Liparische Inseln: Vulcano – Aufstieg zum Krater Fossa di Vulcano

Der wolkenverhangene Himmel am Morgen deutete auf Regen hin. Sollte die Wetter-App daher Recht behalten? Wir ließen uns jedoch nicht beirren und starteten nach dem Frühstück mit der Wanderung zum Gran Cratere. Der Krater ist auch unter dem Namen Fossa di Vulcano bekannt. Aufgrund der Größe des Kraters dachten die alten Römer, dass der Gott des Feuer und der Schmiede – Vulcanus – hier lebte und gaben der Insel daher ihren Namen. So wurde Vulcano Namensgeberin aller Vulkane auf unserem Planeten.

Von unserem Apartment der Villa Crimi liefen wir hinab in die Inselstadt. Wir folgten dem GPS-Track und den Schildern, die im kleinen Ort auf den Krater aufmerksam machten.

Es war zwar erst 09:00 Uhr aber die Straßen waren bereits recht voll und andauernd mussten wir den vorbeifahrenden Autos in den engen Straßen Platz machen. Der Einstieg zum Aufstieg auf den Krater ist auch ohne GPS-Track nicht zu verfehlen.

Warnschilder am Gran Cratere auf Vulcano

Übersicht Insel Vulcano

Froh, endlich den Asphalt mit Schotter tauschen zu können, ging es nun aufwärts.

Blick auf Gran Cratere

Auf grobkörnigen Kieseln zu laufen, ist jedoch recht anstrengend. Man hat das Gefühl zwei Schritte vorwärts und einen wieder zurück zu machen.

Wanderweg auf den Gran Cratere

Im unteren Bereich des Kraters erwartete uns eine wunderschöne Blumenpracht. Eine Ginsterart besiedelte den unteren Hang, dazwischen wuchsen weitere bunte Blumen.

Wanderweg auf den Gran Cratere

In Kehren wanderten wir weiter aufwärts und gewannen schnell an Höhe.

Wir konnten einen fantastischen Blick auf Lipari, Salina und Stromboli werfen. Letzterer setzte sich sogar mit kleinen Ascheeruptionen in Szene.

Ausblick auf Vulcano und die liparischen Inseln

Ausblick auf Vulcano und die liparischen Inseln

Ausblick auf Vulcano und die liparischen Inseln

Die letzten Eruptionen dieses Vulkans datieren aus den Jahren 1889 bis 1890. Aufgrund seiner immer noch dampfenden Fumarolen ist die Fossa di Vulcano als aktiver, sich im Fumarolen-Stadium befindender Vulkan, klassifiziert.

Der Schotter ging nun im oberen letzten Viertel in weiches Gestein über, über das sich gut laufen ließ.

Kurz vorm Kraterrand auf Vulcano

Ausblick auf Vulcano und die liparischen Inseln

Ausblick auf Vulcano und die liparischen Inseln

Wir erreichten eine Anhöhe und entdeckten die ersten Fumarolen. Falls man sie nicht sofort sieht; riechen tut man sie auf jeden Fall. Der Gestank von faulen Eiern lag in der Luft.

Angelangt am Kraterrand

Bevor wir uns zu den Fumarolen begaben, folgten wir dem Weg entlang des Kraterrandes bergauf.

Ausblick auf Vulcano und die liparischen Inseln

Ausblick auf Vulcano und die liparischen Inseln

Ausblick auf Vulcano und die liparischen Inseln

Alsbald konnten wir einen Blick in die riesige Caldera werfen und die Schwefeldämpfe unterhalb des Kraterrandes beobachten. Ein wunderschöner Anblick. Insbesondere die vielen bunten Farben versetzten uns ins Staunen.

Schwefelfumarolen auf Vulcano

Schwefelfumarolen auf Vulcano

Steil bergauf folgten wir dem breiten Weg bis zum höchsten Punkt des Kraters auf 391 Metern. Zum Glück war es windstill und wir konnten eine kleine Pause am „Gipfelkreuz“ einlegen.

Blick in den Krater und auf Vulcano

Blick in den Krater und auf Vulcano

Aussicht vom Gran Cratere

Am höchsten Punkt des Kraters

Wir genossen den Rundumblick und konnten in der Ferne sogar den Ätna entdecken.

Leider wurde das Wetter zusehends schlechter und dunkle Wolken zogen auf. Da wir unbedingt auch noch zu den Fumarolen wollten, folgten wir demselben Weg wieder bergab.

Eigentlich kann man den Krater als Rundwanderung erkunden aber dann hätten wir entweder zu den Fumarolen wieder bergauf gehen müssen oder mitten durch die Fumarolen hindurchgehen müssen. Beides wollten wir vermeiden, denn das Einatmen der vulkanischen Gase stellt generell eine erhebliche Gefahr dar. Außerdem stinkt Schwefelwasserstoff einfach bestialisch 🤣🤢.

Auf dem weichen Ascheschotter gelangten wir schnell bergab und kamen wenig später auf einer Plattform an den Fumarolen an.

Abstieg zu den Schwefelfumarolen

Glücklicherweise wehte der Wind die Rauchschwaden in die entgegengesetzte Richtung. Andernfalls hätte man es auch nicht allzu lange an den Fumarolen aushalten können.

Schwefelfumarolen auf Vulcano

Wir stiegen eine Etage tiefer in den Krater hinab und loggten noch einen Geocache.

Schwefelfumarolen auf Vulcano

Im Krater

Schwefelablagerungen auf Vulcano

Danach setzten wir uns auf die hölzerne Plattform, genossen die Fernsicht und den Ausblick auf die wabernden Fumarolen.

Schwefelfumarolen auf Vulcano

Schwefelfumarolen auf Vulcano

Schwefelablagerungen auf Vulcano

Als wir die ersten Regentropfen zu spüren bekamen, beschlossen wir, abzusteigen.

Ausblick auf Vulcano und die liparischen Inseln

Mittlerweile kamen immer mehr Leute auf den Krater und mit der Ruhe war es sowieso vorbei.

Der Abstieg durch den Schotter ging sehr schnell, da sich kaum dicke Steine dazwischen befanden, die den Weg hinab behinderten. Selbst für mich 😁.

Blick auf Vulcano beim Abstieg

Blick auf Vulcano beim Abstieg

Blick auf Vulcano beim Abstieg

Pinke Blumenpracht

Abstieg vom Gran Cratere

Schneller als erwartet kamen wir nach 3,5 Stunden wieder am Ausgangspunkt an. Wir setzten uns auf eine Mauer und entfernten erstmal die ganzen kleinen Steinchen aus den Wanderschuhen.

Aufgrund des Wetters sparten wir uns die Wanderung zu einem anderen Krater und liefen stattdessen zurück zum Apartment.

Wir schlenderten an den Souvenirläden vorbei und wollten uns nach dem Mittagessen noch einmal auf den Weg in die Ortsmitte machen, um nach Magneten Ausschau zu halten.

Der Regen wurde zum Glück nicht fester und wir erreichten trockenen Fußes unsere Unterkunft.

Wir kochten uns ein paar Nudeln mit Pesto und legten bis 16 Uhr eine kleine Siesta ein.

Danach wanderten wir erneut los. Diesmal allerdings in die andere Richtung auf die Halbinsel Vulcanello und Tal der Monster dem Valle dei Moistri. Die bizarren Lavagebilde wirkten wie Monster und genau deswegen wird das Valle dei Moistri übersetzt als Tal der Monster bezeichnet.

Monstertal "Valle dei Mostri"

Der etwas versteckt gelegene Aussichtspunkt wartete mit einem Blick auf Lipari und Stromboli auf uns.

Ausblick vom Valle dei Mostri

Monstertal "Valle dei Mostri"

Wir stiefelten auf demselben Weg zurück und liefen noch einmal zu den Souvenirgeschäften. Der Regen wurde jedoch leider stärker und Wind kam auf.

Kakteen auf Vulcano

Blumen auf Vulcano

Blumen auf Vulcano

Meine Regenjacke hatte ich natürlich im Zimmer gelassen (nachdem ich diese den ganzen Tag mit im Rucksack herumgeschleppt hatte). Immerhin hatte ich ein langärmliges Funktionsshirt an.

Wir kauften daher schnell einen Magneten und liefen durch den leichten Regen wieder zurück zum Apartment.

Den Abend ließen wir bei Fotos gucken und gemütlichem Zusammensitzen ausklingen.