Neuengland/Kanada: Indian Summer wir kommen

Der Abflug war gekommen und nach einer angenehmen Nacht standen wir um 07:30 Uhr auf, machten uns fertig und checkten aus unserem Hotel in Brüssel aus. Der Bahnhof lag nur 5 Minuten entfernt und bereits eine Viertelstunde später saßen wir im Zug zum Flughafen. 28 Minuten dauerte die Fahrt und wir stiegen am nationalen Flughafen von Brüssel aus. Wir begaben uns direkt zum Terminal und gaben unser Gepäck bei Air Canada auf. Es war noch nichts los und wir waren sofort dran.

Danach begaben wir uns noch kurz auf Cachesuche bevor es durch die Passkontrolle ging. Hier hatte sich bereits eine lange Schlange gebildet und wir brauchten recht lange, bis auch wir endlich im Terminal waren. Nachdem wir am Sicherheitscheck eine genauso lange Schlange passiert hatten, begaben wir uns zum Gate. Eine halbe Stunde später war bereits Boarding.

Wir nahmen unsere Sitzplätze ein und starteten mit etwas Verspätung gegen 11:15 Uhr in Brüssel in Richtung Montréal. Gleich am Anfang nach dem Start kam uns ein komischer Geruch in die Nase. Es roch nach verschmortem Kabel. Uns war etwas mulmig und die Flugbegleiter liefen gehetzt durch das Flugzeug um zu schauen, ob sie was entdeckten. Es war jedoch nichts zu sehen und auch bei den Piloten war wohl alles in Ordnung. Der Purser informierte uns, dass wir uns keine Sorgen machen brauchten. Trotzdem ist das schon sehr komisch, wenn man im Flugzeug sitzt und es auf einmal stark nach verbrannten Gummi riecht. Eine halbe Stunde später informierte uns der Kapitän, dass irgendetwas mit der Belüftung nicht optimal funktionierte, sie das aber genau beobachteten und wir uns keine Gedanken machen bräuchten. Na dann wollen wir denen mal vertrauen, bei knapp 5 Stunden über offenem Meer bleibt auch nicht viel anderes übrig.

Der Flug verlief ansonsten sehr ruhig und ohne kaum spürbare Turbulenzen. Knapp 7 Stunden später erreichten wir den Osten Kanadas und den Flughafen von Montréal. Da wir recht weit vorne in dem A340 saßen, beeilten wir uns mit dem Aussteigen, um schnellstmöglich zur Passkontrolle zu gelangen. Dort hatte sich schon eine lange Schlange gebildet und das Vorankommen dauerte. Nach knapp 20 Minuten konnten wir unser Gepäck in Empfang nehmen und begaben uns auf die Suche nach dem Mietwagenverleih von Hertz. Unser gebuchtes Auto stand schon bereit und wir fuhren nach den üblichen Formalitäten los nach Woburn. Die Stadt befindet sich 5km von der amerikanischen Grenze entfernt und sollte unsere morgige Fahrt in die USA erleichtern.

250km waren es von Montréal bis Woburn, die wir jedoch ohne große Probleme fahren konnten. Einmal aus dem Stadtverkehr heraus kamen wir auf der Interstate schnell voran. Unterwegs konnten wir schon die tolle Herbstfärbung des Laubs entdecken, die den Indian Summer ausmacht. Der Höhepunkt war zwar noch nicht erreicht aber 2 – 3 Wochen später würde wahrscheinlich alles bunt leuchten.

Wir erreichten Woburn gegen 16:00 Uhr, fuhren jedoch nicht direkt zur Unterkunft, sondern zum nahegelegenen Lac Mégantic. Der riesige See und gleichnamiger Nationalpark bieten ein beliebtes Ziel in dieser Gegend. Bevor die Sonne unterging hatten wir jedoch nicht mehr allzu viel Zeit. Um 18:00 Uhr wurde es bereits dunkel. Wir fuhren daher einfach die Straße entlang und hielten an einem großen Picknickplatz an. Hier befand sich ein Aussichtsturm, den wir bestiegen. Von hier oben genossen wir einen tollen Blick über den See. Leider war die Sonne bereits hinter den Wolken verschwunden.

Vom Aussichtsturm fuhren wir noch ein wenig weiter bis zum gleichnamigen Ort Lac Mégantic. Hier suchten wir einen Einkaufsladen, um Getränke und etwas zum Essen zu kaufen. Wir hatten zwar unterwegs kurz Rast bei Burger King gemacht aber auch nicht viel gegessen. Wir kauften uns daher noch eine Stange Baguettebrot, Krautsalat und etwas Belag. Allzu viel wollten wir nicht holen, da wir morgen ja über die Grenze nach Amerika fahren wollten.

Vom Supermarkt fuhren wir auf derselben Straße zurück zu unserer Unterkunft. Sie liegt direkt an der Straße und wir konnten sie trotz abweichender Koordinatenangaben in der Beschreibung gut finden. Erst wussten wir jedoch nicht so recht, wo wir einchecken sollten, da sich auf dem Gelände nur ein Haus befand. Zuerst dachten wir, wir wären doch falsch aber als wir ans Fenster geklopft hatten, wurden wir mit einem kurzen Handzeichen zur Haustür gebeten. Hier konnten wir einchecken. Die Hausbewohner empfingen uns herzlich und während Marcel die Formalitäten regelte, ließ ich mir den Weg zu unserem Baumhaus zeigen – unserer Unterkunft für diese Nacht.

Wir waren ganz schön kaputt und froh, endlich ins Bett gehen zu können. Eigentlich wollte ich noch bis 21:00 Uhr durchhalten aber das schaffte ich nicht ganz. Nach dem Essen und dem Auspacken begaben wir uns doch schon um 20:00 Uhr ins Bett. Natürlich nicht, ohne um 02:00 Uhr nachts hell wach zu sein. Immerhin war jetzt in Deutschland unsere typische Aufstehzeit…