Kirmes ins Dorf und verkaufte Süßwaren. Diese waren damals etwas Besonderes und als Geschenk der Burschen für ihre Mädchen sehr beliebt. Seinen Gewinn setzte er wohl in Alkohol um und feierte gerne mit der Dorfjugend. Als der Quetschehannes 1882 starb, trauerte die Jugend diesem Ereignis heftig nach. Die Witwe Berz, damalige Gastwirtin im Gasthaus Wilbert, riet der Jugend, sich doch einfach einen Hannes zu bauen, was dann in Form einer Strohpuppe getan wurde und bis heute fortgeführt wird. Diese große und schwere Strohpuppe ist mit Frack, Zylinder, weißem Hemd, einer weißen Hose und Stiefeln bekleidet und hat die obligatorische Zigarre im Mund.
Vom Quetschehannes folgten wir der Traumschleife abwärts bis zu einem Graspfad, der uns bergauf zur K95 führte.
Nachdem die Straße endlich frei war, liefen wir hinüber und wanderten auf der gegenüberliegenden Seite über frisch gemähtes Gras aufwärts. Dank der Wandermarkierung an einem Holzpfahl kann man den Weg nicht übersehen.
Ein letztes Mal mobilisierten wir die Kraftreserven für den langen Aufstieg zum Wanderparkplatz Spitzer Stein. Rund 2 Kilometer und gut 100 Höhenmeter lagen noch vor uns. Am Ende einer Wanderung war das schon echt gemein.
An einem Abzweig wanderten wir nach links und kurz darauf nach rechts.
Wir gewannen schnell an Höhe und blickten immer wieder zurück, um die fantastische Fernsicht zu genießen (und um ein wenig zu Atem zu kommen 😂).
Bevor wir den Anstieg fortsetzten, rasteten wir ein letztes Mal auf einer schattigen Bank mit Blick auf Urbar und die Landschaft des Rheintals.
Wir gelangten in den Wald hinein und passierten die Tiergartenhütte.
Danach stiegen wir im lichten Wald weiter bergauf bis zur K97.
Wir überquerten die Landstraße und hatten nach 150 Metern den Start- und Endpunkt Spitzer Stein erreicht.
Wer mag, kann noch einmal die Aussicht im anderen Licht genießen. Wir hatten allerdings nach dem kräftezehrenden Anstieg keine Lust mehr, den Turm zu besteigen und liefen daher nach einer kurzen Pause in der großen Schutzhütte zurück zum Auto.
Nach 15,5 Kilometern (inkl. Zustieg) und 5,5 Stunden mit zahlreichen Pausen kamen wir am Parkplatz an und fuhren nach Hause.
Der Wanderweg wurde vom Deutschen Wanderinstitut mit 93 Punkten bewertet und hat uns absolut begeistert. So viele traumhafte Aussichten, Sitzmöglichkeiten und abwechslungsreiche Wege hat man nicht auf vielen Wandertouren im Mittelgebirge. Unser Fazit daher: Schuhe schnüren und los!