Urlauber, die sich für Inselhopping entscheiden, sollten sich bewusst sein, dass die Boote hier häufig ausfallen, wenn das Wetter zu schlecht ist. Daher besser mehr Zeit einplanen und nicht erst einen oder zwei Tage vor dem Heimflug zurück nach Sizilien fahren.
Da der Wind über Nacht aufgefrischt hatte, waren wir gespannt, ob das Tragflügelboot bei dem heutigen Sturm überhaupt von Vulcano nach Panarea fahren konnte.
Wir checkten aus und wurden vom Besitzer der Unterkunft um 08:00 Uhr zum Hafen von Vulcano gefahren. Die Wellen rauschten ordentlich und selbst die Dame im Ticketoffice war sich nicht sicher, ob wir es heute bis Panarea schaffen würden. Aber sie sagte, dass der Kapitän sein Bestes geben werde.
Für die im Voraus gebuchten Onlinetickets bekam ich grün eingeschweißte Karten, die wir beim Einsteigen in das Boot abgaben.
Wir suchten uns einen der raren Sitzplätze und warteten auf die Abfahrt. Das Meer war sehr unruhig und wir wurden während der Fahrt gut durchgeschaukelt.
Nach einer halben Stunde legten wir in Salina an. Der Hafen lag geschützt in einer Bucht und ich war froh, dass es mal ein paar Minuten nicht so arg schaukelte.
Danach ging es weiter nach Panarea.
Der Anlegevorgang am Hafen dauerte enorm lange. Immer wieder mussten Kapitän und Crew das Boot so korrigieren, dass die Brücke zum Aussteigen auch an die Mole passte.
Immerhin wollten nur wenige Leute das Boot verlassen und so musste einer nach dem anderen vorsichtig aber zügig über die Metallbrücke laufen. Nicht ungefährlich, zumal diese aufgrund der Wellen immer wieder vom Boden abhob.
Aber wir hatten es geschafft. Ich hatte nicht dran geglaubt und ich vermute, dass das auch recht grenzwertig war, was das Aussteigen betraf. Noch mehr hätte die Brücke nicht schaukeln dürfen.
Unsere Unterkunft – das Apartamento Zeus – gehörte zum Hotel Oasi. Der Check-In lief daher auch über die Rezeption des Hotels ab.
Mit einem Elektrowagen wurden wir am Hafen abgeholt und nach oben gefahren. Aufgrund der steilen Straßen waren wir recht froh, dass wir mit unserem Gepäck nicht laufen mussten.
Nicht so schön war, dass zum Wind nun auch Regen einsetzte. Die geplante Wanderung musste daher wortwörtlich ins Wasser fallen.
Das Apartment konnten wir leider auch noch nicht beziehen, da die Vorgänger erst vor ein paar Minuten ausgecheckt hatten. Zum Glück war der Check-In jedoch schon um 12 Uhr und nicht erst wie üblich um 14 oder 15 Uhr.
Wir warteten daher, bis der Regen nachließ und spazierten durch die kleinen Gassen Panareas. Unser Gepäck ließen wir solange im Hotel.
Die Insel gefiel uns auf Anhieb. Klein aber fein. Bis auf die Elektrofahrzeuge und Roller konnten keine anderen Autos durch die schmalen Straßen fahren.
Wir gingen zum Hafen und tranken in einem Cafe mit Blick aufs Meer und den Stromboli etwas. Allerdings regnete es auch auf Stromboli, denn der Vulkan war manchmal kaum in der Ferne zu erkennen.
Auch die Sonne zeigte sich zwischendurch und bevor der Regen erneut einsetzte, nutzten wir die Gunst der Stunde, bezahlten und liefen an der Promenade entlang zu einem Felsvorsprung.
Von hier konnten wir einen schönen Blick auf Panarea werfen.
Wir begaben uns bergaufwärts und schlenderten weiter durch die Gassen der Insel.
Erneut setzte Regen ein und bevor dieser noch stärker wurde, beschlossen wir zum Hotel Oasi zurückzukehren. Immerhin war es schon 11:30 Uhr und wir mussten nicht mehr allzu lange warten.
Es regnete immer fester und somit war klar, dass wir heute nicht mehr viel unternehmen konnten. Panarea ist so klein, dass man die Insel entlang eines Wanderweges an einem Tag umrunden kann.
Endlich war dann auch unser Apartment fertig und wir wurden samt Gepäck mit dem Elektrofahrzeug nach oben gebracht.
Die Dame von der Rezeption zeigte uns die Zimmer, die Küche und das Highlight der Unterkunft – den grandios gelegenen, privaten Steinbalkon mit Blick aufs Meer und den Hafen.
Aus dem Küchen- und Schlafzimmerfenster konnte man den Stromboli erkennen bzw. das was von ihm heute überhaupt zu sehen war.
Wir richteten uns ein und warteten, dass der Regen nachließ.
Danach begaben wir uns zum Hafen und gingen in dem dortigen kleinen Supermarkt, der mich eher an einen Tante-Emma-Laden erinnerte, einkaufen.
Auf dem Weg zum Apartment fielen uns noch ein paar Dinge ein, die wir vergessen hatten. Da wir nicht noch einmal zurücklaufen wollten, suchten wir den zweiten Supermarkt auf (Bruno), der auch deutlich günstiger war als der Laden am Hafen. Das Angebot war zwar begrenzt aber wir bekamen alles, was wir wollten. Sogar Eier.
Zurück in der Unterkunft kochten wir unser Essen und hofften auf besseres Wetter.
Am Nachmittag entspannte sich die Wetterlage tatsächlich, so dass wir uns um 17 Uhr dazu entschlossen, zu einem Aussichtspunkt zu laufen.
Mit GPS bewaffnet, führte ich uns leicht bergauf entlang der Insel bis zum Aussichtspunkt oberhalb des Spiaggia della Calcara.
Der Wind wehte uns immer noch ordentlich um die Ohren aber immerhin war es trocken.
Wir genossen den Blick aufs Meer und die von den Bergen umrahmte Ortschaft.
Vom Aussichtspunkt gingen wir durch die schmalen Gassen der Insel – vorbei an der Kirche San Pietro – bis zum kleinen Inselfriedhof..
Gemütlich schlenderten wir zurück zum Apartment und ließen den Abend mit freiem Blick auf Stromboli ausklingen. Nur Eruptionen waren leider keine zu sehen. Die Langzeitbelichtung mit Kamera zeigte nur ein zaghaftes rötliches Schimmern.